Neu hier: Hilfe - Verzweiflung!

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
Sandra70
Sandra70
Themenersteller/in
Dabei seit: 01. 10. 2010
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Beiträge: 2 Beiträge

Hallo,

ich bin jetzt seit 50 Stunden "rauchfrei" und leide von Stunde zu Stunde mehr. Ich hatte vorgestern nachmittag (unmittelbar nach meiner letzten Zigarette) einen dreistündigen Termin bei einer Heilpraktikerin zur Raucherentwöhnung, inkl. 30 Minuten Akupunktur. Schon da weinte ich fast die vollen 3 Stunden. Sie sagte, der körperliche Entzug würde normalerweise höchstens 36 Stunden dauern, mit Akupunktur aber so gut wie nicht spürbar sein. Der psychische Entzug würde 3 Wochen dauern. Wie dem auch sei, vormittags arbeite ich 5 Stunden, da geht es einigermaßen, weil ich da sonst auch nicht geraucht habe. Aber sowie ich mich in mein Auto nach Hause setze, geht es los. Den ganzen Nachmittag und Abend, gestern und heute, weine ich, weil ich den Drang, jetzt sofort eine zu rauchen, nicht ertragen kann. Meine Hausärztin hat mir heute dringend Nikotinkaugummis empfohlen, die habe ich mir auch gleich besorgt und bereits eines gekaut. Ergebnis: Kann die Zigarette nicht ersetzen. Meine Ärztin meinte heute (als ich die ganze Zeit weinend vor ihr saß), ich hätte es mir zu leicht vorgestellt und hätte lieber schrittweise reduzieren und nicht gleich auf Null gehen sollen. Bin 40 Jahre alt und rauche schon so einige Jahre ... Und seit Jahren 12 Zigaretten pro Tag, an jeder dieser 12 hänge ich sehr. Wollte so gerne aufhören, will auch meine Kinder nicht enttäuschen, spüre aber von Stunde zu Stunde mehr, dass ich es nicht mehr lange durchhalten kann und wieder rauchen muss. Hilfe, was soll ich tun, hat jemand einen Rat? Und bin ich die einzige, die es keine 3 Tage durchhält? Würde mich sehr über Eure Antworten freuen.

Viele Grüße

Sandra

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
hellelly
hellelly
Dabei seit: 12. 09. 2010
Rauchfrei seit:
Beiträge: 155 Beiträge

hallo, liebe sandra,
herzliche glückwünsche zu deinen ersten 50 stunden ohne monster!
du hast es bis hierher völlig richtig angepackt und die sofort-schluß-methode gemacht (langsam ausschleichen ist blanke, unnötige folter, die zum gar-nicht-erst-aufhören führt, ich weiß es!).
die nächsten 50 stunden schulterst du auch. du hast den richtigen weg gewählt und dich hier eingeloggt. hier findest du viele helfende mitstreiter ...
heul dich erstmal hier aus, das befreit.
zur ersten hilfe genügt es, wenn du dich für die nächsten 30 - 45 minuten auf dein fahrrad schwingst und in die pedale trittst.
trinke vorher ein großes glas wasser oder tee. danach auch ... viel trinken und viel bewegung helfen wirklich viel.
wenn's gar nicht anders geht, geh 90 minuten duschen. dabei vergißt du ALLES ...
oder nimm ein laaaaaanges bad ... mit alle-20-minuten-heiß-wasser-nachladen ...
mach irgendwas, wo du gut abgelenkt bist.
du bist auf dem richtigen weg, man. fühl dich geschulterklopft und bleib stark ...
liebe grüße ausm berliner umland
sendet dir höllenelly.

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
brunhild
brunhild
Dabei seit: 01. 09. 2008
Rauchfrei seit:
Beiträge: 2581 Beiträge

Hallo Sandra,

falls es Dich irgendwie tröstet - es sollen schon Leute weniger als 50 Stunden durchgehalten haben

Der dritte Tag ist einer der Schlimmsten. Es scheint so, dass sich Nico noch einmal gewaltig aufbäumt, bevor der körperliche Entzug abgeschlossen ist. Wenn Du diesen Tag geschafft hast, dann hast Du einen gewaltigen Meilenstein auf dem Weg in die Freiheit geschafft.

Dass Du jetzt unbedingt eine rauchen MUSST redet Dir Deine Sucht nur ein, Du hast schon über 50 Stunden bewiesen, dass Du eben NICHT musst!

Viele von uns haben die ersten Tage mit Heulen verbracht, aber auch das hört irgendwann auf. Lies z.B. mal bei Biddy6 nach, sie hat ewig gekämpft und ist inzwischen schon über 2 Jahre rauchfrei.

Halt durch, Du kannst das!

Viel Kraft
Bruni

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
einfach_ich
einfach_ich
Dabei seit: 12. 04. 2010
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Beiträge: 369 Beiträge

Hallo Sandra!!
natürlich auch du kannst es schaffen. Aber du musst es wollen!! Das ist dafür unbedingt wichtig zu wissen!! Du musst es nur ein bisschen wollen und dann dir immer wieder sagen, nein, jetzt rauche ich nicht. Stunde um Stunde, Tag für Tag. Und wenn du die Kaugummis nimmst, dann sehe sie als Medikament um von einer teuflischen Sucht loszukommen. Sie sollen ja nicht schmecken!!! Wenn sie schmecken würden, dann hättest doch gleich das nächste Problem.
Also liebe Sandra, überlege dir, ob du es mit so viel Hilfe nicht doch schaffen kannst?
Ich wünsche es dir.
Liebe Grüße
Maria

PS: Übrigens, ich habe reduziert und fand es nicht besonders schwierig. Ich habe auch 37 Jahre geraucht und dachte, ich sterbe wenn ich aufhöre. Es geht!! Frau kann es schaffen.

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
bea123
bea123
Dabei seit: 12. 12. 2007
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Beiträge: 750 Beiträge

hallo Sandra,

wie ist die Stimmung? Hast du durchgehalten?
Auch ich habe nur 10 Zigaretten am Tag geraucht, aber d. h. nicht, dass es einem dadurch leichter fallen muss. Der Entzug und die Abhängigkeit sind genauso da. Und nur der Willle hilft uns da raus, und natürlich die tolle Unterstüzung hier.
Also, du hast freiwillig mit dem Rauchen aufgehört, und ich denke, du hattest schon deine Gründe. Und die musst du dir natürlich immer wieder vor Augen halten.
Schreib doch mal bitte, wie es dir geht.
Wünsche dir viel Power und eine starke Motivation, dann geht's schon

liebe Grüße
Bea

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
Sandra70
Sandra70
Themenersteller/in
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Beiträge: 2 Beiträge

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure lieben und ermunternden Antworten. Ich habe mich bisher nicht getraut, mich hier wieder zu melden, weil ich leider gestern abend meinen Kampf gegen das Suchtmonster verloren habe und mich vor mir selbst, vor allen Menschen, denen ich gesagt habe, dass ich aufgehört habe, und auch vor Euch schäme und zugeben muss: Ich habe leider versagt. Ich habe 54 Stunden nach meiner letzten Zigarette neue Zigaretten gekauft, und die erste Zigarette schmeckte leider genauso gut wie sonst. Nun bin ich erst einmal nicht in der Lage, den Kampf neu aufzunehmen, weil ich nun weiß, um was für ein extremes Monster es sich bei meiner Sucht handelt. Es hat mich sehr schockiert und schockiert mich noch immer, und ich weiß, dass ich, wenn ich es erneut mit diesem Extrem-Monster aufnehmen muss, saumäßig stark sein muss. Gut, vielleicht ist es ein Vorteil, dass ich es nun kennengelernt habe und weiß, wogegen ich zu kämpfen habe. Ich habe es mir im Leben nicht so schlimm vorgestellt. Nun weiß ich ja nicht, ob es nicht noch schlimmer und größer geworden wäre, wenn ich gestern noch weiter durchgehalten hätte, oder ob es wirklich langsam schwächer und kleiner geworden wäre. Wie lange kann so ein grauenvolles Aufbäumen des Suchtmonsters denn anhalten? Ich hatte das Gefühl, es keinen Tag länger überstehen zu können. Und das macht mich so SAUWÜTEND! Und es macht mir ebensoviel Angst vor einem erneuten Versuch in Zukunft. Dennoch muss ich jetzt erst einmal wieder auf die Beine kommen und mich aus meiner geschwächten Position (totaler Versager, unfähiger, schwacher Mensch, kann nichts und bin nichts) herausbewegen und akzeptieren, dass ich mich habe besiegen lassen, es aber hoffentlich ein anderes Mal schaffen kann. Angst habe ich aber jetzt, es niemals zu schaffen, weil es zu stark ist. Aber ich habe schon seit Anfang des Jahres den Wunsch gespürt aufzuhören und mich viel damit beschäftigt, war auch im Februar auf einem Nichtraucherseminar, das leider vollkommen enttäuschend für mich war. Aber eines kann ich von mir sagen: Ich gebe niemals auf! Jetzt muss ich erst einmal meine Wunden lecken und mir mein Versagen verzeihen und hoffen, dass auch andere mir verzeihen. Ich danke Euch, dieses Forum ist wirklich Gold wert!

Viele Grüße

Sandra

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
chocomuckl
chocomuckl
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Beiträge: 118 Beiträge

Hallo Sandra,

ich habe selbst mehrfach versagt, als ich versucht habe mit dem Rauchen aufzuhören und es kam mir absolut unbezwingbar vor, die Rocky Mountains. Und ich weiß, wie Du dich jetzt fühlst. Aber du darfst dir nicht allzu viele Vorwürfe machen. Du bist nicht die erste und auch nicht die letzte, die diesen Kampf nicht gleich beim ersten Mal gewinnt.
Viele brauchen mehrere Anläufe. Und glaube mir, ich verspreche dir, dass wenn der Tag für dich gekommen ist, du es ganz "gemütlich" hinbekommen wirst.
Natürlich ist es ein 24h Kampf, jeden verdammten Tag, aber der Kampf wird von Tag zu Tag leichter. Das ist kein Spruch, das wird Dir jeder hier erzählen.
Und dir wird auch jeder sagen, dass dieses Suchtmonster noch wochen- und monatelang immer hinter dem nächsten Busch lauern wird, um dir eines auszuwischen. Und zwar immer dann, wenn du am wenigsten damit rechnest.

Weißt du was? Hänge dir die Zahl 54 irgendwo in deiner Wohnung auf, wo du sie immer wieder siehst. Sie wird dich daran erinnern, dass du es irgendwann wieder probieren wirst. Und dann wirst du es ganz bestimmt schaffen, weil du dann deinen Gegner kennst und weißt, mit welchen Waffen er kämpft.

Ich drücke dir die Daumen und hoffe, dass du dir nicht zu viele Selbstvorwürfe machst. Du kannst schon stolz auf dich sein, dass du es überhaupt versucht hast. Und bald wirst du es wieder versuchen und es schaffen.

Glaube an dich !

Lieber Gruß
(auch) Sandra :-)

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
bea123
bea123
Dabei seit: 12. 12. 2007
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Beiträge: 750 Beiträge

hallo Sandra,

auch ich habe diese Situation schon öfters erlebt, beim letzten Mal vor 2 Jahren, nachdem ich 5 Mon. durchgehalten habe. Und fand es ganz toll, welche Unterstützung ich auch dabei hier wieder erfahren habe. Jeder hier weiß doch, wie schwer es ist.
Du hast einen Versuch gestartet, den andere Raucher erst gar nicht wagen. Nur versuche daraus zu lernen. Und wenn der Zeitpunkt kommt, dass du es wieder angehen willst, dann bist du besser vorbereitet. Ich würde dir empfehlen für den körperlichen Entzug Pflaster odrer Kaugummi zu nehmen. Es haben hiermit viele die ersten Tage geschafft. Also, warum du nicht auch?
Sei nicht enttäuscht von dir, das hilft dir jetzt auch nicht weiter.
Du hast dein Bestes gegeben.

Wünsche dir noch einen schönen Sonntag

Bea

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
ulla55
ulla55
Dabei seit: 20. 06. 2010
Rauchfrei seit: 4390 Tagen
Beiträge: 1194 Beiträge

Guten Morgen, Sandra

nun mach Dir mal nicht verrückt, irgendwann macht es in Deinem Kopf "klick" und dann wird das Aufhören leichter. Ich hab 40 Jahre stark geraucht, hätte mir nie vorstellen können, aufzuhören.

Dann ist was in meinem Kopf passiert und mit Hilfe der Pflaster hab ich heute schon meinen 105. Tag ohne die ekligen Stinker. ich kaue noch ca. 2 Kaugummies täglich, auch das wird irgendwann mal vorbei sein.
Setz Dich selber nicht so unter Druck, der richtige Zeitpunkt wird noch kommen

Ich schick Dir liebe Grüsse
Ulla

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
brunhild
brunhild
Dabei seit: 01. 09. 2008
Rauchfrei seit:
Beiträge: 2581 Beiträge

Hey Sandra,

Du musst Dich nicht schämen, Du bist ganz sicher kein Einzelschicksal .

Dass Du nach dieser Erfahrung Angst vor einem neuen Anlauf hast, kann ich nachempfinden. Es muss aber beim nächsten Mal nicht genau so laufen. Versuch, Dich noch besser vorzubereiten. Sprich mit Deiner Ärztin über Hilfsmittel, informier Dich im Internet - und wenn Du den richtigen Weg für Dich gefunden hast, dann starte nochmal durch.

Nur eins darfst Du jetzt nicht machen - einfach weiterrauchen wie bisher und Dir einreden, dass Du es sowieso nicht schaffst.

Alles Gute
Bruni