Ist Rauchen wirklich eine Sucht oder eine Verhaltenskonditionierung ?
Hallo an Alle,
ich bin Abira und habe über 30 Jahren lang geraucht...bis heute..! Ich glaube, ich bin nicht Nikotinsüchtig. Das sind wir alle nicht. Es geht um eine Verhaltenskonditionierung. Warum werden Passivraucher nicht süchtig ? Warum brauche ich in der Nacht keine Zigarette ? Ein angelerntes Verhalten sorgt für den Zwang zum Rauchen, aber keine körperliche Sucht. Ja, es ist eine Symbol - Wirkung ! So etwas wie.. endlich Pause, Belohnung ... Hurra...Also warum habe ich so viele Jahren geraucht ? Um meine Freiheit zu verteidigen ? Weil es in der Kindheit was verbotenes war ? Und warum fühlt sich ein Raucher sofort erleichtert, wenn er eine Zigarette anzündet ? Die Wirkung von Nikotin ist doch gar nicht da ? Ich freue mich auf eure Antworten!
Liebe Grüße
Hallo Abira, herzlich willkommen im Rauchfrei-Forum mit seinen vielen liebenswerten Gemeindemitgliedern, die sich dieses schönen Themas verdachtsweise gerne annehmen werden.
Mein Name ist Michael, ich habe 40 Jahre mit ca. 20 St. selbstgedrehten Zigaretten pro Tag eine Menge Zeit, Geld und ein gutes Stück meiner Gesundheit und zu erwartenden Lebenszeit zur Disposition gestellt.
Ich werde nicht in de Lage sein, das Thema für mich hier abschließend zu bewerten, aber ich finde, dass Deine Nachfrage eine persönliche Antwort wert ist.
Es ist fatal, aber es ist weder das Eine noch das Andere....es ist Beides...und es ist teuflisch.
Dass Nikotin ein Suchtgift ist, existiert als Allgemenwissen länger als meine Raucherkarriere, ich möchte die Erkenntnisse aus diesem Grunde nicht zur Diskussion stellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand nachvollziehbar in der Lage sein wird, die Erkenntnisse der Wissenschaft, insbesondere der Chemie, Biologie oder auch der Neurophysiologie zu widerlegen.
Aber natürlich hast Du Recht, auch die Verhaltenskonditionierung mit einzubeziehen. Es sind unsere lieb gewonnenen Gewohnheiten rund um das Rauchen, welche unser Verhalten konditionieren und auf diese Weise dafür sorgen, dass auch morgen noch kräftig geraucht wird.
Passivraucher haben erheblich weniger unter dem Nikotin, sondern eher unter den mitverbrannten Kondensaten wie Teer etc. zu leiden...die Gefahren sind hinlänglich bekannt und diese Leute haben wie Menschen, die unter industrieller Rauchentwicklung am Arbeitsplatz leiden, eher unter physiologischen Problemen der Atmungsorgane zu leiden als unter einer Nikotinsucht.
Wie kommst Du darauf, dass die Wirkung von Nikotin nach dem Anzünden der Zigarette nicht da ist? Der Raucher fühlt sich erleichtert, weil die Wirkung schnell eintritt. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an meine erste gerauchte Zigarette....nach nur zweimaligem Ziehen war mir derart schwindelig, dass ich das bis heute nicht vergessen habe....
Ich freue mich auf weitere Einlassungen, keep on your good work, Danke für das Thema, Michael
Hallo Abira,.
ich heiße dich hier in unserer Gemeinschaft herzlich willkommen und gratuliere dir zu deinem Entschluss.
Ob es eine Sucht ist, mag ich nicht zu beurteilen.ich weiß nur, dass es mir sehr schwer gefallen ist,aufzuhören und es durchzuziehen. Aber es ist zu schaffen, und du wirst es auch schaffen: Viel Erfolg!
Hallo Abira,
Michael hat ja schon umfassend geantwortet und so will ich nur noch etwas aus meinen Erfahrungen hinzufügen. Ich war süchtig. Ich musste rauchen. Regelmäßig. Ich bin einmal in der Nacht aufgewacht, habe eine geraucht und konnte dann wieder weiterschlafen. In meinem Bekanntenkreis (RL) gibt es eine Person die anscheinend zwischen Rauchen und Nichtrauchen wechseln konnte wie es ihr beliebte. Die wurde anscheinend weiniger oder gar nicht süchtig. Dazwischen gibt es vermutlich noch viele Abstufungen. Wer mit dem Rauchen aufhört und dabei keine Entzugs-Symptome verspürt darf sich zu den Glücklichen zählen. Das bedeutet aber nicht, dass mit den Anderen etwas nicht stimmt, dass sie nicht entschlossen genug wären oder was auch immer. Sie haben es nur etwas schwerer. Die 1% körperliche Abhängigkeit können für Uwe stimmen, vllt. auch für dich aber für die Allgemeinheit müssen sie nicht zutreffen.
Viel Erfolg für deine Rauchfreiheit und liebe Grüße
Bolando
Bolando, Recht hast Du!
Auch mir ging es richtig Übel. Die ersten 2-3 Tag nicht, aber dann... und die berühmten 3 Tage, 3 Wochen und 3 Monate habe ich auch voll durchleben "dürfen" schönen Dank. ;-)
Aber ehrlich, jeder kann nur froh und dankbar sein, wenn er es leichter hat.
Habt einen schönen rauchfreien Tag!
Gruß
nunataq
Hallo Albria,
Ich glaube das du auf dem richtigen Weg bist. Der Nikotinentzug ist wohl nach 3 oder 4 Tagen nicht mehr
spürbar, wohl aber das angelernte Verhalten bei dem Gedanken „ lass mal eine rauchen „ Was dann kommt
ist jedem Raucher klar. Das schwierige ist also bei dem Gedanken „ ich rauche mal eine „ etwas anderes zu tun
als zu rauchen, aber ich glaube nein ich weiß auch das kann man sich antrainieren. Also in diesem Sinne weiter machen mit dem Nichtrauchen.
LG. Tom
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Antworten...habe mich gefreut....
Schaut euch mal auf YT das Video....nichtraucherbuch von Winter...
Was meint ihr dazu?
[Link wurde vom rauchfrei-Team entfernt]
Lg
Abira
Hallo w.fisch und g.ch,
ich habe das Buch von eine Freundin bekommen und noch nicht ganz gelsen.
Sie hat damit aufgehört, hat Klick gemacht. Ich finder er erklärt alles sehr logisch.
Es geht darum, wirklich zu verstehen um was es geht und die Zigaretten, als Ex - Raucher, nicht Jahre lang nachzutrauen. Sonst wirst du niemals frei!
Hallo und herzlich willkommen hier im Rauchfreiforumshausen. Du steigst ja gleich ganz tief in das Thema Nichtmehrrauchen ein und eröffnest eine Diskussion, der ich mich nur schwer entziehen kann. Und so bin ich auch schon da
Ich gehöre zu der Fraktion von Menschen für die es kein "Richtig" und kein "Falsch" gibt. Ja, es gibt wissenschaftliche Belege darüber, dass Nikotinkonsum süchtig machen kann. Biochemische Reaktionen auf das Inhalieren von Nikotin erhöhen den Wunsch nach einer Wiederholung der Handlung. Wie gross der Wunsch ist, oder wird, dass hängt wiederum von unendlich vielen anderen Faktoren ab und hat etwas mit Prägung zu tun. Und ebenso viele Möglichkeiten gibt es auch, diesen Wunsch wieder abzustellen und durch einen neuen zu ersetzen. Ein jeder oder jede begibt sich auf eine innere Auseinandersetzung mit sich und dem Thema. Midgard zum Beispiel spricht von einer "Drecksdroge" die regelrecht hingerichtet werden muss. Für andere ist es ein Teufel welcher uns zuflüstert wieder zu rauchen, wieder andere sind ganz cool und es ist alles ganz easy... für mich ist mein innerer Trieb zu Rauchen ein Anteil von mir, welcher es im Grunde gut mit mir meint. Er möchte mir etwas Gutes tun, denn ich habe ja die Erfahrung gemacht, dass ich mich gut fühle, wenn ich rauche. Da kann ich mir (meinem Anteil) ja nun nicht böse sein. Nun aber ist ein anderer Anteil in mir sehr aktiv. Er hat im Moment die besseren Argumente - ich bin sehr glücklicher Nichtmehrraucher. Klingt sicher ein wenig spooky, aber ich versichere Dir: Ich bin völlig normal. Es ist eine innere Diskussion mit sich selbst, welche da abgeht, ähnlich wie die beim Bäcker zum Beispiel: Nehme ich jetzt lieber das Vollkornbrötchen oder das mit den Kürbiskernen. Mmmmh, ersteres klebt immer so am Gaumen fest, aber das mag ich lieber.... Mmmmh, aber das mir den Kürbiskernen schmeckt auch ganz gut... also ich nehme.... ich nehme das Mohnbrötchen, das hatte ich schon sooo lange nicht mehr. Unterschiedliche Wahrheiten existieren in Dir zu jedem Moment. Du musst sie nur erkennen und Dich dann auf die für Dich naheliegenste einlassen, beobachten und wenn es ein Abzweig war, der Dir nicht gefiel... nun, Du hast unendlich viele weitere Möglichkeiten. Teste sie aus - Du bist ja jetzt schon mittendrin im Geschehen. Es ist ein Abenteuer, so empfinde ich es immer wieder. Und auch Du wirst Deinen Weg finden. Ich bin gespannt - lass uns ein wenig daran teilhaben, wenn Du magst.
Alles Liebe,
Klicker
Hallo, ich beschäftige mich auch sehr mit dem Thema. Ich bin fest davon überzeugt, dass es Menschen gibt, die anfälliger für Süchte sind. Ob das genetisch bedingt, frühere Erfahrungen oder auch Prägung ist, mag ich nicht beurteilen. Ich selbst habe noch andere Laster, wie Nasenspray und Fingernägel knabbern. Auch das ist gut unter Kontrolle aber eben eine Sucht. Warum wir solche Verhaltensweisen zeigen?Oder aber auch brauchen um uns an irgendwas festzuhalten. Gewohnheiten, Strukturen. Leider beim Rauchen sehr ungesund. Aber wenn ich mein Umfeld beobachte, meine Exraucher,zeigen fast alle andere Auffälligkeiten. Lg Silke