Ein Tagebuch

Verfasst am: 24.07.2024, 18:55
Los!
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Lieber Klaus

Ein paar meiner Gedanken dazu:
Also ich habe nicht angefangen zu rauchen, damit ich mir weh tue. Wurde aber süchtig - und das war kein Entschluß, kein Wunsch oder mein Plan.

Zucker - und Fetthaltiges finde ich lecker, schmeckt mir und macht mich zufrieden. Klar, mein Gehirn freut sich. Ich liebe Eis

Sport macht auch happy, mag ich aber nicht so gerne, ist anstrengender und geht nicht über die Schnute...Da wären wir beim Strohhalm - der hilft zur Ablenkung, Synapsen ankicken tut der aber nicht.

Ist lecker blöd? Ich denke eher, es ist leicht.
Und manchmal reichen mir ein paar schwere Aufgaben, die sich stellen und ich weiche anderen aus oder vereinfachte sie mir eine Weile.
Wieviel kann oder muss ich mir auf einmal zumuten?

Sind Umwege in der Suchtbekämpfung blöd oder letztlich halt nur ein Weg, der nicht schnurgeradeaus gelaufen ist? Und geh ich die , um mir weh zu tun oder lauf ich ein wenig quer, halte dann inne und nehme die nächste Herausforderung an, wenn ich dazu bereit bin?
Ist das eine Übergangsphase oder ein Dauerzustand?

Wirst du die nächsten 30 Jahre Unmengen Croissants und Käse in dich reinfuttern? Stündlich? Nee. Du hast schon reduziert.

Ich habe mir beim Rauchstop zugebilligt erstmal zuzunehmen - da habe ich mir eine Erlaubnis gegeben, ihn mir damit leichter zu machen.

Ich glaub, wir kriegen das hin. Schritt für Schritt


Liebe Grüße
Ulrike

Verfasst am: 24.07.2024, 20:25
Lutzi2
Lutzi2
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Früher mal im Büro konnte man je nachdem auch während der Arbeit rauchen. Heutzutage gibt es Kaffee und Zuckerzeug als "Nervennahrung".

Ich rauche vor allem gegen meine Nervosität an, bin ein sogenanntes "nervöses Hemd".

Sich in Gelassenheit üben könnte all dem entgegenwirken?

Verfasst am: 24.07.2024, 20:48
Jaegi59
Jaegi59
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Lieber Klaus,
Du weißt theoretisch so viel über Sucht, -Verlagerung und wahrscheinlich auch über Selbstanklage usw. daß
ich dich im Moment erstmal nur einfach wortlos in den Arm nehme , drücke. und dir über dein, (wenn noch vorhandenes, dann vielleicht schon etwas schütteres) Haar streiche.
Es berührt mich, daß du heute so leidest.

Nur so viel: ich kenne das mit dem Anders-Essen-als-einem-gut-tut nur zu gut seit ich ca. 16Jahre alt bin.
Kennst du es auch von früher in bestimmten Situationen oder erst jetzt seit dem Rauchstopp?

Und es paßt zu dem Thema von Karolas neuem Wohnzimmer, das die Umwege zum Thema hat, oder?
Ich wünsche dir viel Kraft,
Schritt für Schritt!
(Übrigens schade, daß es keinEmoji für Kraft gibt, oder habe ich es noch nicht entdeckt?)

Kopf hoch!
liebe Grüße
Uta

Verfasst am: 24.07.2024, 20:50
Los!
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Ja, Klaus. Genau

Und liebe Lutzi
Ausprobieren und üben, würde ich sagen. Es gibt ja viele Möglichkeiten der Entspannung.

Liebe Grüße
Ulrike

Verfasst am: 24.07.2024, 21:04
Chameleon24
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Ach Klaus fühl Dich umarmt und getröstet. Ich fühle mit Dir. Das ist schwer auszuhalten. Und am Ende denke ich immer, das sind alles nur Äußerlichkeiten, darum geht es nicht. Sucht ist ein schlimmer Lebensbegleiter und es gibt leider keine Anleitung, wie das am besten zu machen ist. Aber vielleicht können sich Wege ja auch noch mal verändern. Ich danke Dir für Deine Offenheit und dass Du so großherzig mit uns teilst. Du bist ein wunderbarer Mensch. Das ist am Ende das was zählt.

Verfasst am: 24.07.2024, 21:18
Chameleon24
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Schatz und ich gehen Mittwochs immer essen. Unsere Stammkneipe hat Gutbürgerlich, also Cholesterinbomben. Ich vertrag das schon eine Weile nicht mehr. Der Seniorenteller wäre jetzt angebracht. Halbe Portion würde vollkommen reichen. Ich könnte ja auch Salatteller essen. Das bekommt mir viel besser. Seniorenteller gibt's nicht. Also esse ich jede Woche mega viel Fleisch und Fett. Weils lecker ist und ich besessen davon bin. Und stöhne und Jammere danach über den Blähbauch, den ich nach Hause tragen muss. Selstschädigend? Ganz gewiss! Aber eben auch Saulecker. Und jetzt hab ich erst recht das Gefühl, manchmal ausbrechen zu müssen. Kontrolle hab ich ja jetzt jeden Tag, seit dem Rauchstopp. Also vielleicht nur eine andere Art der Freiheit, indem ich Regeln missachte? Scheiß was drauf? So ist das für mich. Und meine Mitte wächst besorgniserregend. Zwar noch moderat mit den Kilos, aber mit dem Maßband?? Hmmm. Da brauch ich andere Wege und auch Hilfe. Ich bin nicht sicher, ob das eine Suchtverlagerung ist. Klar ist aber, es gibt ein Bedürfnis, was noch zu stillen ist. Ich halte uns allen hier mal den Daumen dass wir den Dreh noch rauskriegen, wie Zufrieden und ausgeglichen geht. LG Karola

Verfasst am: 24.07.2024, 21:57
HanniLo
HanniLo
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Es kann schon ordentlich Angst machen ,
wenn es darum geht die Komfortzone zu verlassen.
Immerhin stürzt du dich in ein Abenteuer,
dessen Umfang du gar nicht abschätzen kannst.

Lieber Klaus, das ist ein Zitat von dir. Ich hänge ja häufiger an Sätzen die du schreibst und sie geistern durch mich durch.

Auch du hast dich in dieses Abenteuer gestürzt und dein Umfang ist gewachsen, das konntest du nicht abschätzen.
Das wir alle einen Ersatz suchen für das fehlende Nikotin, die fehlenden Handlungen und Routinen, liegt nahe. Gut dran sind die Nichtmehrraucher die ihr Glück in Sport und Gemüse finden. Ich vermute, das ist nicht die Mehrheit.
Aber es gibt keine Alternative zu unserem Weg!!!!
Wir machen keinen leichten Spaziergang, sondern bekämpfen unsere Sucht und das mit sehr unterschiedlichen Mitteln. Diese sind auch nicht immer die gesündesten.

Noch ein mutmachendes Zitat von dir:

Dein ganzes Seelenleben wird sich stabilisieren.
Nicht Zack Zack. Aber mit der Zeit.
Du gewinnst eine neue innere Ruhe und Gelassenheit.

Glaube deinen eigenen Worten, ich wünsche dir viel Zuversicht,
Herzliche Grüße Svenja

Verfasst am: 24.07.2024, 22:29
Melle123
Melle123
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Lieber Klaus,

mal meine Gedanken dazu:

Ich bin ein absoluter "Suchttyp". Es kann das schlechteste Handyspiel sein, einmal angefangen, suchte ich durch. Eine spannende Serie, einmal angefangen, schlage ich mir halbe Nächte um die Ohren, bin morgens hundemüde, nur um noch ein oder zwei Folgen mehr zu sehen.
Ich habe das für mich sehr früh erkannt, habe deshalb beispielsweise nie verbotene Drogen genommen. Alkohol trinke ich ausschließlich! auf Partys, also in Gesellschaft, niemals allein. Handyspiele sind mittlerweile soweit löschbar, alle gelöscht. Ich spiele kein einziges Spiel, welches die Kinder mir neu zeigen wollen. Ich weiß um meine Suchtgefahr.
Das Rauchen war die erste Sucht. Als ich es erkannt habe, war es quasi dafür zu spät.
Jetzt beim Rauchstopp war mir klar, dass bei mir auch eine Suchtverlagerung zum Essen/Süßigkeiten stattfinden würde. Bei meinem ersten Rauchstopp vor vielen Jahren hatte ich 10 kg zugenommen,das wollte ich einfach nicht nochmal, weil ich weiß, dass ich dafür niemals so konsequent wäre, das wieder abzunehmen.
Ich habe mich deshalb sofort der Bauchfrei-Gruppe hier angeschlossen und trage mein Gewicht fast jeden Tag in eine App ein, um sofort den Unterschied zu sehen und mein Verhalten zu ändern. Ich überlege mir sehr sehr genau, was ich jetzt zur Ablenkung/Belohnung oder was auch immer esse oder ob es nicht auch ein Glas Wasser oder ein Apfel tut. wenn man Zuhause ist, empfehle ich Möhren (schälen), da haben auch die Finger gleich noch etwas zu tun. Ich denke ihr irrt euch, wenn ihr denkt, dass es andere Leute mit "Sport und Gemüse" glücklich macht. Sie sind davon bestimmt nicht glücklich. Sie sind nur konsequenter in ihrem Handeln. Wir alle können sehr wohl, sehr konsequent sein, wenn wir es nur wirklich unbedingt wollen, also den richtigen Antrieb haben. Und natürlich schädigst du deinen Körper nicht absichtlich, du weißt es zwar, aber du willst es natürlich nicht. Scheinbar gelingt es dir einfach nur nicht zeitgleich, an mehreren Baustellen zu kämpfen. Ich denke, dass das einfach Typsache ist.
Bekämpfe die nächste Baustelle wenn du dazu bereit bist. Wichtig ist, die Baustellen zu erkennen und das machst du!

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.

LG

Melle

Verfasst am: 25.07.2024, 07:30
Soissesnuma
Soissesnuma
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Guten Morgen, Klaus!
Ich schicke dir liebe Grüße ostwärts!! Die kleine Straße 345 auf deinem Rauchfreizähler zwingt mich fast, dir zu schreiben...... eine sehr schöne Leistung, teilweise hart erkämpft.....

Ist das jetzt Gewohnheit, wenn ich Zahlenkombis sehe und reagieren muss? Oder schon ein Teil Sucht, ein Zwang? Ich finde es sehr schwierig, da die Grenzen zu ziehen.......

Wie auch immer, heute drück ich dich mal!
LG, Birgit

Verfasst am: 25.07.2024, 17:12
Andi_65
Andi_65
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Beiträge: 115 Beiträge

Hallo Klaus,

Zum Thema fehlende Liebe gebe ich Dir absolut Recht. Viele unserer heutigen Krankheitsbilder beruhen auf Einsamkeit, Überfordern, Anspruchsdenken und einen Mangel an Liebe. Wobei ich hier den gängigen Begriff des Mitgefühls noch passender finde.
Wir haben heute leider wenig Mitgefühl mit anderen und noch viel weniger mir uns selbst.
Viele Menschen neigen zu Selbstmitleid aber wenig haben Mitgefühl für ihren Körper und ihre Seele.
Alles zu schnell zu hoch zu weit und keine Zeit sich mal selbst im Arm zu halten und laut zu sagen. Ich bin ok so wie ich bin.