Tagebuch einer NichtmehrRaucherin
Liebe Qualmentsagerinnen und Qualmentsager,
nachdem ich niemandem in meinem Umfeld habe, der meine aktuelle Lage nachvollziehen und verstehen kann, bin ich auf dieses Forum gestoßen und hoffe, ich kann euch hier aktuell mein Herz ausschütten.
Ich bin 26 Jahre alt und habe jetzt 13 Jahre lang geraucht. Früher waren es ca. 18 Zigaretten am Tag, beim Weggehen gerne auch mal deutlich mehr. In den letzten Monaten hat sich mein Tabakkonsum ganz von alleine immer weiter reduziert. Ich habe mir angewöhnt, nur noch zu rauchen, wenn ich die Zigarette wirklich "brauche" und nicht aus Gewohnheit danach zu greifen. Das fiel mir tatsächlich nicht sehr schwer und so war ich zuletzt bei ca. 5 Zigaretten an normalen Tagen. Wenn man abends unterwegs war und Alkohol getrunken wurde, konnten es aber durchaus auch mal 15 sein. Nun habe ich gemerkt, dass ich mich für jeden Glimmstängel immer öfter verurteilt habe. Der richtige Schritt in Richtung Aufhören war also getan.
Dann habe ich am 17.06. beschlossen, zu gucken, wie es ohne so funktioniert und wirklich nur noch dann zu rauchen, wenn das Bedürfnis zu stark wird. Ich habe mir das Aufhören da ehrlich gesagt einfach noch nicht zugetraut. Tja, das hat zwei Tage tagsüber gut funktioniert, aber abends war der Moment dann doch da, dass ich eingeknickt bin. Aber immerhin blieb es jeweils bei einer bzw. zwei Zigaretten am Tag.
Als mir klar wurde, wie dämlich mein Verhalten ist, habe ich mich über das Thema Rauchausstieg informiert und mich darüber eingelesen. Die Energie, die ich in diesen Versuch gesteckt habe, kann man ja auch gleich ins Aufhören investieren. Diese Informationen haben mich tatsächlich innerhalb eines Tages so beflügelt und motiviert, dass ich gestern (19.06.21) dann tatsächlich den festen Entschluss gefasst habe, aufzuhören. Ich dachte mir, jetzt hast du es zwei Tage schon "fast" geschafft, ohne viel an die Zigarette zu denken, dann wirst du das ja jetzt wohl auch hinkriegen. Aber ja, ich habe mich nicht intensiv darauf vorbereitet und lediglich meinen Freund über mein Vorhaben informiert. Ich dachte mir einfach, dass der Zeitpunkt gut ist, weil ich jetzt zweieinhalb Wochen Urlaub hinter mir habe und ich kaum entspannter mit dem Vorhaben beginnen könnte.
Den ersten Tag habe ich jetzt hinter mir und was soll ich sagen: Der körperliche Entzug haut mich doch ziemlich um. Nachdem ich die "fast" rauchfreien Tage in der Hinsicht gut überstanden habe, dachte ich, dass ich wohl nur etwas kribbelig bin und ab und an ein Rauchbedürfnis habe, von dem ich mich ablenken muss. Fehlanzeige.
Tagsüber ging es noch halbwegs. Abends schlug dann aber das volle Programm zu: erst war ich wahnsinnig dünnhäutig, was dazu führte, dass ich aus dem Nichts in einem Restaurant anfing, zu heulen (sehr toll...), darauf folgte eine wahnsinnige Gereiztheit, die natürlich sofort in einem Streit mit meinem Freund (der übrigens noch raucht) gipfelte, bei dem ich abgegangen bin, wie ein Zäpfchen (wegen eigentlich nichts). Darauf folgte ein extremer Heulanfall, von dem ich ewig nicht wegkam. Als ich mich dann halbwegs beruhigt habe, ist mein Freund mit mir noch spazieren gegangen. Ich bin regelrecht vor den Entzugserscheinungen davongelaufen und hätte wohl die ganze Nacht noch durch die Gegend latschen können.
Nachts wurde das ganze dann gekrönt von extremen Schlafstörungen (ich habe sonst wirklich nie Probleme damit und schlafe wie ein Stein). Dauernd war ich wach und konnte dann zwei Stunden nicht mehr einschlafen.
Heute ist mir seit dem Aufstehen schlecht (das Frühstück habe ich trotz Hunger nur angestarrt und nichts herunterbekommen, sogar ein Glas Wasser ist ein Kampf), mein Kreislauf ist unten und mein ganzer Körper total verspannt und immer wieder zittrig.
Immerhin, einen Vorteil hat das Ganze: wenn man sich so fühlt, hat man wirklich keinen Bock zu rauchen. Und ich hoffe sehr, dass mich die Erinnerung an diese Entzugserscheinungen immer davon abhalten wird, jemals wieder zu einem Glimmstängel zu greifen, um diese Gefühle nie wieder durchleben zu müssen.
Insofern erhoffe ich mir von meinem "Wohnzimmer" zunächst Erfahrungsberichte von Aussteigern, bei denen der körperliche Entzug ähnlich ekelhaft war. Falls es Möglichkeiten gibt, die Symptome abzumildern, gerne her mit den Infos. Aktuell graust es mir nämlich davor, morgen in diesem Zustand wieder auf die Arbeit zu müssen. Und krank melden will man sich ja am ersten Tag nach dem Urlaub auch nicht.
Ferner bin ich natürlich um Unterstützung und Ratschläge im Allgemeinen total dankbar. Und natürlich wäre es auch super, wenn ich mich bei euch bei Bedarf einfach mal ausheulen dürfte, denn meinem Freund kann ich damit ja auch nur eine begrenzte Zeit belasten.
Ihn will ich übrigens nicht zum Aufhören bekehren. Ich habe lange genug geraucht, um zu wissen, dass das nicht funktioniert. Daher will ich ihn auch nicht dauernd mit dem Thema nerven, nicht, dass er es als Bekehrungsversuch auffasst. Er unterstützt mich aber in meinem Vorhaben, hat bisher darauf geachtet, dass ich ihn beim Rauchen nicht sehe oder hat mich vorher gefragt, ob es ok für mich ist, wenn er jetzt raucht.
Insofern freue ich mich auf den Austausch mit euch und die Unterstützung. Vielen Dank für das Durchlesen des Textes (der jetzt doch deutlich länger wurde, als ursprünglich geplant). Aber anscheinend müssen die Gedanken einfach raus.
Viele Grüße
Head-Less
Hallo Head- Less,
herzlich willkommen hier bei uns im Forum.
Gratuliere zu Deinem Entschluss!
Ich schätze, Du findest hier jede Menge Leute, die Dich verstehen und das was Du so anschaulich beschrieben hast, haargenau nachvollziehen können (schließ` mich ein ).
Die ersten Tage können wirklich heftig ziehen (müssen sie nicht, ist bei jedem anders...). Aber glaub` mir, in dieser kraftraubenden Intensität lässt es in der Regel schnell nach. Die meisten beschreiben im Verlauf eher wellenartige Entzugserscheinungen, das ging auch mir so. Das heißt, es kommen auch immer wieder bessere Phasen.
Die ersten "Griff- ins- Klo- Tage" gehen vorüber, das schaffst Du.
Auch Schlafstörungen sind zu Beginn eine häufige Begleiterscheinung, schau` mal hier, ich habe noch eine News dieser Seite zu diesem Thema gefunden:
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/rauchen-und-schlafen-teil-2/
Und so ganz wehrlos bist Du dem auch nicht ausgesetzt, das hast Du vermutlich schon selbst gemerkt. Zumindest lese ich das ganz klar heraus.
Bewegung scheint Dir gut zu tun, "Du hättest noch die ganze Nacht durch die Gegend latschen können". Mir ging`s ähnlich, ich bin zum Beispiel mit dem Rad fahren wieder angefangen (und bis heute dabei geblieben). Hat mir bei akuter Schmacht echt gut getan. Nutz` das einfach zur Ablenkung!
Alte Rauch- Routinen ein bisschen verändern hilft wirklich nachhaltig- so verlernen wir das Rauchen. Ein Beispiel: die klassische Tasse Kaffee. Die verknüpfen die meisten von uns ganz arg mit der Zigarette. Wenn Du den Kaffee jetzt an einem anderen Ort einnimmst und dabei vielleicht ein Kreuzworträtsel löst (mach` es so, wie es Dir gefällt, es muss kein Rätsel sein...), oder den Kaffee durch schwarzen Tee ersetzen, dann lernen wir tatsächlich mit der Zeit um und entfernen uns so immer weiter von der Zigarette. Das funktioniert!
Auch das Buch "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer würde ich Dir empfehlen, Du kannst es Dir kostenlos aus dem Netz laden.
http://whyquit.com/NWEEZ/
Beruht so ein bisschen auf dem Prinzip "Gehirnwäsche", aber im positiven Sinne. Mir hat es unheimlich geholfen und so manchen Schmachter erträglicher gemacht. Liest sich sehr leicht, ist in kleine Kapitel unterteilt.
Auf unserer Startseite findest Du die neue Aktion, in der es um Alternativen zum Rauchen geht. Schau` doch mal rein:
http://challenge.rauchfrei-info.de/
Du kannst Dir selbst eine Liste erstellen oder auch aktiv teilnehmen, so wie Du möchtest.
Du kannst Dir das kostenlose Startpaket zusenden lassen. Es enthält eine Broschüre mit vielen Anregungen und Informationen, einen Knetball, scharfe Minzbonbons und einen Rauchfrei- Kalender. Findest Du hier:
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/materialien/
Noch ein gutes Angebot ist Das Online-Ausstiegsprogramm. Hier kannst Du Dich darüber informieren und registrieren:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/registrieren-fuer-das-ausstiegsprogramm/
Und schau` doch mal im Juni- Zug vorbei. Dort findest Du alle Aufhörerinnen und Aufhörer aus diesem Monat. Tipps, Austausch und Unterstützung sind garantiert.....
http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=9551
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen.
Du machst das super. Rauchausstieg ist nicht einfach, aber es ist machbar und es lohnt sich! Bleib` am Ball.
Lieben Gruß, Silke
Liebe Silke,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es freut mich richtig, dass du auf so viele Kleinigkeiten eingegangen bist und mir viele Ratschläge.
Ich habe mir bereits das Starterpaket bestellt. Auch habe ich mir das Buch "Für immer Nichtraucher" bestellt. Ich ziehe das Pferd anscheinend quasi etwas von hinten auf. Erst aufhören, dann die Lektüre lesen und sich informieren.
Ich habe mir auch bereits eine App installiert und mich bei dem Ausstiegsprogramm hier registriert. Auch die Tipps zum Ablenken habe ich mir bereits durchgelesen (du siehst, ich bin hochmotiviert).
Auf den Juni-Zug will ich auch noch aufspringen. Will mir aber vorher alle Beiträge durchlesen und nicht einfach "reinplatzen"
Ja, Sport hilft mir, da werde ich mich auch weiter drauf versteifen (Gott sei Dank bin ich eh ein sportlicher Mensch). Auch habe ich mir schon ein paar Meditationen und Achtsamkeitsübungen aus dem Yoga angeguckt und mitgemacht. Das hat auch ganz gut geholfen.
Und du hast Recht, die körperlichen Symptome kommen scheinbar wirklich wellenartig. Habe gerade einen kleinen Spaziergang gemacht und fühle mich schon besser. Heute Abend wird zum Urlaubsabschluss nochmal Essen gegangen. Ich hoffe, bis dahin kriege ich wieder etwas runter und kann das auch genießen.
Viele Grüße
Head-Less
Hallo Head-Less
Du darfst gerne in den Juni Zug platzen,
in Forumhausen ist alles erlaubt,
weinen
schimpfen
meckern
toben
ja, der Anfang ist heftig, aber siehe bei
uns, es geht, der Weg durch das Dunkel
lohnt sich so sehr
Ablenkung hilft am meisten und
Dinge tun bei denen man eh nicht
rauchen kann
schwimmen
joggen
duschen
schlafen-wenn möglich
Obst-und Gemüsewürfel essen(bringt
schon das zubereiten Ablenkung und Zeit
vergeht)
Alles Gute und bis bald
Liebe Head-Less,
ich finde dich gar nicht so "kopflos", wie es dein Username (nur mal so nebenbei: hätte ich jetzt - um die
gender-gerechte Sprache anzuwenden - auch Userinnenname schreiben müssen?) andeutet. Hätte jede/r (da! schon wieder) von uns von Anfang an gewusst, wie das geht mit der Rauchfreiwerdung, wir hätten uns viele Fehlstarts ersparen können.
Es gibt tatsächlich eine Statistik darüber, dass jeder Nichtmehrraucher - und selbstverständlich auch jede Nichtmehrraucherin - sieben bis acht Abläufe benötigt, um den Ausstieg aus der Nikotinabhängigkeit zu schaffen. Und wie das bei Statistiken so ist, benötigen manche deutlich weniger, und manche eben deutlich mehr als 7 mal. Also: keinen Stress.
Du hast dich entschieden. Dein Ziel ist klar: ICH-WERDE-RAUCHFREI! Perfekt. Damit bist du schon einmal deutlich weiter, als die vielen Raucher, die den Mut für solch eine fundamentale Entscheidung nicht aufbringen können. Aber vielleicht muss man sagen, dass diese noch rauchenden Mitmenschen (merkst du was? Ich musste nicht von Rauchern UND Raucherinnen sprechen) einfach noch nicht diesen Zeitpunkt erreicht haben, an dem sie für sich entscheiden: es reicht.
Ich war 15 (heute bin ich 60), als ich diesen Satz im Stillen zum ersten mal benutzt habe. Ich war sportlich sehr aktiv und habe gemerkt, wie sehr mich dieses Rauchen einschränkt. Ich glaube, ich habe es damals zwei Tage durchgehalten. Dann musste ich wieder rauchen. Dieses ganz merkwürdige Gefühl, nicht zu rauchen, wog für mich schwerer, als die Atemnot beim Sport. Was für eine fatale Fehlentscheidung...
Dass du, Head-Less, noch gar nicht so recht weißt, wie das funktioniert, ist absolut normal. Du hast in deinem ersten post sehr nachfühlbar beschrieben, welche Befindlichkeiten dir sehr zusetzen. Ich halte das für sehr wichtig, dass du diese unangenehmen Begleiterscheinungen auch registrierst. Dadurch werden sie nicht schöner. Aber du kannst im Gegenzug auch den Erfahrungen Raum geben, die du als positiv empfindest. Denn diese Fortschritte, diese Veränderungen, finden auch in dir statt. Hör auf deine innere Stimme. Und damit meine ich nicht den Teil der Stimme, die dir einreden möchte, wie toll es doch jetzt, gerade jetzt, wäre, doch noch mal Eine... und auch wirklich nur diese Eine zu rauchen. Das wird nicht funktionieren. So wie jedes andere Rauchmuster. Du hast schon einige dieser Versuche hinter dir. Und diese ein bis zwei Zigaretten, auf die du (noch) nicht verzichten konntest, auch das wird dauerhaft nicht klappen können.
Der körperliche Entzug, den du ja als Teil deiner Überschrift nutzt, ist im Grunde nach wenigen Tagen abgeschlossen. Manche nutzen für diese erste Phase ein Nikotin-Ersatzpräparat. Kaugummis, Pflaster, etc. Hast du dich damit schon mal befasst? Das kann durchaus die Entzugserscheinungen lindern und dir den Ausstieg erleichtern.
Die wirklichen Herausforderungen sind die Verknüpfungen zwischen einer Aktivität und der Zigarette. Nach einem guten Essen ist zum Beispiel so ein "Klassiker". Und jeder Aussteiger jeglichen Geschlechts ( Ha!) hat da seine ganz persönliche Liste. Mache eine Inventur: Welches sind deine Situationen, zu denen eine Zigarette sein 'muss' ? Schreib sie dir auf. Und überlege dir für jede einzelne, was du in dieser bestimmten Situation machen kannst, statt eine zu rauchen. Ziel soll sein, dir über deine persönlichen "Baustellen" im Klaren zu werden. Nichts ist im Entzug unangenehmer, als überraschende, oder unerwartete Ereignisse plötzlich ohne Zigarette meistern zu müssen. Klingt nach Arbeit? Ist es auch.
Der Weg ins Nichtmehrraucher-Leben ist nichts, was man mal ganz nebenbei macht. Du hast dir dreizehn Jahre lang eine Sucht angeeignet, die du nicht in vier bis acht Tagen überwunden haben wirst. Lerne dich neu kennen. Und lerne über dich und über das, was dir wichtig ist. Du setzt die Prioritäten. Niemand sonst. Dein Freund, der arme Tropf, wird vielleicht noch das eine oder andere mal mit deiner Übellaunigkeit konfrontiert werden. Aber auch das wird vorübergehen. Wie alle diese anderen "Nebenwirkungen", die du beschrieben hast. Deinen Freund zu bekehren wird nicht klappen, das hast du ja selbst schon geschrieben. Vielleicht kannst du aber ein gutes Beispiel sein. 7nd vielleicht trifft auch er diese Entscheidung, ein Leben in der Rauch-FREIHEIT führen zu wollen.
Wenn es also derzeit auch mit dem Ein- und durchschlafen nicht so klappt wie gewünscht, wirst du das in dieser anfänglichen Phase auch überstehen. Glaube mir...es wird besser! Und, je mehr rauchfreie Zeit du auf deiner Lebensuhr sammelst, lässt auch die Häufigkeit nach. Bleibe geduldig mit dir, Head-Less. Wann immer dir danach ist, schreibe hier! Oder lies, wenn die Konzentration für's Schreiben nicht vorhanden ist. Es gibt auch die Hotline, auf der dir erfahrene Berater, und - ja, auch Beraterinnen zuhören und dir Gelegenheit geben, eine womöglich fiese Attacke der 'dunklen Seite der Macht' rauchfrei zu überstehen.
Die beste Entscheidung deines jungen Lebens!
Nutze die vielfältigen Möglichkeiten dieses Forums. Es ist kein einfacher Weg, für den du dich entschieden hast. Aber du hast alles, was du brauchst, im Gepäck:
Mut!
Sturheit!
Entschlossenheit!
und
Zuversicht!
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche, deine erste Arbeitswoche im Nichtmehrraucher-Land.
Herzliche Grüße
Meikel
Liebe Lisa und lieber Meikel,
vielen lieben Dank für eure Worte. Jedes liebe Wort tut einfach gut.
Besonders dir, lieber Meikel, möchte ich nochmal ganz besonders danken. Dein Beitrag ist so lang und ausführlich, dass muss besonders gewürdigt werden. Wirklich toll, wie viel Zeit ihr Lotsen für uns aufbringt und uns hier helft.
Achja, das Gendern. Anscheinend hat mein AG mich schon genug darauf getrimmt, ist mir gar nicht aufgefallen. Ist wohl schon Macht der Gewohnheit (aber so können sich die seltsamsten Dinge durch langes ausgiebiges Durchhalten und Vorbeten wohl einschleichen, macht ja Hoffnung). Ich musste bei deinem Beitrag jedenfalls oft schmunzeln
Ich habe mir inzwischen überlegt, dieses Wohnzimmer auch als Art Tagebuch für mich zu nutzen. Kann man die Überschrift noch nachträglich ändern? So kann ich anderen evtl mit meinen Erfahrungen zur Seite stehen und auch mir selbst immer wieder vor Augen halten, was ich schon ausgehalten habe und dass kein Zigarettenzug dieses körperliche Gefühl wert ist.
Daher Bericht von Tag 3:
Das Rauchbedürfnis kam heute bisher nur zweimal auf (gute Bilanz!). Dafür habe ich immer noch zu kämpfen. Ich lag die gefühlt ganze Nacht wach, bin von jeder Kleinigkeit aufgewacht und dann über Stunden nicht eingeschlafen. Die ganze Zeit bin ich nahe am Wasser gebaut und extrem dünnhäutig. Außerdem ist mir gefühlt die ganze Zeit unwohl. Ich kriege kaum etwas runter und habe bisher gerade dreimal von meiner Breze beißen können. Also Fehlanzeige für Heißhungerattacken. Dafür werde ich wohl erstmal nicht zunehmen, von was auch? Hat also alles seine positive Seite
Aber ich gehe den Weg immer noch gerne. Denn ich will meine Gesundheit nicht mehr weiter belasten. Ich will mir kein Gift reinziehen. Denn das, was mein Körper gerade durchmacht, zeigt einfach, was ich ihm vorher zugemutet habe.
In diesem Sinne: weiter durchhalten. Ich schaffe das!
Hallo Head-Less und willkommen im rauchfrei Forum
Ich habe auch ein Tagebuch angelegt -
da kann man seine täglichen Erfolge und auch die Mimimis gut nachvollziehen
Liebe Grüße
Dorit
Guten Abend Head-Less,
oft sind wir hier bestrebt, im schriftlichen Austausch eine halbwegs passende Abkürzung des Usernamens zu kre-ieren. Vielleicht hat einer der anderen Herrschaften (muss das jetzt zusätzlich auch korrekt "Damenschaften" heißen?" ) eine gute Idee. Bei mir hätte es für dich nur zu 'Lessi' gereicht. Ich habe mich dann aber doch dagegen entschieden.
Warum ich bei dir hereinschaue...Tag drei! [u]DEIN[/u] Tag drei. Wie verlief der denn? Magst mal berichten? Ich hätte da auch wieder eine passende Statistik im Rucksack. Was die aber besagt, behalte ich erstmal für mich, um dich nicht zu beeinflussen.
Wenn du es heute Abend einrichten könntest, ich würde mich freuen, von dir zu lesen.
Bis dann, sei lieb gegrüßt
von
Meikel
Guten Abend euch allen,
heute neigt sich schon Tag 4 zu Ende. Nachdem ich gestern noch recht mit den körperlichen Entzugserscheinungen zu kämpfen hatte, wie in meinem gestrigen Post geschildert, sind die heute deutlich besser. Ich konnte durchschlafen, wenn auch unruhig und nicht lange, aber ein Fortschritt. Auch emotional habe ich mich wieder deutlich besser im Griff.
Also immer her mit deiner Statistik, lieber Meikel. Ich denke, du meinst die 3er-Hürden? Davon habe ich hier jetzt schon öfter gelesen.
Heute saß der kleine ziemlich oft auf meiner Schulter und hat mir die ganze Zeit verführerisch ins Ohr geflüstert. Die Intensität des Rauchbedürfnisses war zwar in einem erträglichen Rahmen, aber diese leise Stimme im Hinterkopf war gefühlt immer da und hat auf jeden Moment des gedanklichen Abschalten gewartet. Gott sei Dank war heute viel los und ich war gut beschäftigt. Dadurch lies sie sich immer ganz gut in den Hintergrund drängen.
Zur Belohnung für einen weiteren Tag "ohne" und als Ausgleich für einen doch recht langen (Arbeits)tag ging es Abends noch Essen und danach spazieren.
Inzwischen habe ich festgestellt, dass die Zigarette nach dem Abendessen und beim gemütlichen abendlichen Draußen-Sitzen auf der Terrasse mir am meisten fehlt. Daher esse ich derzeit lieber recht spät zu Abend, gehe danach noch spazieren, wenn möglich, und dann direkt unter die Dusche und ins Bett.
Heute kam auch das Buch "Für immer Nichtraucher" bei mir an. Mal sehen, ob ich heute Abend noch reinlese. Habe gerade etwas Sorge, dass es mich triggern könnte, weil man ja am Anfang des Buches noch weiter rauchen kann/soll/darf?
Trotzdem bleibe ich weiter standhaft, denn wir rauchen nicht.
Einen schönen und rauchfreien Abend wünscht euch
Head-Less (oder meinetwegen Heady, wenn eine Kurzform benötigt wird )
Headyyyy...großartig! Das hat Stil! Danke!
Genau diese 3er-Hürden waren gemeint. So, wie du deinen aktuellen Verlauf beschreibst, passt diese offenbar nicht für dich. Auch gut, oder?!
Ich möchte dich noch um Eines bitten, Heady:
Bitte passe weiterhin gut auf dich auf! Gerade jetzt am Anfang erweist sich Rauchfrei-Gerüst nicht selten als ziemlich fragil. Du hast genau diesen Zusammenhang zwischen Intensität einer Attacke und dem Abgelenktsein sehr schön beschrieben. Du hast es eben zu einem Großteil selbst in der Hand, ob und mit welcher Intensität der Suchtteufel anklopft. Ich weiß nicht genau, ob dir der Tipp mit dem "Aufgabenglas" schon gegeben wurde? Du schreibst auf viele kleine Zettelchen jeweils eine bestimmte Aktivität. Z. B. "Einma ldie Treppe rauf- und runterlaufen", oder auch "10 Kniebeugen", "zähle von Einhundert rückwärts in 12-er Schritten Richtung Null". Oder "Trinke ein Glas Wasser in kleinen Schlucken aus.
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Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Falte die Zettelchen zusammen und lege sie in ein Glas. Sobald dich ein Rauchverlangen überfällt-ziehe ein Zettelchen und erledige die Aufgabe. Sofort. Das hilft insgesamt, rauchfrei zu bleiben.
Ablenkung ist für mich das allerschärfste Schwert, um langfristig rauchfrei zu leben. Dass du derzeit nicht so gemütlich leben kannst, weil das eben deine Abstinenz gefährdet, ist ebenfalls super. Du wirst dein altes Leben wiederbekommen. Garantiert! Die Vermeidung heute ist deine Lebensversicherung morgen. Einzige Änderung: Zigaretten - das Rauchen, generell - findet in deinem neuen alten Leben nicht mehr statt.
Nun aber Schluss für heute. Ich wünsche dir eine Gute Nacht und einen guten Start in deinen Mittwoch.
Grüße
Meikel
P. S.: nur so nebenbei...die Nummer gegen Kummer, wenn gar nichts hilft...unsere Hotline:
Das BZgA-Beratungstelefon zur Rauchentwöhnung, [u]Tel. 0 800 8 31 31 31[/u] ü bis Donnerstags von 10 bis 22 Uhr, Freitags bis Sonntags von 10 bis 18 Uhr).