Vom abhängigen Opfer zum Gestalter meines Lebens

Verfasst am: 06.02.2023, 09:00
T.Kluender
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Hallo Heli,
ich war gerade versunken im Streichen meines realen Wohnzimmers, inklusive allem, was dazu gehört...

Austausch, klar dafür sind wir hier. Die Hürde im Kopf vor dem Aufhören ist die Größte. Es erscheint einem unglaublich, dass man das schafft. Aber es ist eigentlich ein Scheinriese. Kennst Du die Geschichte von Michael Ende? Geniale Idee. Du musst Dich vorbereiten, ein paar Sachen durchdenken. Wissen, warum Du aufhören willst. Dich Deinen Ängsten stellen wollen. Und auch den vielleicht anderen Gefühlen, die auftauchen. Was ist Deine Rauchergeschichte? Wann hast Du angefangen? Warum rauchst Du? Hier im Forum kannst Du alles reinschreiben. Das hilft mir und vielen.

Ich finde den Gedanken auch wichtig, dass wir rauchfrei sind, und nicht auf das Rauchen verzichten.

Die Plattform ist ein Schatz an Gedanken und Informationen. Den Absprung und das Durchhalten muss dann aber jeder und jede letztlich allein machen. Das kann niemandem abgenommen werden. Der Erfolg gehört dann aber auch nur allein Dir.

Also, es würde mich freuen, dann bei Dir auch bald den Tag eins zu lesen.
Lg Torsten

Zitiert von: Heli68
Hallo Torsten,
aktuell rauche ich noch u befasse mich mit diesem leidigen Thema, bei dem mein Verstand klar ist, aber eben alles Andere noch nicht. Da ich auch in Berlin lebe, sende ich dir einen lieben Gruß u würde mich über Austausch freuen…

Verfasst am: 06.02.2023, 09:29
T.Kluender
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Themenersteller/in
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Hallo zusammen,

ich denke auch, dass es dieses Verantwortung übernehmen ist ... für sich und auch für andere. Aber erstmal muss man bei sich anfangen. Auch was die Kraft angeht, erst wenn ich selbst genügend Kraft habe, kann ich abgeben und tue das auch gern.

Was verhindert, dass wir Verantwortung übernehmen ?

Bei mir ist es u.a. auch Angst, dass ich die Last nicht tragen könnte. Dass ich Schuldgefühle bekomme, weil ich dieses und jenes nicht hinbekomme ... oder auch habe. Aber Vergangenheit ist nicht mehr änderbar, deshalb möchte ich nach vorn blicken.
Vielleicht ist auch viel Gewohnheit dabei und Bequemlichkeit. Und früher war mir vieles was meinen Körper betraf egal ... bzw. hasste ich mich sowieso. Wieso sollte ich dann aufhören zu rauchen ?

Mit dem Verstand ist Sucht nicht zu begreifen. Ich denke, es ist was zutiefst emotionales.

Ich wünsche euch gutes Gelingen, aber habt keine Angst vor dem Scheitern, für den Rauchstopp kann man immer wieder neu anfangen. Nur wäre auch anfängt, kann zu einem Ziel gelangen.

LG Confusius


Lieber Confusius,
danke für Deinen offenen, anregenden Beitrag.

Mit Angst und der Vermeidung von Angst habe ich auch viel zu tun. Das Rauchen war eine Hilfe dabei. Dieses Vermeiden geht häufig ziemlich automatisiert. Gewohnheit und Bequemlichkeit sind da auch gute Bekannte von mir. Und gut bin ich auch darin, mir zu begründen, warum ich etwas so gemacht habe, obwohl ich eigentlich weiß, dass es nicht gut für mich gewesen ist.

Diesen Selbsthass, den Du erwähnst, kenne ich ebenfalls. Etwas Falsches zu tun, es zu bemerken und trotzdem zu meinen, es nicht anders hinzubekommen. Oder nachtäglich festzustellen, dass ich schon wieder in einem Muster gefangen geblieben bin, dass mich beschränkt und in Sackgassen führt. Das kann mich sehr wütend auf mich selbst machen. Selbsthass ist natürlich keine Lösung. Aber die Akzeptanz des beschränkenden Verhaltens, nach dem Motto sich selbst annehmen und "ich bin gut so, wie ich bin," natürlich auch nicht.

Verantwortung für sich selbst übernehmen. Das sehe ich auch in dem Schritt mit dem Rauchen aufzuhören. Sport, gute Ernährung. Achtsamkeit, das versuche ich auch.

Mit dem Rauchen aufzuhören, ist klar auch ein Schritt für mich auf dem Weg. Auch raus aus dem Reflektieren, sich selbst bemitleiden und jammern, hin zum Machen. Das ist auch wichtig.

Leider bin ich wenig am machen, mehr am Denken und Vermeiden ... und in der Konsequenz häufig ziemlich verzweifelt. Ich tue mich schwer mit Verantwortung für mein Leben...

So, nun erst einmal genug.

Lg Torsten

Verfasst am: 22.02.2023, 16:27
Elena Carr
Elena Carr
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Hallo Torsten,

ich gratuliere dir zu 40 Tagen, die du bereits in Freiheit von der Nikotinsucht lebst!
Vermisst du den Gestank oder die Entzugserscheinungen, wenn du mal irgendwo etwas länger nicht rauchen konntest?



Gruß, Elli

Verfasst am: 27.02.2023, 10:07
T.Kluender
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Liebe Elli,
ich war ein paar Tage nicht im Wohnzimmer. Danke für die Glückwünsche. Das Zählen ist mir nicht so wichtig, dabei bleiben schon.

Der Rauchergestank ist selten mein Problem gewesen, da mein Geruchssinn eher weniger ausgeprägt ist. Er ist allerdings schon wieder besser geworden, aber als ich letztens aus einer Raucherkneipe nach hause kam, war es meine Frau, die den Gestank unerträglich fand. Und mich gefragt hat, ob ich wieder geraucht habe ;-)

Das Rauchen vermisse ich schon auch. Aber im Monatszug schrieb ich ja eben schon: Es ist ja eine Illusion, die häufig im Schmachten steckt, dass die nächste Zigarette gut schmecken würde...

Die Sucht nach Zigaretten in all seinen Facetten ist - glaube ich - auch ein Gefühl des Mangels, den wir in unserem Leben haben. Es gibt wichtige Bedürfnisse, die unerfüllt sind. Damit müssen wir uns beschäftigen. Zigaretten helfen uns da nicht...

Liebe Grüsse
Torsten

Verfasst am: 27.02.2023, 20:42
Los!
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Hallo Thorsten

Habe dich heute im Zug gelesen.

Also ich denke, dass du deinen rauchstop sehr ernst und wichtig nimmst.
Du checkst bereits im Vorfeld Situationen auf ihre Gefahr hin ab. Kennst deine Wackelpunkte. Gut so.

Ich habe gestern mal wieder so einen Gedanken ans ' gleich rauchen, wenn ich ankomme' gehabt und mir dann gesagt, nervig, ich rauche doch nicht, auch nicht, wenn ich gleich ankomme. Und als ich ankam war dann gar nix mehr, vielleicht, weil ich es schon vorher durch hatte.

Jedenfalls ist es gut sich solch schweren Situationen bewusst zu sein. Und sich darauf vorzubereiten, wenn sie nicht vermeidbar sind. Eine Alternative im Werkzeugkoffer zu haben.

Und nee, es ist nicht einfach Zurückhaltung oder Unsicherheit ohne Schutz und Türöffner ins Auge zu schauen. Aber genau das macht den Schutz und Türöffner dann ja überflüssig - was wird im schlimmsten Fall passieren? Alle Partygaeste verstummen und starren dich an? Eher nicht

Nimm dir statt dessen erstmal was zu trinken - mit Löffel, Strohhalm oder Schirmchen ist auch gleich was für die Finger zum spielen mit dabei. Eiswürfel fangen im Glas und beobachte vielleicht einfach, wie es den anderen ohne Kippe geht. Sie werden nicht alle stumm herum stehen und auf die Raucher gucken.
Du hast doppelt soviel Menschen zum unterhalten zur Verfügung, Raucher und Nichtraucher.

Zuhause hättest du in der Zeit auch nicht geraucht - das hilft mir bisher immer ganz gut wenn ich unterwegs bin.
Allerdings war ich noch auf keiner Feier.. Naja, ich trinke keinen Alkohol mehr. Da war es auf den ersten Partys auch erst anders. Vielleicht ist es ein bisschen vergleichbar.

Liebe Grüße
Ulrike

Verfasst am: 14.03.2023, 15:55
Soissesnuma
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Lieber Torsten,
Ich weiß ja, dass dir die Zahlen nicht so wichtig sind wie das Nichtmehrrauchen, aber dir zu 60 Tagen ohne Nikotin zu gratulieren finde ich wichtig!
Sehr lehrreich, die Zeit, finde ich. Habe immer noch nicht das Gefühl, ich bin gefestigt in allen Situationen......
Vielleicht gönnst du dir heute etwas Besonderes zur Feier des Tages! ?
Liebe Grüße,
Birgit

Verfasst am: 14.03.2023, 17:38
Eichel
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Hallo lieber Torsten,

da hat die Birgit völlig recht, 60 Tage Nichtmehrraucherdasein sind ein Grund zum Feiern, zum Innehalten und zum Reflektieren, wie es bisher lief!

Klar, wenn dir die Zahlen nicht so wichtig sind, erscheint dir das vielleicht sogar überflüssig. Aber ab und zu auf das Erreichte zu blicken, eine Zwischenbilanz ziehen und sich selbst anerkennend auf die Schulter klopfen, ist glaube ich wichtig. Denn dieses Bewusstsein schärfen für Erfolge und mögliche Stolpersteine sind meines Erachtens die besten Strategien, um Rückfälle zu vermeiden! Dafür muss es kein glatter Tag oder eine Schnapszahl sein, solche Tage bieten sich aber an.

Statistik hin und Zahlen her, wichtig oder unwichtig, ich gratuliere dir trotzdem zu 60 rauchfreien Tagen, einfach weil es eine super Leistung ist!

Liebe Grüße Ela

Verfasst am: 14.03.2023, 19:32
Nie mehr rauchen
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Hallo Torsten,

bin zufällig hier in deinem Wohnzimmer vorbeigekommen und habe dein Jubiläum 60 Tage geschafft bemerkt. Und auch, dass dir die Zahlen nicht so wichtig sind.

Ich gratuliere dir trotzdem!!!

Liebe Grüße
Traudl

Verfasst am: 18.03.2023, 18:44
T.Kluender
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Hallo Traudl, hallo Ela,

das ist wirklich lieb, dass Ihr zu den 60 Tagen gratuliert. 65 sind es sogar schon... ja ziemlich lange irgendwie. Zum Glück beschäftigt mich das Thema nicht mehr wirklich aktuell. Aber vorbei schauen Im Forum wollt ich doch einmal kurz. Und es ist richtig: auch ich bin nicht 100% gefestigt. Es gibt immer wieder die Momente, wo ich denke, jetzt einfach eine Mitrauchen wäre nett. Habe ich aber bislang nicht gemacht. Und die Momente sind kein großes Problem.

Körperlich hat sich bei mir nach dem Aufhören nicht viel verändert. Es waren ja zum Glück nicht so viele Zigaretten bei mir. Vielleicht 1-2 Kilo mehr Kampfgewicht. Die würde ich natürlich gerne wieder los werden. Gerade jetzt, wo heute der Frühling in Berlin Einzug hielt. Bauchfrei in den Frühling...

Naja, soweit mein kleines Wohnzimmer Lebenszeichen. Ich hoffe, dass Ihr guter Dinge seid. Und ein rauchfreies Leben genießt.

Liebe Grüsse
Torsten

Verfasst am: 21.07.2024, 09:14
Soissesnuma
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Guten Morgen, Torsten!
Ob du das hier lesen wirst?? Ich vermute fast nicht, die fehlende Benachrichtigung ist nicht gerade förderlich!

Wie auch immer: 555 Tage rauchfrei sagt uns dein Zähler, ist aktuell, hoffe ich!
Da gratuliere ich dir zu dieser tollen Schnapszahl......obwohl du ja mit Jubiläumszahlen nicht wirklich was am Hut hast....hattest!?
Liebe Grüße,
Birgit