Es gibt keinen Grund weiterzurauchen - auch wenn es sich komisch anfühlt
Nee, bestimmt nicht und trotzdem hängt die dunkle Wolke über dem Gemüt. Mit dem Umprogrammieren ist es eben nicht so einfach. Anstatt sich zu feruen, nicht mehr rauchen zu müssen, schleicht sich im Moment ein ganz komisches Gefühl ein. Es sorgt für eine gewisse Flauheit im Magen, für ein Bedürfnis - aber nach was? Rational, wenn ich mir vorstelle, jetzt eine anzuzünden, kann ich keine Spannung, Freude oder sonst was empfinden. Was wäre dann anders? Also das wäre die Lösung nicht. Wo liegt sie dann? Ich denke, einfach abwarten und nicht rauchen. Ein Freund, der aufgehört hatte, bei seiner Scheidung wieder angefangen und vor zwei Jahren wieder aufgehört ha, erklärte mir, dass es beim zweiten Mal leichter war, weil er wusste was auf ihn zukommt. Bei mir ist es der erste wirkliche ernsthafte Versuch. Einmal, vor Jahren waren es 2,3 Tage oder so, aber nicht mit dem verinnerlichten Willen, keine Zigaretten mehr rauchen zu wollen. Aber soll ich tatsächlich noch mal anfangen, nur weil es beim ersten Mal eh nicht klappt? Das ist doch eigentlich quatsch oder. Jetzt bin ich 23 Tage ohne und die meiste Zeit davon war es ok. Mal sehen, wer dazu etwas sagen kann? Freue mich über jede Unterstützung.
Moin Müllerchen,
eigentlich hast Du die ganze Argumentation schon selbst aufgeschrieben - na, kann ja auch helfen, sich etwas selbst bewußter zu machen....
Die Lösung steckt schon im Titel Deines Wohnzimmers, wie die threads hier genannt werden.
Merkwürdige flaue Gefühle und das Gemüt verdunkelnde Wolken entstehen einzig und allein aus der Sucht heraus....
Die sieht gerade ihre Felle davon schwimmen und zieht alle Register, Dich wieder in die Gewalt zu kriegen - weiter nix!
Das haben wir alle durch - bei der einen dauert's länger, bei dem anderen vergeht's schneller - wie es bei Dir sein wird, weiß ich nicht - aber ich weiß - es vergeht - ganz bestimmt!
Du hast jetzt die Chance, dies alles nicht noch ein weiteres Mal erleiden/durchmachen zu müssen - Du solltest nur einfach nicht rauchen....
Lad Dir doch das kostenlose E-Book von Joel Spitzer "Nie wieder einen einzigen Zug" runter - es hilft, das mal zu lesen.
Hier im Forum bist Du jedenfalls goldrichtig - zum Austausch, wenn nötig auch mal zum Ausko....( - so in der Art), sogar zum Rumjammern, falls gerade angesagt....aber auch, um runde und Schnaps- und Primzahlen und jeden einzelnen Tag, den wir nicht geraucht haben, zu feiern...: .... alles erlaubt!
Falls Du mir antworten oder Fragen stellen möchtest - bitte in meinem Wohnzimmer - klickst dazu auf das kleine blaue "Profil" unter dieser Nachricht, dann auf "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!" und los geht's.
Es grüßt
de Nomade
Guten Morgen Müllerchen, herzlich Willkommen und Glückwunsch zum erfolgreichen Start. Mit fast vier Wochen bringst Du ja schon eine beachtliche Hausnummer mit, Super. Gab einen bestimmten Grund für Deine richtige Entscheidung?
Schön auch zu lesen, das es bei Dir so gut läuft, das ist nicht immer so. Sieh es als Geschenk auf Deinem Weg in ein gesünderes, rauchfreies Leben.
Hast Du irgendetwas im Alltag geändert um besser abgelenkt zu sein. hast Du alles wie gewohnt belassen? Oftmals helfen ja kleiner Änderungen im Alltag um die bisherigen Rituale zu ändern, wie Arbeitsweg, Pausen...
Den Link für das erwähnte kostenlosen E-Book füge ich hier noch gerne ergänzend bei: http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Dir einen schönen Wochenteiler.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Müllerchen,
willkommen hier im Forum. Dass dein Freund beim 2. Versuch es leichter hatte ist vermutlich eine Ausnahme - ich kenne viele anders klingende Schilderungen. Also besser nicht ausprobieren. Das wäre m. E. wirklich Quatsch.
Dunkle Wolken über dem Gemüt, ein Gefühl dass etwas fehlt, ja das kenne ich auch. Hier wird viel empfohlen sich selbst zu Belohnen. Die Zigarette als (scheinbare) kleine Belohnung fällt ja weg. Wenn du z.B. gerne Bonbons magst dann besorge dir besonders leckere. Gehst du gerne in Kino, Theater, Musikal ...? Was auch immer deine Stimmung aufhellen kann - sei gut zu dir selbst.
Alles Gute auf deinem Weg in die Rauchfreiheit. Sei stark und stur.
LG Bolando
Hallo Müllerchen,
ja, dunkles Gemüt und eine gewisse Leere beim Start kennen hier die meisten,
denk ich.
Oft geht es auch darum neue Rituale zu finden z.B. beim Warten auf den Bus.
Meine Erfahrung ist, dass sich das von selbst entwickelt..
aber man braucht Zeit.
Ich brauchte sieben Anläufe und keiner war leichter als der erste, sondern
es blieb immer gleich schwer.
Also, ich kann den Worten deines Freundes nicht zustimmen.
Bleib lieber stark und standhaft und
schreib dir hier alles von der Seele!
Viel Erfolg und viele Grüße
Hallo,
erst mal vielen Dank für die aufmunternden Worte, die ich im Moment doch gut gebrauchen kann. Und das wird in Zukunft wohl auch noch so sein. Hier fühle ich mich gut aufgehoben, auch wenn sich hier alles um das Rauchen, oder besser gesagt nicht mehr rauchen dreht. Eigentlich sollte man diesem Übel gar nicht so viel Beachtung schenken. Ein Nichtraucher freut sich ja auch nicht jeden Tag darüber, dass er nicht raucht. Doch bis zu diesem Punkt ist es wohl noch etwas hin. Die Frage an die, die schon länger weg sind vom Gift - wie lange braucht es denn, bis sich eine Normalität einstellt? Klar ist das wohl auch unterschiedlich, aber so eine ungefähre Hausnummer gibt es doch auch, oder?
Das ist auch so ein Problem, die Ungeduld. Über 40 jahre lang geraucht, jetzt endlich den Schritt gewagt und jetzt soll alles schnell gehen. Manchmal empfinde ich die Suchtattacken fast als beleidigend, etwas mehr Demut würde mir wahrscheinlich gut tun.
Lotse Andreas hat nachgefragt, ob es bei mir einen besonderen Grund gibt aufzuhören. Deren gibt es natürlich mehrere. Aber der Entschluss ist das Ergebnis eines langen Prozesses, indem ich mir bewusst gemacht habe, dass mir das Rauchen außer Kurzatmigkeit, Hustenanfälle, einem schlechten Geschmack im Mund oder Unzufriedenheit über das Rauchenmüssen rein gar nichts bringt, außer vielleicht noch einen leeren Geldbeutel. Ich habe kapiert, dass mir Rauchen überhaupt nichts Positives bringt. Das Gequatsche von der Entspannung, die eine Zigarette bringen soll, hat doch nur mit der Sucht zu tun, die sich dann entspannt, wenn Nachschub kommt.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich will dem Gebrauch von Drogen und Alkohol nicht das Wort reden, aber hier zeigt sich zumindest mal eine Wirkung. Drogen wirken euphorisierend oder dämpfend, führen letzten Endes aber natürlich auch zum Gegenteil von dem, was man sich von ihnen erwartet, dem kleinen Stück Freiheit und Glückseligkeit.
Alkohol wirkt entspannend, aber auch enthemmend. Wenn man damit umgehen kann, - also aufhören, wenn es genug ist - ist das eine feine Sache. Aber Nikotin und Zigaretten: Was bewirken die denn? Nichts, außer vielleicht ein Hauch von Coolness, wie sie früher der C. . . -Mann nach seinem Marsch durch den Dschungel für uns damals Jugendliche versprüht hat. Aber diese Zeiten sind doch vorbei. Jedenfalls habe ich mir zum Wahlspruch gemacht: Es gibt keine Situation im Leben, die eine Zigarette besser macht.
Hallo, habe gerade etwas bei dir gelesen. Ich bin jetzt 75Tage rauchfrei und hatte 30Jahre geraucht. Jetzt langsam geht es mir relativ gut. Seit ein paar Tagen habe ich wieder Freude und bin positiver. Ein langer Weg aber ich weiß jetzt, dass es sich lohnt. Lg
Hey Müllerchen,
da hast Du schon so viel richtig analysiert und Dir zentrale Punkte klar gemacht. Eine sehr gute Voraussetzung für eine Erfolgsgeschichte.
Zu der Tatsache, dass sich ein Nichtraucher auch nicht jeden Tag freut, dass er Nichtraucher ist... Manche tun das schon. Zumindest ab und an mal. Zum Beispiel wenn es draußen stürmt und die Raucher sich trotzdem wie Schafe zusammengerottet nach rausstellen müssen. Oder wenn sie bibbernd wieder reinkommen. Oder wenn sie nach Zigaretten stinken, oder sich öffentlich die Lunge aus dem Hals husten. Jedenfalls gibt es einige, die in solchen Situationen sagen: "Gut, dass ich kein Raucher bin!" Und wie richtig sie mit dieser Einschätzung liegen. Als Ex-Raucher ist der entscheidende Unterschied zum Nichtraucher: Man hat geraucht. Man hat all diese Situationen von der anderen Seite mitbekommen. Und noch einige andere mehr. Klar, der eine mehr, der andere weniger. Aber für uns ändert sich das Leben. Die komplette Struktur des Tages, des Umgangs mit bestimmten Situationen, ein intensives Hobby (je nachdem, was das Rauchen war) ist weg. Da ist es so normal, dass man sich damit beschäftigt. Aber das geht mit der Zeit vorbei, bzw. wird weniger. Das kann man hier ja auch an vielen Beispielen sehen. Von daher, mach Dir da keinen Vorwurf draus. Feier Dich für Deine tollen 24 Tage! Heute ist schon Tag 25, also 1/4 x 100. Grandiose Aussicht!
Hier bist Du genau richtig mit allem, was Du loswerden willst. Außerdem freuen sich viele, wenn man die persönlichen Erfahrungen teilt, Mut zuspricht, gratuliert und vielleicht den einen oder anderen Tipp aus dem Hut zaubert.
Heute rauchen wir nicht, okay?
Cheers, Melanie
Hey Müllerchen,
Ja da nehme ich mal diese Kristallkugel und schaue wann sich da Normalität einstellt. Aber ich sehe nix Klares. Es gibt nicht einen Zeitpunkt an dem ein Schalter umgelegt wird und das Licht aufleuchtet. Es gibt eher viele kleine Verbesserungen die sich nach und nach einstellen und dann gemeinsam irgendwann ein Gefühl der Normalität erzeugen. Wenn ich in der Anfangszeit an dem Lädchen in dem ich immer meine Kippen kaufte vorbeigegangen bin, dachte ich: ich brauche keine weil ich nicht mehr rauche. Nun gehe ich einfach vorbei ohne darüber nachzudenken und empfinde das als normal. Die Schmachter werden schwächer und unbedeutender kommen seltener. Aber es brauch viel Zeit bis sie hoffentlich ganz verschwinden. Wenn ich zu Raucherzeiten aus dem Haus ging, fasste ich an meine Tasche um zu kontrollieren dass ich Kippen und Feuerzeig eingesteckt hatte. Ein halbes Jahr nach dem Rauchstopp habe ich das wie ein Automat noch immer gemacht – das Umprogrammieren dauert zum Teil sehr lange. Du kannst erkennen, dass Geduld und Standfestigkeit nun die angesagten Tugenden sind.
LG Bolando