Aufhören mit 60 nach 46 Raucherjahren
Hallo alle zusammen .
Heute ist mein 2. Rauchfreier Tag. Ich habe schon mehrere Versuche hinter mir. Der längste dauerte 3 Wochen. Ich habe zuletzt 8-10 Ziggis geraucht. Aber es fällt mir extrem schwer darauf zu verzichten. Gibt es hier Mitglieder, die auch schon älter sind und eine lange Raucherkarriere hinter sich haben? Mit welcher Art von Entzugserscheinungen habt oder hattet ihr so zu kämpfen?
Freue mich über Eure lieben Andworten.: LG
Moin Anna,
ehrlich gesagt, bin ich nur noch sporadisch hier im Forum.
Aber zumindest erfülle ich eine Deiner Vorstellungen - ich bin zweiundsechzigeinhalb Jahre alt und habe ungefähr 47 Jahre Raucherkarriere hinter mir
Daß Du bisher bereits mehrere gescheiterte VERSUCHE hinter Dir hast, ist nichts verwunderliches - der Durchschnitt der Anzahl der VERSUCHE liegt wohl bei sieben....
Da sind wir aber möglicherweise bereits bei einem wichtigen Punkt - es "zu versuchen" bringt nix. Nur tun.
Ich hab' drei mal gebraucht, um mich endlich von dem Drecksgift zu befreien.... warum? - ganz einfach - weil ich beim ersten Mal uninformiert und beim zweiten leichtsinnig gewesen bin.
Als ich bereits mit 17 1/2 das erste Mal aufgehört - ja, aufgehört, nicht "versucht hatte, aufzuhören" - und mit 18 zu studieren begonnen hatte, dachte ich nach bereits ca. anderthalbjähriger Abstinenz, ich könnte "mit dem Streß besser umgehen", wenn ich wieder rauchte.... Wie dumm!
Beim zweiten Mal bildete ich mir nach ca. 6 Wochen erfolgreichen Nicht-mehr-Rauchens ein, "nur mal eine" beim Blueskonzert in einem Restaurant (da gab's noch nicht die heutigen Verbote), würde ja nix machen, "ich sei ja drüber weg".... Diese erste war mir angeboten worden, weitere 3-4 habe ich an diesem Abend noch geschnorrt und am folgenden Tag die nächste Schachtel gekauft
Nun, am 31.8.2017 hatte ich das dritte Mal beschlossen, aufzuhören - und das habe ich durchgezogen - zack bum fertig.
Dieses Forum hat mir klar gemacht, warum ich die zwei Mal wieder auf meine Sucht hereingefallen bin. Das ist sehr hilfreich gewesen
Deshalb empfehle ich Dir das "Aussteiger-Paket" (in D kostenlos) - ist ein feiner 100-Tage-Kalender mit witzigen Sprüchen und Cartoons drin, ein Knetball für nervöse Hände, scharfe Pfeffis und Infomaterial: http://www.rauchfrei-info.de/informieren/materialien/
Vielleicht lädst Du Dir auch das kostenlose Ebook "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer herunter und liest es: http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Trag auch unbedingt den Tag Deines Rauchausstiegs in Dein Profil ein - das System zählt die Tage dann für Dich weiter.... und wer will schon eine angewachsene Zahl vergeigen
Ich empfehle ebenfalls, die verniedlichende, ja regelrecht verharmlosende Bezeichnung "Ziggis" unwiderruflich aus Deinem Wortschatz zu streichen. An diesem Drecksgift gibt es nichts, was niedlich oder harmlos wäre.
Ach so - Entzugserscheinungen - ich habe ungefähr so viel geraucht, wie Du - Entzugserscheinungen hatte ich nicht. Ich wollte ja aufhören - also warum mich selbst bedauern, dem ekligen Zeugs, nach dessen Gebrauch man zum K....en stinkt, hinterherjammern....
Das wird sicher daran liegen, daß ich BESCHLOSSEN HATTE, AUFZUHÖREN und dies DANN EBEN GETAN.
(Na ja, am zweiten Tag hat mich mal ein wirklich starker Jieper überfallen. Aber auf dem Weg zum Laden kam mir glücklicherweise sowas wie 'ne Erleuchtung - nämlich der plötzliche Gedanke - "Nee, du hast jetzt schon anderthalb Tage, die schmeist du doch nicht einfach so weg".... das war's. Die Sucht hat sich nie wieder aus ihrem Loch getraut ).
Alles Gute für Deine nunmehr ultimativ gelingenden Befreiung von der Geißel der selbst bezahlten Selbstvergiftung
wünscht
de Nomade
P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".
Hey Normade.
Danke für deine Liebe Nachricht und deine Tipps.
Ja, ich erinnere mich. In den 70gern wurde überall geraucht: lm Fernsehen gab es sogar Werbung für das Decktszeug . Rauchen hab ich damals für cool und erwachsen gehalten. Sehr viele haben das. Rauchen galt im schlimmsten Fall als eine "schlechteAngewohnheit
". Meine Eltern, Großeltern, fast alle in meiner Familie waren Raucher. Und so hat es nicht lange gedauert, ich war Abhängig. Und diese Abhängigkeit hat mich fast mein ganzes Leben lang begleitet. Jetzt möchte ich einfach nur noch frei sein
Von einem Tag zum nächsten, Step by Step
LG
Hallo, ich bin 78 Jahre und seit 3 Tagen rauchfrei. Mein Magen hat nicht mehr mitgemacht und tüchtig rebelliert. Ich habe auch schon mindestens 4 gescheiterte Versuche hinter mir und hoffe inständig, daß ich dieses Mal durchhalte.
Liebe Anna,
ich bin 62 Jahre alt und rauche mit kurzen Schwangerschaftsunterbrechungen seit ich 15 war, zuletzt so wie du 8 - 10 Stück am Tag. Aus gesundheitlichen Gründen MUSS ich das Rauchen ganz sein lassen.
Ja, es ist schwer, nach so langer Zeit alte Gewohnheiten durch bessere zu ersetzen und die Nikotinsucht zu besiegen.
Mittlerweile habe ich hier gelernt, dass das umso leichter geht, je überzeugter ein Mensch von seinem dauerhaften Rauchstopp ist und je mehr die Person an sich glaubt.
Mit Nikotinluschtabletten reduziere ich die schlimmsten Entzugserscheinungen (Müdigkeit und Konzentrations-probleme). Trotzdem hatte ich am Wochenende einen Rückfall, aber ich gebe nicht auf.
In der Community findest du MitkämpferInnen und Unterstützung und viele gute Tipps.
Liebe Anna,
Herzlich Willkommen in Forumshausen. Du hast ja schon sehr viele wertvolle Tipps bekommen, wie der Ausstieg klappen kann.
Was kannst und möchtest du davon für dich umsetzen?
Ich selbst habe 50 Jahre geraucht und weiß wie schwer es ist, nach so langer Zeit Nein zu sagen. Gerade die ersten Tage braucht es viel Kraft, weil die Sucht die Oberhand gewinnen will. Der Körper stellt sich um und das ist oftmals mit Schlaflosigkeit verbunden. Auch große Nervosität, Unruhe und Gereiztheit können auftreten.
Ich habe alles sehr schlimm empfunden und hätte am liebsten doch wieder geraucht.
Da heißt es, geduldig sein und Tee trinken hilft, Kräuter,Melisse, Baldrian ..
Aber da ist ja auch noch das Alter, mein Alter 67 J. .. und für mich war das der wichtigste Grund, einmal für die nächsten Jahre die Erfahrung eines Nichtrauchers zu machen.
Anfangs habe ich mich auch von Tag zu Tag gehangelt. Tagebuch schreiben hat mir sehr geholfen dabei zu bleiben.
Ich sagte mir, eine Zigarette ist keine und dann bin ich wieder ganz schnell da wovon ich doch weg wollte.
Liebe Anna, es ist machbar und es ist gewinnbringend in allen Bereichen. Du wirst dich bestimmt freuen, die Natur wieder intensiver riechen zu können und von den leiblichen Genüssen durch verbesserten Geschmack mal ganz abzusehen
Stell doch in deinem Profil die Rauchfreizeit ein, das motiviert zusätzlich.
Stell deine Fragen gern hier ins Forum, oder an die rauchfrei-lotsen und lotsinnen und spring noch auf in den Oktoberzug 22.
Die Forumshausener halten zusammen
Mit lieben Grüßen, Monika
Hallo Franzjutta,
Ich habe dir eine private Nachricht geschickt
Liebe Grüße, Monika
Hey,
Ich danke euch allen für die lieben motivierenden Antworten. Ja, es ist schwer, aber ich halte tapfer dagegen. Ich habe dieses Mal keine Ersatzprodukte. Die Entzugserscheinungen sind teilweise schon brutal und hinterhältig. Aber ich möchte einfach nicht mehr nach Luft japsen, nach dem ich 2 Etagen erklommen habe. Und ja, Monika, du hast Recht. Wir sind schon älter und man merkt die Folgen des jahrelang en Konsums enorm. Tatsächlich fühle ich mich körperlich auch schon ein bisschen besser. Danke allen für die herzliche Aufnahme. Dann werde ich mich Mal durch's Forum stöbern.