Ich will endlich frei sein

Verfasst am: 19.11.2020, 14:42
Hausmeister
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Hallo, ich heiße Peter, bin 60 und seit vierzig Jahren Raucher.
Ich habe vor 14 Tagen einen übereilten Versuch gestartet und nach einer Woche wieder Rückfällig geworden. Nun habe ich mich etwas besser Vorbereitet. Bücher von Helmut Esser sind mir da eine Inspiration gewesen. Auch das mit dem Geld im Umschlag werde ich Morgen machen. Das wird mir und meiner Frau den Urlaub kosten, wenn ich es nicht schaffe 3 Monate nicht zu rauchen. Und das schlimmste das mein Freund das Geld dann an die AfD schickt. Also das Geld geht nicht mal für was gutes drauf. Morgen rauche ich die letzte Zigarette. Ich hoffe hier ein wenig Unterstützung zu bekommen.
Gruß Peter

Verfasst am: 19.11.2020, 15:05
rauchfrei-lotse-meikel
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Beiträge: 3598 Beiträge

Hallo und herzlich willkommen, lieber Peter!

Wir zwei haben so einiges gemeinsam:
1. Ich bin 60
2. Ich habe 40 Jahre geraucht
3. Wir halten eine gute Vorbereitung für überaus wichtig.

Gut, ich bin jetzt schon was länger rauchfrei. Aber das sollte dir zeigen, dass es auch so ein hoffnungsloser Fall, wie ich es als Kettenraucher tatsächlich war, schaffen kann, die Klauen der Sucht abzuschütteln. Für deine Vorbereitung und die erste Zeit ohne Zigaretten, gibt es 4 Punkte, die dir gut helfen können. Ich kopier dir die 4 A's mal hier rein:

Aufschieben

Das Verlangen wird auch ohne Zigarette vorbeigehen. Atmen Sie zum Beispiel zehnmal tief durch. Der Wunsch nach einer Zigarette wird allmählich schwächer. Oder machen Sie eine Entspannungsübung, zum Beispiel indem Sie einzelne Muskelgruppen wechselweise an- und entspannen (progressive Muskelrelaxation nach Jacobson). Nach der Entspannungsübung „schwenken“ Sie dann um und beschäftigen sich mit etwas ganz anderem (siehe auch vierter Tipp: Ablenken)

2. Ausweichen
Gehen Sie vorausschauend kritischen Situationen, wie Raucherpausen oder
Kneipenrunden, eine Zeit lang aus dem Weg. Geben Sie anderen, z. B. Kolleginnen und Kollegen, einen Hinweis, dass diese Situationen für Sie noch schwierig sind, und bitten Sie gegebenenfalls um Hilfe (z. B. keine Zigarette anbieten).

3. Abhauen
Entfernen Sie sich z. B. einfach aus einer Gruppe von Rauchenden bis Sie sich wieder besser fühlen. Ziehen Sie sich für einen Moment zurück und befolgen Sie Tipp 4.

4. Ablenken

Ersetzen Sie das
Rauchen bewusst durch
andere Tätigkeiten, die
Ihnen Spaß machen.

Unter dem grünen Reiter "Aufhören" findest Du viele Tipps und Informationen, die Dir den Rauchausstieg erleichtern können:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/aufhoeren-start/

Du kannst Dir das kostenlose Startpaket zusenden lassen. Es enthält eine Broschüre mit vielen Anregungen und Informationen, einen Knetball, scharfe Minzbonbons und einen Rauchfrei- Kalender. Findest Du hier:
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/materialien/

Noch ein gutes Angebot ist Das Online-Ausstiegsprogramm. Hier kannst Du Dich darüber informieren und registrieren:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/registrieren-fuer-das-ausstiegsprogramm/

Außerdem kannst Du Dir das kostenlose Buch von Joel Spitzer "Nie wieder einen einzigen Zug" als PDF runterladen. Einfach in die Suchmaschine eingeben. Oder folgenden Link benutzen:
http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Ist in kurze Kapitel unterteilt und liest sich sehr gut. Macht einem die Sinnlosigkeit des Rauchens sehr deutlich, und das ist genau das, was richtig gut hilft!

Nimm Platz, richte dich gemütlich ein, weitere Hilfe aus dem Forum wird dich ganz bestimmt gleich noch erreichen.

Herzliche Grüße
Meikel

P. S.: Auf der Startseite gibt es einen Blog zum Thema "Rauchen & Corona". Schau doch einfach mal dort rein. Hier der Link:
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/rauchen-gesundheit/corona/

Verfasst am: 19.11.2020, 15:10
Française
Française
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Beiträge: 3744 Beiträge

Hallo Peter,

lich Willkommen hier in Forumshausen.

Es war eine gute Entscheidung sich hier anzumelden. Mir hat dieses Forum sehr geholfen. Hier sind die Lotsen und die lieben Menschen, die immer für einander da sind, sich helfen, Tipps und Ratschläge geben, die Mut machen und Zuversicht geben. Am Am besten du liest dich mal ein wenig kreux und quer durch die verschiedenen Wohnzimmer und wenn du magst kannst du selbst etwas dazu schreiben.

Ich wünsche dir einen guten Anfang ....und jetzt geht es rauchfrei weiter Schritt für Schritt mit ganz viel

"ICH WILL" und "ICH KANN"

Ich wünsche dir einen schönen Abend

Ich rauche heute nicht weil es mir genauso gefällt
Elli

Verfasst am: 19.11.2020, 15:49
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Beiträge: 8278 Beiträge

Hallo Peter,

Meikel hat dich schon bestens begrüßt und mit Tipps versorgt. Hier nur kurz zwei Fragen: Was wünscht du dir am Meisten an Unterstützung aus dem Forum und von uns Lotsen? Und wie wäre es, wenn du dein Geld nicht deinem Freund "schenkst" bei einem Rückfall ( AFD ? ) sondern das gesparte Geld bei gelingendem Rauchstopp für einen besonders tollen Urlaub ansparst? So nicht als Drohung sondern als Freude beim Ansparen? Nur so als Idee.

Alles Gute für deinen Rauchstopp!! Wie willst du dich morgen belohnen für deinen ersten Tag?

Herzliche Grüße
Andrea

Verfasst am: 19.11.2020, 17:58
Hausmeister
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Beiträge: 220 Beiträge

Hi Leute danke für euren lieben Empfang hier.
@Andrea: ich würd gern die Idee mit dem Umschlag erklären.
Also ich bin ein alter, linker Hippy. Der "Freund", der mir Morgen hilft ist ein Türke.
So ich habe jetzt einen Umschlag fertig gemacht mit 370€. Sollte eigentlich in unseren (meine Frau und ich & Hunde) nächsten Dänemarkurlaub fließen. Der Umschlag ist adressiert und frankiert. Und zwar an die AfD in Kiel. Ohne Absender. Wenn der im Briefkasten ist, ist der weg. den sehe ich nie wieder. Und dann werde ich mich total schämen, weil ich so einer Ideologie Geld gegeben habe. Ich werde mir kaum noch ins Gesicht sehen können. Und der Türke wird mir das schon unter die Nase reiben. Wir bleiben zwar Freunde aber das na vll könnt ihr euch vorstellen, das ist sehr beschämend. Würde das Geld an irgend was gutes, Krebshilfe oder Kinder in Not oder so gehen, dann hätte ich doch sogar was gutes getan wenn ich wieder anfange. Nach drei Monaten, am 22.2.2021 bekomme ich den Umschlag zurück, wenn ich nicht geraucht habe.
Ich hoffe, dass ich nach drei Monaten einige andere Waffen gegen den Raucher in mir gefunden habe. Ich weiß auch das ich doch einige Zeit heimlich rauchen kann. Aberr drei Monate.....das glaube ich nicht. Wenn es denn bei 1 - 3 Zigaretten bleiben würde, aber schon nach dem 2ten Tag würden es doch 5 oder 6 sein, dann 10 usw.
Ich will aufhören, aber ich weiß wie stark der Raucher in mir es nicht will, und wie sehr er um sein Leben kämpfen wird. Darum muß ich ihn austricksen. Ich bin mal gespannt was meine beiden Jungs dazu sagen (zu der sache mit dem Brief an die AfD). Ich werd das hier mitteilen.
Danke fürs Lesen
Peter

Verfasst am: 19.11.2020, 22:11
rauchfrei-lotse-meikel
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Lieber Peter,

nun möchte ich doch am frühen Abend noch einmal flugs bei dir reinschauen. Inspiriert von Dapa (thx).

Wir haben uns einen unfassbar starken Gegner ausgesucht. Jedes Jahr reißt diese dunkle Seite der Macht über 120.000 Menschen in Deutschland aus dem Leben. Die Zahl der im Schmerz Hinterbliebenen wird nochmal um ein Vielfaches höher sein. Mich macht das wütend und traurig zugleich. Manchmal ist mir nach lautem schreien und weinen zumute. Was ist das für ein Irrsinn, den wir da betreiben / betrieben haben! Selbst wenn es mal finanziell enger war, die 5 Mark/ Euro für eine Schachtel Zigaretten konnte ich doch irgendwie auftreiben. Und wenn ich in größter Not am Kiosk einen Zettel gemacht habe, oder Pfandflaschen eingewechselt habe. Rauchen musste sein! Immer und immer und immer wieder. Immer weiter, trotz schlimmster Hustenattacken und immer heftiger werdender Atemnot. Eine Bronchitis? Dazu noch Fieber? Egal, Kippe geht immer. Noch mehr Husten. Mit Auswurf in allen Farben des Herbstes.

Irgendwann, nach unzähligen Anläufen in die Rauchfreiheit, die allesamt kläglich scheiterten, hatte ich -mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus liegend - nur noch die Wahl: "möchte ich leben? Oder möchte ich sterben?"
Leben. Natürlich! Meine Frau, unser kleiner Sohn, sollten nicht zu diesen trauernden Menschen werden, während ich mich aus dem Staub gemacht habe. Wie mir dann der Rauchstopp gelungen ist, ist eine andere Geschichte.

Ich habe COPD. Im Endstadium. Heilung ist ausgeschlossen, jetzt geht es nur noch um die Verbesserung meiner Lebensqualität. Und an dieser Stellschraube lässt sich sehr gut drehen. Seit letztem Jahr bin ich in Rente, da arbeiten nicht mehr ging. Ein Sauerstoffgerät ist mein 'bester Freund', ohne den ich nicht mehr leben kann. Zu den Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gemacht habe, gibt es hier einen thread, den ich gerne mal als Link anfüge. Titel: "Das Monster in mir"

https://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1[action]=list_post&tx_mmforum_pi1[tid]=2405

Mich wird diese Sucht nicht kriegen!
Das habe ich für mich beschlossen.
Und ich finde, Dapa, du hast sehr recht: zu tricksen birgt das hohe Risiko, ausgetrickst zu werden. Nochmal: dieser Gegner hat die schärferen 'Waffen'. Vermeintlich ist die Sucht stärker, als jeder von uns. Wenn ich aber den Schritt gehe, raus aus der Sucht, hinein in die Un-Abhängigkeit, ist die Chance sehr groß, das Leben selbstbestimmt und rauchfrei weiterzuführen. Denn jeder von uns besitzt ebenfalls einen Rucksack voller Waffen, die uns auf unserem Weg unterstützen. Also lassen wir die Suchtteufel anklopfen, wie er will. Unsere Tüt bleibt zu!. Was die Sucht so überhaupt nicht ertragen kann, sind
Optimismus
Mut
Zuversicht

Und die sollten wir immer gut im Auge behalten. Lasst uns also der hellen Seite der Macht zuwenden!
Wenn sich dazu noch eine gewisse Portion Leidensbereitschaft gesellt, kann auf dem Weg ins Nichtmehrraucher-Land so schnell nichts schiefgehen.
Und wenn wir dazu noch so tolle Unterstützer an der Seite haben, wie sie hier im Forum zu finden sind, kann so schnell erstmal nichts passieren.

Der Alltag ist es, der so viele Fallstricke parat hat. All diese Situationen, die mit dem Rauchen verknüpft sind, müssen zwingend neu besetzt werden. Das ist anstrengend, braucht Zeit, braucht Kreativität. Statt frühmorgens Kaffee und Kippe - um mal so den Klassiker zu nennen - sollte es beispielsweise Kaffee und ein Keks werden. Jeder kennt seine eigenen Rauchsituationen am Besten.

Vielleicht ist es eine Überlegung wert, ein Nikotinersatz-Präparat zu nutzen. Das lindert lästige Entzugserscheinungen. Manche schwören darauf, andere eher nicht. Freie Auswahl...

Nun ist es doch etwas länger als geplant geworden. Wenn man so 7ns Plauschen gerät.
Aus dem "frühen Abend" ist dann doch eher ein später geworden.
Macht nix, das musste mal gesagt werden, wie ich finde.

Lieber Peter, hab morgen einen guten Start in deinen Tag. Ich bin sehr gespannt, was du uns morgen berichten kannst..

Grüße
Meikel

Verfasst am: 20.11.2020, 06:24
Hausmeister
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Guten Morgen Leute und Danke für eure Worte. Heute ist mein letzter Tag als Raucher. Mein Gott wie sich das anhört, ich kann es ja nicht glauben. Aber so soll es sein. Ab Morgen RAUCHE ich NICHT mehr. Irgendwann heute Abend werde ich die letzte Zigarette in meinem Leben rauchen. Puh, das zu schreiben fällt nicht leicht, denn Der Raucher in mir will weiter existieren.
Ich habe gestern meinem Jüngsten (25Jahre) erzählt was ich vorhabe mit dem Geld. Er würde mir das sehr, sehr übel nehmen und es mir nicht verzeihen wenn ich der AfD das Geld zukommen lassen würde.
Nach meinen unzähligen Versuchen Aufzuhören weiß wie Stark und Hinterhältig mein Gegner sein wird. Er hat mich sogar schon Kippen aus der Raucherecke sammeln lassen. Wie erniedrigend. Aber diesmal will ich es schaffen.
Ich schaffe es.
LG Peter

Verfasst am: 20.11.2020, 14:02
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Hi Leute, der Countdown läuft und ich finde die Zigaretten schmecken echt nicht mehr.
Rosemarie2020 hat mich auf eine Idee gebracht.
Nov. 20. 2020 um 20:20 Uhr werde ich meine letzte Zigarette rauchen. Danach ist Schluß.
Der Türke hat den Briefumschlag für die AfD, aber den bekomme ich am 22.02.0221 zurück und dann fahre ich mit meiner Frau nächstes Jahr nach Dänemark
LG Peter

Verfasst am: 20.11.2020, 17:35
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Ich kann mich nicht daran erinnern, das ich mich vor der letzten Zigarette, so schei..... gefühlt habe. Ich habe Kopfschmerzen und ich bin nervös und gereizt. Na, meine Frau habe ich vorgewarnt, das ich die nächsten Tage ein Arsch sein werde. Hab mich schon vorweg entschuldigt. Ich glaub sie wird es verstehen, die kennt Schlimmeres von mir. Jetzt machen wir erstmal Pizza, dann aufs Sofa. Und um 20:20 die letzte Kippe. Dann die restlichen weg. Start in ein rauchfreies Leben.
Peter

Verfasst am: 20.11.2020, 18:18
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Hallo Betty, danke. Nikotinersatz will ich nicht. Helmut Esser empfiehlt bei Suchtdruck Kudzu. Das hab ich mir besorgt und schau mal ob es mir hilft.