BlueCat erstmals “oben ohne”

Verfasst am: 13.05.2024, 21:10
rauchfrei-team
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Liebe BlueCat,

Herzlich Willkommen im Forum und Gratulation zu 8 Tagen rauchfrei!

Schön, dein Wintergarten!

Du sagst, du fühlst dich als neue Frau, so "oben ohne" - etwas nackig vielleicht ohne gewohnten Schutzmantel?

Wie es wirkt , hast du es in deinem Wintergarten aber schön warm und sicher eingerichtet. :-)

Herzliche Grüße,
Lisa vom rauchfrei-Team

Verfasst am: 13.05.2024, 22:40
BlueCat
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Ja, in meinen Wintergarten ist es schön.

Aber mir geht’s nicht gut, keinen einzigen Tag seit ich aufgehört habe.
Ich habe zwar nur wenig Schmacht, aber auch keinen Spaß mehr, keine Motivation, keinen Antrieb. Mein Kopf ist voller Watte, kann mich schlecht konzentrieren, bin einfallslos und irgendwie interessiert mich grad mal gar nix.
So kenne ich mich nicht. Bei mir war immer eher zu viel an neuen Interessen, an Neugier, an Ideen, Engagement, Hobbies, Gedanken, das-will-ich-unbedingt-machen …

Mir ist schon klar, dass das schnelle Dopamin fehlt, die Nikotinrezeptoren winseln noch, aber es fühlt sich einfach so bescheiden an.

In den letzten drei Wochen kam aber einfach zu viel zusammen. Etwa eine Woche vor dem Rauchstopp habe ich einen heftig juckenden Hautausschlag an Händen und Füßen bekommen. Fast zeitgleich hat sich eine große Warze am Fuß entzündet. Cortison und Antibiotika sollten’s schnell richten, taten’s aber bis heute nicht.

Dann hatte meine Katze eine Zahn-OP, von der sie sich tagelang nicht erholt hat. Und am Tag vor meinem Rauchstopp wurde die Katze von meinem Lebensgefährten überfahren.
An dem Abend war ich so traurig und erschöpft, dass ich den Termin für die Ohr-Akupunktur fast abgesagt hätte. Ich dachte, in dem Zustand würde ich das nicht auch noch schaffen können. Aber dann sagte ich mir, WENN ich es schaffe, trotz allem, kann ich so stolz auf mich sein und viel mehr Sicherheit darin haben, dass ich keine Zigaretten brauche, um mit Trauer, Juckreiz, Krankheitsängsten, Schmerzen oder Stress umzugehen.
Bin also hin!

Am Tag 5 bin ich dann morgens mit heftigen Halsschmerzen und dem Mund voller Aphten aufgewacht. Doch Mund-Hand-Fuß-Krankheit statt Hand-Ekzem? Oder Reaktion auf die Medikamente? Was auch immer, es tat so höllisch weh, dass ich letztes Wochenende kaum essen, trinken oder sprechen konnte und brennt auch jetzt noch. Fuß tut noch weh, Haut juckt, Ärztin ist ratlos bis besorgt.

So habe ich mich also die letzten 2 Wochen zuhause verkrochen und wollte nur meinen Lebensgefährten um mich haben. Den darf ich wenigstens voll jammern, hat er mir versprochen. Dafür darf er vorerst auch seine Zigarillos weiterpaffen. Stört mich bisher aber auch nicht.

Es ist also alles gerade ziemlich doof und da fällt das Nichtrauchen vielleicht einfach nicht so ins Gewicht?

Sorry für die lange Jammertirade. Bin eigentlich eher ein positiver Mensch und langjährige Glücksammlerin.
Nur im Moment is grad nich.

Tat aber gut, mal alles runter zu schreiben.

Wünsche eine wohlige Nacht!

Verfasst am: 14.05.2024, 02:37
BlueCat
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Jetzt grade, nachdem ich den Post abgeschickt habe, hätte ich normalerweise eine geraucht. Mich belohnt, da haste was geschafft, hui, so viel Text. Trifft’s ja ganz gut, naja, könnte hier und da noch knackiger sein.
Rauchen kannste aber, haste dir verdient.

VOLLHORST

Verfasst am: 14.05.2024, 07:23
rauchfrei-lotse-klaus
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Zitiert von: BlueCat

Mich belohnt, da haste was geschafft, hui......


Belohnung ist immer super wichtig.
Gerade jetzt zu Beginn des Entzugs.
Ich hatte eine Zeitlang eine Passion mit
Pistazien Croissants vom Gorilla Bäcker.

Verfasst am: 14.05.2024, 07:46
Eddie1
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Moin BlueCat,

das mit den Aphten kenne ich sehr gut. Solange ich geraucht habe, hatte ich keine Einzige. Sobald ich ein paar Tage nicht geraucht habe, sind sie gekommen und dann auch immer wieder. Ich habe dann festgestellt, das ich bei regelmäßigen Sport und eiweißreicher Ernährung keine Aphten bekomme. Ist ein guter Antrieb 2-3 x die Woche zu laufen. Und noch etwas, es wird jeden Tag besser mit dem Nichtrauchen. Jeden Tag ein kleines Stück. Es ist gibt aber auch jeden Tag Momente des Glückes und die werden auch immer mehr. Halte durch, es lohnt sich

Verfasst am: 15.05.2024, 01:58
BlueCat
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Danke, Klaus und Eddie, gestern war es ziemlich dunkel bei mir.

Heute eher durchwachsen. Da steht die 10, sollte mich freuen, irgendwie stolz sein.
Gerade fühlt sich aber alles so nebelig an - wie war nochmal Freude? Wie war das noch gleich, wenn man von Herzen “YEAH” brüllt, “Geschafft!!!” ?

Von morgens bis mittags geht’s eigentlich ganz gut. Aufwachen ist so la la. Habe immer noch morgens so einen pappigen Geschmack im Mund. Versuche dann aber, mich auf den leckeren Milchkaffee zu freuen, frisch gemahlen und fair. Trinke 2 große Bollen davon und plane den Tag.
Ab Mittag bis abend werde ich zunehmend hibbelig, habe innere Unruhe, kann mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren.

Als dann mein entzündeter Fuß wieder anfing zu pochern, kam heftiger Schmacht
was kasteist du dich so?
Warum quälst du dich so?

Jetzt eine Rauchen???

Da wäre ich gerne raus, ne Runde um den Block, wollte der Fuß aber nicht.
Duschen, kaltes Wasser auf den Kopf. Half mal kurz, dann die nächste Schmacht-Attacke.

Habe heute ziemlich gekämpft, zum Glück war ein lieber Mensch für mich da.

Verfasst am: 15.05.2024, 07:12
Anke- Astrid
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Huhu Bluecat,

Vielen Dank für deinen Besuch bei mir.
Ja, es geht noch doller
Es ist aber wirklich mach- und schaffbar.
Es ist nicht leicht, besonders am Anfang ist es ein harter Kampf mit sich selber.
Und eigentlich geht es nur darum....einfach sturer sein als die Sucht und die Verführung. Wenn der körperliche Entzug vorbei ist ( bei mir waren das ca. 3 Wochen), dann ist es Kopfsache.....jede Situation am Tag durchhalten ohne Zigarette.klar gehört da viel....ICH WILL und ICH KANN dazu, aber es lohnt sich.

Du bist auf einem so tollen Weg, du zeigst dir selber du kannst es . Du hast schon soviel geschafft, soviel Kraft gezeigt, nun mach einfach weiter und du bist weiter NMR.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen und wir sitzen alle in einem Boot.
Liebe Grüße Anke

Verfasst am: 19.05.2024, 18:08
rauchfrei-lotsin-monika
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Hallo Bluecat,
Ich kann dir so gut nachfühlen was du gerade durchlebst. Die Freude kommt wieder und dann weißt du, du bist auf dem richtigen Weg.
Ich kann wieder tschaka rufen und kleine Luftsprünge machen, wenn etwas Schönes in mein Leben tritt.
Und da gibt's gar nichts mehr zu optimieren. Einfach pure Freude, einfach lecker Kaffee
Leider war das so auch bei mir. Kann doch nicht sein, dass sone Ziggi nicht schmeckt ... Ich bin doch nicht doof ... würde ich sonst gern rauchen? Also muss immer wieder probiert werden und irgendwann glaubt man wieder, dass Gifte lecker schmecken und Rauch auspusten Spaß macht. Ich verstehe mich bis heute nicht, da ich mir sonst vertraue, schmeckt nicht, gibt's nicht, nur beim Rauchen ist das anders?
Für mich, das weiß ich, darf es keine einzige mehr sein.
Ist der Gedanke schlimm?
Anfangs ja und es tat sogar körperlich weh.
Jetzt nicht mehr und immer wieder siegt irgendwas wirklich Leckeres (Caramelbonbon, Pralinchen, Eis, Cappuccino usw.) über die Sucht.
Dickmacher sind allemal besser in den Griff zu bekommen, als jede Form von direkt abhängigkeitsauslösenden Tabakprodukten.

Raucher beobachten war in den ersten Monaten für mich sehr hilfreich , weil ich mich da sehr oft wiedererkannt habe. Das hat mein Verhalten nachhaltig verändert.

Liebe Grüße von Monika

Verfasst am: 20.05.2024, 12:46
BlueCat
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Huch, ich hatte ja Besuch

Liebe Anke, liebe Monika, wie schön, dass ihr bei mir reingeschaut habt!

Mir geht es inzwischen seeehr viel besser, eigentlich seit Tag 13.
Heute steht schon die 16 da und es kommt mir wie eine Ewigkeit vor.

Ich habe tatsächlich erstaunlich wenig Verlangen. Auf einer Skala von 1-10 würde ich meinen höchsten Schmacht bei 3-4 einstufen, meist eher bei 1-2. Auch die Gedanken ans Rauchen kommen immer seltener. Inzwischen vergehen manchmal Stunden, ohne ans Rauchen zu denken. Dafür bin ich unglaublich dankbar.
Wenn ich sehe, wie sehr hier viele kämpfen müssen, habe ich fast ein schlechtes Gewissen und traue mich kaum, das offen zu sagen.
Bin aber auch überzeugt, dass das weder einer besonderen körperlichen Gegebenheit zu verdanken ist, noch einem speziellen Mindset, sondern allein dieser Rauchfrei-/Akupunkturspritze in Kombi mit dem Klick im Kopf, wie sinnlos diese Raucherei war und immer sein wird.

Und wenn dann auch die Glücksgefühle irgendwann wieder kommen, kann ich diesen Weg gut weitergehen!

Einen schönen Pfingstmontag,
hoffe, bei euch scheint auch die Sonne!

Verfasst am: 22.05.2024, 11:17
rauchfrei-lotsin-monika
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Hallo Blue Cat,
Danke für deine Offenheit im Maizug.
Genau diese Geschichten sind es, die auch mir noch nachträglich die Röte ins Gesicht steigen lässt
Ich habe ähnliches erlebt und mich damals dafür noch nicht einmal geschämt. Im Gegenteil, ich fand es schon ziemlich unverfroren nach 28 Std Fkug inkl. Aufenthalte auf Flughäfen, aufregenden Zollkontrollen, noch nicht einmal auf dem Nichtraucherkontinent Australien morgens um 6.30 Uhr einfach flott an Zigaretten zu kommen. Ich bedauere es heute noch, meinen mittlerweile an Krebs verstorbenen mit einer soo schlechten Laune am Flughafen entgegen gegangen zu sein. Meine erste Frage war tatsächlich, wo gibt's hier Zigaretten?
Was habe ich daraus gelernt?
Nikotin verpackt in süße Werbeversprechen ist eine größere suchtmachende Lüge als eine Tafel Schokolade mit dem Versprechen leichter abzunehmen
Für dich freue ich mich sehr, dass du für dich einen ganz angenehmen Ausstieg hinbekommst.
Sei weiterhin wachsam. Die Vorführungen kommen plötzlich und ganz heftig, getarnt unter dem falschen Versprecher, es jederzeit wieder sein zu lassen.

Liebe Grüße von Monika