Weniger ist mehr

Verfasst am: 28.03.2021, 12:15
janipiep
janipiep
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[quote="Schwälbchen"]@Jani: Streit war für mich IMMER der Grund, wieder zu rauchen. [/quote]

Da der nächste Streit unweigerlich irgendwann kommen wird, schreib ich dir nochmal die Gedanken, die mir gestern geholfen haben, dann doch nicht zu rauchen, in dein Wohnzimmer. Vielleicht hilft dir davon auch was, wenn es soweit ist.

- Du Blödmann, du hast mir xy angetan, du wirst es nicht schaffen, dass ich wegen dir jetzt auch noch mein Projekt wegwerfe.

- Statusanalyse - was wäre, wenn. Ich laufe ziellos und heulend durch die Gegend. Wenn ich jetzt rauche, lauf ich trotzdem ziellos und heulend durch die Gegend. Und ärger mich, dass ich geraucht habe und werde aus Wut darüber noch eine rauchen. Und noch eine und noch eine. Und ganz egal, wie viele Zigaretten ich rauchen werde, am Ende lauf ich immernoch ziellos und heulend durch die Gegend, und das Grundproblem besteht - natürlich - weiter.

- Was will ich im Zug schreiben... "Ich habe die Herausforderung gemeistert" oder "Ich habe geraucht"

- Die Denke "Du böser Mensch bist schuld, dass ich wieder geraucht habe, das soll dir richtig leid tun, ich rauch jetzt, damit du dich schlecht fühlst!" ist so bescheuert, dazu kann man eigentlich gar nichts weiter sagen. Heul weiter, lass es raus, aber hör auf mit solchen bekloppten Gedanken. In Ausnahmefällen darf man mit sich auch mal so hart reden, wenn man solchen Quark denkt...

Verfasst am: 28.03.2021, 17:21
Schwälbchen
Schwälbchen
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Vielen Dank Jani,

Einige dieser Gedankenspiele treffen auf mich absolut zu.

Als ich als junger Mensch anfing mit rauchen, wollte ich cool und unabhängig wirken. Und dieser Gedankenfehler taucht manchmal noch im Streit auf. "Du kannst mir gar nix. Ich verberge mich hinter einer Rauchwand. Ich betäuben mich, bis ich eiskalt bin."

Folgendes versuche ich diesem Glaubenssatz nun entgegen zu stellen:
"Wenn ich jetzt rauche, betäuben ich mich, bis es mir egal ist, statt etwas dagegen zu tun, dass ich immer wieder in solche Situationen komme. Und uch wirke nicht cool, mein Gegenüber hält mich dann erst recht für schwach. Ich bleibe lieber bei mir und sorge für mich, denn es ist MEINE Verantwortung, dass es mir gut geht."

Und danke für das Blümchen

Ein gutes Buch und ein Pflänzchen, mehr Einrichtung braucht es nicht.

ng:

Verfasst am: 05.04.2021, 09:56
Schwälbchen
Schwälbchen
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Jetzt hab ich fast 3 Wochen und auf der einen Seite kommt es mir voll lang vor und auf der anderen Seite nicht.

Das Wochenende war eine schwere Probe, denn unsere Außengastronomie hat geöffnet, wenn man einen Schnelltest vorweisen kann.
Das haben meine Freunde und ich genutzt, da wir uns jetzt Monate nicht mehr sehen konnten. Und es wurde extrem feucht-fröhlich.
Und natürlich kam das Verlangen. Einmal griff ich sogar nach der Zigarette einer Freundin und zog dran. Aber ich pustete den Qualm sofort wieder aus ohne zu inhalieren. Gott sei Dank!
In diesem Augenblick war mir total klar, dass ich zwar Verlangen habe, aber doch in Wirklichkeit gar nicht mehr rauchen möchte.

Und ich bin echt froh, denn der Kater gestern hielt sich echt in Grenzen, mit Rauchen wär das wahrscheinlich anders gekommen

Jetzt also wieder zurück zum gesunden Leben, gleich mach ich mal ne schöne Runde Yoga, freue mich an meiner freien Lunge und dem Plus an Lebensenergie.

Euch allen einen schönen Ostermontag

Verfasst am: 06.04.2021, 10:38
Witalinsky
Witalinsky
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Hallo Schwälbchen,

Danke dir für deinen Besuch und deine Gratulationen.

In den letzten Tagen meine ich auch, verstärkt den Zusammenhang von Depressionen und Rauchen zu spüren. Ich bin überrascht, wie Lebensmut und Lebensfreude wieder zurück kehren, und sicherlich hängt das auch mit dem Nicht-Rauchen zusammen. Zumal jeder Tag, den ich schaffe, mein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl stärken.

Ich habe auch ein paar interessante Artikel zum Thema Angstzustände/Depressionen und Nikotin gelesen. Das ist, genau wie bei den Depressionen, ein Teufelskreislauf: Kurzfristig scheint das Rauchen zu helfen, gleichzeitig verursacht es aber Depressionen und Angst, also raucht man wieder dagegen an. Ich bin so froh, diesen Kreislauf endlich durchbrochen zu haben.

Ich gratuliere auch dir zu drei erfolgreichen Wochen. Auch, wenn ich nur wenige Tage Vorsprung habe, kann ich sagen: Es wird weiterhin spannend, was das Nichtrauchen mit uns macht ....

Vielleicht besuchst du mich ja in meinem neuen Zimmer, heute will ich ein wenig feiern.

Liebe Grüße

Andreas