Rauchstopp während Prüfungsphase
Hallo ihr Lieben,
Ich bin total happy, dass es das Forum gibt und finde es super, dass wir alle mit dem Rauchen aufhören.
Ich bin mittlerweile bei Tag 6 und muss sagen, obwohl ich Nikotinkaugummis (2mg) kaue, fühle ich mich super hibbelig und unkonzentriert... da kommen wir auch schon zu meinem Problem, ich befinde mich gerade in der höchstzeit meiner Prüfungsphase und muss lernen, es fällt mir nur ziemlich schwer, da ich das Gefühl habe ich habe statt meinem Gehirn eine Matschbirne auf dem Kopf. Klar vielleicht war es nicht die beste Entscheidung jetzt damit aufzuhören, jedoch dachte ich mir auch es gibt immer Gründe um den Rauchstopp zu verschieben. Ich dachte mir ich schreib hier jetzt einfach mal, vielleicht hat jemand ja Tipps, da würde ich mich sehr freuen, oder teilt zumindest mein Leid.. viel Wasser trinken tu ich auf jeden Fall und ich habe auch angefangen zu joggen, das tut zwar sehr gut alles aber die Konzentration verbessert es nicht unbedingt.
Ich wünsche allen einen Schönen Abend!
LG
Hallo, liebe Pille,
gerade in einer Prüfungsphase kann man eine "Matschbirne" am wenigsten brauchen. Es ist aber nun mal Tatsache, dass in Kippen viele suchterzeugende Stoffe enthalten sind, die der Körper Schritt für Schritt wieder abbauen muss, bevor wieder Normalität eintritt. In deinem Fall sind Nikotinkaugummis durchaus eine echte Alternative, um den abrupten Entzug abzubremsen, aber damit verlängerst du natürlich auch den endgültigen Austritt aus der Nikotinabhängigkeit. Sozusagen Teufel contra Beelzebub.
Viel trinken ist mit Sicherheit ein guter Weg, denn damit hilfst du deinem Körper, die Giftstoffe schneller auszuschwemmen. Auch frische Luft ist sehr gut, um den Kopf wieder klar zu bekommen. Wenn´s aus Zeitgründen nicht für mehrere Spaziergänge reicht, kannst du auch regelmäßig durchlüften und dabei tief durchatmen. Ein weiterer Punkt wird wohl auch verkappte Müdigkeit sein: Dein Körper ist durch den einsetzenden Entgiftungsprozess in einer Schwerlastphase und reagiert zwangsläufig mit Müdigkeit. Versuche bitte, für ausreichend erholsamen Schlaf zu sorgen. Und sei es auch nur dadurch, dass du vor dem Schlafengehen noch einmal 20, 30 Minuten an die frische Luft gehst.
Vielleicht wirkt bei dir auch Tee - sowohl zur Entspannung als auch zur Anregung. Bei mir war tagsüber Ingwertee angesagt (wegen der anregenden unterschwelligen Schärfe), während ich abends den beruhigenden Pfefferminztee lieber mochte. Und das, obwohl ich vom Kern her hartgesottener Kaffeetrinker bin...
Ich bin gespannt, welche Tipps von anderen Mitkämpfern kommen, und drücke dir ganz fest die Daumen!
Liebe Grüße
Brigitte
Hallo Brigitte,
Vielen Dank für deine Nachricht, es tut gut einfach gehört zu werden. Ja, das mit der Nikotinsuchtverlängerung daran habe Ich auch schon gedacht, aber einen kompletten kalten entzug konnte ich mir gerade nicht vorstellen und dann dachte ich eben, erst einmal die Gewohnheit brechen. An verkappte Müdigkeit habe ich noch gar nicht gedacht! Ich werde jetzt Heute mal versuchen früher zu schlafen. Auch Probier ich mal den Ingwer Tee Tipp. Ja diese Matschigkeit in meinem Kopf ist sehr seltsam, es fühlt sich manchmal so an, als wäre ich gar nicht richtig anwesend und das worauf ich mich konzentrieren müsste wäre mindestens genauso weit weg und eben innerlich unruhig.
So ich werde noch versuchen ein paar Seiten zu lernen und dann zu schlafen. Zumindest fühle ich mich körperlich besser, es sind zwar erst 6 Tage, aber ich habe wirklich das Gefühl es geht mir besser. Als ich noch geraucht habe, hat sich mein Körper super schäbig angefühlt und ich hab trotzdem jeden Mirgen geraucht, auch wenn ich schwer geatmet habe uns irgendwie habe ich auch das Gefühl ich bewege mich „leichter“ und alles fühlt sich ein bisschen besser an.
Liebe Grüße
Oh und ich dachte mir ich stell mich jetzt noch vor, da ich das in anderen „Wohnzimmern“ gesehen habe. Ich bin 27 Jahre alt und habe schon mit 16 immer mal wieder beim weggehen mit Freunden geraucht. Dann ab ca 19 regelmäßig jeden Tag, ich habe schon einmal mit 24 versucht aufzuhören, aber dann beim feiern nach 3 Wochen wieder geraucht und mir dann gedacht, egal, dass schaffst du eh nicht. Dann habe ich einfach wieder weiter geraucht, mich aber immer schlecht deswegen gefühlt, ich hatte einmal eine Operation an der Hand und die Physiotherapeutin war sichtlich schockiert wie schlecht meine Wundheilung war (ich habe das sehr oft wahrgenommen, dass bei mir schon kleine Verletzungen sehr langsam heilen...) ja aber das ist nur ein Beispiel von vielen, auch die Atemnot oder die graue Haut in meinem Gesicht haben mir immer ein schlechtes Gewissen eingebracht, trotzdem habe ich weiter geraucht.
Meine Motivation ist vor allem meine Gesundheit und das ich mich fit fühlen möchte! Manchmal habe ich Angst, dass ich das alles wieder nicht schaffen werde, aber ich will es schaffen und ich möchte einfach nicht mehr rauchen müssen, deshalb schaffe ich es!
Liebe Pille,
super, heute hast du schon eine Woche "Leben in Freiheit" durchgezogen!
Dein Ansatz, mit Gewohnheiten zu brechen, ist exakt richtig - einen besseren Beweis als deinen heutigen Erfolg gibt es dafür doch gar nicht! Lass dich bitte durch unangenehme Nebeneffekte nicht aus der Bahn werfen, sie sind garantiert nur vorübergehend. Und denke bitte auch nie wieder, dass du es nicht schaffst - du bist doch mit deiner super Bilanz der lebende Gegenbeweis.
Meinen herzlichen Glückwunsch, du Erfolgsmensch!
Liebe Grüße
Brigitte
Vielen Dank Brigitte!
Die letzte Nacht war milde gesagt, der Horror, ich bin um 4:00 aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen, ich weiß nicht genau aber ich denke das liegt wohl am Entzug. War jedenfalls sehr schlimm mit den Sucht-Gedanken, so in der Art, oh nein jetzt kannst du dich schon nicht richtig konzentrieren, jetzt auch noch der Schlafentzug du ruinierst deine ganzen Prüfungen wenn du sie so überhaupt bestehst, aber was ist die Alternative? Rauchen wollte ich auf keinen Fall auch wenn ich manchmal denke, dass es das vielleicht einfacher macht, aber nein, das ist keine Alternative! Wenigstens hatte ich trotz des Schlafmangels heute einen guten Tag auch wenn ich hinter meinem Lernpensum bin. Vielen Dank für die super lieben Worte von dir, das bedeutet mir viel! Und auf 7 Tage bin ich stolz und denke mal auf die nächsten 7!
Hallo, liebe Pille,
wie geht´s dir denn inzwischen? Der Wechsel zwischen Müdigkeit und Schlafstörungen ist leider völlig normal, schließlich bist du in einer regelrechten Entgiftungsphase. Einerseits hat dein Körper mit den Reparaturarbeiten begonnen, und das kostet Kraft (Müdigkeit). Andererseits bist du in einer Entzugsphase, die dich auch im Unterbewusstsein beschäftigt, weil die gewohnten Giftstoffe, die deinen Stoffwechsel verändert haben, fehlen (Schlafstörungen). Und es wird noch einige Zeit dauern, bis sich alles wieder völlig normalisiert hat.
Glaubst du, du könntest diese Symptome vielleicht sogar positiv sehen? Schließlich sind es deutliche Zeichen, dass sich in deinem Körper etwas zum Positiven hin verändert. Alle über 4000 krebserregenden Stoffe aus dem Zigarettenrauch fehlen jetzt, das Nikotin ist durch deine Kaugummis bereits drastisch reduziert. Also sind jetzt viele Synapsen, die diese Stoffe verarbeitet haben, unbeschäftigt und rebellieren. Was auch die Nikotinkoller erklärt, und warum viele Rauchaussteiger plötzlich Süßhunger bekommen: Das Nikotin dockt an den Synapsen an, die gleichzeitig Serotonin-Rezeptoren sind (Glücksgefühl). Bis dein Körper das Zuviel an Synapsen wieder abgebaut hat, kann es also zu Stimmungsschwankungen oder Heißhunger auf Schokolade kommen, weil Bestandteile der Schokolade exakt an die gleichen Synapsen andocken.
Was jetzt gerade in deinem Körper abgeht, ist ein hochgradig spannender Beweis für seinen Selbstreinigungsmechanismus! Hilft dir das vielleicht ein wenig, auch die teilweise nicht so angenehmen Erscheinungen positiver zu sehen?
Liebe Grüße und bis bald
Brigitte
Hallo Brigitte,
Ja, die Dinge positiv zu sehen fällt zwar schwer, aber an sich hast du recht. Gestern hatte ich nochmal richtig fiese Kopfschmerzen, aber wenigstens lief das schlafen gut. Ich habe seit dem rauchstopp auch mit joggen angefangen, jeden zweiten Tag und ich habe das Gefühl, dass mir das etwas hilft um mich zu konzentrieren.
Ja gerade ist alles ein bisschen leichter, deshalb gibt es nicht allzu viel zu erzählen, Ablenkung habe ich durch das lernen zum Glück genug.
Liebe Pille,
wie sieht´s denn inzwischen bei dir aus? Bald hast du drei Wochen giftfrei hinter dich gebracht, der rein körperliche Entzug ist so gut wie überstanden. Was macht deine Psyche? Hilft das Joggen?
Liebe Grüße und bis bald
Brigitte
Hallo Brigitte!
Es läuft gut. Meine Prüfungen sind vorbei, ich kann 8km am Stück joggen und ich habe nicht geraucht. Morgen ist Woche 3! Ich habe jetzt auch schon die nikotindosis reduziert werde aber versuchen das Nikotin auszuschleichen.