Angst auf Partys wieder Rückfällig zu werden...

Verfasst am: 20.06.2019, 14:58
Jollyjoker
Jollyjoker
Themenersteller/in
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Hallo,
Ich rauche nun seit ungefähr 4-5 Jahren (kann mich nicht mehr so genau erinnern wann ich genau angefangen habe zu Rauchen).
Ich habe schonmal versucht mit dem Rauchen aufzuhören. Das war vor etwa einem Jahr. Ich bin damals mit meiner Freundin (Nichtraucherin) übers Wochenende weggefahren und habe mir gedacht das, dass ein guter Anlass wäre mit dem Rauchen aufzuhören. Mein Vater hat mir damals den Tipp mit den Kaugummis gegeben, was auch gut funktioniert hat. Meine Freundin hat mich über das Wochenende sehr vom Rauchen abgelenkt. Ich hatte quasi wenig zeit an Zigaretten zu denken, aber es viel mir dennoch sehr schwer. Man hat sich über die Jahre, wie es bei den meisten hier auch der fall ist sehr an Zigaretten gewöhnt. Zum Beispiel nach dem Essen und so weiter....

Auf Partys oder auch generell wenn ich etwas getrunken habe fiel es mir extrem schwer nicht zu Rauchen. Es ist auch gut und gerne (zwar nicht oft aber dennoch) vorgekommen das ich an einem Abend ein Päckchen geraucht habe. Über die Jahre hat es sich eingespielt das Kippen zu einer guten Party einfach dazugehören. Man geht vor die Tür, quatscht mit den Leuten, Raucht ne Kippe, geht dann wieder rein und feiert weiter. Ich konnte mir gar nicht vorstellen wie das ist auf Partys nicht zu Rauchen.

Einen Monat habe ich es dann geschafft nicht zu Rauchen, was auch ein gutes Gefühl war. Allerdings bin ich dann an den Punkt gelangt wo ich eines Abends auf einer Party war und mir gedacht habe "Du hast jetzt schon einen Monat durchgehalten... Du hast das schon unter Kontrolle... Eine wird schon nicht so schlimm sein...
War es auch in dem Moment tatsächlich nicht. Am nächsten Tag habe ich nicht geraucht. Allerdings habe ich mich dann dabei ertappt wie ich so gut wie auf fast jeder Party geraucht habe. Ich habe mir auf den Partys dann immer Kippen bei bekannten und Freunden geschnorrt, was mir dann aber auch irgendwann zu blöd wurde, weil ich es hasse Leute um irgendetwas anzuschnorren...
Also habe ich wieder angefangen mir Päckchen zu Kaufen, aber nur für Partys..
"Immer noch besser als so zu Rauchen" hab ich mir gedacht. Ich muss auch dazu sagen das ich wegen dem Partyrauchen erst so richtig angefangen hab zu Rauchen... vielleicht um aus damaliger Sicht cool oder Erwachsen zu sein
Wie das so ist habe ich dann auch prompt wieder angefangen so zu Rauchen (ich hatte zu dem damaligen Zeitpunkt auch sehr viel Stress auf der Arbeit und Privat, was auch noch dazukommt)
Mir war es aber peinlich das vor meiner Familie und Arbeitskollegen zuzugeben, also habe ich es verheimlicht.
Irgendwann war mir auch das egal und ich stand wieder da wo ich angefangen habe.
Letzten Sonntag habe ich erneut den Entschluss gefasst mit dem Rauchen aufzuhören.
Das mag jetzt zwar sau dumm klingen, aber ich habe mir gedacht "Früher oder später musst du mit dem Rauchen aufhören sonst wird es dich töten, also lieber jetzt als mit 30, 40 oder 50 Jahren wo es dann vielleicht zu spät ist und/oder nichts mehr bringt. Ich weiß das, das auf den Packungen draufsteht aber es ist mir erst dann so richtig bewusst geworden. Ein zweiter Faktor war das Geld. Mir ist aufgefallen das ich da eine menge Geld Rauswerfe wovon ich eigentlich nichts habe. Natürlich möchte ich auch wegen meiner Freundin aufhören weil mir aufgefallen ist, das sie das doch mehr stört als mir bewusst war oder ich mir eingestehen wollte.

Ich habe mich jetzt bei diesem versuch viel mehr mit der Droge und der daraus resultierenden Sucht auseinandergesetzt. Anders als bei meinem ersten versuch wo ich es einfach mal probiert habe. Ich habe es auch schon meiner Familie und meinen Freunden gesagt. Ich finde aber das meine Eltern (Beide ehemalige Raucher) mir im Moment keine große Hilfe sind, da sie mir ständig versuchen ihren willen aufzuzwingen. Nach dem Motto du "musst" das so und so machen und du musst doch nur einfach aufhören. Mir ist aber auch klar das sie es nur gut meinen.
Morgen steht mein erster Rauchfreier Tag an.
Ich habe mir heute eine Packung Marlboro gekauft. Das war meine erste Packung die ich mir alleine gekauft hatte. Also wieso nicht so aufhören wie es begonnen hat?
Diese Packung möchte ich heute im laufe des Tages ganz Rauchen (Ich rauche im Durchschnitt 10-13 Zigaretten am Tag), mit dem Gedanken das es mir dann schlecht geht und ich mich an dieses Gefühl immer erinnern kann wenn mich mal das verlangen überkommt. Ich rauche auch jede Zigarette in diesem Päckchen mit dem wissen das, das mein letztes ist und versuche darauf zu achten wie eklig Zigaretten wirklich schmecken. Das wird einem als Raucher ja schnell egal oder besser gesagt man gewöhnt sich daran.
An meinem ersten Rauchfreien Tag und an dem darauffolgenden Wochenende steht allerdings eine Party und Feste an (Den Tag habe ich mir ganz bewusst ausgesucht), und ich habe angst das ich es entweder an meinem ersten Tag schon nicht schaffe oder direkt am Wochenende wieder rückfällig werde. Hat jemand vielleicht das gleiche Problem oder kann mir da Tipps geben?

Über Antworten und Vorschläge würde ich mich sehr freuen...

Verfasst am: 21.06.2019, 05:52
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Jolly herzlich Willkommen in unserer Gemeinschaft, schön das Du hier bist.

Das der erste Versuch nicht gleich den gewünschten Erfolg bringt ist eigentlich der Normalfall, der Durchschnitt soll bei 7 Versuchen liegen. Welche Gründe haben Dich überzeugt, mit dem Rauchen aufhören zu wollen?

Bei Partys ist oftmals das Problem, das auch Alkohol im Spiel ist und dieser die Hemmschwelle deutlich senkt. Dadurch erhöht sich die Rückfallchance enorm. Halte Dich an Freunde, die ebenfalls nicht rauchen und meide Alkohol zunächst, bis Du in Deinem Ausstieg gefestigt bist.

Scharfe, zuckerfreie Bonbons bringen Dich ebenfalls schnell auf einen anderen Geschmack. Bei Nervosität hilft es Dir, wenn Du einen kleinen Ball oder so in die Hand nimmst, damit die Finger beschäftigt sind. Solche Bälle bekommst Du in der Drogerie oder auch schon mal in der Sportabteilung.

Gerne stehen wir Dir bei Deinem Ausstieg zur Seite.

Viele Grüße

Andreas