Depressionen

Verfasst am: 31.05.2019, 11:26
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo liebe(r) Phteven,

Das hast du super gemacht, deine Psychiaterin mit ins Boot zu holen.

Stimmungsschwankungen gehören zu einem Entzug wie hier beschrieben dazu. Das ist ganz richtig. Auch kann man solche vorübergehende Tiefs, mit „gönne dir etwas Gutes“ etwas auffangen. Da kennst du dich mit Sicherheit auch gut aus?! Wie auch mit dem Ausgleich des Vitamin D Haushaltes.
Jedoch bei der Vorerkrankung sollte man dann doch nicht so lapidar damit mit umgehen. Somit ist es vollkommen richtig sich von Fachleuten Unterstützung und Rat zu holen. Man muss nicht warten, bis man ins Loch gefallen ist.

Ja Nikotin hat so einige Nebenwirkungen, die wir beim Rauchen für „Natürlich“ empfunden haben und die nun OHNE Nikotin deutlich werden. Aber alles wird sich wieder regeln. Selbst mit Depression kann man das Rauchen an den Nagel hängen und es schaffen.

Freue mich weiter von dir zu hören.

LG Bine

Verfasst am: 31.05.2019, 22:15
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo, guten Abend, Phteven!

Vor ca. drei Jahren musste ich mich wegen einer 'schweren Episode' der Depressionen in eine sehr lange, stationäre Behandlung begeben. Eine Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Intervention. Mit der Gabe eines Antidepressivums waren die Doc's sehr vorsichtig, denn nicht selten führt der durch das Medikament ausgelöste,
gesteigerte Antrieb dazu, das zu tun, wozu bisher die Kraft fehlte: der Suizid. Das ist mir erspart geblieben und so nehme ich auch heute dieses Medikament und profitiere von der stimmungsaufhellenden Wirkung. Als ich während dieser Behandlung aufgehört habe, gegen die Depressionen anzukämpfen, sondern sie als Teil meiner Persönlichkeit zu begreifen, ging es mir konstant besser und besser. Aber ich bin auf die Pilli's weiter angewiesen und es bleibt ein Prozess, der auch heute noch fachärztlicher Begleitung bedarf.

Du hast sehr präzise die Unterscheidung formuliert, zwischen der depressiven Verstimmung, wie sie Hans und Franz kennt und der Depression. Ich bin vollumfänglich bei dir, wenn du die Stimmungsschwankungen während des Nikotin-Verzichts als etwas klassifizierst, das hinzunehmen ist. Das "Stimmungstief" - wie du es nennst - lässt nach. Das ist sicher! Sofern sich das gesamte Projekt in Regionen bewegen sollte, die dir nicht mehr zumutbar erscheinen, konsultiere bitte unbedingt die Ärzte oder Therapeuten deines Vertrauens, okay?

Bitte lasse von dir lesen. Das, und das Schreiben hier hilft so sehr, Druck abzubauen.

Viele liebe Grüße von mir zu dir
Meikel

P. S. Bist du eigentlich ein m. oder f. ?

Verfasst am: 05.06.2019, 20:35
rauchfrei-lotse-meikel
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Guten Abend Phteven,

nun ist doch schon fast eine Woche vergangen, seit deiner letzten Wasserstandsmeldung. Und da dachte ich mir, ich klopfe einfach mal bei dir an.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du uns erzählen magst, wie es läuft, wie es dir geht - und überhaupt.

Lieben Abendgruß
Meikel

Verfasst am: 06.06.2019, 12:51
Phteven
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Hallo zusammen

Vielen Dank für Eure erneuten Nachrichten!

@ Syrius: Klingt ziemlich genau wie bei mir. Ich habe aber seltsamerweise trotz der depressiven Verstimmung kein wirkliches Verlangen nach Zigaretten. Hast Du seither mehr Lust zu rauchen?

@ Meikel: Seit Sonntag bin ich mit meiner Partnerin in Süditalien im Urlaub und die Sonne, das Meer und das gemütliche Nichtstun haben die depressive Verstimmung fast zum Verschwinden gebracht. Ich fühle mich zwar teilweise noch etwas labil, aber wenn überhaupt nur noch schwach. Bleibt nur zu hoffen, dass das auch nach dem Urlaub im Alltag zuhause so bleibt.

Beste Grüsse aus dem Süden
Phteven

Verfasst am: 06.06.2019, 18:42
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Ich wünsche erst mal einen schöne Urlaub und freue mich danach weiter von dir zu lesen. Erhole dich gut und tanke alle Kraft die du brauchst.

LG Bine

Verfasst am: 22.06.2019, 17:16
Phteven
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Liebe Leute
Ich wollte euch bloss mitteilen, dass es mir seit dem Urlaub in Italien deutlich besser geht. Zwar merke ich, dass die entzugsbedingten (leichten) Ängste und die Gereiztheit noch nicht ganz vorüber sind, aber sowohl schwächer als auch seltener geworden sind. Meine Psychiaterin meinte ebenfalls, dass das keine wirkliche depressive Phase, sondern Teil des Nikotinentzugs sei. Dieser sei aber nach allerspätestens drei Monaten ausgestanden und die Stimmung deutlich besser als noch während des Rauchens.
Also geniesse ich jetzt einfach den Sommer im Bewusstsein, dass meine Stimmung von Tag zu Tag besser wird.
Beste Grüsse, Phteven

Verfasst am: 22.06.2019, 18:32
Nomade
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Moin Phteven,

das freut mich aber sehr für Dich.... also, daß es erstens "nur" deperssive Verstimmungen waren, die im Rückzug begriffen sind und auch, daß Du ärztlichen Rat gesucht hast, der Dich darin bestärkt.... alles richtig gemacht

Und das überhaupt beste - morgen bist Du schon 6 Wochen = 42 Tage ohne.... !

So kann es weiter gehen - oder....

Alles Gute für Dich und Deinen rauchfreien Weg
wünscht
de Nomade

Verfasst am: 13.05.2023, 10:16
Jutta M
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Teilnehmer für Studie zu Depressionen gesucht

"Bei der Depression besteht unter anderem eine Veränderung der Aktivität in Hirnbereichen, die für die Lenkung von Gefühlen und Gedanken verantwortlich sind. Ist deren Aktivität reduziert, kommt es zu einer verstärkten Wahrnehmung und Verarbeitung negativer Informationen. Dies führt dann zu der für die Depression typischen negativen Verzerrung von Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Gedächtnis. Hier setzt die transkranielle Magnetstimulation (TMS) an. Mit dieser Technik wird durch die schnelle Abfolge von Magnetimpulsen die Erregbarkeit von Nervenzellen der Hirnrinde durch den Schädel (= transkraniell) schonend beeinflusst. Ziel ist, die Wiederherstellung der Balance der Hirnaktivität zu unterstützen und dadurch die Erholung von der Depression zu fördern. Aufgrund bisheriger Forschungsergebnisse - auch von unserer Arbeitsgruppe - ist die TMS als neue Therapiemöglichkeit der Depression wissenschaftlich bereits durchaus anerkannt. Da der therapeutische Effekt aber bislang noch durch vergleichsweise wenige klinische Studien belegt wird und das Verfahren noch sehr zeit- und kostenintensiv ist, hat sich diese Behandlungsform jedoch noch nicht in der klinischen Routine durchgesetzt. Eine spezielle Art der TMS - die ‚Theta Burst Stimulation (TBS)‘ - beeinflusst die Aktivität der Nervenzellen nun mit deutlich kürzerer Stimulationsdauer und möglicherweise sogar länger anhaltend. Dies erlaubt nicht nur eine schnellere Durchführung der Therapie, sondern auch die Behandlung beider Hirnhälften in einer Sitzung. Dieses Verfahren wurde bereits in drei Pilotstudien erfolgreich untersucht."

Die Studie wird an verschiedenen Unikliniken durchgeführt, weitere Infos findet ihr, wenn ihr googelt: Uni Tübingen+Studie+Depressionen

Verfasst am: 18.05.2023, 15:25
Soissesnuma
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Hallo an alle Betroffenen !
Liebe Jutta, hast du schon Erfahrungen gemacht oder von jemandem gehört, der an dieser Studie teilnimmt...teilnehmen möchte ?

Liebe Traudl, liebe andere Interessierte,
Ich bin oft hin und her gerissen, wenn es um die Behandlung von Depressionen geht:
der Psychiater fragt seinen Fragenkatalog ab, bestimmt danach die Diagnose und wählt die passenden Medikamente.
Der Psychologe will nichts von Tabletten wissen, krempelt ( verbal ) dein Leben von hinten auf und durchleuchtet es bis ins Kleinste......
Das ist jetzt natürlich überspitzt und vereinfacht, aber zeitweise hatte ich das Gefühl, genau so läuft es und ich muss entscheiden , was richtig ist !! Ich habe dann entschieden :
Für mich war es richtig, beide Seiten zu benutzen, zu nutzen, um wieder auf die Beine zu kommen !!! Ich hatte vor vielen Jahren eine schwere Depression, die erst mit Tabletten auf ein halbwegs "normales" Maß zurückzuschrauben war und dann war ich auch erst in der Lage, eine (Tiefentherapeutische )Therapie zu beginnen und auch durchzuhalten !! Für mich genau richtig, muss nicht für jeden passend sein !!!!

Nun erwischt mich nach dem Rauchstop diese blöde Depression wieder, allerdings nur mittelschwer. Habe versucht, mich mit erlernten Praktiken selbst am Schopf herauszuziehen, gelang mir nicht. Also habe ich vor 10 Tagen wieder angefangen mit einem Antidepressiva, einem sogenannten Serotoninwiederaufnahmehemmer. Die Nebenwirkungen bei diesem Medikament sind nicht so sehr körperlicher Art ( bis auf leichte Kopfschmerzen, Blutdruck steigt leicht an und innere Unruhe), es ist eher die Seele , die beansprucht wird: ich habe momentan unangemessene Ängste, Alpträume, kann meinen Alltag bewältigen, allerdings völlig antriebslos, was das private Umfeld angeht. Ich mag nirgendwo hingehen, alles ist ein großer Aufwand....und trotz alledem kann ich Freude empfinden, lache mit meinen Kollegen usw. ....sehr merkwürdiges Leben gerade, aber spannend, zwinker !

Ich nehme an, in zwei, drei Wochen sind diese Nebenwirkungen vorbei und ich kann mich auf die Veränderung meines Körpergewichts konzentrieren, das ist gerade noch nicht möglich. Es ist auch nicht nur ein optisches
Problem, ich bekomme schlecht Luft, die Knie schmerzen, Füße und andere Körperteile sind überlastet...

Habe mich gefragt, warum die Depression jetzt anklopft ??? Ist es Teil des Entzuges? Nein, ich denke nicht, Traudl hat so schön gesagt: " ich habe die Probleme weggeraucht" .....und das ist das, was ich auch so sehe : Kein Ventil mehr, was man benutzen kann, denn essen funktioniert nicht, habe ich versucht ;)
Nun muss ich mich den unangenehmen Dingen wieder stellen, das muss auch erst wieder gelernt werden. Daran arbeite ich und das wird mir auch gelingen !!!!! Dauert eben......

Nu hab ich genug geschrieben über Depressionen....für heute !! Jetzt darf der Tag noch erholsam sein oder witzig oder einfach nur da sein !
Liebe Grüße, Birgit

Verfasst am: 18.05.2023, 21:30
Jutta M
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Hallo Birgit,

ich selbst habe mich für die Studie beworben und hatte auch schon ein Telefongespräch mit einer Ärztin. Ob ich teilnehme, weiß ich aber noch nicht, denn ich müsste 30 Mal nach Tübingen fahren und das ist schon ein gewisser Aufwand. Der Sinn der Studie besteht auch darin, Behandlungsmethoden zu finden, die nicht medikamentös sind, denn nicht alle profitieren von Antidepressiva oder sie stören sich an den Nebenwirkungen. Dass dir die Antidepressiva damals geholfen haben, war ein großes Glück. 30% der Patienten erleben durch Antidepressiva keine Besserung und gelten irgendwann als therapieresistent. Hier hat sich in den letzten Jahren durchaus etwas getan, in klinischen Studien hat man psychedelische Substanzen wie LSD oder Psilocybin ("Magic mushrooms") getestet und hatte damit gerade bei Patienten, die als therapieresistent galten und die mindestens zweimal erfolglos ein AD nahmen, gute Erfolge. Ich hoffe, dein Antidepressivum wird dir helfen, wieder mehr Energie zu bekommen.
Liebe Grüße von Jutta