Abszesse, Geschwüre und Widerlichkeiten durchRauchen

Verfasst am: 02.05.2019, 10:15
Xendrian
Xendrian
Themenersteller/in
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Hallo,

ich bin neu, männlich 22, starker Raucher der Aufhören muss.

Ich rauche seit dem 15. Lebensjahr sehr stark und nun muss ich aufhören, da ich nun einen richtig fiesen Abszess habe,
welcher nun alles ruiniert, da ich ihn nicht unter Vollnarkose entfernen lassen kann. (Narkoseunverträglichkeit).

Dieser wird auf das Rauchen zurückgeführt, da dieses die Chancen stark erhöht welche zu bekommen.

Wie sich sowas anfühlt ? Ungefähr so als würde einem ein glühender Bohrer ins (in meinem Fall) Gesäß bohren und man fühlt sich richtig ekelhaft.

Weitere gesundheitliche Beschwerden ist das Aushusten von weißem klumpigen Schleim, sowie Kehlkopf- Mandelentzündungen die einem jegliche Freude nehmen.

Von Hautunreinheiten und Mitessern ganz abgesehen.

Karl Marx z.B. hatte ein ziemlich ähnliches Problem, da er rauchte wie ein Schornstein.

Meine Ernährung basiert vorwiegend auf gesunder Rohkost und nur Wasser wird gesüffelt.

Ich habe den Abszess noch in mir bis morgen, da wird entschieden was gemacht wird.
Es droht Blutvergiftungsgefahr und ich muss 3x am Tag Antibiotika nehmen seit einer Woche.

Man hat ständig Angst, es könnte aus sein.

Nun bin ich so vom Rauchen abgeschreckt, dass ich hoffe, es zu schaffen endlich einen Schlussstrich zu ziehen.

Mit 18 war es am schlimmsten, da teilweise wegen Stress, Arbeit etc bis zu 50 Zigaretten am Tag!

Welche Erfahrungen habt ihr mit gesundheitlichen Problemen ?

Verfasst am: 02.05.2019, 11:09
Bolando
Bolando
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Hallo Xendrian,

Willkommen hier im Forum. Hier haben schon Viele eine gute Unterstützung gefunden. Bei mir war auch eine Krankheit (Lungenentzündung) der Auslöser dafür mit dem Rauchen aufzuhören. Ich hatte allerdings schon zuvor immer wieder mal den Gedanken dass ich es lassen sollte. Ich vermute, dass es für dich nun wichtig ist vom "aufhören müssen" zum "aufhören wollen" zu kommen, damit sich gegen das Müssen kein Trotz einstellt. Du kannst dich hier zum Rauchen umfassend informieren, Gründe für das Aufhören zur Genüge finden. Oft hilft es auch wenn man liest wie andere mit den Schwierigkeiten umgehen. Vllt. ist die nächste Behandlung in einer Klinik, in der du nicht gleich wieder rauchen kannst, auch gleich der passende Einstiegspunkt in die Rauchfreiheit. Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg.
LG Bolando

Verfasst am: 09.05.2019, 07:30
Bolando
Bolando
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Beiträge: 2827 Beiträge

Hallo Xendrian,
eine Woche ist vergangen und ich frage mich wie es dir inzwischen geht. Mit der Gesundheit allgemein und deinem Vorhaben rauchfrei zu werden im Speziellen. Ist der Grund dafür, dass du dich hier nicht mehr gemeldet hast, etwa der dass es dir derzeit nicht möglich ist oder hast du dich für einen anderen Weg entschieden? Wenn du denkst, dass das Forum oder auch ich dir helfen könnten, habe keine Scheu dich wieder zu melden.
Viele Grüße, Bolando

Verfasst am: 15.05.2019, 20:32
Xendrian
Xendrian
Themenersteller/in
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Rauchfrei seit:
Beiträge: 2 Beiträge

Hallo,

entschuldigt die späte Antwort, war nur leider im Stress, da ich ins Krankenhaus musste zu einer Abszesspaltung,

Mein Erfolg mit dem Rauch-Ausstieg hält sich aber in grenzen. Ich rauche zwar weniger
(15 Zigaretten am Tag statt vorher die ganze Schachtel) aber bin da auch selbst mit diesem
Ergebnis eher unzufrieden.

In der Klinik konnte direkt vor der Türe an einem Rondell gequalmt werden und das hat mein Vorhaben dann erst mal unterbewusst ins Schwanken gebracht.

Der Abszess ist nun draußen, aber die Wunde verheilt ziemlich schlecht, was vermutlich auf das Rauchen zurückzuführen ist, der Fistelgang ist allerdings noch vorhanden und wird dann nach der (hoffentlichen)
Abheilung der Wunde ausgeschabt.

Vom Rauchen hatte ich dann auch noch eine Zahnfleischentzündung, welche ich aber bald behandeln lasse

Verfasst am: 16.05.2019, 08:06
Bolando
Bolando
Dabei seit: 14. 09. 2018
Rauchfrei seit: 2465 Tagen
Beiträge: 2827 Beiträge

Hallo Xendrian,
schön, dass du dich wieder gemeldet hast und deinen Gedanken rauchfrei zu werden noch nicht auf die Seite geschoben hast. Ich muss dir nicht erzählen was du ohnehin schon weißt, aber ich kann dir bestätigen, dass die Wundheilung bei Rauchern schlechter verläuft besonders auch im Mund. Bei dir scheint sich das stärker auszuwirken als bei den meisten anderen.
Nimm dir die Zeit die du brauchst um dich für den Rauchstopp zu entscheiden. Aber nutze die Zeit. Informiere dich hier (blauer Button informieren) und stöbere auch etwas hier in den Wohnzimmern und lese ein paar von den Erfolgsgeschichten. Kurz: Versuche dich selbst gut zu motivieren.
Ich wünsche dir eine gute Besserung für deine Gesundheit und die nötige Courage für einen Weg in die Rauchfreiheit.
LG Bolando

Verfasst am: 17.05.2019, 09:55
miezhaus
miezhaus
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Rauchfrei seit: 3841 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Guten Tag Xendrian,

also erstmal es ist eine ganz, ganz großartige Entscheidung, das Rauchen aufzugeben. Allein hierfür allen Respekt von mir. Daß dieses Unterfangen zunächst nicht ganz leicht fällt, wissen wir alle hier. Wir sind total erstaunt und auch erschrocken, wenn mir merken, wie arg uns die Sucht in ihren Klauen hat, wie schwer es fällt , davon abzulassen. So verwundert es auch nicht, daß die meisten Raucher mehr als einen Anlauf benötigen, um rauchfrei zu werden. Also mach Dir bitte keinen Kopf, daß es nicht sofort auf Anhieb und für immer geklappt hat, das ist ganz normal.

Natürlich sind Deine gesundheitlichen Schieflagen riesengroße Gründe und sicherlich auch Motivation, lieber heute als morgen damit aufzuhören. Trotzdem Xendrian: gehe es so gelassen wir möglich an. Nimm den Druck von Dir, aufhören zu _müssen_. Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Denn Streß und Druck sind schlechte Ratgeber in dieser Sache, da wir Streß und Druck doch immer mittels Rauchen kompensiert haben. Das ist also schon so eine eintrainierte Situation, die das Rauchverlangen stark triggert. Klar wird es immer mal Streßsituationen geben, auf die wir keinen Einfluß haben - doch das Nichtmehrrauchen können wir druckfreier gestalten.

Was wird es zum Beispiel für Auswirkungen haben, auf die Du Dich schon jetzt freust? Ich bin zum Beispiel sicher, daß sich Deine gesundheitliche Situation stark verbessern wird. Du wirst weniger Zahnfleischprobleme haben, der Raucherhusten wird wegfallen. Das ist doch ein erfreulicher Aspekt!

Nachdem Dein Körper schon so stark auf das Rauchen reagiert, ist davon auszugehen, daß er damit auch sehr schnell und leider auch vorzeitig altern dürfte. Das hältst Du auf, wenn Du aussteigst, das ist doch wirklich was, worauf Du Dich freuen kannst oder? (Diesen Effekt kann ich übrigens eins zu eins nachzeichnen, optisch wurden mir jüngst diverse Jährchen weniger attestiert, was definitiv vor fünf Jahren noch nicht der Fall war, und konditionsmäßig halte ich bei meinem Sport inzwischen mühelos auch mit jüngeren Trainingskollegen mit, obwohl ich vor fünf Jahren schon Herzstechen beim Fußballspielen mit dem damals sechsjährigen Kind bekam! An den Sport war damals gar nicht zu denken. Um mal was zu Deiner Frage nach den gesundheitlichen Erfahrungen zu sagen.)

Ferner: Mehr Geld auf der Hand. Klar sind das im ersten Moment "nur" mal sieben Euro. Aber diese sieben in die Luft zu blasen und sich selber dabei noch was schlechtes tun, sind schon sieben zu viel. Und dann rechne das mal auf den Monat hoch! Ferner: Du bist jetzt 22, will heißen, stell Dir mal vor wieviel Geld Du verbrennst, wenn Du weiter rauchst bis in spätere Jahre. Tut Dir die Vorstellung nicht weh? Und ist es nicht eine tolle Aussicht, was Du Dir alles leisten könntest, wenn Du das Geld nicht mehr verbrennen müßtest?

Denn das mußt Du nicht! Du kannst aufhören, das ist Deine Entscheidung, Deine Freiheit. Weiterrauchen ist nicht Freiheit, das ist Zwang, Selbstbestimmung durch die Sucht. Daß wir das gerne tun, ist blanke Rechtfertigung, weil wir glauben, wir hätten der Sucht nichts entgegenzusetzen. Stimmt aber nicht Xendrian. Du kannst aufhören, und Du kannst das.

Schau mal, hier kannst Du Dir ein kostenloses Rauchfrei-Startset bestellen, das eine hilfreiche Broschüre enthält, die Dich ein wenig durch den Ausstieg leitet, sowie einige nützliche Dinge zur Unterstützung. Sieh es Dir einfach mal an:

http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/foerderung-des-nichtrauchens-informationsmaterialien-fuer-erwachsene/rauchfrei-startpaket/

Bereite Dich mit der Broschüre gezielt ein wenig vor, führe das Rauchertagebuch darin, überlege Dir, welches Deine Rauchersituationen immer so sind und wie Du diese anders gestalten könntest. Versorge Dich mit Alternativen (Kaugummi, scharfe zuckerfreie Bonbons, Beschäftigung für den Schmachtfall). Und dann lege ein Ausstiegsdatum nicht länger als zehn Tage später fest und spring dann ab. Du kannst der Zigarette auch einen Abschiedsbrief schreiben, reinschreiben, was sie Dir alles getan hat (Abszess, schlechte Wundheilung, Zahnfleisch, Lunge, Abhängigkeit nur für ihrer Selbst willen) und daß Du sie nicht mehr willst. Nicht brauchst.

Manchen helfen all diese Dinge, Brief schreiben, ein wenig planvoll an die Sache rangehen, um den Ausstieg zu bewerkstelligen.

Und wenn im Verlaufe der Entwöhnung Schieflagen auftreten, dann komm jederzeit her und melde Dich. So ziemlich jede Entzugserscheinung dürfte hier bekannt sein und auch schon mal einen Meister gefunden haben. Du bist keiner davon hilflos ausgeliefert, sondern kannst gegen jede was tun. Und hierzu kannst Du Dir hier jederzeit Tipps holen, da gibt es eine Menge davon.

Du kannst das auch Xendrian. Wir haben hier schon ganz viele, auch sehr sehr lange Raucherkarrieren enden sehen. Das schaffst Du auch. Laß jederzeit von Dir hören, wenn Du Fragen hast oder Dich austauschen willst.

Jetzt wünsche ich Dir erstmal gute Besserung und Heilung und hoffe, daß die folgenden Eingriffe nicht zu schwerwiegend werden. Ich drück Dir die Daumen. Bis hoffentlich bald mal wieder grüßt Dich

Lydia