Kräuterzigaretten - ein Weg in den Ausstieg???
Servus, zusammen,
an mancher Stelle wird im Netz auch der erfolgreiche Einsatz von Kräuterzigaretten bei der Nikotin- und Rauchentwöhnung berichtet. Hab mal einige Pros und Con‘s aus meiner subjektiven Sicht aufgeschrieben:
Kräuterzigaretten:
Erst Nikotinentzug, dann Rauchausstieg
Pro:
- Erfolg wird auch bei schweren Fällen berichtet, wo andere Wege versagt haben
- Mehr Sicherheit dadurch, dass im Falle einen Rückfalls einzelne Kräuterzigs geraucht werden dürfen und dennoch die Nikotinfreiheit erhalten bleibt
Con:
- Es wird für eine gewisse Zeit (Wochen?) weiter geraucht. Heißt man atmet die Schadstoffe der Kräuterverbrennung (CO, Teer etc.) weiter ein.
- Keine (Kräuterzigs) oder wenig (E-Zigs) Evidenzstudien, teilweise wohl auch aus „ideologischen“ Gründen. Bei E-Zigs bleiben wohl auch viele Leute auf dem E-Zig-Level hängen.
- Beschaffung der Kräutermischungen nur über das Internet (alternativ: bestimmte lose Kraütertees mit Apfelstücken befeuchten, (fast) nur für Selberdreher geeignet)
Klassische Entwöhnung (Harter Ausstieg oder NET)
Erst Nichtrauchen, gleichzeitig oder später Nikotin-Entzug
Pro
- Keine Schadstoffe mehr. Schnellere Regeneration der Lunge und anderer Organe
- Kein Rauchgeruch mehr.
Con
- Im Unterbewusstsein bleibt eine positive Beziehung Nikotin = Rauchen (= Schmachten) erhalten. Und die nutzt der Nikotinteufel eiskalt als Waffe.
- Geringe Erfolgsquote (5-10 % beim kalten Entzug, bis zu 20 % mit Unterstützung - NET etc.)
- Rückfall auf normale Zigs: Das Spiel des Entzugs beginnt wieder von vorn.
Mich interessieren nun Eure Meinungen. Vor allem von Mitmenschen, die es schon mal mit Kräuterzigs versucht haben und dabei (a) entweder den Ausstieg geschafft haben, (b) den Nikotinentzug hinbekommen haben, aber beim Kräuterrauchen hängen geblieben sind oder (c) komplett auf Tabak-Zigs rückfällig geworden sind. Ohne ein starkes Wollen geht es ja in allen Fällen nicht. Eigentlich hätte ich das Thema gerne unter den Kontroversen platziert, leider geht das aber forumstechnisch nicht.
Danke Euch vorab!
Ciao, Frank
Hallo Frank,
Ich habe mir vor sehr, sehr vielen Jahren einmal Kräuterzigaretten gekauft und sie haben mir weder geschmeckt noch habe ich sie vertragen.
Ein Bekannter von mir hat mit Hilfe von Nelkenzigaretten aufgehört. Ich kann dir leider nicht sagen wie das für ihn gewesen ist.
Liebe Grüße
Marion
Servus, zusammen,
danke Dir, Marion, für Deinen Beitrag. Gut, der Geschmack ist subjektiv und da muss man ein wenig experimentieren. Gleiches gilt wohl für die Verträglichkeit.
Ich werde in meinem Wohnzimmer weiter vom Fortgang meines Ausstiegsversuches mit Kräuterzigaretten berichten. Mein Körper ist nun seit 3 Tagen nikotinfrei und der Kräuterzigarettenverbrauch geht tatsächlich deutlich zurück. Hab mit nun auch das Buch von Christine Engelbrecht reingezogen. Auch wenn ich nicht alle ihre Ansichten teile, faszinierend finde ich die Erfolgsquote von 40 % bei der Kräuterzigarettenmethode, was nun doch deutlich mehr ist als bei der NET zum Beispiel. Und das war die pessimistischste Zahl, die ich gefunden habe.
Ich halte Euch in meinem Wohnzimmer auf dem Laufenden.
Ciao, Frank
Hallo Frank,
ich melde mich mal kurz zu deinem gestellten Thema "Kräuterzigartetten" Pro und Contra.
Ich habe in meiner Jugend Kräuterzigaretten sehr gerne gedreht und war neben Tabak für mich eine angenehme Abwechslung da es einfach in der Trafik zu kaufen war.
Ob man/ frau damit aufhören kann Nikotin zu sich zu nehmen.?..ja natürlich, warum auch nicht?! Eine andere Methode nikotinfrei zu werden könnte das schon sein...aber ehrlich gesagt auch nur nikotinfrei und nicht rauchfrei. Das bedeutet trotzdem Schadstoffe inhalieren, die Lunge verdrecken und den Rauch von abgebranntem Papier einatmen und die psychische Abhängigkeit am Leben erhalten.
Für jemanden der eher am körperlichen Entzug knabbert ist das sicherlich eine gute Variante ausschleichend rauchfrei zu werden.
Jedoch war es für mich, nach einem meiner vielen Versuchen, wieder ein neuer Selbstbetrug " gesünder" rauchen zu können...weil es ja kein Nikotin enthält und somit wieder nach paar Wochen danach doch Tabak zu kaufen, da Kräutertabak bei uns nur mehr in einzelnen CBD Shops verkauft wird und die Anfahrt so umständlich war.
Somit habe ich mich wiedermal selbst mit Kräuterzigartetten ausgetrickst. Das heißt aber nicht dass das für andere zutreffen muss....
Servus, Frida und all die anderen Mitleser,
danke für Deinen Betrag hier. Ein paar wesentliche Dinge hast Du ja angesprochen:
Zum ersten, die Verfügbarkeit des „Stoffes“. Den gibt es aktuell nur im Internet und nicht im Laden zu kaufen. Heißt, je nach Anbieter (teilweise außerhalb von D und sogar außerhalb der EU) bis zu 2 und mehr Wochen Lieferzeit. Das verlangt ein gewisses Vorratsmanagement (warum – siehe Punkt 2). Alternativ kann man Kräuterteemischungen hernehmen. Vorteile: fast täglich verfügbar und preiswerter. Über Nacht den Tee mit Apfelscheiben befeuchten und schon ist er ganz gut drehbar.
Der zweite wichtige Punkt: Keinen normalen Tabak und kein Nikotin mehr zu Dir nehmen und das AUF KEINEN FALL!!! Dann bricht das ganze Konstrukt zusammen und das Suchtgedächtnis Nikotin = Rauchen wird wieder geweckt.
Und der dritte Punkt: Auch wenn es manche Bücher anders suggerieren, die Kräuterzigarette nimmt Dir die Kopfarbeit beim Ausstieg NICHT ab. Heißt, auch mit Kräuterzig musst Du aufhören wollen und Dein ganzes Leben rauchfrei umorganisieren. Gleichwohl hat die Kräuterzig eine doppelseitige psychologische Wirkung: einerseits, eine Sicherheitsleine mehr im Kampf gegen den Rückfall, andererseits ist da auch der von Dir angesprochene Gedanke an ein „weniger schädliches“ Rauchen, der die Hürde zum Griff zur Kräuterzig senkt.. Gegen letzteren musst Du stark bleiben und Dich an CO, Teer und Co. erinnern, die auch bei der Kräuterzig freigesetzt werden. Letztendlich soll die Kräuterzig ja nur ein Mittel zum Zweck, das Ziel der Nikotin- und Rauchfreiheit zu erreichen, sein und ist damit lediglich für eine Übergangszeit von ein paar Wochen – also vergleichbar zum Pflaster - und NICHT für den Dauergebrauch bestimmt.
Liebe Frida: Egal, welchen Weg Du für Dich beschreitest, um vom Nikotinteufel wegzukommen, ich wünsche Dir dafür genug Willens- und Durchhaltekraft. Und das, was Du bislang geschafft hast, verdient allerhöchsten Respekt.
Ciao, Frank
Servus, zusammen,
kurzes Fazit: Die Kräuterzigarettenmethode hat bei mir gewirkt. Hatte jetzt schon zwei komplett rauch- und nikotinfreie Tage. Und auch sonst - maximal 1 Kräuterling am Tag.
Ciao, Frank
Servus, zusammen,
habe nun auch die Kräuterziggis ganz abgesetzt und komme damit gut klar. Ist auf jeden Fall sinnvoll und besser für die Lunge, das nach etwa 4 Wochen aktiv zu tun, wenn man aus dem gröbsten raus ist.
Fazit:
- aktuell nikotin- und rauchfrei
- Schmachter im Moment beherrschbar (und wenn, dann nach den Kräuterli)
- keine Gewichtszunahme
- ... und es hat im insgesamt 2. Anlauf bislang geklappt (im Gegensatz zum harten Entzug - das war der 1. Anlauf - und zur NET - Teil 1 des zweiten Anlaufs).
Also - durchaus ein gehbarer Weg, um von der Droge wegzukommen!
Ciao, Frank
Hallo Frank. Vielen Dank für Dein Feedback, der interessant ist. Genau solche Erfahrungen helfen anderen auf ihrem Weg und beweist, dass viele Weg zum Erfolg führen.
Die Schmachter werden Dich wohl noch eine Zeit begleiten, ab Du bist ja auf dem richtigen Weg.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg. Gerne lesen wir von Dir wieder.
Viele Grüße
Andreas
Servus, zusammen,
Danke Dir, Andreas, für Deine Antwort. Bin immer noch tapfer und nikotin- und rauchfrei.
Vielleicht solltet Ihr auf Euren Beratungsseiten den Kräuterzigarettenweg als einen möglichen Weg in die Nikotin- und Rauchfreiheit mit aufnehmen. Ich denke, die kategorische Ablehnung dort ist nicht ganz gerechtfertigt. Zumindest hat es ja in früheren Jahren sogar ein paar Studien gehabt, die gute Erfolge dieser Methode mit sehr hohen Abstinenzraten berichten (Quellen bei Christine Engelbrecht). Ohne Willen und Kopfarbeit - heißt, die schrittweise bewusste Eliminierung des Rauchvorgangs aus dem Alltag - funktioniert aber auch der Kräuterzigarettenweg nicht.
Letztendlich muss jeder selber entscheiden (können) und ggf. auch ausprobieren, ob er den kalten Entzug wagt, die NET versucht, Hypnose oder Verhaltenstheraphie in Anspruch nimmt oder 4-6 Wochen ausschleichenden Kräuterli-Konsum in Kauf nimmt, um das Ziel Nikotin- und Rauchfreiheit zu erreichen. Alle Wege haben ihre Pros und Cons. Am Ende zählt nur, dass man es schafft und dann stabil bleibt.
Ciao, Frank
Lieber Frank,
vielen Dank für deinen Hinweis und die Anregung zu unseren Informationen über die Kräuterzigarette auf der Webseite.
Diese werden wir im Rahmen unserer regelmäßigen, redaktionellen Überarbeitung der Seiten prüfen.
Herzliche Grüße,
Leonie vom rauchfrei-Team