Wie schlimm ist die "EINE" Zigarette nach dem Aufhören?

Verfasst am: 01.05.2020, 21:42
Wolf81
Wolf81
Themenersteller/in
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Hallo zusammen,
ich habe inzwischen auch schon 3 Tage geschafft, und morgen bin ich dann zu einem Abstands-Geburtstag eingeladen. Aber auch mit Abstand weiss ich mir das morgen Abend schon einmal sehr schwer fallen wird, keine einzige Zigarette zu rauchen.
Nun meine Frage:
wie schlimm wäre es diese eine einzigste Zigarette zu rauchen.....
a. aus medizinischer Sicht
ist mein Körper dann direkt voll mit Nikotin und in "körperlicher" Abhängigkeit? (da ja auch noch nicht viele Tage vergangen sind?)
b. aus moralischer Sicht
wie ist aus Euer Erfahrung der Tabubruch mit Eurem eigenen Willen?
Nach dem Motto: "Scheisse, nicht geschafft. ob ich nun 1 oder 2 , oder ganze Schachteln rauche ist dann auch egal?"
Ich kenne es nur von Früher von mir... Party, passt schon, morgen höre ich wieder auf (hat immer super geklappt ;), nicht... )

Bin gespannt auf Eure Antworten
LG Wolf

Verfasst am: 01.05.2020, 21:59
Nomade
Nomade
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Moin Wolf,

willkommen im Forum - guter Entschluß, das mit dem Aufhören.... nicht zu empfehlende Idee, das mit "der einen"....
Du kennst es aus eigener Erfahrung - "die eine" gibt es nicht.

Natürlich ist Dein Körper dann nicht gleich wieder "voll Nikotin" - aber hast Du Dich erst einmal wieder angefixt, hast Du Deine Nikotinspeicher, die gerade erfolgreich runtergefahren worden sind, also wieder angefangen zu füllen, wollen sie gefüttert werden und das mit Macht und spätestens nach einer halben bis einer Stunde.... willst Du wirklich noch einmal in den Entzug gehen?

Das ist ganz simpel vergleichbar mit einem trockenen Alkoholiker - der darf, will er keinen bitteren Rückfall erleiden, auch nie wieder einen einzigen Schluck Alkohol trinken.

Für uns gilt - "Nie wieder einen einzigen Zug" - übrigens der Titel eines kostenlosen Ebooks von Joel Spitzer, das Du Dir hier runterladen kannst: http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Vielleicht schaffst Du es noch, das heute Abend/morgen früh zu lesen....

Ich habe auch mal - nach immerhin schon sechs Wochen des Nicht-mehr-rauchens (was völlig easy gewesen ist durch Ohrakkupunktur, aber immerhin über 200 DM gekostet hatte) bei einem Life-Blues-Konzert in einem Restaurant, als dort noch überall geraucht werden durfte und mir eine angeboten worden ist von einem, der nicht gewußt hat, daß ich aufgehört hatte, gedacht - 'ach die eine - bist ja drüber weg' - Pustekuchen - nach der habe ich mir an dem Abend noch mindestens drei vier weitere erschnorrt und am nächsten Tag die nächste Schachtel gekauft - was wieder "voll drauf".... - habe da auch nicht drüber nachgedacht - die Sucht hatte einfach wieder das Zepter übernommen....

Bleib stark - und trag Dein Ausstiegsdatum doch noch in Dein Profil ein - wachsende Zahlen motivieren....

Ein wunderbar rauchfreies Wochenende nebst Feier (wo es Dir leichter fallen könnte, clean zu bleiben, würdest Du auf Alkohol verzichten - der senkt die Hemmschwellen doch sehr.... )
wünscht
de Nomade

P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".

Verfasst am: 01.05.2020, 22:46
Unbekannt
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Verfasst am: 03.05.2020, 13:42
ines_85
ines_85
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Hallo Wolf,

wie hast du dich denn letztendlich entschieden und wie ist der Abend für dich verlaufen?

Unabgängig davon, wie ist denn deine Erfahrung mit dem Rauchstopp bisher und was ist für dich die Motivation, aufzuhören?

Du bist auf jeden Fall hier herzlichst willkommen, egal wie der Stand der Dinge gerade ist.

Lg und einen schönen Sonntag wünsche ich dir,
Ines

Verfasst am: 03.05.2020, 14:53
Lesirma
Lesirma
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Beiträge: 1654 Beiträge

Hallo Wolf,
nicht um Moral geht es beim Rauchentzug. Auch nicht um irgendein Pseudo-Stark-Sein.
Es geht um den Entzug von Nicotin. Mit der einen erhöhst du definitiv den Nicotinspiegel in deinem Blut und damit dein Leid während des Entzugs. Eine Zigarette rauchen bedeutet die Entzugserscheinungen wieder vermehren.
Beste Grüße
Lesirma

Verfasst am: 04.05.2020, 11:40
miezhaus
miezhaus
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Grüß Dich Wolf,

egal wie es nun heute letztendlich steht, ich gratuliere Dir erstmal zu Deinem Absprung und zu drei rauchfreien Tagen, denn jeder einzelne Tag zählt.

Weißt Du ich denke, Deine Rückfrage ist der kämpfenden Sucht geschuldet. Natürlich weißt Du, daß jede einzelne Zigarette nach dem Ausstieg kontraproduktiv ist, richtig? Hast ja schon einschlägige Erfahrungen. Du weißt, daß man niemals erfolgreich wird aufhören können, solange man immer noch mal die eine Zigarette raucht. Denn bei der einen bleibt es NIE. Auch wenn zwischen der einen und der nächsten eine längere Zeit vergehen mag (das ist ja sogar noch trügerischer dann, denn man wiegt sich in der Sicherheit, es kontrollieren zu können, was ein absoluter Trugschluß ist). Du weißt das - Deine aufmuckende Sucht hat Dich wahrscheinlich veranlaßt, diese Rückfrage zu stellen, in der Hoffnung, daß doch wenigstens einer schreibt, ja komm, mach mal, nicht so wild. Wird aber keiner tun. Deshalb finde ich es ja super, daß Du hier schreibst und Dir Rückhalt holst Wolf! War eine absolut bedachte Maßnahme von Dir.

Rein körperlich gesehen würde es so sein, daß Du möglicherweise den Nikotinspeicher in Deinem Körper nicht komplett wieder auffüllst - AAAAABER es wird reichen, Dein Hirn auf das Level zurückfallen zu lassen, von dem Du herkommst. Indem es jetzt nämlich wieder sein Nikotin bekommt, das an die Rezeptoren für die Glücksbotenstoffe andockt, wird es meinen, alles ist wie vorher, damit ist jeder Fortschritt , den Du diesbezüglich auch in drei Tagen schon gemacht hast, wieder aufgezehrt. Selbst wenn Dir hinterher speiübel ist und Du Kopfschmerzen hast, so erreicht das Nikotin diese Rezeptoren und setzt den Fortschritt auf Null. Der Körper fängt weiterhin nicht an, die Glücksbotenstoffe wieder selber zu produzieren... folglich schreit die Sucht unvermindert weiter... da drehst Du Dich im Kreis.

Jetzt erzähl ich Dir noch meine ureigene Erfahrung mit "der einen", die einem Nichtmehrraucher vermeintlich nichts mehr anhaben kann: Ich habe Anfang der Nullerjahre aufgehört zu rauchen. Erfolgreich, wie ich meine, denn ich habe jahrelang keine Zigarette auch nur angeschaut. Elf (!!!) rauchfreie Jahre später dann, in einer latenten Streßsituation, dachte ich mir, nur mal eine als Stresskiller könne mich schon nicht wieder zu Fall bringen, hör mal, nach elf Jahren rauchfrei!!!! Gebraucht hätte ich die nicht, es wäre so easy gewesen, es nicht zu tun, da war keine Schmacht mehr (nach so vielen Jahren sowieso nicht) oder irgendwas, das mich dazu gezwungen hätte - nein, ich dachte einfach, ich bin stärker. So viel Arroganz wurde natürlich bestraft: Wir reden nicht über Monate, die ich gebraucht habe, um wieder voll in die Rauchroutinespirale zu stürzen, höchstens über wenige Wochen. Zweieinhalb Jahre habe ich weiter geraucht, und ich habe es gehaßt, habe mich gehaßt, es hat mich angekotzt. Hat sich nicht gelohnt, diese "eine". Deshalb kann ich Dich nur herzlich einladen durchzuhalten und auf die eine zu verzichten Wolf, es fühlt sich soooo viel besser an, wenn man es los ist.

Laß gerne hören, wie Du Dich entschieden hast, hier wird niemand gedisst. Gerne helfen wir Dir weiter, egal wie es ausgegangen ist. Viele Grüße sendet Dir

Lydia