Phantomschmerz fürchterlich
Phantomschmerz
Liebe Community
Endlich konnte ich das eigene Wohnzimmer einrichten.
Ich brauche eure Hilfe.
Vermutlich bin ich der schwierigste Fall von allen hier. Hoffe dennoch auf eure Unterstützung.
Ich bin 67 Jahre alt und habe während 45 Jahren wie ein Bürstenbinder geraucht. Verbunden mit meiner Alkoholikerkarriere waren es zu Beginn für mehrere Jahre, da war ich noch jung, ca. 60 Zigaretten pro Tag. Vor 21 Jahren wurde ich trocken (bin es bis heute), und da waren es dann ca. 25-30 Zigaretten am Tag. Weniger zwar als vorher, aber die Zigis stiegen auf zur Ersatzdroge.
Am 20. Juli dieses Jahres (2019) hab ich Knall auf Fall aufgehört, weil ich auf einer Velotour in LaGarde in Frankreich schlafend im Zelt keine Luft mehr kriegte. Am Vorabend hatte ich 2 Päckli Marlboro geraucht - die ich eh’ nicht vertrage, weil meine eigene Marke in Frankreich nicht erhältlich ist. Ich kämpfte nachts eine Stunde um mein Leben, ganz allein am Kanal, irgendwo in der französischen Provinz.
Nun bin ich also seit 5 Monaten und 7 Tagen rauchfrei, ohne Substitution mit Pflastern etc. Also nicht nur trocken, sondern auch clean. So weit, so gut. Aber anscheinend gehöre ich zu jenen, die schwer Abschied nehmen.
Vor allem, weil ich in einer Depression - oder sind es Angstzustände? - stecke, seit langem latent. Dachte immer, das Rauchen sei Ursache der Depression, weil ich so „böse“ mit mir war und das Rauchen seit langem nicht mehr akzeptieren konnte!!! Im Januar 2018 brach die Depression akut aus, Ich hab das so mitgeschleppt, bis 20. Juli dieses Jahres, wo ich in der Hoffnung aufhörte, dass nun alles gut wird. Leider ist es nicht so, die Depression ist schlimmer geworden. Aber dennoch sage ich mir jeden Tag: „Heute rauche ich nicht“, lese sehr viel im Forum, und bisher sind es nun doch schon 5 Monate und 7 Tage rauchfrei geworden. Aber ich bin Wackelkandidat. Verliere das Vertrauen in mich.
Zum einen lese ich im Forum und anderswo, dass bis zu 20 Rückfälle nötig sind, bis es klappt. Dann müsste ich ja noch ein paar Mal rückfällig werden, weil ich es erst einmal 4 Tage und früher mal 2 Mal je einen halben Tag schaffte, nicht zu rauchen, und ganz früher mal ein paar Wochen oder Monate mit Nicorette. Jemand im Forum schrieb: Nach dem x-ten Rückfall und dem erneuten Aufhören-Können, hätte sie oder er den „Tod der Sucht“ erlebt, plötzlich gings absolut ohne Probleme!
Das macht mir Angst. Muss ich rückfällig werden? Geht nicht. Diese gut 5 Monate möchte ich nicht aufgeben. Aber dennoch fühle ich mich furchtbar. Der Entzug müsste doch schon längst geschafft sein, auch ein Stück weit der psychische. Es ist wie Phantomschmerz.
Gut, 45 Jahre Rauchen lassen sich nicht mit einem Fingerschnippen wegmachen. Ist mir schon klar. Und ich hätte auch Geduld, wenn ich wüsste, dass es eines Tages besser wird. An dieser Stelle möchte ich schon mal den Lotsen Tanja, Silke und vielen weiteren, Sunny-Ya, dem Nomaden, Uwe, Paul 2.1., Klicker, Bleibenlasser und vielen vielen anderen danken für ihre Beiträge, die ja auch auf mich zutreffen.
Zum anderen wird bei Joel Spitzer mit keinem Wort die spirituelle Seite der Raucherei erwähnt, die man ja auch verkraften muss! Wie oft habe ich das Velo irgendwo parkiert und in die Landschaft hineingepafft, und (in einer Mittelphase der Abhängigkeit früher) war die Welt für einen kurzen Moment in Ordnung, eben „Just a moment in time“. Ich such immer noch den Ausgleich. Was mir auffällt: Ich mache kaum mehr solche 5-minütigen Meditationspausen, seit ich nicht mehr rauche, dafür fühle ich mich gehetzt…
Ja, das Schlimmste ist, dass ich mich innerlich und muskelmässig nach wie vor angespannt fühle, kann mich nicht entspannen.
ABER HEUTE RAUCHE ICH NICHT.
Helft ihr mir, damit ich rauchfrei bleiben darf? Herzlichen Dank jetzt schon.
Werde noch vieles erzählen und fragen, aber vorerst mal dies.
Eugen
Lieber Eugen
noch ein Schweizer?
Zu deinem Beitrag: habe eine ähnliche Raucherkarriere hinter mir wie du und bin seit 4 1/2 Jahren wirklich glücklicher Nicht-mehr-Raucher.
Nein, du musst keine Rückfälle mehr bauen. Jeder hat da seinen ureigensten Weg, und du hast schon soooo viel geschafft. Herzlichen Glückwunsch dazu.
Für dich wäre, glaube ich, das Wichtigste, dich abzulenken. Gibt es Dinge, die du liebst und die du rauchfrei nicht machst? Tu alles, was dir Spaß macht auch ohne Rauch. Gestalte deine Räumlichkeiten um, schaff dir eine Ecke für deine Meditationen, das stabilisiert dich. Für mich ist es heute selbstverständlich, alles zu machen, Geselligkeit, Langeweile, Arbeitspausen etc., Situationen, die ich mehr als 40 Jahre lang meinte, nicht rauchfrei überstehen, nein, genießen zu können. Das kommt, und dann bist du auf der sicheren Seite, aber es kommt allmählich - nach dieser langen Raucherkarriere dauert es lange, bis die Rauchfreiheit sicher ins System integriert ist.
Bleib dabei, lieber Eugen, denn es lohnt sich so sehr.
Es grüßt dich und dein Velo die ebenfalls francophile Claudia
Guten Morgen Eugen!
Was bin ich froh, dass Claudia das genau so sieht wie ich, NEIN, DU MUSST NICHT WIEDER ANFANGEN ZU RAUCHEN, DAMIT ES LEICHTER IST AUFZUHÖREN...... wohin einen diese Phantomschmerzen bringen können, verrückt, oder?
Zuerst einmal:
-lich willkommen in unserer aus vollkommen unterschiedlichen Menschen mit vollkommen eigenen Geschichten.
Das Rauchen ist so tief in unsere Datenbank eingegraben, das bleibt mit uns verbunden bis zum Sanktnimmerleinstag, aber wem sag ich das?
Der Eine oder Andere beschreibt den Prozess des Nicht-Mehr-Rauchens als bemerkenswert leicht durchzustehen. Die Angst davor als viel größer als den Akt selbst.
Ich war auch oft neidisch auf diese Menschen. Denn ähnlich wie Du hab ich ad hoc aufgehört und auch sehr lange gekämpft. Und stand tatsächlich auch vor gleicher Frage: "Noch mal anfangen zu rauchen um dann auf den wirklich richtigen Moment warten?!" Quasi eine sinnvolle, therapeutisch notwendige Pause im Nicht-Mehr-Rauchen einlegen um dann komplett und voller Überzeugung durchzustarten, ohne das Leid sondern vollkommen leicht und überzeugt.
Du merkst schon, da stimmt was in der Gleichung nicht.
Du steckst schon mittendrin in einer Filmproduktion, um die Dich hier schon viele andere beneiden.
Über 5 Monate clean, dann auch noch so lange vom Alkohol los, keine Ersatzdroge. Unfassbar konsequent und diszipliniert. Bewundernswert. Beneidenswert.
Hut ab.
Du selber siehst das nicht so.
Pausen- und rastlos auf der Hut und immer mit Leere gefüllt. Keiner der Dir sagen kann: "Am 23. April 2020 ist das definitiv vorbei." Das könntest Du ja mit Countdown abarbeiten, aber nein.
CUT
Du hast einen verdammt guten Grund aufzuhören zu rauchen.
Du hast aufgehört zu rauchen weil Du am eigenen Leib begriffen hast, dass es Dich am Schlawittchen hat, Dir den letzten Atem raubt und Dich schlichtweg umbringt.
Dass dann gar keine schöne Aussicht, kein Lagerfeuer, kein Fluss und kein Frankreich mehr auf Dich wartet, wenn Dein Körper keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann und nur noch hustet um alles loszuwerden. Dass keine Luft mehr zu bekommen keinerlei romantische Verklärung hat.
Da helfen keine Pastillen und Bonbons. Und letzten Endes ist die Marke egal. Zum Glück hast Du DIE noch schlechter vertragen als Deine, sonst hätte es vielleicht noch länger gedauert?
Du hast alle Kraft und alle verbliebene Vernunft aufgeboten!
UND Du hast das absolut Richtige getan Eugen!!!!!!!
Und an der Stelle jetzt mal eine kurze Pause.
(draußen ist es noch dunkel, meine Tochter schläft noch, es herrscht noch Ruhe :-))
Sag, wie geht es denn eigentlich Deinem Atem so in den letzten Monaten? Was hat sich verändert? Hat sich was verändert?
Beobachtest Du ob oder wie sich das Riechen, die Luftaufnahme, Deine Haut, die Finger Deiner Raucherhand, Deine Augen und Deine Leistungsfähigkeit verändert haben? Wie riechen Deine Kleidung und Deine Wohnung? Wie hat sich der Fokus in den letzten Wochen und Monaten verändert?
Wie sehr hat sich auch Deine Sicht der Dinge verändert, seitdem Du die Perspektive des Nicht-Mehr-Rauchers eingenommen hast? Dass nicht alles Gold ist was glänzt hab ich gelesen, aber hat es gerade auch noch andere Facetten?
Kannst Du etwas davon greifen und beschreiben?
Ich freue mich darauf wieder von Dir zu lesen lieber Eugen und wünsch Dir einen wunderschönen Sonnenaufgang mit 5 Minuten Zeit für den Blick an den Horizont.
Die 2. Tasse Kaffee stell ich Dir gerade noch hin.
Tanja
Moin Eugen,
na - hat ja geklappt mit dem eigenen WoZi .... und ich hoffe mal, Du bist immer noch rauchfrei
Schreib' doch den 20.07.2019 mal in Dein Profil unter rauchfrei seit oder so - gehst dazu unter Community rechts auf das rötlich unterlegte Feld "Profil bearbeiten" - dann können wir die beeindruckende Zahl Deiner rauchfreien Tage auch würdigen.... und ein Avatarbild hochladen, das Dir gefällt (muß kein Porträt sein - irgendwas) wäre doch auch schön - meinst nich....
Wenn es Dir recht ist, werde ich mich mal zu verschiedenen Aspekten Deiner Auftritts-Nachricht äußern - solltest Du nicht einverstanden sein damit - einfach nicht lesen bitte.... möchte nicht, daß Du wegen mir noch mehr Streß hast
[quote="wulepuli"]
Phantomschmerz
Liebe Community
Endlich konnte ich das eigene Wohnzimmer einrichten.
Ich brauche eure Hilfe.
Vermutlich bin ich der schwierigste Fall von allen hier. Hoffe dennoch auf eure Unterstützung.[/quote]
Nee - "den schwierigsten Fall" gibt es nicht - jede/r hat auf eigene Art ihr/sein Päckchen zu tragen
[quote="wulepuli"]Ich bin 67 Jahre alt und habe während 45 Jahren wie ein Bürstenbinder geraucht. Verbunden mit meiner Alkoholikerkarriere waren es zu Beginn für mehrere Jahre, da war ich noch jung, ca. 60 Zigaretten pro Tag. Vor 21 Jahren wurde ich trocken (bin es bis heute), und da waren es dann ca. 25-30 Zigaretten am Tag. Weniger zwar als vorher, aber die Zigis stiegen auf zur Ersatzdroge.[/quote]
Ganz toll, daß Du die eine Sucht bereits so viele Jahre erfolgreich in Schach hälst.... und das in einer Umgebung, wo Alkohol zum gesellschaftlichen Konsens, also einer legalen Droge zählt - darauf kannst Du wirklich stolz sein und aufbauen
[quote="wulepuli"]Am 20. Juli dieses Jahres (2019) hab ich Knall auf Fall aufgehört, weil ich auf einer Velotour in LaGarde in Frankreich schlafend im Zelt keine Luft mehr kriegte. Am Vorabend hatte ich 2 Päckli Marlboro geraucht - die ich eh’ nicht vertrage, weil meine eigene Marke in Frankreich nicht erhältlich ist. Ich kämpfte nachts eine Stunde um mein Leben, ganz allein am Kanal, irgendwo in der französischen Provinz. [/quote]
Irre - auch Du liebst offensichtlich die körperlichen Herausforderungen allein in der Natur - ich gehe sehr gern wandern, auch schon mal in den Spanischen Pyrenäen (GR 11) oder den Alpen (dieses Jahr je eine Woche Schweiz und Ösiland ) und werde demnächst 60
So 'ne Nahtod-Erfahrung blieb mir allerdings - trotz noch Rauchens 2014 und 2016 auf dem GR 11 (Hochgebirgswanderweg vom Mittelmeer zum Atlantik mit Zelt, Schlafsack, Isomatte, Klamotten, Proviant und Wasser auf dem Rücken) - glücklicherweise erspart.... allerdings hatte ich in den jeweils drei Wochen auch nicht geraucht (hätte ich ja auch noch die Kippen über'n Berg schleppen müssen) - kaum wieder "unten" ging's aber weiter
[quote="wulepuli"]Nun bin ich also seit 5 Monaten und 7 Tagen rauchfrei, ohne Substitution mit Pflastern etc. Also nicht nur trocken, sondern auch clean. So weit, so gut. Aber anscheinend gehöre ich zu jenen, die schwer Abschied nehmen.
Vor allem, weil ich in einer Depression - oder sind es Angstzustände? - stecke, seit langem latent. Dachte immer, das Rauchen sei Ursache der Depression, weil ich so „böse“ mit mir war und das Rauchen seit langem nicht mehr akzeptieren konnte!!! Im Januar 2018 brach die Depression akut aus, Ich hab das so mitgeschleppt, bis 20. Juli dieses Jahres, wo ich in der Hoffnung aufhörte, dass nun alles gut wird. Leider ist es nicht so, die Depression ist schlimmer geworden. [/quote]
Ich denke, ob Depression oder irgendeine Art Phobie - das gehört in professionelle Hände!
Ich weiß, wovon ich spreche - selbst Betroffene.
Herumzuspekulieren, ob das Rauchen, das infolgedessen "mit sich selbst böse sein".... oder was sonst die Ursache sein könnte, bringt nix - und hilft nix....
Du qualmst eben NICHT mehr Dich beeinflussende Dinge zu und daher kommt die Verstärkung - Du verdrängst weniger.... DAS wäre vielleicht - für eine erfolgreiche Bewältigung jedenfalls - möglicherweise sogar hilfreich.... ?
[quote="wulepuli"]Aber dennoch sage ich mir jeden Tag: „Heute rauche ich nicht“, lese sehr viel im Forum, und bisher sind es nun doch schon 5 Monate und 7 Tage rauchfrei geworden. Aber ich bin Wackelkandidat. Verliere das Vertrauen in mich.
Zum einen lese ich im Forum und anderswo, dass bis zu 20 Rückfälle nötig sind, bis es klappt. [/quote]
Den Blödsinn kannst Du nicht hier im Forum gelesen haben - der Durchschnitt liegt bei 6 und das hast Du schon hinter Dir : - sei also optimistisch - Du bist auf einem sehr guten Weg!
[quote="wulepuli"]Dann müsste ich ja noch ein paar Mal rückfällig werden, weil ich es erst einmal 4 Tage und früher mal 2 Mal je einen halben Tag schaffte, nicht zu rauchen, und ganz früher mal ein paar Wochen oder Monate mit Nicorette. Jemand im Forum schrieb: Nach dem x-ten Rückfall und dem erneuten Aufhören-Können, hätte sie oder er den „Tod der Sucht“ erlebt, plötzlich gings absolut ohne Probleme![/quote]
.... Haken dran - ist erledigt
[quote="wulepuli"]Das macht mir Angst. Muss ich rückfällig werden? Geht nicht. Diese gut 5 Monate möchte ich nicht aufgeben. Aber dennoch fühle ich mich furchtbar. Der Entzug müsste doch schon längst geschafft sein, auch ein Stück weit der psychische. Es ist wie Phantomschmerz.[/quote]
KEINE/R MUß RÜCKFÄLLIG WERDEN.... wie kommst Du nur auf so'n Quatsch.
Der Entzug IST ja auch geschafft - aber wie war es denn damals beim Alkohol - hat da die Sucht nicht auch noch lange Zeit immer wieder auf die eine oder andere Weise ver[u]sucht[/u], Dich "wieder drauf zu kriegen"?
Ist mit Nikotinsucht keinen Deut anders.... leider
[quote="wulepuli"]Gut, 45 Jahre Rauchen lassen sich nicht mit einem Fingerschnippen wegmachen. Ist mir schon klar. Und ich hätte auch Geduld, wenn ich wüsste, dass es eines Tages besser wird. [/quote]
ES WIRD BESSER - 100%ig!!!
[quote="wulepuli"]An dieser Stelle möchte ich schon mal den Lotsen Tanja, Silke und vielen weiteren, Sunny-Ya, dem Nomaden, Uwe, Paul 2.1., Klicker, Bleibenlasser und vielen vielen anderen danken für ihre Beiträge, die ja auch auf mich zutreffen.[/quote]
.... "de Nomade" ist Berlinerisch für "die Nomade" oder auch "Nomadin", wenne so willst
[quote="wulepuli"]Zum anderen wird bei Joel Spitzer mit keinem Wort die spirituelle Seite der Raucherei erwähnt, die man ja auch verkraften muss! Wie oft habe ich das Velo irgendwo parkiert und in die Landschaft hineingepafft, und (in einer Mittelphase der Abhängigkeit früher) war die Welt für einen kurzen Moment in Ordnung, eben „Just a moment in time“. [/quote]
Sorry - aber hier bläst Dir Deine Sucht so 'n Scheiß ins Hirn - es gibt KEINE SPIRITUELLE SEITE DES RAUCHENS - das war schlicht ein AUFFÜLLEN DER NIKOTINSPEICHER IM KÖRPER und nix anderes - laß Dir doch nicht so 'ne Heile-Welt-Kulisse einreden!
[quote="wulepuli"]Ich such immer noch den Ausgleich. Was mir auffällt: Ich mache kaum mehr solche 5-minütigen Meditationspausen, seit ich nicht mehr rauche, dafür fühle ich mich gehetzt…
Ja, das Schlimmste ist, dass ich mich innerlich und muskelmässig nach wie vor angespannt fühle, kann mich nicht entspannen.[/quote]
Lad Dir doch Entspannungsmusik auf Dein Smartphone oder ein sonstiges transportables Abspiel-Kleingerät, finde schöne Plätze, schau Dich um oder schließ die Augen und lausche - wahlweise auch der Natur.... das wird schon - mußt es nur auch ein wenig üben und ZULASSEN - auch hierbei ist Geduld das Schlüsselwort
[quote="wulepuli"]ABER HEUTE RAUCHE ICH NICHT.[/quote]
Und GENAU DAS IST ES - um mehr geht es nicht.... immer schön eine Stunde, einen Tag nach dem anderen - das reicht - wirklich
[quote="wulepuli"]Helft ihr mir, damit ich rauchfrei bleiben darf? Herzlichen Dank jetzt schon.
Werde noch vieles erzählen und fragen, aber vorerst mal dies.
Eugen
[/quote]
Hoffe, Du bist jetzt nicht vollends geschockt und wünsche einen schönen rauchfreien Abend und einen ebensolchen Sonnabend und einen ebensolchen....
Es grüßt herzlich
de Nomade
P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".
Hallo Eugen, ich habe ganz viel Respekt vor deinem Erfolg gegen die Süchte. Auch ich habe einige verrauchte Jahrzehnte in meinem Leben und höre gerade zum zweiten Mal mit dem Rauchen auf, weil ich nach 9 Jahren nicotinfreiem Leben wieder angefangen hatte. Die Pausen finde ich auch mit am schwersten beim Rauchentzug. Ich habe früher grundsätzlich mit Zigarette pausiert. Jetzt habe ich mir angewöhnt, ein Fenster zu öffnen, wenn ich Pause mache und hinauszuschauen, die frische Luft zu genießen. Oft gehe ich vor die Tür, um Pause zu machen, stehe draußen und schaue mir den Himmel an. Ich habe den Vorteil eines Gartens, wo ich in meinen Pausen sitze und einfach über die Wiesen und die Landschaft schaue. Die Beschaulichkeit geht auf jeden Fall ohne Zigarette. Das ist nur eine Frage der Zeit und Übung.
Ganz herzliche Grüße
Marlies
Guten Morgen!
Ich schaue gerade vom Balkon aus dem Tag zu, wie er wach wird. Alles ist gefroren und eine Spur langsamer.
Schön.
Was siehst Du?
Liebe Grüße
Hi Eugen,
ich gehe gleich schwimmen, mit meinen Kindern und einer Freundin und ihren Kindern
Daran Spaß haben gelingt mir auch nicht immer, aber ich gebe mir Mühe. Das füllt meine Speicher, etwas tun und Freude daran haben, dann lässt mich die Suche nach etwas (Sucht) in Ruhe
Ganz liebe Grüße und einen schönen Samstag,
die SUNNY-YA
P.S. Danke für deine Erwähnung! ;) und die PN...
Hallo Eugen,
ich habe 2011 aufgehört zu rauchen, auch ohne Hilfsmittel. Von jetzt auf gleich, ohne jede Vorbereitung. Ich habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Lag krank im Bett und habe kaum getrunken. Dafür habe ich mich selbst bemitleidet. Bei jeder Zigarette, die mein Mann sich angesteckt hat, hätte ich heulen können. Ich konnte das Feuerzeug durch die Wand hören und es war einfach furchtbar. Die Vorstellung, dass ich nie wieder eine Zigarette rauchen werde, hat mich wahnsinnig gemacht. Ich lag wirklich in meinem Bett und habe geheult.
Ich bin dann zufällig hier im Forum gelandet und habe sehr viel gelesen. Die Tatsache, dass nicht nur ich so leide, hat den Ausstieg für mich erträglicher gemacht. Aber ich konnte nicht aufhören, den Kippen nachzutrauern. Hier im Forum wurde immer wieder das Buch „Endlich Nichtraucher“ von Allen Carr empfohlen. Angeblich war dieses Buch das Wundermittel, man liest das Buch und alles ist gut. Irgendwann habe ich mir das Buch doch gekauft und sogar bis zum Ende gelesen. Allen Carr schreibt, dass man den Zigaretten nicht nachtrauern soll. Was ich immer wieder getan habe. In den ersten Tagen habe ich wirklich gedacht, dass das Leben ohne Kippen nicht mehr lebenswert sein kann. Alle in meinem Umfeld durften rauchen, nur ich nicht. Bei dem Gedanken sind mir oft genug die Tränen gekommen. Ich möchte noch erwähnen, dass in meiner Familie alle geraucht haben. Das macht einen Ausstieg nicht leichter. Allen Carr schreibt auch, dass man sich immer nur die positiven Seiten als Nichtmehrraucher vor Augen halten sollte. Das hat mir persönlich sehr geholfen. Ich habe meine Einstellung zu einem Leben ohne Kippen von Grund auf geändert, seitdem fiel mir der Ausstieg viel leichter. Ich hätte mit diesem Buch zwar nie von heute auf morgen aufhören können, aber ich konnte damit meine Einstellung ändern. Das Buch zu lesen war die richtige Entscheidung, ich bin heute ein glücklicher Nichtmehrraucher. Für mich gab es nur den einen Versuch, ein zweites Mal hätte ich das bestimmt nicht durchgestanden. Heute ärgert mich nur, dass ich den Ausstieg nicht viel früher gewagt habe. Aber ich war mir immer ganz sicher, dass ich es sowieso nicht schaffe. So kann man sich irren.
Du hast übrigens an meinem Geburtstag aufgehört zu rauchen, das bringt bestimmt Glück. Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Glück für deinen Ausstieg. Wenn ich das geschafft habe, dann schaffst du das auch.
Liebe Grüße Renate
Hallo lieber Eugen,
ich habe ganz interessiert Deinen Eingangstext gelesen und mich dann auf einmal darin (namentlich genannt) wieder gefunden...
Ich zolle Dir erstmal großen Respekt, dass Du schon so lange trocken bist, das ist eine Wahnsinns- Leistung die mich stark beeindruckt.
Und jetzt nimmst Du die Nikotinsucht in Angriff. Und Dein Angreifen ist enorm erfolgreich, seit dem 20. Juli schon!
Glückwunsch dazu Eugen!
Was die Dauer des Entzugs angeht- tja da bin ich ganz bei Tanja- da gibt es keinen bestimmten Zeitraum...
Mich haben gewisse erlebte Situationen, die zyklisch in unserem Leben passieren weiter geholfen. Zum Beispiel: der erste Geburtstag rauchfrei
der erste Urlaub rauchfrei
das erste Weihnachtsfest rauchfrei
das erste Silvester rauchfrei
der erste Kirmesbesuch rauchfrei
und so weiter.....
Das speichert das Unterbewusstsein tatsächlich ab und wir merken- aha- Weihnachten ohne Nikotin ist also möglich!
Und was Deine (Dir momentan noch fehlenden) Pausenrituale angeht- das ist etwas was wir nach jahrzehntelanger Qualmerei wirklich neu erlernen müssen, was sich zum Teil aber (zumindest bei mir) irgendwie auch von selbst wieder einruckelt. Ein Nichtraucher ist ja auch nicht ständig gehetzt.
Aber das hat bei mir auch gedauert.... Und ganz ehrlich- am Anfang ersetzt eben nichts die Zigarette- das ist Sucht.
Das wird Eugen...
Und hinsichtlich Rückfälle.... nee Eugen, da bleib`mal jetzt rauchfrei. Du machst das gut!
Rückfälle passieren, keine Frage. Und wenn- dann nutzen wir einfach diese Erfahrung im nächsten Rauchstopp. Aber besser und leichter im Ganzen ist es doch ohne.....
Ich wünsche Dir jetzt erst mal einen guten Rutsch und freue mich, wieder von Dir zu lesen,
LG, Silke
Lieber Eugen,
jetzt geht mir Deine Geschichte nicht aus dem Kopf, deshalb hier aus dem Nähkästchen.
Nach 2,5 rastlosen Jahren habe ich begonnen, mir bewusst Pausen ins Leben zu bauen, die mir sonst die Sucht erzwungen hat.
Meine heutigen Pausen sind aber ehrlich gesagt deutlich weniger vernebelt und etwas verdichteter als früher.Vor allen Dingen insgesamt erholsamer.
In der Regel stehe ich sehr früh auf um 30 -45 Minuten nichts anderes zu tun als zu bewundern, wie die Luft morgens riecht, die Sonne aufgeht, während es noch vollkommen still ist, sitze mit roter Nase in der Kälte, und manchmal schaffe ich es abends, mit einem wärmenden Getränk ebenso auf dem Balkon zu stehen und die Stille zu genießen. Nur für mich.
Es war gar nicht so leicht die richtigen Ersatzmomente zu finden. Die Bank auf dem Balkon hat 19,90€ und 2,5 Jahre Überlegung gekostet. Die Wolldecke und das Sitzkissen hatte ich schon :-)
Und weißt Du was?Auch wenn es eine Weile gedauert hat, jede Überlegung war wertvoll.
Denn es ist der Weg, der schon Teil des Ziels ist.
Ich hoffe, Dir geht es gut.
Tanja