Ich gehe das jetzt an.

Verfasst am: 13.02.2022, 10:26
Klicker
Klicker
Themenersteller/in
Dabei seit: 05. 11. 2017
Rauchfrei seit:
Beiträge: 1870 Beiträge

Mein liebes Rauchfreitagebuch,

es ist schon so einige Zeit her, daß ich deine Seiten aufgeschlagen habe. Das ist ein Merkmal für die Entspannung, die ich heute empfinde. Es jährt sich meine Rauchfreiheit zum vierten mal an diesem Tag. Zu Anfang, da, mein liebes Rauchfreitagebuch, da habe ich dich noch seeeehr oft benötigt.

Wenn ich mich an meinen Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, erinnere, steigt Freude in mir auf. Die Gedanken über all das seinerzeit erlebte treten wieder in den Vordergrund, die Gefühle drängeln um Aufmerksamkeit. Ich kann diesen Schritt der Selbstbestimmung nur empfehlen. Immer wieder aufs Neue. Ich habe für mich echt ein Wunder erlebt.

Es gibt so viele individuelle Wege, sein Leben in die Hand zu nehmen. So viele, wie es Menschen gibt. Jeder und jede hat ihre und seine eigene Geschichte bereits erlebt. Und kann, wie in der Vergangenheit nur den eigenen Weg in der Gegenwart gehen der sich weiter in Richtung Zukunft schlängeln wird. Und diesen eigenen Weg zu entdecken, diesen einmaligen ganz intim-persönlichen Weg, zu finden, ihn zu gehen und dabei dem Ziel immer näher zu kommen, ist ein besonderes Abenteuer. Es gibt dafür kein Drehbuch.

Wege kreuzen sich, Wege laufen auch schon einmal eine Zeit parallel nebeneinander, Schnittmengen gibt es immer wieder: Wie hilfreich war es für mich in meinen ersten Tagen, an einem mit Watte präparierten Strohhalm "zu rauchen", oder Schweizer Kräuterbonbons mit Holundergeschmack zu lutschen. Das Glas mit den feuchten Kippen brauchte ich Gott sei Dank nicht - ein Aschenbecher war ja weiterhin da, denn meine Frau raucht. Allein der Gestank reicht mir... Herje, und was habe ich den Knetball malträtiert. Ich wurde total albern, kam mir vor wie auf Droge. Echt spuky das ganze. Und wenn der Schmacht zu gross wurde, habe ich hier gelesen, geschrieben, geknetet den Strohalm zerbissen... - fast alles gleichzeitig.

Hätte ich mich ganz allein für mich entschieden: Klicker, du gehst das jetzt an, du gehst jetzt diesen Weg..." und ich hätte niemanden gehabt, mit dem ich mich hätte austauschen können... ich weiss echt nicht, ob ich das so vom ersten Versuch an geschafft hätte. Ich glaube nicht. Denn gerade meine vielen wunderbaren Wegbegleiter in diesem wunderbaren Forum haben mir mein Rückgrat gestärkt, waren Tröster, Unterhalter, Zuhörer, Mutmacher, Spassemacher, Partygänger, Clubgründer und so wahnsinnig vieles mehr. Diese Gemeinschaft hat so einen grossen Anteil an meinem gelungenen Rauchausstieg. Was für grosse Gefühle der Dankbarkeit, der Freundschaft, des Mitgefühls da auch heute noch immer wieder in mir hochkommen... Herje.

Ich weiss noch als die erste Reaktion auf meinen ersten Beitrag eintrudelte. Ich war gerade im Supermarkt einkaufen - zwischen Brot- und Süssigkeitenregal als sich mein Smartphone meldete. Ich hatte echt ein bisschen Bammel... ist doch lächerlich... Klicker, du bist ein erwachsener Mann... was schreibst du auch so ein Blödsinn in so ein dummes Forum... die lachen dich doch aus... und dann stehst du dumm da...

Nein, kein bisschen dumm habe ich da gestanden. Im Gegenteil. Mit jedem mal wurde ich schlauer, wurde sicherer, festigte sich mein Vorhaben. In meiner grossen Unsicherheit und Angespanntheit fiel ich in ein sicheres Netz des Zuspruchs, der Unterstützung, des Trostes, der Ablenkung... Ja, es gab auch ein Phase, wo ich dachte, jetzt habe ich eine Sucht mit einer neuen Sucht ausgetauscht. Nun: viel Zeit im Forum war jedenfalls gesünder, so die Quintessenz. Denn all das Lesen, der Austausch, das Gefühl nicht allein zu sein, hat die langen und vielen Minuten des Verlangens nach Nikotin im Nu verstreichen lassen und in etwas fruchtbares gewandelt.

Für mich wichtige Gedanken fanden hier ihren Platz, konnten und durften sich entwickeln, konnten und durften wachsen und mussten oder konnten auch mal fallengelassen werden. Mein innerer Dialog fand hier Freunde, Menschen, die gerade ähnliches erlebten, die ähnliches schon hinter sich hatten und andere, die sich vorbereiteten. Unendlich wertvoll.

Was hat mir der Rauchausstieg gebracht? Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Ich kann etwas verändern, ich kann Verantwortung für mich übernehmen. Das ist immer noch das grösste Gefühl und das grösste Geschenk für mich.
Die zweite grosse "Erleuchtung": Ich wusste: der Hauptspuk ist in ca. drei Wochen vorbei. Nun, ich habe schon öfter doofe drei Wochen am Stück erlebt. Oder gar noch längere Zeiträume. Also kann es ja nicht so schlimm sein. Es ist ein überschaubare Zeit. Heute wuppe ich unangenehm bevorstehende Situationen wie Zahnwurzelbehandlungen zum Beispiel mit Leichtigkeit. Oder so Dinge wie Spritzen ins Knie und verwandschaftliches überstehe ich ohne gross vorher Stress zu haben. Ich wundere mich manchmal selbst, wie entspannt ich bei so manchen Dingen geworden bin, die mich vorher manchmal Packungen von Tabak gekostet hätten. Tja, ich habe drei Wochen Rauchausstiegsqual gemeistert, also sind doch solch Behandlungen kaum der Rede wert. Augen zu und durch...

Ich muss ja gar nicht davon reden, dass ich viel leistungsfähiger geworden bin, das ich selbst heute noch jeden Morgen beim Aufwachen sehr tief bewusst und beobachtend einatme und nicht das leiseste Kitzeln in der Lunge spüre und ich mich diebisch freue. Ehrlich: Zu meinen Rauchzeiten hätte ich gekotzt vor Husten. Sorry für die Wortwahl, soll nur den krassen Gegensatz verdeutlichen. Von mehr Geld brauche ich nicht zu reden, auch nicht mehr davon, dass es mich freut, nicht mehr getrieben zu sein rauszugehen um eine Rauchen zu müssen, noch davon, immer daran denken zu müssen den Tabakbeutel dabei zu haben.

Das ist Freiheit. Sie duftet nach Kaffee, der noch lange im Geschmack bleibt, sie leuchtet wie eine Blumenwiese im Sommer, voller Leben und Wärme, sie klingt wie ein gemütliches Murmeln eines kleinen Bachlaufes...

Meiner liebsten Freundin schrieb ich einmal: "Ja, die Auseinandersetzung mit dem Nicht-mehr-Rauchen-Wollen kann schon sehr aufreibend sein... wie eine 8ter-Bahnfahrt mit vielen up‘s and down‘s. Mir gefällt das Bild der Achterbahn - ist sie doch eigens dafür da, Spass zu haben, ein wenig Nervenkitzel, ein Ort jenseits von Langeweile oder Tristesse. Schau, dass meine ich mit: Die Lösung liegt in Dir. Horch genau in Dich hinein und sei Dir gewiss: Alles was Du wahrnimmst, ist Deine eigene Wahrheit, alles was Dir ein warmes Herz macht verfolge und baue es aus, alles was Du nicht verstehst, ein mulmiges Gefühl macht, hinterfrage es und überlege warum es da ist, was es gutes mit Dir meint, denn auch das ist ein Teil von Dir, Deine Wahrheit. Es will Dir etwas Gutes tun, weiss es aber vielleicht nicht besser auszudrücken. Du darfst es überzeugen, Du bist bereits dabei.
Es ist ein Abenteuer, so habe ich meinen Rauchausstieg auf jeden Fall empfunden. Und so ist es immer noch. Es kann eine sehr tiefgreifende Auseinandersetzung mit einem selbst werden. Aber es ist in jedem Fall immer nur gut und es lohnt sich.

Alles Liebe, glaub an Dich, denn Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben."

Klicker

Verfasst am: 13.02.2022, 10:49
Bolando
Bolando
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Beiträge: 2827 Beiträge

Hallo Klicker,
wieder einmal habe ich deinen Beitrag mit Freude gelesen und an deinen Gedanken teilhaben dürfen. Schön zu erfahren, dass es dir gut geht. Meinen Glückwunsch zu den 4 Jahren.
Du hast vielleicht gesehen, dass Smokeland von ein paar Neuen wiederentdeckt wurde. Auch da wirkst du mit deinem Beitrag noch nach. Alles Gute für dich und deine Lieben.
Viele Grüße

Verfasst am: 13.02.2022, 14:28
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
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Beiträge: 8288 Beiträge

Lieber Klicker,

hoffentlich ist das jetzt in Ordnung für dich aber ich habe in dein Tagebuch gespitzt und deinen neuesten Eintrag gelesen. Wow, was für interessante Beschreibungen deines Weges und deines Erfolges!

Herzlichen Glückwunsch zu deinen vier Jahren in Rauchfreiheit . Auch ich erfreue mich so oft meiner Lunge und der Abwesenheit von Gestank und Geldverbrennung - im Wortsinne.

Schön, dass du uns an deinem großartigen Erfolg teilhaben lässt. Weiter so!

Herzliche Grüße
Andrea

Verfasst am: 13.02.2022, 15:28
Nomade
Nomade
Dabei seit: 02. 09. 2017
Rauchfrei seit: 2645 Tagen
Beiträge: 3724 Beiträge

Moin lieber Klicker,

danke für den eindrucksvollen Bericht über Deine Nicht-mehr-Raucher-Karriere und meine Gratulation zu Deinen tollen 4 Jahren ohne.... !

Ich bewundere jede/n aufrichtig, die/der es trotz harten Kampfes schafft, seine Sucht in den Griff zu bekommen und finde, Du hast es gerade für diejenigen, die noch/wieder am Anfang stehen, nachvollziehbar beschrieben, wie Dein Weg gewesen ist.
Ja, es muß jede/r ihren/seinen eigenen Weg finden - eine Anregung dazu bieten aber die Erfahrungsberichte der "alten Hasen" allemal.

Du bist auch mir immer ein guter, hilfreicher und stets freundlicher Begleiter.
(Natürlich weiß ich, daß alles mal zu Ende geht und respektiere dies auch - trotzdem, oder gerade deshalb, freue ich mich sehr, daß Du uns diesen Text anvertraut hast.)

Ich wünsche Dir ein langes gesundes Nicht-mehr-Raucher-Leben und freue mich, gelegentlich (vielleicht) von Dir zu lesen - Dein Tagebuch sicher auch

Herzliche Grüße
vonne Nomade
und halt Dich von der Seuche fern

Verfasst am: 17.02.2022, 14:25
pearle67
pearle67
Dabei seit: 20. 12. 2018
Rauchfrei seit: 2355 Tagen
Beiträge: 1678 Beiträge

Mein lieber Klickee, es ist wirklich schön Mal wieder etwas von dir zu lesen. Ich gratuliere dir zu 4Jahren in Freiheit und wünsche dir, dass deine Frau vielleicht auch Mal rauchfrei wird.
Diese Zeiten hier im Forum, die du beschreibst und die ich zu meiner allergrößten Freude ein Stück mit dir zusammen gehen durfte, habe ich ganz ähnlich empfunden. Danke für den Tagebucheintrag mach's gut du einohrteddy
Immer Heike

Verfasst am: 17.02.2022, 22:41
Lausisen
Lausisen
Dabei seit: 19. 06. 2014
Rauchfrei seit: 3812 Tagen
Beiträge: 2817 Beiträge

Zitiert von: Klicker
Mein liebes Rauchfreitagebuch,

es ist schon so einige Zeit her, daß ich deine Seiten aufgeschlagen habe. Das ist ein Merkmal für die Entspannung, die ich heute empfinde. Es jährt sich meine Rauchfreiheit zum vierten mal an diesem Tag. Zu Anfang, da, mein liebes Rauchfreitagebuch, da habe ich dich noch seeeehr oft benötigt.

Wenn ich mich an meinen Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, erinnere, steigt Freude in mir auf. Die Gedanken über all das seinerzeit erlebte treten wieder in den Vordergrund, die Gefühle drängeln um Aufmerksamkeit. Ich kann diesen Schritt der Selbstbestimmung nur empfehlen. Immer wieder aufs Neue. Ich habe für mich echt ein Wunder erlebt.

Es gibt so viele individuelle Wege, sein Leben in die Hand zu nehmen. So viele, wie es Menschen gibt. Jeder und jede hat ihre und seine eigene Geschichte bereits erlebt. Und kann, wie in der Vergangenheit nur den eigenen Weg in der Gegenwart gehen der sich weiter in Richtung Zukunft schlängeln wird. Und diesen eigenen Weg zu entdecken, diesen einmaligen ganz intim-persönlichen Weg, zu finden, ihn zu gehen und dabei dem Ziel immer näher zu kommen, ist ein besonderes Abenteuer. Es gibt dafür kein Drehbuch.

Wege kreuzen sich, Wege laufen auch schon einmal eine Zeit parallel nebeneinander, Schnittmengen gibt es immer wieder: Wie hilfreich war es für mich in meinen ersten Tagen, an einem mit Watte präparierten Strohhalm "zu rauchen", oder Schweizer Kräuterbonbons mit Holundergeschmack zu lutschen. Das Glas mit den feuchten Kippen brauchte ich Gott sei Dank nicht - ein Aschenbecher war ja weiterhin da, denn meine Frau raucht. Allein der Gestank reicht mir... Herje, und was habe ich den Knetball malträtiert. Ich wurde total albern, kam mir vor wie auf Droge. Echt spuky das ganze. Und wenn der Schmacht zu gross wurde, habe ich hier gelesen, geschrieben, geknetet den Strohalm zerbissen... - fast alles gleichzeitig.

Hätte ich mich ganz allein für mich entschieden: Klicker, du gehst das jetzt an, du gehst jetzt diesen Weg..." und ich hätte niemanden gehabt, mit dem ich mich hätte austauschen können... ich weiss echt nicht, ob ich das so vom ersten Versuch an geschafft hätte. Ich glaube nicht. Denn gerade meine vielen wunderbaren Wegbegleiter in diesem wunderbaren Forum haben mir mein Rückgrat gestärkt, waren Tröster, Unterhalter, Zuhörer, Mutmacher, Spassemacher, Partygänger, Clubgründer und so wahnsinnig vieles mehr. Diese Gemeinschaft hat so einen grossen Anteil an meinem gelungenen Rauchausstieg. Was für grosse Gefühle der Dankbarkeit, der Freundschaft, des Mitgefühls da auch heute noch immer wieder in mir hochkommen... Herje.

Ich weiss noch als die erste Reaktion auf meinen ersten Beitrag eintrudelte. Ich war gerade im Supermarkt einkaufen - zwischen Brot- und Süssigkeitenregal als sich mein Smartphone meldete. Ich hatte echt ein bisschen Bammel... ist doch lächerlich... Klicker, du bist ein erwachsener Mann... was schreibst du auch so ein Blödsinn in so ein dummes Forum... die lachen dich doch aus... und dann stehst du dumm da...

Nein, kein bisschen dumm habe ich da gestanden. Im Gegenteil. Mit jedem mal wurde ich schlauer, wurde sicherer, festigte sich mein Vorhaben. In meiner grossen Unsicherheit und Angespanntheit fiel ich in ein sicheres Netz des Zuspruchs, der Unterstützung, des Trostes, der Ablenkung... Ja, es gab auch ein Phase, wo ich dachte, jetzt habe ich eine Sucht mit einer neuen Sucht ausgetauscht. Nun: viel Zeit im Forum war jedenfalls gesünder, so die Quintessenz. Denn all das Lesen, der Austausch, das Gefühl nicht allein zu sein, hat die langen und vielen Minuten des Verlangens nach Nikotin im Nu verstreichen lassen und in etwas fruchtbares gewandelt.

Für mich wichtige Gedanken fanden hier ihren Platz, konnten und durften sich entwickeln, konnten und durften wachsen und mussten oder konnten auch mal fallengelassen werden. Mein innerer Dialog fand hier Freunde, Menschen, die gerade ähnliches erlebten, die ähnliches schon hinter sich hatten und andere, die sich vorbereiteten. Unendlich wertvoll.

Was hat mir der Rauchausstieg gebracht? Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Ich kann etwas verändern, ich kann Verantwortung für mich übernehmen. Das ist immer noch das grösste Gefühl und das grösste Geschenk für mich.
Die zweite grosse "Erleuchtung": Ich wusste: der Hauptspuk ist in ca. drei Wochen vorbei. Nun, ich habe schon öfter doofe drei Wochen am Stück erlebt. Oder gar noch längere Zeiträume. Also kann es ja nicht so schlimm sein. Es ist ein überschaubare Zeit. Heute wuppe ich unangenehm bevorstehende Situationen wie Zahnwurzelbehandlungen zum Beispiel mit Leichtigkeit. Oder so Dinge wie Spritzen ins Knie und verwandschaftliches überstehe ich ohne gross vorher Stress zu haben. Ich wundere mich manchmal selbst, wie entspannt ich bei so manchen Dingen geworden bin, die mich vorher manchmal Packungen von Tabak gekostet hätten. Tja, ich habe drei Wochen Rauchausstiegsqual gemeistert, also sind doch solch Behandlungen kaum der Rede wert. Augen zu und durch...

Ich muss ja gar nicht davon reden, dass ich viel leistungsfähiger geworden bin, das ich selbst heute noch jeden Morgen beim Aufwachen sehr tief bewusst und beobachtend einatme und nicht das leiseste Kitzeln in der Lunge spüre und ich mich diebisch freue. Ehrlich: Zu meinen Rauchzeiten hätte ich gekotzt vor Husten. Sorry für die Wortwahl, soll nur den krassen Gegensatz verdeutlichen. Von mehr Geld brauche ich nicht zu reden, auch nicht mehr davon, dass es mich freut, nicht mehr getrieben zu sein rauszugehen um eine Rauchen zu müssen, noch davon, immer daran denken zu müssen den Tabakbeutel dabei zu haben.

Das ist Freiheit. Sie duftet nach Kaffee, der noch lange im Geschmack bleibt, sie leuchtet wie eine Blumenwiese im Sommer, voller Leben und Wärme, sie klingt wie ein gemütliches Murmeln eines kleinen Bachlaufes...

Meiner liebsten Freundin schrieb ich einmal: "Ja, die Auseinandersetzung mit dem Nicht-mehr-Rauchen-Wollen kann schon sehr aufreibend sein... wie eine 8ter-Bahnfahrt mit vielen up‘s and down‘s. Mir gefällt das Bild der Achterbahn - ist sie doch eigens dafür da, Spass zu haben, ein wenig Nervenkitzel, ein Ort jenseits von Langeweile oder Tristesse. Schau, dass meine ich mit: Die Lösung liegt in Dir. Horch genau in Dich hinein und sei Dir gewiss: Alles was Du wahrnimmst, ist Deine eigene Wahrheit, alles was Dir ein warmes Herz macht verfolge und baue es aus, alles was Du nicht verstehst, ein mulmiges Gefühl macht, hinterfrage es und überlege warum es da ist, was es gutes mit Dir meint, denn auch das ist ein Teil von Dir, Deine Wahrheit. Es will Dir etwas Gutes tun, weiss es aber vielleicht nicht besser auszudrücken. Du darfst es überzeugen, Du bist bereits dabei.
Es ist ein Abenteuer, so habe ich meinen Rauchausstieg auf jeden Fall empfunden. Und so ist es immer noch. Es kann eine sehr tiefgreifende Auseinandersetzung mit einem selbst werden. Aber es ist in jedem Fall immer nur gut und es lohnt sich.

Alles Liebe, glaub an Dich, denn Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben."

Klicker

Verfasst am: 17.02.2022, 23:23
Lausisen
Lausisen
Dabei seit: 19. 06. 2014
Rauchfrei seit: 3812 Tagen
Beiträge: 2817 Beiträge

Hallo
wünsche Dir alles Liebe und Gute
in der Hoffnung, für immer ohne Rauch zu bleiben, möchte ich Dir sehr herzlich danken.
Deine Worte, einfach schön und gut.
Mit vielen lieben Grüßen vonne Ruhr
Manfred

Verfasst am: 18.02.2022, 05:23
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 20.02.2022, 17:40
VenezianischerKarneval
VenezianischerKarneval
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Beiträge: 4664 Beiträge

Lieber Klicker
gerade habe ich deinen Tagebucheintrag gelesen. Das hast du schön beschrieben.
Nun war es Zufall, dass ich (etwas nachträglich) über deine rauchfreien vier Jahre gestolpert bin.
Meinen allerherzlichsten Glückwunsch dazu!

Ja, so oft sind wir nicht mehr im Forum, und dennoch: wenn die Zeit es erlaubt, lese ich immer mal wieder rein.
Und freue mich, wenn ich auf alte Weggefährten treffe.
Oder auch als stiller Zugbegleiter sehe, was bei den mehr oder weniger "Neuen" so abgeht.
Lieber Klicker, ich grüße dich herzlich und wünsche dir und deiner Frau eine gute Zeit:
Der Frühling kommt, was auch immer sonst auf der Welt geschieht.
Claudia

Verfasst am: 22.02.2022, 22:40
frido
frido
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Rauchfrei seit: 2671 Tagen
Beiträge: 5604 Beiträge

Zitiert von: Klicker
Habe ich mich doch schon sehr rar gemacht hier...


Mein lieber Klicker,
das ist richtig...rar gemacht, jedoch immer noch hier. Und das ist wichtig, nicht nur für mich.
Ich will nicht daran denken, wie es wäre, wenn wir nicht mehr in deinem Tagebuch stöbern könnten.

In deinen Erzählungen, können wir uns, auf die eine oder Art und Weise doch selbst wiederfinden.

Das großartige Gefühl, der Freiheit, der Stärke, das an sich selbst glauben, das bekommt jeder, der seine Sucht nicht mehr bedient.

Und du, du kannst das alles so wunderbar in Worte fassen.

Deshalb, lieber Klicker freut es mich, dass du uns ab und zu teilhaben lässt, an deinem weiteren Werdegang.

Ich wünsche dir von Herzen, alles Gute.

Schon heute freue ich mich darauf, wenn du den Weg nach Forumshausen, hoffentlich bald wieder findest.

Pass auf dich auf und ganz liebe Grüße sendet dir
Herta

....ich denke gerade an Stefanie, dein lieber Dienstagsbesuch...

den ich heute ausnahmsweise übernehme und dir zu deinen

210 rauchfreien Wochen
lich gratuliere!