Mein Gewicht, das Nichtrauchen und ICH

Guten Abend,

Mein Name ist Marie, ich bin 30 Jahre Jung/Alt war bis vor 3 Stunden , 17 Jahre lang mit Unterbrechung von jeweils etwas über einem Jahr (Schwangerschaften) und nun ist Schluss. Ich habe immer mehr Probleme mir dem gequalme. Nicht nur der Kreislauf spinnt komplett, sondern auch die Psyche, das Gewicht ist mit dem gerauche in Richtung Keller gerodelt. 163 cm bin ich und wiege nunmehr nur noch 49 Kilo seit etwas über einem Jahr. Ich hoffe mich besucht der ein oder andere in meinem Wohnzimmer. Vielleicht geht jemand mit mir diesen Weg.

Ich geb so schnell jetzt nicht mehr auf.

Liebe Grüße
Marie

Moin Marie,

und ein herzliches Willkommen in der Gemeinschaft der Nicht-mehr-RaucherInnen und solcher, die es werden wollen.

Den Anfang hast Du gemacht - jetzt kannst Du gleich-bald mehrere Stunden des Entzuges verschlafen - keine schlechte Taktik

Zur Strategie - ich hoffe, Du hast ALLES, was zum Rauchen gehört, entsorgt.... und zwar so, daß Du es morgen früh nicht wieder reaktivieren kannst.
Das ist ein wichtiger Punkt, der oft unterschätzt wird - denn schon der Anblick eines Aschenbechers kann das Suchtgedächtnis aktivieren und einen quälen.

Hast Du Dir Techniken ausgedacht, die Dir über Suchtanfälle hinweghelfen können? Ein probates Mittel ist das sogenannte Aufgabenglas - fülle ein Behältnis mit ganz vielen kleinen Zetteln, auf denen "Aufgaben" stehen, die SOFORT erledigbar sind - die Zimmerpflanzen abstauben, die Bücher/CDs, Klamotten umsortieren, die Haare waschen, die beste Freundin anrufen, den Müll rausbringen, die Bude saugen, abwaschen, ein duftiges Wannenbad nehmen, das Alphabet auf einem Bein stehend rückwärts aufsagen, ein Mal ums Carré joggen/walken, einen guten Tee aufbrühen und ihm beim Verfärben des Wassers zusehen, ihn anschließend trinken oder ein großes Glas Wasser und JEDEM Schluck nachspüren, wie er durch den Mund und die Kehle läuft, die Speiseröhre herunter in den Magen fließt, am offenen Fenster (auf dem Balkon, der Terasse) zehn Mal ganz tief einatmen und durch leicht geschlossene Lippen "blubbernd" wieder ausatmen, was mit den Kindern spielen.... kommt dann das Rauchverlangen - Zettel ziehen und Aufgabe auch wirklich OHNE DEBATTE MIR DIR SELBST UMGEHEND erledigen - meist wird der Anfall schon unterdessen Geschichte.

Es hilft auch sehr, Raucherroutinen (zumindest eine Zeit lang) umzukrempeln - ehemaligen Raucherplatz komplett umgestalten, nicht mehr an Punkt A, sondern B frühstücken, anderen Arbeitsweg wählen, statt Kaffee mal Tee trinken - all das, was mit dem Rauchen verknüpft gewesen ist, modifizieren (wenn möglich).

Paar kleine Tips noch für den Anfang:
- das kostenlose Ebook "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer runterladen http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf und lesen - sind kurze, gut verständlich geschrieben Kapitel
- für das für das rauchfreie Ausstiegsprogramm eintragen http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/das-rauchfrei-ausstiegsprogramm/
- das kostenlose Rauchfrei-Startpaket bestellen (nicht von mobilem Endgerät möglich) - ist ein feiner 100-Tage-Kalender mit witzigen Sprüchen und Cartoons drin, ein Knetball für nervöse Hände, scharfe Pfeffis und Infomaterial: http://www.rauchfrei-info.de/informieren/materialien/
- gaaanz viel trinken - täglich mindestens 3 Liter Wasser, Tees, dünne Schorlen (also nicht das gekaufte Zeugs, sondern 1/4 guten Saft und 3/4 Wasser). Gerade Kopfweh und Schwindelgefühle kommen oft von zu wenig Flüssigkeit und/oder Unterzuckerung (deshalb die Schorlen).
Dein Körper entgiftet sich jetzt von zig Jahren Dreck-Einlagerung - das ist Schwerstarbeit für ihn - mit viel trinken kannst Du ihn dabei sehr gut unterstützen.

Schönes Avatar-Bild hast Du Dir übrigens ausgesucht - gefällt mir sehr.

Eine Bemerkung noch zum "Nichtrauchen" - das können wir nicht mehr - haben wir spätestens mit der ersten Schachtel, dem ersten Tabakpäckchen verk....t - wir werden nur mehr Nicht-mehr-RaucherInnen.
Warum der Unterschied? - Im Gegensatz zu Nichtrauchern sind wir mit der ersten Dreckskippe wieder "voll drauf", weil wir süchtig sind - ist wie bei trockenen Alkoholikern, die nie wieder einen Schluck Alkohol trinken dürfen, wollen sie dauerhaft abstinent bleiben/werden - für uns gibt es "die eine, die doch nix macht, weil wir ja schon drüber weg sind" genausowenig

Für manch eine/n ist es aber andererseits wichtig, nicht sofort in Kategorien wie "nie wieder" oder "für immer" zu denken, sondern eine Strategie der kleinen Schritte zu verfolgen: HEUTE RAUCHE ICH NICHT - PUNKT.... was morgen wird - werden wir sehen - ABER HEUTE NICHT.
Oder, wenn dieser Zeitraum noch zu lang erscheinen mag - DIE NÄCHSTE (Zigarette/Stunde) RAUCHE ICH NICHT.... und wieder DIE NÄCHSTE NICHT....
Damit kann man die Sucht wirklich überlisten - kaum zu glauben, aber wahr

So - Aufsatz beendet :

Ganz viel Erfolg bei Deinem weiteren Weg in die Selbstbestimmung und ein gutes rauchfreies Jahr 2021
wünscht
de Nomade

P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".

Hallo Marie,

Herzlich Willkommen hier in Forumshausen!

Es war eine gute Entscheidung sich hier anzumelden. Mir hat dieses Forum sehr geholfen. Hier sind die Lotsen und die lieben Menschen, die immer für einander da sind, sich helfen, Tipps und Ratschläge geben, die Mut machen und Zuversicht geben. Am Am besten du liest dich mal ein wenig kreux und quer durch die verschiedenen Wohnzimmer und wenn du magst kannst du selbst etwas dazu schreiben.

Gemeinsam sind wir stark!

Ich wünsche dir einen guten Anfang ....und jetzt geht es rauchfrei weiter Schritt für Schritt mit ganz viel

"ICH WILL" und "ICH KANN"

Ich wünsche dir einen schönen rauchfreien Abend und schicke dir jemanden zur Unterstützung mit

Ich rauche NIE mehr weil es mir genauso gefällt
Elli

Moin Marie,

genau das ist es:

[quote="Peachess"]
aber das wichtigste ist doch, das ich nicht rauche
[/quote]

Im Übrigen bist es nicht Du, die ab und zu hinschmeißen will - es ist schlicht die Sucht, die Dich dazu bringt, derartiges zu denken/fühlen - bist auf Entzug.
Was Du nach langer Zeit gerade tust, ist, ihr nunmehr eben NICHT MEHR NACHZUGEBEN.... was Du (wie wir alle) zuvor immer getan hast und die selbst bezahlte Selbstvergiftung mit der nächsten Kippe fortgesetzt - das ist der ganze, aber entscheidende Unterschied.

Du wirst jetzt eine knappe Woche mit dem vorwiegend körperlichen Entzug zu tun haben - wenn Du durch den hindurch bist, ist es "nur" noch reine Kopfsache. Aber hast Du bis dahin schon begonnen, Deine Raucherroutinen zu durchbrechen, kann es Dir leichter fallen, den Suchtanfällen zu widerstehen.

Hier lesen in den vielen interessanten Wohnzimmern - gern auch drin schreiben, Dich beteiligen - lenkt gut ab und gibt Zuversicht.
Zur Not wende Dich an die Telefonhotline - lieber anrufen, als wieder zu rauchen:

Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung.

* kostenfreie Servicenummer


Einen schönen rauchfreien Tag
wünscht
de Nomade

Liebe Peachess,

herzlich willkommen auch von mir, schön dass Du Dich angemeldet hast!

Einen Tag rauchfrei hast Du schon gewuppt. Wie war`s so?

Von Nomade hast Du schon reichlich Tipps bekommen, dem gibt`s dahingehend kaum noch was hinzuzufügen...

Wie sind Deine vorherigen Rauchstopps verlaufen? Was hat gut geklappt? Wie konntest Du Dich bei Schmachtern ablenken?
Auch für den jetzigen Rauchstopp: Was kannst Du Dir zwischendurch mal Gutes tun? Womit könntest Du Dich auch mal belohnen? Darin sind wir (Ex-) Raucher/innen nämlich sehr geschult . Diese kleinen Entspannungsphasen, die Pausen zwischendurch fehlen uns gerade zu Beginn, das ist ganz normal. Sich kleine Genuss- Momente zu schaffen kann sich da wirklich positiv auf die eigene Stimmung auswirken.... Fällt Dir was ein?

Bleib` am Ball, es lohnt sich so sehr!

Freue mich, mal was von Dir zu hören,

Silke