HALL OF FAME
Ein Jahr rauchfrei - hall of fame?
Die Ruhmeshalle. Nur besonders verdiente Mitbürger bekommen darin ein Eckchen und in der Regel erst nach ihrem Tod. Wenn das damit gemeint ist, gehöre ich nicht hier rein. Erstens lebe ich noch und zweitens sollte doch die Rauchfreiheit das normalste auf der Welt sein und kein besonderer Verdienst. Also betrachten wir die Bezeichnung "hall of fame" mal mit einem Augenzwinkern.
Was ist nun die Leistung die hier zu beklatschen wäre? Ein Jahr lang habe ich der Versuchung wieder mal zu rauchen widerstanden. Vor einen Jahr war ich mir gar nicht sicher, dass ich das schaffen werde. Aus heutiger Sicht war es gar nicht sooo schwer. Den ersten Schritt zu machen kostet Überwindung. Die Angst zu scheitern und dann in den Augen der Mitmenschen als schwacher Mensch dazustehen ist groß. Man blufft lieber z. B. mit "ich rauche gerne". Mir kam eine Lungenentzündung zu Hilfe und nahm mir die Entscheidung ab wann ich anfange aufzuhören. Und dann musste ich nur noch bereit sein aufzuhören. Bereit aus meinem tiefen Inneren heraus. Ich will aufhören nicht um Frau, Kind, Chef oder sonst wem zu gefallen, sondern weil ich es für mich will. Und mich selbst kann ich darin auch nicht betrügen. Meiner Umwelt habe ich verkündet "bis auf Weiteres rauche ich nicht mehr" und mir damit ein winziges Fluchttürchen offen gehalten, für den Fall dass es doch nicht klappt. Ja, ich bin nicht sehr heldenhaft.
In der Zeit, in der ich die Lungenentzündung auskurierte, kam Rauchen überhaupt nicht in Betracht und ich hatte die Schmachtattacken gut im Griff. Auch danach fiel es mir eher leicht nicht zu rauchen. Aber dann kam eine Zeit in der sich meine Gesundheit gefühlt wieder verschlechterte und ich nach Antworten, woher das kommen könnte, suchte. Dabei stieß ich auf dieses Forum. Es konnte mir zwar nicht alle meiner Fragen beantworten, aber es tat mir gut mich noch einmal breiter mit dem Thema Rauchstopp zu befassen. Es gab mir das Gefühl ein klein wenig Teil in einer Gemeinschaft zu sein der meine Problemchen nicht ganz fremd sind. Die Empathie die hier zu spüren ist hat mir den Rücken gestärkt bei der Rauchfreiheit zu bleiben. Der Gedankenaustausch mit Einzelnen hat mich aufgebaut. Es schrieb jemand "das Forum lies mich meine Sucht nochmal durch die Augen von Anderen sehen" - sehr gut ausgedrückt finde ich. An dieser Stelle danke ich allen Forumsteilnehmer für ihre öffentlichen Beiträge bei denen ich mich bedienen darf.
Grob überschlagen habe ich mehr als 5000 Zigaretten nicht geraucht und müsste in etwa 2000 Euro übrig haben. Wenn ich den erwische der mir dieses Geld unterschlagen hat...
Und die Sucht - meine Sucht? Sie stirbt nicht! Sie wird schwächer. Sie wird unbedeutender. Ich habe die Hoffnung, dass sie bald so unbedeutend wird, dass ich im Alltag nicht mehr an sie denke. Vergessen will ich sie und besonders auch die Rückfallgefahr nicht. Für mich gilt: "nie wieder einen Zug" (damit ist nicht die Bahn gemeint)
Ach ja, beinahe hätte ich die wichtigste Nachricht vergessen: da ich so weit kommen konnte, könnt Ihr liebe Leser das auch!
Es grüßt Bolando
Das ist aber schön - eine Hall of Fame...., klar - bräuchte man nicht unbedingt, aber ist doch toll, dass man dies zu Lebzeiten genießen kann !
Natürlich habe auch ich gedacht, als ich diesem Forum beigetreten bin, es wohl wieder mal nicht zu schaffen, aber was soll ich sagen, heute stehe ich hier und habe
ca. 4600 Euro nicht für Zigaretten ausgegeben
ca. 15353 Zigaretten nicht geraucht
und das seit über 2 Jahren.
Meine Lieben, und trotzdem bin ich vorsichtig und gehe meinen Weg immer noch in dieser Art weiter, Tag für Tag und Schritt für Schritt und ich freue mich über jeden Tag, an dem ich nicht geraucht habe, denn die Sucht ist immer noch allgegenwärtig und sie wird wohl immer latent anwesend sein. Ein Onkel hat nach über 10 Jahren Nichtrauchertum wirklich wieder angefangen und dies ist mir ein warnendes Beispiel, diesen hieren: niemals zu unterschätzen. Und solche Momente , sind zwar leichter zu bewältigen, kommen aber doch immer wieder aus dem untersten Bewusstsein zum Vorschein; so sage ich mir dann immer, ich weiß, dass dies zu meinem Leben dazu gehört, jedoch ist der Wille, nicht mehr zu rauchen, stärker. Und so gehe ich meinen Weg weiter, in Ruhe und Gelassenheit....
Und allen hier wünsche ich Erfolg und Durchhaltevermögen
Charlotte
Ach Uwe,
genau diese Direktheit ist sooo erfrischend, ehrlich und sehr gut zu verstehen :-D
Danke dafür!!!
Gruß
nunataq
Hallo,
bei mir waren es gestern 4 Jahre, deshalb wage ich mich auch mal hier her. Es war ein langer Weg der mit
der Zeit immer besser wurde. Und ich bin mir sicher es gibt kein Zurück mehr.
Ich wünsche allen einen schönen Advent und ein glückliches rauchfreies Weihnachtsfest.
Liebe Grüße
Petra
HALL OF FAME, meine Fundgrube auf der Suche nach Berichten von Leuten die schon Länger rauchfrei sind (als ich noch Frischling war) war weg. Das scheint so zu sein, dass wenn der letzte der darin gepostet hat sich abmeldet, also sein Post gelöscht wird, die Sortierung nach Datum des letzten Eintrages ein Problem bekommt und das Thema nicht mehr angezeigt wird. Die Rettung ist das Thema mit einem gepeicherten Link (z. B. aus der Liste der eigenen Posts) aufzurufen und einen neuen Post reinzusetzen (eben diesen hier). Ich mache das weil ich denke dass das Thema für Neue immer wieder interessant ist.
Und wo ich hier schon schreibe, kann ich auch 3 Beiträge die mir sehr gefallen haben und m. M. hier reinpassen zitieren:
[quote="NikNok am 9. 1. 2017"]
9. Januar ?! ... da war doch was!
Ja genau, da war was! Vor 3 Jahren! Früher als rauchender Raucher konnte ich nicht verstehen wie Leute aus meinem Umfeld, die schon lange aufgehört hatten, ganz genau wussten, an welchem Tag.
Ich dachte mir, wenn du mal aufhörst, pah, so wichtig ist das doch nicht, da muss man kein großes Bohei drum machen. Nun, heute, stelle ich fest, da hab ich mich doch schon wieder mal geirrt!
Dieser Tag bzw. die damit verbundenen Veränderungen, dieser 9. Januar ist mein 2. Geburtstag geworden , der Tag an dem mein Leben 2.0 begann. So was vergisst man so schnell nicht mehr!
Ich bin jetzt Anfang fünfzig, na, schon eher Mitte als Anfang, bis zu diesem Datum vor 3 Jahren habe ich mein ganzes erwachsenes Leben unter der Knute der nikotinabhängigkeit verbracht und es meist noch nicht mal als schlimm empfunden, es war normal! Zumindest die meiste Zeit, klar, dass rauchen tötet, weiss man ja, steht auf jeder Packung, aber, das sind doch immer die anderen, das bin doch nicht ich! Und wenn, dann ganz viel später? Oder? Vielleicht auch nicht?
So entstanden dann die Zweifel, die mich dazu bewogen haben, den selbstmörderischen Quatsch endlich sein zu lassen und einen neuen Lebensabschnitt anzugehen und ich hab es auch getan.
Es war heftig zu Beginn, ich habe gelitten und gezweifelt, nicht geschlafen nächtelang, war nervös und gereizt, bin umgefallen und wieder gestartet, letztlich habe ich es geschafft und es ist, auch heute noch, ein echt geiles Gefühl, die Mühe hat sich gelohnt, ohne wenn und aber!
Dieses Forum und die Mitstreiter damals, von denen ich jetzt auf die Schnelle noch einige als aktiv ausmachen konnte, herzliche Grüße euch, haben mir sehr geholfen in schlimmen Stunden damals. Daher zieht es mich an meinem 2. Geburtstag auch immer wieder hier hin.
Hoffentlich noch lange!
Allen eine schöne Zeit! Spätestens bis zum nächsten 9. Januar!
niknok [/quote]
[quote="NikNok am 9. 1. 2019"]
... So, Jahrestag heute, FÜNF jetzt!
Bin ich stolz drauf? Nö, nicht mehr! -- Zu normal das Leben ohne Tabak!
Bin ich zufrieden? Sehr!
Ausgeglichen, ausgestattet mit neuem Selbstbewusstsein gehe ich Dinge an, von denen ich früher noch nicht mal zu träumen gewagt hätte!
Der Tag, an dem die Idee, der Vorsatz zur Tat wurde, ist und bleibt mein zweiter Geburtstag,
der Start in ein neues Leben. Und er ist heute!
Dieses Forum und meine damaligen Mitstreiter haben es mir ermöglicht, aus dem Willen eine Tat werden zu lassen. Und daher auch der jährliche Gruß voll Freude und Dankbarkeit!
Bis dahin dann!
[/quote]
[quote="NikNok am 9. 1. 2020"]
So, wieder mal da, Sechs heute!
Sechs Jahre ohne, schön ist das! Und immer noch ist er präsent im Kopf, als Geburtstag 2.0 sozusagen, dieser Tag!
Ich hab mal kurz ein wenig durchgeblättert hier, es ist erstaunlich, wie sich die Geschichten gleichen, die heute zu lesen sind und die, die ich zusammen mit etlichen Mitleidenden damals hier durchlebt habe.
Ich habe auf die Schnelle keine Bekannten ausfindig machen können, dazu ist es auch wohl schon zu lange her, als ob mal das erwarten könnte.
So darf ich einen aufmunternden Satz an all die hier lassen, die gerade kämpfen, steht es durch, es wird einfacher mit jedem Tag ein kleines bisschen, es lohnt sich, und das Bewusstsein, es dann geschafft zu haben, kann auch in andere Lebensbereiche positiv rüberschwappen und als Motivation dienen. Das ist eine tolle Erfahrung für mich gewesen!
Aber ohne dieses Forum und die Mitstreiter hier hätte ich es wohl kaum geschafft, daher dank und dann hoffentlich in einem Jahr wieder hier!
[/quote]
In meinem Wohnzimmer wurde ich gebeten, meinen Ausstiegsbericht hier zu veröffentlichen, den ich seit einiger Zeit geschrieben habe. Seit letzter Woche bin ich nun 2 Jahre Rauchfrei. Ich bin sehr glücklich darüber. Gerne teile ich meine Erfahrungen mit Euch.
„504 Tage - WOW - ich hätte nie gedacht dass ich das schaffe.
Hab ich eigentlich mal erzählt wie es dazu kam dass ich aufgehört habe? Eigentlich ist das eine sehr spontane Aktion gewesen, ohne nachdenken, Vorbereitung und sonstiges.....eiskalter Entzug aus der Laune heraus icon_razz.gif
Im März letzten Jahres habe ich sehr intensiv meinen Geburtstag gefeiert. Reichlich Gin Tonic und mindestens 2 Packungen Kippen waren auf jeden Fall drin an jenem Abend - schön in einem Club auf der Reeperbahn in Hamburg haben wir es mit Freunden krachen lassen. Sogar der Kalle Schwensen, Hamburgs Promi Zuhälter, saß am Nebentisch und hat gratuliert (obwohl ich den eigentlich garnicht kenne...hahahaha).
Naja, auf jeden Fall hat mir der Spass eine schreckliche Lungenentzündung beschert die sich gleich am nächsten morgen mit Kater und Elend (deshalb auch der Name von meinem Wohnzimmer) präsent gemacht hat. Es war absolut fürchterlich....ja absolut fürchterlich nicht rauchen zu können! Von wegen schlimme Lungenentzündung. Schlimm wa diese Schmacht und gleichzeitig die schlimmsten Gewissensbisse ever! Denn als gute, treue Raucherin bin ich dennoch heimlich auf die Terrasse gegangen und hab versucht zu qualmen - mein Mann wusste davon nix. Es tat so höllisch weh.
Auf jeden Fall lag ich schon einige Tage im Bett und habe aus Langeweile viel mit Leuten getextet. Unter anderem mit einem Freund den ich in der USA kennengelernt habe und heute in Canada wohnt. Er war ein vorzeige Kettenraucher, wie aus dem Bilderbuch, der mit 3 Packungen am Tag hoch im Kurs lag. Ihm konnte ich mein Leid erzählen und er würde mich verstehen....Pustekuchen! Er erzählte mir dass er vor 5 Monaten aufgehört hatte. Wie bitte??!! Also wenn er das schafft, bekomme ich das doch auch hin. Und da hab ich zu ihm gesagt "Na wenn du das hinbekommst, dann ich auch. Gesagt, getan. Ich bin hoch und hab mir meine letzte Zigarette in mich hinein gequält. Diese Zigarette war echt Sch****e aber ich brauchte sie dennoch. Nach 3 Wochen war dann die Lungenentzündung weg. Mein Leben begann ganz neu und es folgten Tage, Wochen, Monate voller psychologischem Selbstbearbeitungs-Gedöns. Boah war das hart, das sag ich Euch. Aber ich habe mir damals gesagt....das machst du 1 Jahr...nur 1 Jahr und dann kannst du meinetwegen wieder Anfangen wenn du Bock hast. Aber 1 Jahr musst du durchhalten. Die Tatsache zu wissen, dass ich es mir offen lasse wieder anfangen zu können hat mich über das erste Jahr gebracht. Und ich hatte insgeheim gehofft, dass ich danach nicht wieder zurück will. Und so war es dann. Heute sind es 504 Tage. 504 glückliche und dankbare Tage. Rauchen ist nur noch eine weit entfernte Erinnerung, ein Schatten der mal ein Teil meines Lebens war.“
LG,
Eure Claudette.
PS: seit letzter Woche sind’s 2 Jahre
Wieder habe ich einen Jahrestag verpasst.
Aber nachträglich melde ich mich mal wieder hier.
Gestern, am 2. Juni, waren es 8 Jahre seit ich keine Kippe mehr angesteckt habe.
Das nach einer Raucherkarriere von 44 Jahren bei steigendem Zigarettenkonsum. Zuletzt waren es unglaubliche 75 Zigaretten am Tag, die mir und noch mehr meinem Umfeld gestunken haben. Heute kann ich es mir gar nicht mehr vorstellen und auch nicht vorstellen, je wieder eine anzustecken.
Allen, die noch gegen die Sucht kämpfen, wünsche ich, dass sie das auch eines Tages sagen können.
Mir hat das Forum unheimlich geholfen, vor allem am Anfang, als ich von Rückfällen geträumt habe und mir versichert wurde, dass das eine Phase ist, die vorbei geht. Es stimmt, und wird von Tag zu Tag besser bis Ihr gar nicht mehr daran denkt, jemals geraucht zu haben (außer ein Arzt fragt Euch danach)
Wow, herzlichen Glückwunsch !
8 Jahre - eine lange Zeit. Und es stimmt, mit der Zeit wird es wirklich besser, war bei mir auch so. Bei mir sind es in der Zwischenzeit über 3 Jahre, und meinen "Jahrestag" habe ich auch verpasst...., aber ich denke, dass dies ein gutes Zeichen ist, wenn man einfach gar nicht mehr daran denkt, dass man mal Raucher/in war.
Gut gemacht - und auch ich kann bestätigen, dass dieses Forum mir eine große Hilfe beim Projekt "aufhören" war. Vielen Dank dafür, allen - die mich unterstützt haben.
Und nun werde ich mal wieder ein bisschen hier rumstöbern, natürlich nicht ohne den Neueinsteigern und Dranbleibern ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen zu wünschen. Auch ihr schafft das !
Schritt für Schritt in die richtige Richtung....
Alles Liebe, eure Charlotte
Da schaut man hier nach einer Ewigkeit wieder vorbei und stellt fest, dass die letzte Kippe nun schon sagenhafte
1234 Tage
her ist.
Ich kann euch nur sagen: Das ist ein tolles Gefühl und ich hoffe viele von euch, die jetzt noch kämpfen, können mir das früher oder später auch aus eigener Erfahrung bestätigen!