Notbremse gezogen

Verfasst am: 22.12.2019, 14:23
TWD75
TWD75
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1806 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

Hallo zusammen,

ich wollt mich nur mal eben vorstellen ...

Mein Name ist Marc,44, mit dem Rauchen angefangen mit 12 ...
Und jetzt,nach 32 Jahren, unternehme ich den ,viel zu späten, Versuch nachzuweisen, daß Räucherware sich nicht zwangsläufig länger hält.

Eigentlich hätte ich den Schritt vor 3 Jahren schon machen sollen,als der Lungendoc mich wegen COPD berufsunfähig erklärte. Aber iwie hab ich mir gedacht,wenn's eh schon kaputt ist brauch ich mich nicht mehr mit aufhören abmühen m Trotzdem waren während der ganzen Zeit latent die Gedanken da, über einen Ausstieg und ein rauchfreies Leben..aber es gab auch immer genug Ausreden,um es noch zu verschieben. In den letzten Wochen häuften sich die Gedankenspiele ums Aufhören wieder,es verging kein Tag an dem ich mich nicht mit dem Gedanken auseinander gesetzt hätte ... Zwar kein Plan im eigentlichen Sinne,keine wirkliche Vorbereitung,sondern einfach Gedankenspiele was könnte sich damit ändern,was würde besser etc.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war's dann so,als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte. Ich war auf der letzten Gassirunde des Tages,saß mit meinem Hund auf der Bank vor dem Haus und hatte mir grad die vorletzte kippe aus der 11€ Box angesteckt,...da kam wieder die Gedankenwelle warum wieso weshalb ... Oder auf deutsch : warum tust du dir die Scheiße an ... Wie jeden Abend habe ich die 40ste noch geraucht,aber mit dem zerknüllen der Packung und während sie auf dem Luftweg in den Mülleimer war ,war die Entscheidung geboren ... Von 40 auf 0 ,jetzt sofort und ohne Hilfsmittel ...

Es läuft der 3 Tag ... Ich kann mir angenehmere Sachen vorstellen als Schweißausbrüche und Suchtdruck ... Die Versuche ich dann Recht erfolgreich wegzupennen wegen Urlaub und so ... Aber es gibt auch nach der kurzen Zeit schon Momente,die mich belohnen
.. sei es einfach Ma Luft holen ohne gleich an die Grenzen zu stoßen ,sei es Gerüche und Geschmäcker die sich verändern ... Genug Motivation,diesen schwierigen Weg weiter zu gehen.

Verfasst am: 22.12.2019, 14:45
rolandwillaufhören
rolandwillaufhören
Dabei seit: 19. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1807 Tagen
Beiträge: 101 Beiträge

Hallo Marc,
Toll, dass Du den Entschluß gefasst hast rauchfrei zu werden und zu bleiben. Ich bin gerade dabei meinen vierten rauchfreien Tag zu vervollständigen. Da sind wir also fast zeitgleich gestartet. Gerne kann Du auch mal in meinem Wohnzimmer vorbeischauen "Erzwungener Nichtraucher möchte Nichtraucher bleiben ...".
Hier haben schon viele Mitstreiter viele hilfreiche Kommentare hinterlassen und mir sehr über die ersten Tage geholfen.
Liebe Grüße
Roland

Verfasst am: 22.12.2019, 15:43
Dorolinchen
Dorolinchen
Dabei seit: 21. 11. 2019
Rauchfrei seit: 1823 Tagen
Beiträge: 615 Beiträge

Hallo, es ist glaub ich nie zu spät aufzuhören. Ich habe ebenfalls sehr lange,ca 40 Jahre, geraucht und meinem Körper geschadet. Damit ist jetzt Schluss.Ich drück die DaumenGrüße, Doro

Verfasst am: 22.12.2019, 16:11
rauchfrei-lotse-meikel
rauchfrei-lotse-meikel
Dabei seit: 02. 07. 2013
Rauchfrei seit: 4156 Tagen
Beiträge: 3598 Beiträge

Hallo Marc,

ohne dich zu kennen, denke ich, dass du ein kluger Mann bist. Das schließe ich mal aus der Tatsache, dass du dir hier kompetente Unterstützung suchst...im weltbesten Nichtmehrraucher-Forum der Welt.
Sei ganz herzlich willkommen!
Die Diagnose "COPD" ist schwerwiegend. Schließlich ist diese Krankheit nicht heilbar.

Wer COPD hat, verliert pro Jahr ca. 10 ml. an Lungenvolumen.
Wer COPD hat und weiterraucht, verliert ca. 30 ml. pro Jahr.
Zur COPD gibt es gute und schlechte Nachrichten: so schnell stirbt es sich nicht. Bis dahin ist es ein langer, schleichender Prozess. Was davon die gute, was die schlechte Nachricht ist, überlasse ich deiner Bewertung.

Es handelt sich um eine "systemische" Erkrankung. Außer der Lunge können nämlich viele andere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Um die reduzierte Sauerstoffversorgung auszugleichen, pumpt das Herz schneller. Auf Dauer geht das nicht gut. Falls du also nicht qualvoll ersticken solltest, steigt dein Risiko, an Herzversagen zu versterben, mit jeder einzelnen Zigarette an. In dir tickt also womöglich eine Zeitbombe. Ich möchte dir dringend raten, beim Lungendoc einen aktuellen Status einzuholen.

All das habe ich mir nicht ausgedacht. Es gibt das wieder, was ich im Laufe der Zeit über diese Krankheit lernen musste. Ich habe COPD im Endstadium.

Du hast entscheidenden Einfluss darauf, das Fortschreiten deiner COPD zu verlangsamen. Nämlich durch den konsequenten Rauchstopp, für jetzt und alle Zeiten! Nur so hast du eine reelle Chance, auch weiterhin für viele Jahre ein Leben in Würde und Selbstbestimmung zu führen.
Wenn du Lust und Zeit hast, lies dich doch mal in den thread DAS MONSTER IN MIR ein. Darin geht es um die COPD und die Folgen-aus Patientensicht. Die Geschichte beginnt am 05.03.2013, hat bis heute (leider) nichts an Aktualität verloren. Hier der Link:
https://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=2405

Mir bleibt erstmal nur, dir weiterhin die nötige Sturheit zu wünschen. Bis hierhin machst du das super! So darf es gerne weitergehen...

Liebe Grüße
Meikel

Verfasst am: 22.12.2019, 16:11
Lesirma
Lesirma
Dabei seit: 10. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1814 Tagen
Beiträge: 1654 Beiträge

Hallo Marc,
ich teile mit dir die Krankheit COPD. Sie ist zurzeit auch bei mir der Grund, dass ich nicht mehr rauche. Ich habe eigentlich immer gewusst, was die Zigaretten mit meinem Körper machen, aber ich habe eine ziemlich antiquierte Einstellung zum Rauchen, sehr typisch für meinen Jahrgang (1956), der mit Zigarettenwerbung zugemüllt wurde. Den Freiheitsgedanken aus der [Markenname wurde vom rauchfrei-Team entfernt]- oder [Markenname wurde vom rauchfrei-Team entfernt]-Werbung werde ich wohl nimmer mehr los. Außerdem war da unbewusst etwas wie "trifft mich nicht, nur die anderen" bei mir im Kopf. Wie auch immer, ich lerne gerade, dass ich eine Krankheit habe, mit der ich mich auseinandersetzen muss. Sport soll helfen. Damit habe ich bereits angefangen und festgestellt: hilft auch supergut gegen Entzug. Dir viel Glück beim Ausstieg. Ich drück dir die Daumen.
Liebe Grüße
Marlies

Verfasst am: 22.12.2019, 16:20
gibnichtauf
gibnichtauf
Dabei seit: 11. 08. 2019
Rauchfrei seit: 1921 Tagen
Beiträge: 851 Beiträge

Hallo Marc,
herzlichen Glückwunsch zu deinen ersten erfolgreichen Nichtrauchertagen seit langem.
Kalter Entzug ist sehr heftig, aber zu schaffen. Ich habe an mich geglaubt und du glaubst an dich.
Der Glaube versetzt Berge.
Halt durch nach ca. 4 Wochen wird’s besser, ich habe alles ausgesessen.
Nur Mut du schaffst das, schicke dir einen Freundblassen:
Drück dich bis baldein:

Verfasst am: 22.12.2019, 22:36
TWD75
TWD75
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1806 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

Ich danke euch allen ganz herzlich für die freundlichen Willkommensworte und für die interessanten Lektüre Tipps ,ich werde sie mir zu Herzen nehmen und ganz sicher den ein oder anderen auch Mal in seinem Wohnzimmer besuchen ;)

Verfasst am: 26.12.2019, 00:29
TWD75
TWD75
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1806 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

[quote="Willi-Will"]
Hallo Marc,

schön, dass du hier ins Forum gefunden hast. Mir fällt zu deinem Rauchausstieg spontan ein Auszug aus dem Buch von Joel Spitzer ein, welches du übrigens googeln und umsonst herunterladen kannst. Nie wieder ein einziger Zug NWEEZ
Mein Freund, die Zigarette

Aber Erkältungen und die Grippe sind für ihn nur Kinderkram. Er steht auf Krankheiten, die Sie langsam verkrüppeln – wie ein Lungenemphysem. Diese Krankheiten findet er klasse. Sobald er es geschafft hat, dass Sie so eine Krankheit bekommen, werden Sie alles andere aufgeben, Freunde, Familie, Karriereziele, Sport – einfach alles. Sie werden nur noch zuhause sitzen und ihn hätscheln. Sie werden ihm sagen, was für ein toller Freund er ist, während Sie nach Luft schnappen.

Schließlich wird Ihr Freund jedoch auch Ihrer überdrüssig. Er entscheidet, dass er Ihre Gesellschaft nicht länger haben möchte. Anstatt Sie Ihrer Wege gehen zu lassen, beschließt er, Sie zu töten. Er hat ein wahres Waffenarsenal. Er plant Ihren Tod nämlich schon, seit Sie sich das erste Mal trafen. Er hat sich die effektivsten Killer in unserer Gesellschaft ausgesucht und alles in seiner Macht Stehende getan, so dass einer von ihnen Sie erwischt. Er hat Ihr Herz und Ihre Lunge überstrapaziert. Er hat die Arterien zu Ihrem Herzen, Ihrem Gehirn und jedem anderen Teil Ihres Körpers verstopft. Für den Fall, dass Sie eine Rossnatur sind, die daran nicht zugrunde geht, hat er Sie jeden Tag krebserregenden Substanzen ausgesetzt. Er wusste, dass er Sie früher oder später erwischen würde.

Das ist die Geschichte von Ihrem „Freund“, der Zigarette. Kein echter Freund würde Ihnen das alles antun. Zigaretten sind die schlimmsten Feinde, die Sie jemals hatten. Sie sind teuer, machen süchtig, sind gesellschaftlich unakzeptabel und sie bringen Sie um. Denken Sie immer daran – nie wieder einen einzigen Zug!

© Joel Spitzer 1990

Liebe Grüße
Willi

[/quote]

Also ich hab es jetzt gelesen und bin dir enorm dankbar für den Tipp

Verfasst am: 31.12.2019, 11:57
kumulus
kumulus
Dabei seit: 11. 10. 2014
Rauchfrei seit: 3701 Tagen
Beiträge: 1714 Beiträge

Hallo Marc,
12 Tage stehen auf Deinem Zähler, ich hoffe Du bis noch dabei!

geh mal suchen....

.... alles Liebe, Tanja

Verfasst am: 02.01.2020, 10:48
TWD75
TWD75
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1806 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

Ja in der Tat ...

14 Tage und meistens läuft es ganz gut ... Aber auch nach 14 Tagen gibt es Momente wo man denkt ... So n schönes Rauchopfer wäre nicht verkehrt ... Aber es tut nicht mehr körperlich weh ... Jetzt ist es ,wie man so schön sagt,reine Kopfsache und zu meinem Glück bin ich ein echt sturer Bock