Ich bin es mir wert!
Hallo allerseits!
Herzlich willkommen in meinem Tagebuch!
Ich bin eine 40jährige Frau aus dem Osten der Republik, Mutter zweier Supersöhne im Alter von 15 und fast 12 und seit 16 Jahren verheiratet mit einem der tollsten Kerle der Welt!
Ich habe erst ziemlich spät mit dem Rauchen angefangen - im Alter von 31 Jahren.
Zwischendurch hab ich immer mal wieder versucht aufzuhören, entweder alleine oder mit meinem Mann gemeinsam. Die längste Phase hat bei mir 9 Monate gedauert. Ich hab jedesmal wieder angefangen, als ich feststellte, dass mein Mann „heimlich“ wieder angefangen hatte zu rauchen. Dann war die Versuchung plötzlich so groß durch das Wissen, dass irgendwo in greifbarer Nähe Kippen sein müssen... 
Naja, egal. Seit einiger Zeit hatte ich in mir eine Art Sehnsucht, mich wieder sauber und gesund zu fühlen, wieder selbstbestimmt durch das Leben zu gehen, wieder bei MIR anzukommen...
Der 23.4. war nun also mein erster rauchfreier Tag, bin heute also bei Tag fünf angekommen.
Der körperliche Entzug ist mir diesmal erstaunlicher Weise extrem leicht gefallen. Vorsorglich hatte ich mich mit Johanniskraut-Tabletten eingedeckt, die mir auch echt gute Dienste geleistet haben!
Diverse Rauchstopp Apps helfen mir bei der Motivation. Außerdem auch der Text von Joel Spitzer.
Im Großen und Ganzen läuft alles prima. Mein Mann hat zwar nicht mit mir aufgehört, seiner Aussage zufolge setzt ihn das zu sehr unter Druck, aber er hat die Anzahl seiner Kippen deutlich reduziert.
Ich habe diese Woche schon eine Geburtstags- und eine Grillparty mit Rauchern überstanden, ohne selbst nur einen einzigen Zug zu nehmen!
Mal sehen, wie es weitergeht...
Manchmal erfüllt mich der Gedanke, NIE WIEDER rauchen zu können, mit einer Art Traurigkeit, weshalb ich versuche erstmal nur von Tag zu Tag zu denken.
Allen Lesern einen lieben Gruß!
Fühlt Euch herzlich eingeladen, mir zu schreiben - das würde mich sehr freuen!
Melanie
Hey Melanie,
Glückwunsch zum Absprung!!!
Ich denke, du sprichst da etwas an, was man mühsam lernen muss und was eine große Hürde darstellen kann... Unabhängig von anderen nahestehenden Personen aufhören können. War bei mir immer so ne Sache. Ich hatte damals mit einer Freundin quasi zusammen angefangen. Und wir haben immer zusammen geraucht. Jede wollte zwischendurch mal aufhören, aber nie beide gleichzeitig. Und zusammen machte es auch noch so Spaß - meinte die Sucht. Ich dachte immer, wir können nur zusammen aufhören. Denkste. Sie wurde schwanger und hat sofort runtergefahren und eine Woche später ganz aufgehört, da sie es nicht mehr riechen konnte. Natürlich hab ich mich für sie gefreut, wie Bolle. Aber irgendwie - und das ist mir sehr peinlich - hab ich mich auch verraten gefühlt, da sie es "ohne mich" durchgezogen hat. Total dämlich von mir. Jedenfalls: jetzt freu ich mich einfach richtig für sie und den Zwerg. Aber krass, was so eine Sucht für Dinge bewirken kann.
Bleib dabei. Denn, wie es dein Titel schon sagt: Du bist es Dir wert. Und das ist so unfassbar wichtig.
Und genieße die neue Freiheit!
Dein Mann findet bestimmt auch seinen Weg. Ich kann mir gut vorstellen, dass Nichtrauchen manchmal ansteckend ist.
Viele liebe Grüße und Dir und Deiner Familie ein schönes weiteres Wochenende!
Melanie
Huhu 
Na, wie geht es Dir an Tag 6 Deiner Nichtraucherkarriere?
Danke für Deine Nachricht! Es ist ein sehr gutes Gefühl, nicht alleine zu sein und von anderen zu lesen.
Richtig cool von Deinem Mann, Rücksicht zu nehmen! Da sieht man doch, dass ihr ein starkes Team seid und er Dich unterstützen will bei Deinem Versuch. Echt toll!
Fiel es Dir denn schwer bei den Nachbarn stur zu bleiben, oder war das Mitziehen von Deinem Mann so das Zünglein an der Waage?
Beste Grüße ausm Pott 
Hey!
Ich glaube, wenn er geraucht hätte, wäre es mir auf jeden Fall bedeutend schwerer gefallen... Dann hätte ich wahrscheinlich den geordneten Rückzug antreten müssen.
Ja, ich finde das Lesen und Schreiben hier im Forum auch echt hilfreich.
Ansonsten geht es mir heute so lala. Hab irgendwie miese Laune und keinen Bock auf garnix.
Hatte die letzte Woche Urlaub und morgen gehts wieder los mit Arbeit...
Ich würde am liebsten noch ne Weile zu Hause bleiben und im Garten rumwerkeln, Spazieren gehen und noch bissel mehr zu mir selbst zurückfinden.
Sei lieb gegrüßt!
Hallo liebe Campanula,
herzlich willkommen hier auch von mir!
Glückwunsch zu einer Woche rauchfrei- tolle Leistung!
Es ist sicher nicht immer ganz leicht rauchfrei zu bleiben, wenn Dein Partner (vorerst) dabei bleibt.
Aber letztendlich ist es ja doch Dein Entzug, Dein Ding.... Wenn Dein Mann Rücksicht nimmt, ist das doch auch ok.
Die Traurigkeit, die Du beschreibst, habe ich auch so erlebt. Nie wieder rauchen? Eine Party mit Bier, aber ohne Zigaretten? Keine Zigarette nach dem Essen, beim Kaffee, mit der Freundin, mit den Kollegen in der Pause??? Wie soll das gehen? Das leben wird langweilig, öde, freudlos.... So dachte ich.
Alles Quatsch Campanula, das trichtert einem nur die Sucht ein. Dann wären ja alle Nicht- und Ex- Raucher in dauerhafter depressiver Stimmung....
Alles lässt nach und reguliert sich. Denn auch dazu sind Körper und Psyche in der Lage!
Und irgendwann erkennst Du, dass es klasse ist einfach so ins Kino zu gehen, ohne Schmacht zu haben nach der Hälfte des Films. Bahn- oder Flugreisen ohne Suchtstress antreten zu können. Bewegung ohne Japsen, keine gelben Finger, keine stinkenden Klamotten.... und und und.....
Der Titel deines Wohnzimmers gefällt mir übrigens sehr, sagt doch ganz viel aus, finde ich....
LG, Silke
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