Enttäuscht nach 2,5 rauchfreien Monaten

Verfasst am: 07.01.2024, 15:23
Goldmarie
Goldmarie
Themenersteller/in
Dabei seit: 03. 11. 2023
Rauchfrei seit: 423 Tagen
Beiträge: 4 Beiträge

Hallo, seid herzlich gegrüsst

Nach 42 rauchenden Jahren ist mir in Zusammenhang mit einer heftigen Grippe gepaart mit Übelkeit der Absprung gelungen (bis jetzt). Seit 2,5 Monaten rauche ich zu meiner Überraschung nicht mehr.
Ich habe mich quasi selbst überrumpelt. Meiner Gesundheit zuliebe. Einen geplanten Ausstieg mit festgelegtem Datum hätte ich niemals geschafft. Natürlich bin ich froh, dass ich bis jetzt durchhalten konnte. Aaaaaber: Ich bin auch enttäuscht. Überall höre bzw.lese ich, dass die körperlichen Entzugserscheinungen nach ein paar Tagen, maximal einer Woche durch seien. Ist aber ganz und gar nicht so bei mir. Seit dem Rauchstopp bin ich viel krankheitsanfälliger geworden. Liege immer wieder mit Erkältung u.ä.im Bett. Oft begleitet von erhöhter Temperatur und stechenden Schmerzen im Lungenbereich.... Geschwächtes Immunsystem offenbar. Obwohl ich Aufbauprodukte zu mir nehme und mich gesund ernähre. Kenne ich nicht aus früheren Zeiten. Ich vermute, dass sich mein Körper nach Jahren der Giftzufuhr nun davon befreien muss. Aber über einen so langen Zeitraum? Mit diesen Symptomen?
Dass die psychischen Entzugserscheinungen länger dauern, darauf war ich vorbereitet. Depressiv-aggressive Anwandlungen begleiten mich immer noch. Anstatt freudig, fit und munter fühle ich mich oft niedergeschlagen und lustlos. Das wird sich wohl wieder legen, wenn meine Psyche mit dem "Verlust" klar kommt. Trotzdem irritiert mich mein Allgemeinzustand. Habe ich einfach zu hohe Erwartungen oder was ist da los? Kennt das jemand von euch?
Lieben Dank für eure Antworten

Verfasst am: 07.01.2024, 16:02
rauchfrei-lotse-klaus
rauchfrei-lotse-klaus
Dabei seit: 20. 08. 2023
Rauchfrei seit: 494 Tagen
Beiträge: 5051 Beiträge

Hi Goldmarie

74 Tage nicht geraucht und einfach so durchgehalten! WoW. Respekt was für eine Leistung.
Was du schreibst kann ich total nachvollziehen. Schmacht Attacken, Depressionen, Atemnot sind es bei mir.
Ich hatte tiefe Depris ab Tag 50 ungefähr.
Das war so richtig mies. Ich habe auch sehr lange und sehr viel geraucht. Mein Körper ist völlig vergiftet vom Tabak. Im Moment kommt noch ein Hexenschuss dazu....der kommt wohl nicht vom Rauchen.
Allerdings kann ich schon sagen,das es mir besser geht als vorher.

Gruß Klaus

Verfasst am: 07.01.2024, 16:02
Bolando
Bolando
Dabei seit: 14. 09. 2018
Rauchfrei seit: 2488 Tagen
Beiträge: 2847 Beiträge

Hallo Goldmarie,
gut, dass du hier hergefunden hast! Herzlich willkommen.
Mir ging es ähnlich. Eine heftige Lungenentzündung hat bei mir den ungeplanten Rauchstop eingeleitet. Dir Lungenentzündung war dann überstanden, aber mir ging es allgemein nicht gut. Es ist schon eine Umstellung nach über 40 Jahren ohne das Doping zurechtzukommen. Ich empfehle erstens medizinisch abklären zu lassen, dass nicht eine Erkrankung besteht. Und wenn das nichts bringt, zweitens Zuversicht und Geduld. Bei mir hat es ein halbes Jahr gedauert, bis ich mich wieder gut gefühlt habe (mein Hausarzt hat nachdem ich ihn wieder darauf angesprochen hatte mein Blutdruckmedikament geändert - ob es das war oder die Zeit weiß ich nicht)
Ich bin froh, dass ich durchgehalten habe.
Alles Gute für dich

Verfasst am: 07.01.2024, 16:36
KippeMachtNixBesser
KippeMachtNixBesser
Dabei seit: 03. 10. 2023
Rauchfrei seit:
Beiträge: 351 Beiträge

Liebe Goldmarie,

herzlichen Glückwunsch zu so vielen rauchfreien Tagen :-)

Ich drücke dir die Daumen, dass es so weiter geht.

Oftmals niedergeschlagen und lustlos kommt mir auch bekannt vor. (Auch wenn die 6 Tage es nicht vermuten lassen, ich war auch schon Mal länger Rauchfrei und kenne ein paar Entzugsphänome....leider)

Was deinen Gesundheitszustand betrifft: bitte lass das Mal ärztlich abklären. Muss nicht unbedingt mit dem Rauchstopp zusammen hängen. Und lieber einmal mehr zum Arzt als einmal zu wenig

Viele liebe Grüße und good luck

Verfasst am: 07.01.2024, 17:06
Reta
Reta
Dabei seit: 19. 11. 2023
Rauchfrei seit: 424 Tagen
Beiträge: 379 Beiträge

Hallo Goldmarie,

nein , so wirklich was supertolles und aufmunterndes ist mir auch noch nicht passiert, ich bin da ebenfalls recht enttäuscht!

-Zahnfleischbluten
-depressive Verstimmungen
-ständige Müdigkeit
-Gewichtszunahme

aaber:
wie ich aus guten Quellen erfahren habe, erst einmal durchhalten bis mindestens Tag 90!

Ab da soll es schon mal ein Highlight geben.

ich weiss von einigen Leuten, das sie das erste Jahr ständig gekränkelt haben.

wenn danach alles besser wird, na, dann hat sich das Durchhalten gelohnt.

Das wünsche ich uns allen..

Verfasst am: 07.01.2024, 17:09
Goldmarie
Goldmarie
Themenersteller/in
Dabei seit: 03. 11. 2023
Rauchfrei seit: 423 Tagen
Beiträge: 4 Beiträge

Hallo Klauser, Bolando, Kippemachtnixbesser

Vielen Dank euch für die verständnisvollen, mutmachenden Worte und Anregungen. Es tut gut zu wissen, dass es anderen ähnlich geht.

Und ja, ich werde die Schmerzen wohl besser medizinisch abklären lassen.

Alles Beste euch auf dem manchmal etwas verworrenen Weg in die Rauchfreiheit!

(Ich weiss nicht, ob das der richtige Weg ist, euch zu antworten. Verstehe das mit den Wohnzimmern nicht so ganz)

Verfasst am: 07.01.2024, 17:19
Goldmarie
Goldmarie
Themenersteller/in
Dabei seit: 03. 11. 2023
Rauchfrei seit: 423 Tagen
Beiträge: 4 Beiträge

Hallo Reta

Da scheine ich mit meinen Entzugserscheinungen wirklich nicht alleine zu sein.

Aber das mit den 3 Monaten ist immerhin eine konkrete Perspektive. Es lohnt sich auf jeden Fall, bis mindestens dahin durchzuhalten! Du und ich sind ja praktisch gleichzeitig soweit. In ca. 2 Wochen

Verfasst am: 07.01.2024, 18:41
frido
frido
Dabei seit: 08. 08. 2017
Rauchfrei seit: 2694 Tagen
Beiträge: 5620 Beiträge

Liebe Goldmarie,
es ist gut, dass du hier von deinen Befindlichkeiten, nach 2,5 Monaten Rauchfreiheit berichtest.
Du schreibst...

Zitiert von: Goldmarie
Trotzdem irritiert mich mein Allgemeinzustand. Habe ich einfach zu hohe Erwartungen oder was ist da los? Kennt das jemand von euch?


Dein Immunsystem spielt offensichtlich verrückt. Das gehört von ärztlicher Seite abgeklärt.

Woran ich mich erinnere ist, dass ich in den ersten Monaten hier ähnliches berichtet habe. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, ich bin schwer erkrankt.

Diesen anfänglichen Leidensweg, wollte ich nicht nochmal erleben. Einer der Hauptgründe, warum ich stark und stur geblieben bin. Denn eines war mir damals schon bewusst, eine Zigarette macht diese Situation nicht besser.

Ich wünsche dir von Herzen, dass diese ambivalenten Gefühle und diese Befindlichkeiten, bald weniger werden und schnell verschwinden.

Tatsächlich kann ich heute sagen, ich habe ohne diesen Glimmstengel, viel mehr Energie. Ich profitiere, von soviel mehr Lebensqualität.

Darüber bin ich sehr glücklich.

Ich bin mir sicher, auch du wirst das schaffen, mit viel " ich will und ich kann!"

Liebe Grüße
Herta

Verfasst am: 07.01.2024, 19:44
Goldmarie
Goldmarie
Themenersteller/in
Dabei seit: 03. 11. 2023
Rauchfrei seit: 423 Tagen
Beiträge: 4 Beiträge

Liebe Herta

Ja genau, schwer krank anstatt das blühende Leben nach dem Rauchstopp!

Es ist schön zu lesen, dass deine Lebensqualität dank deiner Sturheit jetzt so viel besser ist. Das stimmt zuversichtlich.

Vielen Dank für deine guten Wünsche. Bei mir könnte es mit dem Ausstieg klappen, weil ich tief in meinem Inneren weiss: Ich habe diese eine grosse Chance zum Absprung quasi vor die Füsse gelegt bekomnen. Ich weiss nicht, ob ich es ein zweites Mal schaffe, sollte ich je wieder zum Glimmstengel greifen....

Alles Gute dir und liebe Grüsse
Susanna

Verfasst am: 07.01.2024, 19:54
rauchfrei-lotse-klaus
rauchfrei-lotse-klaus
Dabei seit: 20. 08. 2023
Rauchfrei seit: 494 Tagen
Beiträge: 5051 Beiträge

Liebe Susanna
Ich hatte schon einige Male starke Sinnlosigkeit Gefühle bezüglich des Rauchstopp.
Gefühle sind zwar das vielleicht wichtigste was wir haben
Dennoch existiert die Wissenschaft. Der Apfel fällt nach unten, gleichgültig was wir da fühlen oder wollen. Und Tabak macht krank, auch egal was wir fühlen oder wollen.
Du hast dich auf jeden Fall richtig entschieden.

Und für Probleme gibt es Ärzte und uns

Herzliche Grüße Klaus