...und auf einmal ist es wieder sehr sehr schwer....
Guten Abend zusammen...
...192 Tage.... fast 193 - wenn ich den heutigen Tag auch noch schaffe....
...und auf einmal ist doch wieder so schwer, wie in den ersten paar Tagen.
Aber von Anfang an...
Nach dem ich mich eh schon recht lange mit dem Gedanken ans Aufhören getragen hatte - meine Frau ebenso - wir aber in schöner Regelmäßigkeit beide immer wieder "Gründe" gefunden hatten, das Aufhören auf unbestimmte Zeit zu verschieben, hatte ich letzten Sommer dann einfach mal meinen Geburtstag bzw. den Tag danach als "Aufhördatum" festgesetzt. Kein Warten mehr auf den Stellenwechsel zum Ende des Jahres oder zum Ende der 6-monatigen Probezeit dann erst im Sommer des nächsten Jahres.
Diesmal sogar nach 28 Jahren Rauchen auch mit der Anmeldung hier und dem Herunterladen einer App, dem Lesen des recht guten Buches von Joel Spitzer "NWEEZ!", mal vorbereitet einen Rauchstopp-Versuch unternommen...
Bisher erfolgreich.
Nach einem Streit vor 2 Monaten hatte meine Frau wieder angefangen - vielleicht auch früher. Ist mir dann irgendwann auch an der Asche im Waschbecken mal aufgefallen und ich habe dann nachgefragt.
Ich hatte mich auch schon gewundert, warum ich nachts auf einmal wieder soviel mehr von Zigaretten und Rauchen träumte, aber das könnte auch an dem Nikotingeruch wieder liegen.
Ich träume dann immer wieder, dass ich eh schon wieder am Rauchen wäre, also nicht nur die erste Zigarette wieder geraucht hätte, sondern schon wieder die dritte oder vierte Schachtel hinter mir hätte.
Meiner Frau tut das ja auch leid und eigentlich fand' sie die Idee, endlich aufzuhören auch "die beste Idee unseres Lebens" - und das auch noch von mir.... aber sie hat es eben nicht geschafft....
Ich mache mir Vorwürfe wegen des Streits, weiß aber auch, dass die Nikotinsucht sie wieder zum Rauchen gebracht hat und nicht unsere Differenzen - aber trotzdem.
Sie hatte zwar erst gesagt, dass sie wieder aufhören möchte. Heute hieß es dann schon, dass sie nur noch verhindern möchte, dass der "Konsum wieder so eskaliert".... also weiter "höchstens 3-4-5-6-7-8 oder allerhöchstens 10 Zigaretten pro Tag".... jeder, der schon mal einen Rückfall hatte, kennt dieses "Muster"....
Ich mache ihr keine Vorwürfe, sage ihr aber auch, dass das Nikotinmonster sie wieder im Griff hat - nicht umgekehrt.
Hm. Also mache ich ihr doch Vorwürfe.
Aber um zum Titel des Posts zurückzukehren.
Mir fällt es auf einmal mindestens genauso schwer, nicht zu rauchen, wie kurz nach dem Rauchstopp - manchmal sogar noch schwerer, wenn ihre Zigaretten auf dem Balkon rumliegen....
...meine Sucht köchelt mich so langsam weich... macht mich aggressiv...
Ich hatte das Projekt für "Uns" - also mich und meine Frau - gestartet. Wir waren "Uns" eigentlich einig, das es eine unserer besseren Ideen war....
Ich möchte meine Frau nicht an die Zigaretten und ggf. Folgeerkrankungen verlieren, aber auch nicht an oder durch den Streit, weil ich derjenige bin, der es angeblich "ja geschafft hat" und sie einfach nur "erziehen will".
Ich weiß nicht, was ich machen soll - einfacher wäre es wohl, ich fange auch wieder an...
Vielleicht hat von Euch ja jemand eine gute Idee. Wieder anzufangen ist wohl keine.
Danke schon mal.
Moin dreiländerjeck,
kann jetzt gerade nur mit'm Smarti antworten, deshalb ist es jetzt vielleicht etwas sparsam und nüchtern - wir sind hier alle nur Gleich-Betroffene....
Unter dem grünen Reiter Aufhören steht die kostenlose Hotline-Nummer - dort sind Profis am anderen Ende - vielleicht rufst Du dort mal an, bevor "Porzellan zerschlagen" wird.... ?
Ich wünsche Dir/Euch wirklich alles Gute
de Nomade
Hallo dreilaenderjeck
Lies doch mal diesen thread zum Thema Nornikotin:
https://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=7967
Bezüglich reduzieren: Da kannst du deiner Frau sagen, dass das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit leider nicht klappen wird.
Folgenden Text fand ich dazu:
Soll ich vor dem Rauchstopp reduzieren? Auch diese Frage hören wir oft. Reduzieren und Rauchstopp, das ist so eine Sache. Schon einige Male haben wir gehört, dass Rauchstopp-Experten raten, das Rauchen wenigstens zu reduzieren. Dies mag einmal mehr logisch klingen, vor allem aus gesundheitlicher Sicht, wenn wir aber wieder tiefer in die Thematik des Rauchstopps eingehen, ist wieder das Gegenteil der Fall. Das eigentliche Ziel ist ja der Rauchstopp, also ganz aufzuhören. Wenn Sie jetzt vorher versuchen zu reduzieren, geschehen fast immer drei sehr unangenehme Dinge. Erstens, je weniger Sie rauchen können, umso wertvoller werden die Zigaretten. Das ist wie an der Börse. Wenn wenig Gold auf dem Markt ist, was geschieht dann mit dem Wert? Genau, er geht nach oben. Wenn von einer Sache viel auf dem Markt ist, geschieht das Gegenteil. Der Wert sinkt. Und genau das gleiche geschieht beim Rauchen. Die Zigaretten werden also nur noch wertvoller. Und genau dies dient dem Rauchstopp überhaupt nicht. Der zweite Punkt ist, dass der Körper auch nicht weniger Stoff will. Wir bewegen uns in einem Suchtthema. Und Sucht will immer mehr und nicht weniger. Das heisst also, dass Sie auch hier mehr Willenskraft und Disziplin aufbauen müssen. Vielleicht führen Sie Ihrem Körper weniger Gift zu, aber frei sind Sie nicht, denn jetzt kostet Sie das Reduzieren wieder viel Energie und Kraft. Und auch das dient dem Rauchstopp überhaupt nicht, denn den haben Sie ja immer noch vor sich. Und der Dritte Punkt ist: Es ist wie beim Essen. Wenn Sie eine Diät machen, wird das Essen dann weniger wertvoll? Nein, überhaupt nicht, es wird immer wertvoller. Denn je länger Sie hungern, umso grösser wird der Hunger und vor allem umso schöner ist es, den Hunger weg zu machen. Das haben Sie sicher schon erlebt. Je länger Sie nicht geraucht haben, umso mehr wurde diese Zigarette dann zu einer BELOHNUNG. Und dieser Effekt nützt Ihrem Rauchstopp ebenfalls nichts. Sie sehen also, das Problem beim Rauchstopp, respektive beim Reduzieren liegt einmal mehr im Kopf und nicht im Körper. Aber vor allem dient es Ihrem Ziel, dem eigentlichen Rauchstopp in keiner Weise. Denn bis dahin haben Sie schon soviel Energie verbraucht, Frust aufgestaut etc. dass die meisten das Ziel wieder aufgeben.
Viel Erfolg dir!
Freundliche Grüsse,
Alpenschrath
Hallöle dreilaenderjeck,
erst einmal ein herzliches Willkommen hier in dieser netten Runde. Du hast es ja schon echt ganz gut gemeistert bislang und kannst stolz auf so einige rauchfreie Tage zurückblicken. Klasse.
Aber jetzt steckst Du ein wenig in der Klemme und ich kann Deine Gedanken ganz gut verstehen. Raten kann ich Dir nur, Dir treu zu bleiben und in DICH hineinzuhorchen - was brauchst Du (nicht die Sucht). Was brauchst [u]Du?[/u] Klingt sicherlich ein wenig abgedroschen und so allgemeinaussagend. Darum noch einmal ein wenig ausdrücklicher: Geh einmal in Dich, horche genau hin: Was willst Du? Fülle Deine Gedanken mit Wertschätzung und beobachte die Veränderung, nehme die wahren Antworten wahr. Und setze sie um. Ich bin mir sicher, Du wirst einen Weg finden. Denn Du bist bereits sehr reflektiert unterwegs, hast in Deinem obigen Post ja schon durchblicken lassen was Du eigentlich möchtest. Spreche nach Möglichkeit offen mit Deiner Frau und respektiere ihre Entscheidung. Lebe Deine innere Überzeugung. Für Euch. Ein Vorbild zu sein, kann Veränderungen bewirken.
Ich drück Euch die Daumen,
Alles Liebe,
Klicker
Hi,mein Mann hat vor fünf Jahren aufgehört zu rauchen. Ich nicht. Er hat nie etwas gesagt, außer, wenn du bereit bist, wirst du es auch tun. Es hat weder unsere Beziehung belastet noch sein aufhören. Er hat es damals geschafft. Ich bin stolz auf ihn. Nun versuche ich es.Ich weiß nicht, ob ich es schaffe. Ich gebe alles. Aber mach es nicht abhängig von deiner lieben Frau. Du willst es doch und du schaffst das und deine Frau bestimmt irgendwann auch. Lg
Hallo
ich habe hier viel gelesen und Bücher über das Thema und mußte natürlich mir eingestehen das es eine SUCHT ist
sie tauch immer immer wieder mal auf um dich davon zu überzeugen das du sie brauchst
ich kann mir gut vorstellen das es für dich gerade etwas schwerer ist weil ja plötzlich wieder Zigarettenduft in der Luft liegt
vielleicht sollte man nicht außer Acht lassen das die Sucht immer dann angreift wenn sich ein kleiner Schwachpunkt zeigt wie eben bei einer kleinen Tiefphase oder man sich gerade halt ausgelaugt fühlt dann hat die Sucht natürlich Nährstoff
Ich drücke dir die Daumen und glaube das wenn du deiner Frau beweißt wie gut es ist durchzuhalten wird sie es früher oder später einsehen und wieder anfangen aufzuhören
Alles liebe
Jacky
Vielen Dank für die vielen Antworten und auch guten Tipps und auch einmal andere Sichtweisen.
Heute sieht die Welt schon nicht mehr ganz so finster aus, aber ich muss meine Frau halt "machen lassen" - erzwingen kann man eh nichts - das ist mir schon klar.
Ob es mir tatsächlich gelingt, meine "negativen" Kommentare zu lassen, das weiß ich noch nicht.
Ich geb' nicht auf.
Vielen Dank nochmal und haltet auch Ihr weiter durch.
[quote="dreilaenderjeck"]
Vielleicht hat von Euch ja jemand eine gute Idee. Wieder anzufangen ist wohl keine.
[/quote]
Nein!
Sieh es positiv.
Ich habe vor vielen vielen Jahren mal einen einzigen Aufhörversuch gestartet, damals MIT Partner. Ging schief. Die Stimmung war mies, die Teller flogen tief.
Also versuche es (erstmal) positiv zu sehen, dass sie wieder angefangen hat. So hat einer von Euch beiden nicht mit der Sucht zu kämpfen und Ihr könnt Euch gegenseitig auffangen.
Wenn Du dann so richtig safe bist, startet sie einen weiteren Versuch und Du kannst sie noch besser unterstützen.
Ihr schafft das. Jeder in seinem Tempo und trotzdem irgendwie gemeinsam.
Hallo Dreilaenderjeck,
herzlich willkommen auch von mir noch, und meinen ganz großen Respekt zu Deiner tollen Leistung von fast 200 rauchfreien Tagen! Die darfst Du bewußt hoch halten und stolz darauf sein, das hast Du toll gemacht.
Ich möchte fast sagen, Du bist mit dem Entzug "durch". Ich sehe da auch kein Muster mehr für eine sogenannte Drei-Monats-Krise, weder aus "entwöhnungspsychologischer" noch aus chemischer Sicht, denn das ist mit fast 200 Tagen nicht mehr darstellbar. Ich denke also auch, was Dich derzeit umtreibt, ist das Suchtgedächtnis, das wir uns mit unserer Raucherkarriere eingekauft haben und das nun durch den Rückfall Deiner Frau, durch die ständige Auseinandersetzung mit dem Thema und sicherlich auch den Geruch und die potenzielle Anwesenheit von Zigaretten massiv in seinem Schlaf gestört wird.
Ich gebe Dir völlig recht, wieder anzufangen wäre eine nicht ganz so brilliante Idee. Du hast schon so toll geleistet! Das jetzt wieder aufgeben...? Die Entzugsmühen ad aburdum führen...??? Wäre doch schade drum oder.
Ich erlebe es auch ab und an, daß aufhörende Paare sich schwerer tun, dran zu bleiben, als "Alleinunternehmer" (selbst verpartnerte). Ich denke, das liegt daran, daß man die eigene Aufhörerkarriere vom jeweils anderen abhängig macht. Und wenn ich mich in ein aufhörendes Paar hineinversetze, muß ich zugeben, daß es mir nicht anders erginge. Ich würde immer schauen, wie kommt der Partner zurecht, und wenn er nicht zurecht käme, wäre das für mich Grund genug, auch aufzustecken. Gebe ich ganz ehrlich zu. Das ist aber nicht zielführend, weil sich keine zwei Entwöhnungen gleichen. Jeder macht seinen eigenen Entzug durch, mit Stolpersteinen an verschiedenen Stellen, ganz eigenen Raucherritualen und -mustern und auch völlig unterschiedlichem Erleben des Entzugs und der Entwöhnung. Ich glaube es ist ganz, ganz schwer, gemeinsam aufzuhören, weil einfach letztendlich doch jeder seinen eigenen Weg gehen muß. Das ist aber eine Erfahrung, die ich auch erst im Laufe der Jahre hier mitgenommen habe, selber hätte ich es auch nicht gewußt und hätte, wäre mein Mann Raucher gewesen, auch versucht, ihn mit ins Aufhörerboot zu holen. Also woher solltet Ihr es wissen.
Mein Angebot an Dich und Deine Frau daher: Geht jeder Euren Weg. Und jeweils mit der Unterstützung des anderen. Bleibe doch der Rauchfreiheit treu Dreilaenderjeck, Du hast schon einiges darin investiert und schon viel geschafft. Welche Vorteile siehst, erlebst oder spürst Du denn für Dich? Sind da nicht Sachen dabei, die Du nicht mehr missen möchtest? Halte diese für Dich hoch. Es hat sich gelohnt, aufzuhören!
Und was Deine Frau angeht: Akzeptiere ihre Entscheidung. Sprecht gerne darüber, wenn Du schon merkst, daß sie in alte Muster verfällt, wenn es Dir Bedürfnis ist. Aber nicht belehrend sondern beobachtend. Laß sie wissen, daß Du ihr die Hand reichst, wenn sie wieder aufhören möchte, richte ihr aus, daß auch sie hier gern willkommen ist (oder ist sie auch schon hier im Forum aktiv?), mach ihr einfach klar, daß sie nicht allein ist, sollte sie sich wieder auf das Aufhören konzentrieren wollen. (Bitte auch gerne, daß ein Ausrutscher oder Rückfall die Aufhörerkarriere nicht beendet! Die allermeisten hier haben mehrere Anläufe gebraucht. Das ist ganz normal und lange kein KO.) Aber versuche bitte, Dich für den Moment damit abzufinden, ohne Deinen eigenen Weg zu verlassen. Meinst Du das geht für Dich?
Vielleicht könnt Ihr vereinbaren, daß sie, wenn sie schon rauchen möchte, dies vielleicht nicht unbedingt in Deiner Gegenwart tut, wenn es Dir nicht angenehm oder zu gefährlich für Deine eigene Rauchfreiheit ist. Denkst Du sie kann sich darauf einlassen, Dich in Deinen Rauchfreibleibensbemühungen zu unterstützen? Wenn Du ihr ruhig erklärst, daß es nun schon Dein Wunsch ist und Du das durchziehen möchtest? Kannst Du in aller Liebe, Respekt und angenehmer Gesprächsatmosphäre ein diesbezügliches Gespräch mit ihr führen?
So oder so, ich finde Ihr leistet super Arbeit mit dem Rauchausstieg. Du, weil Du es mit großer Disziplin schaffst, rauchfrei zu bleiben, und sie, weil sie mit abgesprungen ist und auch einige Zeit rauchfrei geschafft hat - das muß man ja auch mal honorieren und das kann ihr ja keiner mehr wegnehmen. Darauf kann sie aufbauen, wenn sie wieder abspringen möchte.
Ich wünsche Euch beiden alles Gute. Ihr schafft das bestimmt, zusammen und jeder auf seinem eigenen Weg. Herzlich grüßt
Lydia