Nornikotin
E-NR Team hat geschrieben:
Donnerstag 27. Februar 2014, 13:34
Entzug
Beim Entzug gibt es mehrere Phasen, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sind.
Diese kommen aber immer in derselben Reihenfolge.
Das Hinterlistige an der Sucht ist, dass das Nikotin an Stellen im Gehirn andockt, die für Endorphine (Glücksbotenstoffe) gedacht sind.
Diese fanden während der Zeit als Raucher keine Möglichkeit, an den Nervenenden anzudocken, weil ihr Platz bereits besetzt war.
Der erste Entzug dauert etwa drei bis vier Tage, dann ist das Nikotin im Körper abgebaut und die Rezeptoren im Gehirn verlangen keinen Nachschub mehr.
Der Platz ist für die kleinen Glücklichmacher wieder frei.
Endorphin ist eine Wortkreuzung aus „endogenes Morphin“ = vom Körper selbst produziertes Opioid.
Es folgt eine Zwischenphase des Glücks, weil Erfolg und Stolz über die erste überstandene Zeit für Hochstimmung sorgt.
Trotzdem fehlt es immer noch an genug Endorphinen, was dem werdenden Nichtraucher nach etwa 15 - 20 Tagen in traurige Stimmung versetzt.
Aber auch das ist nach ein paar Tagen vorbei.
Es folgt eine euphorische Phase, meist in den Tagen um die 30, auch diese dauert nur 3 - 4 Tage.
Der werdende Nicht-Raucher fühlt sich stark und dem Nikotin überlegen.
Das ist eine Falle, also Vorsicht!!!
Nun vergeht oftmals eine lange Zeit. Wobei sich die eingeprägten Raucherrituale immer noch stark bemerkbar machen.
Der letzte Schub kommt von der Zeitspanne her sehr unterschiedlich und liegt in etwa zwischen 60 und 160 Tagen.
Es kommt wieder zu Entzugserscheinungen, weil der Körper bemerkt, dass ihm der Stoff Nornikotin fehlt, es fühlt sich ähnlich an wie der erste Entzug.
Dieser Stoff hat dieselben Eigenschaften wie Nikotin, aber eine längere Verweildauer im Körper.
Der Entzug dauert wieder einige Tage. Achtet mal bei uns im E-NR Forum drauf, wie oft um die Tage 80-100 herum abgebrochen wird.
Wissenschaftler haben diesen Stoff im Tabak entdeckt und herausgefunden, dass er zu einem großen Teil für die verheerenden Folgen der Nikotinsucht verantwortlich sein soll.
Nornikotin führt zu schnellerer Alterung, kann Diabetes hervorrufen und steht auch im Verdacht auf Zusammenhang mit der Entstehung von Alzheimer.
Nornikotin
Schuld an diesem Zustand ist vermutlich der Stoff Nornikotin, der sowohl im Tabak vorkommt, als auch beim Nikotinabbau im Körper freigesetzt wird.
Reste des Nornikotins werden nach etwa drei Monaten Rauchfreiheit in der Leber abgebaut und vermitteln dem Ex-Raucher das Gefühl, eben erst eine Zigarette geraucht zu haben.
Dies hat heftige Schmachtattacken zur Folge, welche den Betroffenen oft völlig unerwartet erwischen. Meist dauert dieser Zustand circa eine Woche an.
Dann ist das Schlimmste vorerst wieder überstanden und der Ex-Raucher hat Zeit zum Durchatmen.
Nach sechs beziehungsweise neun Monaten kann dieses Phänomen nochmal auftreten.
Das Gefährliche an diesen Nornikotin- Schmachtanfällen besteht vornehmlich aus zwei Faktoren:
Zum einen rechnet der Ex-Raucher nicht mit ihnen, zum anderen ist bei den meisten Menschen zu diesem Zeitpunkt die Anfangsmotivation verschwunden,
die über die ersten kritischen Tage und Wochen hinweg hilft.
Mit dem Wissen nun um Nornikotin und dem begrenzt andauernden Schmachtzeitraum und der Unterstützung im E-NR Forum,
sollte sich jeder Ex-Raucher ausreichend motivieren können, um auch dem letzten Aufbäumen des Nikotinmonsters stand zu halten.
Quelle BBC-Online
Guten Tag Alpenschrath,
ja diese Publikation geistert durch das gesamte www und wurde auch hier schon vielfach wiedergegeben und heiß diskutiert. Es ist ja auch eine absolut darstellbare Erklärung für die mitunter auftretende Dreimonatskrise, und ja, auch ich denke, vielen bei der Bewältigung derselben auch sehr hilfreich.
Soweit ich weiß, ist dies allerdings auch die einzige Publikation, die diese Erklärung anbietet (sie wurde von diversen Webseiten veröffentlicht, jedoch ist der Wortlaut immer derselbe und geht immer auf dieselbe eine Veröffentlichung zurück), und wurde soweit mir bekannt nie mit weiteren Untersuchungen oder Forschungen belegt. Außerdem ist zwar so weit ich weiß nachgewiesen, daß es das Nornikotin gibt und daß es beim Nikotinabbau freigesetzt wird, aber nicht, daß Nornikotin sowas kann. Auch erlebt nicht jeder Aufhörer diese Endkrise nach drei Monaten.
Also, sicherlich ist diese Veröffentlichung, die hier wie gesagt auch keine unbekannte ist, eine absolut hilfreiche mögliche Erklärung für diese erneut auftretenden Schmachtgefühle zum Ende der Entwöhnung hin. Aber als gesetzt ansehen möchte ich sie noch nicht (es steht ja auch das Wörtchen "vermutlich" drin), und schließlich mündet ja auch nicht jede Entwöhnung in so einer Krise nach zwei bis vier Monaten. Man sollte diesen Ablauf also auch nicht zwingend als vorgegeben betrachten, jeder erlebt seinen eigenen Entzug und muß sich situativ auf die Gegebenheiten einstellen. Wir erleben hier auch immer wieder, daß Aufhörer ohne Drei-Monats-Krise aus der Entwöhnung rauskommen, also macht Euch keine allzugroßen Sorgen über das was auf Euch zukommt. Schaut was kommt, und dann gehen wir es gemeinsam an, einverstanden?
Zu Deinen heute 50 Tagen gratuliere ich Dir allerdings herzlich! Das ist ja ein toller Erfolg. Was gönnst Du Dir denn heute zur Belohnung? Eine Belohnung wäre heute höchst angemessen, nicht nur wegen Deiner tollen Tageszahl sondern auch, um die Produktion der Glücksbotenstoffe anzukurbeln (denn dieser Aspekt in der von Dir zitierten Veröffentlichung ist ja nachgewiesen). Also komm, gönne Dir verdienten Lohn für Deine Leistung und widme ihn Deiner Rauchfreiheit. Ich lasse Dich hoch leben!
Vielen Dank für die Bereit- und Zurdiskussionstellung des Beitrages! Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo Lydia,
Vielen Dank für deine freundlichen Worte
Ich habe deine Nachricht leider erst jetzt entdeckt.
Vielen Dank auch für die Aufklärung über den Beitrag.
Inwiefern dieser wissenschaftlich korrekt ist, können wir natürlich nicht überprüfen.
Aber ich fand noch folgenden Text im Netz und finde den auch äusserst interessant:
Nornikotin kommt natürlicherweise im Tabak vor und entsteht auch im Abbauprozess von Nikotin im Körper. Das Forscherteam des Scripps Research Institute in La Jolla/Kalifornien hat entdeckt, dass der Stoff mit Körperproteinen reagiert und wichtige Funktionen der Proteine verhindert. Den Prozess vergleichen die Wissenschaftler damit, dass Zucker beim Erhitzen braun wird oder Lebensmittel alt werden lässt. Die Forscher haben auch festgestellt, dass Nornikotin einen zweiten zerstörerischen Effekt hat: Es reagiert mit Steroiden in Medikamenten wie Cortison und Prednison und macht ihren Einsatz gefährlich. Nornikotin haftet sich an die Steroide und an gewisse Aminosäuren bei Proteinen.
Die modifizierten Steroide und Proteine können in Interaktion mit anderen chemischen Stoffen im Körper treten und führen zur Bildung von so genannten "Advanced Glycation Endproducts" (AGEs). AGE-Modifizierungen verursachen eine Beeinflussung von Proteinstrukturen und -funktionen. Diese werden von Forschern mit einer Reihe von Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Atherosklerose und Alzheimer in Verbindung gebracht. "AGEs sind natürlicherweise nicht im menschlichen Körper", so Tobin Dickerson, der an der Untersuchung mitarbeitete. Der menschliche Körper sei nicht dafür vorgesehen mit diesen Stoffen fertig zu werden, erklärt der Mediziner.
Die Wissenschaftler haben bei Rauchern höhere Mengen an Nornikotin-veränderten Proteinen und AGEs gefunden als bei Nichtrauchern. Nornikotin bleibt auch wesentlich länger im menschlichen Körper als etwa Nikotin, das schnell abgebaut wird, wenn man aufhört zu rauchen. Das vermuten die Forscher, ist auch der Grund warum das Rauchen zur körperlichen Sucht führt. Studienleiter Kim Janda meint, dass AGEs auch für die erhöhte Mutationsrate bei Zellen verantwortlich sind. Das wiederum erhöht das Krebsrisiko. AGEs werden auch mit der Stimulierung von Proteinablagerungen im Hirn in Verbindung gebracht. Diese spielen bei der Entstehung von Alzheimer eine Rolle. Janda räumt auch ein, dass diese Probleme für alle Produkte, die Nikotin enthalten, gelten.
[quote="Elexir"]
Und jetzt beantworte mal die Frage: Warum bist du IMMER übellaunig?????
Für dich etwas Humor, hoffentlich trifft irgendwas deinen Geschmack:
:
[/quote]
Hallo Elexir,
Ich hoffe, ich darf dich hier zitieren?
Ich vermute, ich finde keinen besseren Weg, dich blosszustellen.
Überhaupt nicht übellaunig.
Ich habe einfach mal die Simpsons-Macher, Monty Python und Volker Pispers angeschrieben und denen gezeigt, was anscheinend WIRKLICH lustig ist.
So Bilder einer schlafenden Sonne, einer wachen Sonne, einer tanzenden Frau....
Die werden sich kringeln vor lachen und sich schämen, dass die bisher nichts lustigeres hervorgebracht haben.
Aber so ist es halt, das Leben kann grausam sein.
Vielen Dank für deinen Humorbeitrag.
Tatsächlich gibt es nur diese eine Veröffentlichung (2002) des Scripps Research Institute in La Jolla / Kalifornien - eine medizinische Forschungseinrichtung mit Schwerpunkt Biomedizin.
Was mich stutzig macht, dass 2002 Nornikotin als schädigend im Hinblick auf Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Atherosklerose und Alzheimer beschrieben wird.
2003 erschien dagegen ein einziger weiterer Artikel des Molecular Sciences Institute /Kalifornien, in dem Nornicotine als Therapiehoffnung gegen Alzheimer benannt wird. Und danach Schweigen? Keine finanziellen Mittel, um das Wundermittel gegen diese erschreckende Erkrankung zu entwickeln?
Wir wissen aus der Vergangenheit, was die Zigarettenindustrie schon alles unternommen hat, um ihre Gewinne zu steigern. Forschungsberichte über Suchtwirkung und Krebsauslösung verschwanden in den Schubladen der Industrie. Forscher wurden bestochen.
Zigarettenbosse haben sogar vor Gericht gelogen.
1994 hatten die sieben Bosse der grössten US-Tabakkonzerne vor dem amerikanischen Unterausschuss "Gesundheit und Umwelt" geschworen, dass Zigaretten keine süchtig machenden Stoffe enthielten.
1997 versicherte der Vorstandsvorsitzende von Philip Morrisn einem Verfahren, das der amerikanische Bundesstaat Florida gegen Zigarettenfirmen führte: "Ich würde Zigarettenfirmen sofort schliessen, wenn es schlüssige Beweise für die krebserregende Wirkung des Rauchens gäbe."
Dass es gelogen war, kam erst viele Jahre später ans Tageslicht.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Sache mit dem Nornicotin auch unter dem Deckel gehalten wird - denn wenn man als Süchtiger beim Rauchstopp nach Monaten unerwartet Entzugssymptome bekommt und nicht drauf vorbereitet ist, ist natürlich die Rückfallgefahr deutlich erhöht - und die Verluste für die Industrie halten sich in Grenzen.
Salu2
Angelika
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