Schwere Depression mit und noch schwerere ohne Tabak
Einfach so....
Komm, lass uns träumen
Liebe Rauchlotsen,
wie seht ihr das denn so?
Gute Nacht erstmal...
Hallo liebe Oboe,
schön, dass Du Dich hier angemeldet hast!
Nikotinentwöhnung ist sicherlich möglich, auch im Rahmen einer Depression. ABER- in therapeutischer/ ärztlicher Begleitung. Hast Du mit Deinem Therapeuten/ Deiner Therapeutin denn mal über Dein Vorhaben gesprochen? Was sagt er/ sie?
Vielleicht wäre ein Entzug mit Nikotinersatzpräparaten doch etwas für Dich. Die Symptome (bei Dir war das ja eine massive Gereiztheit/ Rückfall in die Depression) sind abgemildert und Du wärst vermutlich entspannter. Vielleicht kannst Du das Für und Wider abwägen für Dich hinsichtlich Deiner Haltung zur Schulmedizin. Dahingehend ob Du das für einen bestimmten Zeitraum für die gute Sache doch mal akzeptieren könntest. Was wäre für Dich die bessere Alternative? Auch das könntest Du in einer Sitzung doch mal ansprechen!
Und- Du kannst Dich auf einen Rauchstopp auch in Ruhe ausführlich vorbereiten. Das geht zum Beispiel in Tagebuch- Form: Wann genau rauchst Du? In welcher Situation? (z. B. Stress) Was gibt Dir die Zigarette in diesem Moment? (z. B. Entspannung). Was könntest Du stattdessen in Zukunft tun?
Überlege Dir alsovor Deinem möglichen Rauchstopp schon Alternativen und Möglichkeiten der Ablenkung.
Du hättest das Gefühl sicherer und gut vorbereitet zu starten.
Du findest im Forum und unter dem grünen Reiter "Aufhören" ganz viele Anregungen und Ideen.
Ich kann Dir aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass es ein ganz tolles Gefühl ist, es geschafft zu haben, sich zu befreien. Das Gefühl hat mir eine Zigarette nie geben können.
Ganz im Gegenteil- Rauchen macht in erster Linie mal krank, nichts anderes.
Ich glaube, dass es sinnvoll wäre, wenn Du mal bei unserer Hotline anrufst. Dort sitzen Profis. Ich bin mir sicher, ein Gespräch könnte bei Deiner Entscheidungsfindung, wie Du das am besten angehen könntest, hilfreich sein.
0800 8313131
Liebe Oboe, Du bist hier nicht alleine, in einer Gruppe von Gleichgesinnten ist es mit Sicherheit leichter als alleine.
Gehe es mit Ruhe und Bedacht an, hol`Dir Hilfe und Beratung.
Ich würde mich sehr freuen, mit Dir in Kontakt zu bleiben und von Dir zu hören.
LG, Silke
Guten Morgen in die Runde!
Heute habe ich Lust, ein Update zu posten... Achtung LANG...
Danke an Dich, Silke für die wertvollen Tipps. Für mich ist gerade jede Form von Beistand und Beratung soooo wichtig. Ich hab manchmal ein enormes Aufmerksamkeitsbedürfnis. Danke danke danke...
So, eine gute Woche ist geschafft, ohne Kippen und Pflaster. Das Verlangen lässt momentan spürbar nach. Ich bin drauf gefasst, dass es wieder kommt. Bestelle mir Kaugummis zur Sicherheit.
Gestern auf einer Abschiedsfeier der Schule gewesen, plötzlich steckte sich ein Typ neben mir eine an... Ich hab gemerkt wie schnell das gehen könnte, dass ich ihn um eine bitte. Gedankenblitz - gleich wieder weggeschickt.
Vielleicht kam das nicht so klar rüber bisher - ich bin seit Jahren bei einer Therapeutin, Psychoanalyse, 2x die Woche.
Die Therapie hat eine Menge bewirkt.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich an bestimmten Punkten nicht zum Kern gelange. Also zu den Gefühlen. Ich glaube, dass ich quasi von Beginn des Rauchens an (mit 17) eine bereits vorhandene Depression überdeckt habe. Wenn ich nun aufhöre, wird sie natürlich sichtbar - und ich kann mich dem stellen und endlich auch konkret etwas tun. Deshalb will ich auch keine Psychopharmaka - hab das Gefühl da würde ich mich schon wieder belügen... Ich hoffe so sehr, dass mir auch ohne Medikamente eine gute Ausbalancierung gelingt. Für mich ein Ausdruck von Leben.
Die Therapiestunden gehen noch ca bis Ende des Jahres, deshalb würde ich es so gern nutzen auch für den Rauchstopp und alles was dadurch so kommen mag. Natürlich weiß meine Therapeutin Bescheid und geht das mit mir an. Die Psychoanalyse hat aber in ihrer Form z.B. keine verhaltenstherapeutischen Elemente drin - das wäre dann was für danach und bräuchte ich dringend...
Meine Strategie momentan:
- allen mit meinem Rauchstopp auf die Nerven gehen ;) drüber sprechen sprechen sprechen
- dran bleiben, im Forum lesen und Euch schreiben
- NWEEZ lesen
- ggf die Hotline anrufen für verhaltenstherapeutische Tipps
- Idee: Rauchfrei Selbsthilfegruppe suchen
- Entspannungskurs - momentan alles bezahlbare leider voll... Aber wird schon...
- ein Schwimmkurs (will kraulen lernen)
- mich auf unsere erste richtig große Fahrradtour im August freuen.
Echtes Problem ist die Belohnungstaktik, das hab ich einfach nicht gut drauf... Ich merke richtig, wie mein Körper einfach keine Glückshormone ausschüttet, selbst wenn ich mir was gönne. Verrückt, oder?
Ich vermute auch das war eben schon seit der Pubertät so, da kam das Rauchen natürlich sehr gelegen... oh mann.
Versuchsidee: mir was gönnen und währenddessen mal so richtig das Tempo runterschalten und die Wahrnehmungskanäle öffnen... Vielleicht kommts dann irgendwann mal an.
So, das war ein langer Text für Euch.
Ich bin immer dankbar für Eure Anregungen, Ideen, Kritik (dann hab ich was zum Üben ;)
Heute lassen wir mal los. Und heute rauchen wir nicht.
Auf einen sonnigen Tag, genießt ihn rauchfrei!
Alles Liebe.
Heeeey....
Ich freue mich für Dich
Super Motto!
Ich war gestern im Kino... Film heisst Traumfabrik...
Tolles Film und wir "fast alleine" hinter uns waren
2 Personen....
Und weisst du.... es lohnt sich zu kämpfen egal für
was....
Ich wünsche Dir heute....hmmm...lass mal nachdenken...
Ok... ich wünsche Dir Begegnung mit MENSCHEN die dir
nur gutes wollen und dich auf deiner Reise in die Freiheit
unterstützen und dich dabei aufgangen wenn du denkst ...
es gehr nicht mehr...
Komm morgen auf die Party von Herta
Liebe Grüße
Nadja
PS: noch eine kurze Ergänzung...
Eben habe ich durchgelesen, was du bei dir geschrieben hast....
Das mit dem Belohnen und plötzlich nichts zu fühlen... ist mir
ein bekanntes Gefühl...
Große Rolle spielt in meiner Sicht auch der Partner.
Ich bin seit 21 Jahren mit meinem Mann zusammen und
seit 18 Jahren verheiratet....
Ich musste lange kämpfen, bis er es eingesehen hat,
dass sein Verhalten gegenüber mir, manchmal nicht fair war..
und das spielt eine große Rolle im Selbstwertgefühl...
Seit ich dieses Gefühl in mir gefunden habe, dafür danke
ich auch jemanden hier aus diesem Forum.... geht es mir auch
viel besser.. zu freuen, wenn ich mich selbst belohne...
Ich schaue mich im Spiegel an und sage zu mir... ja Mädchen
ich liebe Dich... hört sich komisch an, hat aber große Wirkung.
Und noch was... ich habe mir eine Traumwelt erfunden, wenn es
mir zu viel hier alles wird, verschwinde ich oft in dieser Welt, auch
hier spielen paar Manschen aus diesem Portal eine große Rolle,
Menschen, die mich verstehen...
Sooo … viel geschrieben.... vielleicht hilft Dir was...
[u]Ein neues Leben kannst Du nicht anfangen,
aber jeden Morgen einen neuen Tag.[/u]
P.S.
Wenn wir aufhören zu rauchen, lohnt sicherlich ein Blick in die Zeit wo wir mit dem Schmarrn begonnen haben.
Hier meine Geschichte:
Mit Ende 16 einen Abszess auf der Mandel gehabt, der trotz Antibiotika immer wiederkehrte.
HNO Termin mit meiner Mutter, der sagte die Mandeln müssen raus und zwar morgen. Ich sagte, morgen geht nicht, da ist doch die Klassenfahrt nach Berlin. Meine Mutter: Ja mei, dann kannst du halt diesmal nicht mitfahren.
Ich habe einen totalen Aufstand gemacht wie schon lang nicht mehr, ich hab 3 jüngere Geschwister, da war kein Platz für Nicht-Funktionieren. Also mit Heulen und Zähneklappern. Meine Mutter hat sich dann nach gefühlt einer halben Stunde dazu überreden lassen, den Arzt doch mal zu fragen ob es nicht eine andere Möglichkeit gäbe.
Die gab es: starke Antibiotika mit auf die Reise und OP am Tag nach der Rückkehr.
Auf dieser Berlinfahrt hab ich die erste Zigarette probiert. Mit starken Medikamenten und total entzündeten Mandeln!
Ich war so unglaublich wütend die ganze Zeit, und wollte absichtlich etwas richtig Bescheuertes, Unvernünftiges tun. Volltreffer.
Natürlich hat es ne Weile gedauert bis zum ersten Lungenzug, etc. Aber, das kommt mir jetzt - viele haben gesagt, echt, Du rauchst, wirklich? Sprich, ich hab Aufmerksamkeit bekommen und war plötzlich interessant weil nicht mehr die sonst so brave Streberin. Bingo.
Und Ihr? Habt Ihr Lust Eure Geschichte zu schreiben?
Das du auf Belohnung ansprichst dauert denke ich ne Weile. Deshalb ist es so wichtig es immer und immer wieder zu machen. Ich habe es bei mir gemerkt. Nicht,dass ich vor Freude Pipi in den Augen habe wenn ich mir ein softeis kaufe,aber es geht mir tatsächlich allgemein seelisch etwas besser.
Als meine Schwester starb 1992
Habe ich mich verloren.... und eine Freundin kümmerte sich um mich...
Ich war 13, halbes Jahr in Deutschland.... mir schien alles wie im Albtraum...
Da gingen wir spazieren, haben uns auf eine Bank hingesetzt und sie meinte.... zieh und
mach so, als würdest du Dich erschrecken.... Aaahhh der Papa kommt!
Und so begann die dumme Freundschaft mit der Zigarette...
Obwohl, ich ja meine Mama dafür "nicht mochte", dass sie geraucht hat....
Bevor ich an diesem Tag 09.02.1992 das Haus verließ, gabs noch ein kleiner Streit mit ihr...
und dann sah ich sie nie wieder...…
Deswegen sage ich zu meiner Familie immer.... geh nie aus dem Haus oder schlafen mit
einem Streit... du weiß nicht wie lange für einen die Zeit bestimmt ist...
Aber meine Schwester begleitet mich seit 27 Jahren... und ist mein Schutzengel.... und nicht
nur mein....
Liebe Oboe, Liebe Nadja,
Danke für Eure Geschichten. Respekt. Hier meine:
.... meine ersten Zigaretten ... rauchte ich alleine. Nicht aus einem bestimmten Grund, sondern um mir zu beweisen, dass ich mit meiner Volljährigkeit all das tue, was mir vorher verboten war. Es folgten auch noch andere -"schlimme"- Sachen...
Es war wie eine verspätete Trotzphase. Ich bin zu wenig Selbstwert erzogen worden.
Das habe ich jetzt als Nichtraucherin entdeckt: Ich bin ein wunderbarer Mensch! Ich bin nicht allein!
Auch ich habe mir damals Hilfe geholt. Als junge Frau und Mutter hatte ich aufgehört zu rauchen, nach drei Wochen heimlich wieder angefangen. Zugenommen, depressive Stimmungen gehabt.
Heute als Wechseljahre-Oma habe ich das erste Mal im Leben etwas gaaaaanz Großes geschafft: Ich rauche nach 36 Jahren nicht mehr! Ich begegne mir selbst jetzt mit Respekt, Anerkennung und Freude!
Das innere Kind in mir hat heute gelernt, wie schön die Welt ist!
Liebe Oboe, du schreibst, dass du dich nicht gut belohnen kannst. Ich musste das auch lernen. Ich bin mit einem Buchenblatt angefangen, was in meinen Fahrradkorb gelandet war. An der Häuserecke, wo ich immer Stopp gemacht habe um eine vor der Arbeit zu rauchen, habe ich mir dieses Blatt mal genau betrachtet. Die Farbe, bin die Form abgewandert mit meinem Blick, habe mir den alten Baum vorgestellt, an dem das Blatt saß und den jungen Keim, der dieser Baum mal war....Ich fühlte mich b e l o h n t durch meine neu erworbene Wahrnehmung und Dankbarkeit.
Ich glaube, dass die Therapie für dich wichtig und richtig ist. Vielleicht wäre zusätzlich ein "Achtsamkeitstraining" für dich gut. Da gibt es Kurse. Wenn die voll sein sollten oder zu teuer ... es gibt Blätter genug
Toitoitoi-Hugs!
Maroditis