Euphorie verschwunden, jetzt nur noch Wutattacken

Verfasst am: 06.03.2019, 10:24
NieCheri
NieCheri
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Guten Morgen,

ich weiß momentan nicht mehr weiter und bin am verzweifeln......
Vor 44 Tagen habe ich mit dem rauchen aufgehört. Wie bei vielen hatte ich die ersten 2 Wochen Stimmungsschwankungen, unruhigen bis gar keinen schlaf, Unruhe etc.

Aber was ist jetzt auf einmal bei mir los?
Seit 5 Tagen bin ich sehr gereizt, habe Wutausbrüche und mir geht es gar nicht gut.
Immer ein Schwanken, zwischen ausrasten bei jeder Kleinigkeit und heulen.
Ab und zu stehe ich bei Rauchern, was mir aber nichts mehr ausmacht, eigentlich.
Am Tag denke ich schon gar nicht mehr ans rauchen und bin froh aufgehört zu haben.

Aber warum fühle und verhalte ich mich jetzt so?
Sind das nach 6 Wochen nachwehen des Nichtrauchens, obwohl ich ans rauchen nicht mehr denke etc.
Ging/oder geht es jemanden auch so?

LG NieCheri

Verfasst am: 06.03.2019, 10:49
Rooni75
Rooni75
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Hallo NieCherie

Habe auch schon gehört das Rauchstopp Depression auslösen kann.
Musst mal googeln, glaube das kriegt man ganz gut wieder los.
Sei stolz auf Dich ich hab erst 19 Tage!
Lg Rooni

Verfasst am: 06.03.2019, 11:13
Nomade
Nomade
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Moin NieCherie,

erst einmal ein herzliches Willkommen hier in der Runde der Bald-nichtmehr-, Gerade-nicht-mehr-, Schon-lange-nicht-mehr- und Schon-ewig-nicht-mehr-RaucherInnen.

Du bist schon echt weit gekommen - Gratulation dazu!

Deine augenblicklichen Probleme können mit der "Regel" - "3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate" zusammenhängen....
Ungefähr um diese Zeit - so dogmatisch muß man das nicht sehen - habe viele ExraucherInnen depressive Phasen und denken - was soll der Scheiß, ist doch eh alles egal, kratze sowieso irgendwann ab - warum also nicht eher statt später.... so in der Preislage jedenfalls....
Zwar sind Deine drei Wochen schon ein bißchen her und die drei Monate noch nicht ganz erreicht :.... aber es ist trotzdem möglich, daß es sich um eine derartige Stimmungsschwankung handelt - die wahrscheinlich in Kürze überwunden ist.

Also nicht verzagen - "einfach" aushalten - vielleicht (wenn möglich) ein bißchen mit Humor und Selbstverscheißerung nehmen.... es geht vorbei - versprochen.
Halte durch, eines Tages wirst Du möglicherweise schmunzeln können darüber - auch, wenn Du Dir gerade dies jetzt gar nicht vorstellen kannst.

Du hast aber schon sehr viel erreicht, das es zu bewahren gilt - tu Dir etwas Gutes, mach einen Wellnes-Tag, kauf Dir ein gutes Buch (so Du gern liest) oder irgend eine andere schöne Kleinigkeit, mit der Du Dich für Deine starke Leistung belohnst.... aber fang' bloß nicht wieder an zu rauchen "damit die Depri-Phase aufhört" - die Enttäuschung über Dich selbst würde Dich noch mehr überfluten.... muß doch nicht sein....oder

Ich halte die Daumen, daß es Dir bald besser geht.
vielleicht kommst Du heute zur "Poolparty" - da werden die 250 rauchfreien Tage von pearle Heike gefeiert - das lenkt ganz gewiß ein wenig ab.... (hier haben bestimmte Meilensteine eine eigene Würdigung erhalten - Du hast z.B. demnächst die "Blümchenwiese" erreicht - in nur noch 6 Tagen!)

Alles Gute für Dich
wünscht
de Nomade

Verfasst am: 06.03.2019, 12:58
Bouba78
Bouba78
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Hallo NieCherie,

<<Ab und zu stehe ich bei Rauchern, was mir aber nichts mehr ausmacht, eigentlich.
Am Tag denke ich schon gar nicht mehr ans rauchen und bin froh aufgehört zu haben.<<

Und dann schon 44 Tage!

Das ist doch top. Freu Dich darüber.

Ansosnten musst Du deine Gewohnheiten ändern, dich hinterfragen, warum ausgerechnet jetzt Du rauchen möchtest und Du musst deine Einstellung zum Rauchen verändern. Ich will ja nicht immer Werbung machen, aber mir hilft das Buch von Allen Carr sehr. Besorg es Dir mal.
Denn : Die Zigarette hilft Dir nicht! Wie sagt Allen Carr: Du bist in eine raffinierte Falle geraten wie alle Raucher. Bei mir tobt das Monster auch noch schwach ab und an, aber ich sage mir, nein Du brauchst das nicht. Mit Stress wirst Du anders fertig. Ich sage mir, was ich bereits alles positives habe, seit ich nicht mehr rauche und plötzlich ist selbst der leise Schmachter weg und ich bin stolz drauf.
Die Zigarette ist eine Gehirnwäsche, eine Täuschung. Es ist das Nikotinmonster, was Dir Ruhe signalisiert, die vermeitliche Entspannung die suggeriert wird. Das Nikotinmonster will Nahrung! Eine Zigarette..und Du wirst nach der nächsten gieren. Wovor hast Du Angst? Was versetzt Dich in Panik? Das suggeriert Dir die Zigarette, das kleine Nikotinmonster...eine vermeintliche Leere...
Wie gesagt, ändere deine Einstellung und deine Gewohnheiten, vielleicht magst ja mal erzählen, warum und welche Situation das bei Dir auslöst.
Da kann man dann beseer ansetzen.

LG und halt Durch Bouba78

Verfasst am: 06.03.2019, 14:39
miezhaus
miezhaus
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Guten Tag NieCherie,

ich kann und will Dir auch nur dazu gratulieren, daß Du schon seit 44 Tagen rauchfrei bist - und das gerade, wo es im Moment ja nicht so ganz einfach ist. Das ist eine Riesenleistung, die Du da ablieferst, mein Respekt ist Dir gewiß.

Wie wäre es denn damit, Dich gerade jetzt erstmal so richtig für Deine tolle Leistung zu belohnen? Das soll man während der Entwöhnung ja ohnehin weidlich tun: um die Motivation oben zu halten, um für sich selbst zu visualisieren, daß bei der Entwöhnung (die ja schon mal Schinderei sein kann) auch etwas für Dich herausspringt, noch bevor sie abgeschlossen ist, um die Laune zu verbessern und um das Belohnungssystem im Gehirn, welches ja auch durch das Nikotin betrogen worden ist, wieder auf Kurs zu bringen. Also tu Dir was Gutes, es ist hochverdient und Du kannst es im Moment sicherlich brauchen. Was würde Dir jetzt, heute oder morgen Freude bereiten, was kannst Du für Dich tun, damit es Dir besser geht? (Diese Frage kannst Du Dir übrigens immer stellen, wenn Du nicht so ganz im Gleichgewicht bist, und versuchen, Dir entgegenzukommen - nur nicht mit Rauchen.)

Worin ich mich meinen Vorrednern uneingeschränkt anschließen kann, ist daß so ein Entzug immer in Wellen verläuft. Dazu kommt, daß sich kein Entzug vorhersagen läßt. Jeder hat seine eigene Psyche, und wenn Deine entschieden hat, Dir jetzt, nach 44 Tagen, die schlimme Stimmung zu präsentieren, dann läßt sie sich nicht davon abhalten, egal ob diese bei anderen Aufhörern gleich am Anfang eintritt oder kurz vor Schluß. Es gibt da kein "normal", jeder durchlebt seinen eigenen Entzug. Es tut mir sehr leid, daß Dich der Deine jetzt gerade so beutelt NieCherie, ich habe zum Ende hin ziemlich gelitten und weiß wie hart einen das ankommt. Aber bitte laß Dich davon nicht erschrecken, es geht vorbei!

Allan Carr mit seinen drei Monaten wurde hier auch schon zitiert - und ja, es ist richtig, die Erfahrung hat gezeigt, daß eine Entwöhnung so um diesen Zeitraum herum dauert (bei mir waren es ziemlich genau 4, bei anderen kann es auch schon mal nach zwei, zweieinhalb Monaten vorbei sein). Und in dieser Zeit kann die Sucht noch alle Register ziehen, ganz egal, in welcher Reihenfolge und wann sie uns welche Welle präsentiert. Bitte mach Dir deshalb keine Sorgen, mit Deiner Entwöhnung könnte etwas nicht in Ordnung sein. Sie läuft, sie schreitet voran und Du machst das super! Die Welle, die derzeit über Dich hereinbricht, ist sicher hart, das kann ich Dir nachfühlen, aber Du gehst das ganze wirklich sehr reflektiert an. Gut daß Du hier geschrieben und Dich erkundigt sowie Dir Beistand geholt hast.

Ein weiterer Aspekt, zu dessen Betrachtung ich Dich gerne einladen möchte, ist folgender:

Geh mal von zwei Voraussetzungen aus, nämlich 1. als Raucher "kompensieren", also vernebeln wir unheimlich viele Schieflagen, anstatt sie zu bearbeiten, zu lösen und aus dem Weg zu räumen (à la "ich hab mich so aufgeregt, ich muß erstmal eine rauchen..." - und danach macht man nichts mehr und die Schieflage ist noch da, geschluckt, aber gärt weiter). Und 2. und das hat ja auch schon einer unserer Mitstreiter geschrieben, als Nichtmehrraucher erlebt man Gefühle ungedämpfter und heftiger als noch rauchend. Deshalb möchte ich Dich gerne einladen, mal zu überlegen, ob Deine "Wutanfälle" oder wie Du sie nennen möchtest, nicht sogar Ursachen haben. Gibt es viellicht, und wenn nur manchmal, nicht tatsächlich einen Grund auszurasten? Wenn Dich etwas ärgert, gib Deinem Ärger doch ruhig einmal Raum. Oder Dich etwas traurig macht. Ich bin nach knapp drei Monaten einmal vor Ärger furchtbar durch die Decke gegangen und war anschließend zunächst entsetzt von mir selbst. Aber weißt Du was? Es war richtig, mich in dieser Situation zu wehren, mein Kopf ist auf geblieben, ich habe hinterher sogar Recht bekommen - und dieses hätte ich als Raucher niemals durchgesetzt. Das zu steuern, das lernen wir, je länger wir nicht mehr rauchen, Nichtraucher hatten diesen Mechanismus auch nie und schaffen das trotzdem, ihren Ärger, Frust etc. zu kanalisieren. Und Du wirst sehen, erleben, wie Du es auch bald schaffst und wie befreit Du Dich fühlen wirst. Daher nimm diese überschiessenden Gefühle erstmal an NieCherie. Du findest bald wieder zu Deiner Balance zurück.

Halte weiterhin so toll durch, Du machst es wirklich sehr gut. Du schaffst das! Eine Extraportion Power und Durchhaltewillen sowie viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 08.03.2019, 10:18
Afri57
Afri57
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hallo NieCheri,

das ging mir nach 6 Wochen genauso,
dauerte bis mitte der 7. Woche.

Frust und absolute Lustlosigkeit und die Frage warum das alles.

Jetzt zum Ende der 8. Woche muss ich sagen,
diese Woche war top.

Also durchhalten, es lohnt sich.

LG und schönes WE
afri

Verfasst am: 08.03.2019, 17:26
Andineu
Andineu
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Hallo NieCheri,

kann dich voll verstehen. Hab vieles von dem was du berichtest auch so erlebt- gestern erst ein arges Tief - heute geht es mir bereits wieder deutlich besser. Ich hoffe und wünsche bei dir geht’s auch wieder aufwärts.
Sei lieb gedrückt
Für die knallfrechen Schmachter hab ich für mich glaube eine gute Lösung gefunden- aber die Formtiefs und mein Antrieb- naja werd sehen
Wünsche dir Kraft und Sturheit— und Freude und Power.

Liebe Grüße André