Ein Tagebuch

Auch meinerseits Glückwunsch zu den 280 Tagen ohne Rauch! Und ein Weiter so dazu!

Ciao, Frank

Lieber Klaus,

Glückwunsch zu 280 rauchfreien Tagen

Tag 281 Mittwoch
Craving

Es lässt nicht locker.
Der Suchtdruck ist immer noch präsent.

Ich mache handschriftliche Aufzeichnungen.
Da kann ich immer drin herumblättern und lesen.
Vor einer Woche stand da,
"Es nervt, es soll jetzt aufhören".

Es hörte dann auch wieder auf.
Speziell während der Arbeit kommt diese Unruhe.
Ich arbeite nur am PC.
Da waren die Raucherpausen.... ach was ...
das Arbeiten mit Zigarette völlig normal.
Bei jeder kleinen Gelegenheit ....Zack ... Kippe im Mund.
Das Nikotin hat die Arbeit begleitet.
Wie nannte es Adriane heute.....eine toxische Beziehung.

Ich sage Kippe, um nicht Zigarette zu benutzen.
Kippe ist Straßendeutsch und klingt abwertend.
Ich könnte auch Dreckszeug sagen.
Das bereinigt sogar ein bisschen meine Seele.

Zigarette ist was Feines mit Spitze.
Wie früher der Hering ein Essen für arme Leute war
ist der Hering heute teuer und eine Delikatesse.

Die Zigarette ist heute teuer und allein dadurch etwas Besonderes.

Dadurch wird ein Klassensystem gefestigt.
An der oberen Spitze sind die Zigarren und Pfeife Raucher.
Das sind Kult Menschen
Dann kommt schon die Mittelschicht.
Wer es sich leisten kann raucht Zigaretten und kauft im Wochenpack.
Kurz drunter sind die Discounter Marken.
Die Individualisten rollen selber.
Die Stopfer sind am unteren Ende. Die tun so als ob,
Kaufen aber den billigsten Dreck.
Die Polenkäufer .... nun die Berliner.
Tja, fällt auch auf.
Die werden dann schamhaft im Etui versteckt.
Spätestens wenn man so eine schnorrt fällt der Fake sofort auf.
Das Zeug schmeckt anders. Irgendwie billiger. Irgendwie gröber.

Gestern habe ich zum ersten mal etwas über Vapes gelernt.
Eine ganz eigene Liga.
Ex und hopp ( oder jetzt auch hipp und hopp )Akku Kippen. Krass.
Scheinbar ist es auch billig.
Obwohl es eine Maschine ist.

Niemals würde ich sowas kaufen.
Hauptgrund ist der Akku darin.
Meine Geräte mit Akku versuche ich
auf ein Minimum zu reduzieren.

Ich finde Akkus verschwenderisch und hochstaplerisch.
Eine Ausnahme würde mir leichtfallen.
Ein Roboter, der putzt und wäscht.
Da würde ich sofort zuschlagen.
Wenn mich etwas nervt ist es putzen.

Vom gesparten Geld könnte ich mir
vielleicht eine Haushaltshilfe leisten.

Lieber Klaus,

da bin ich aber froh, dass du hier einfach als Klaus weiter schreibst; Lotse sein hin oder her.
Nämlich, ich mag dieses Tagebuch und Worterfinder auch!
"Nichtraucher-Gärten", da sind Steini und ich uns einig, ist einfach großartig!

Herzlich
Johanna