heute Abend
Hallo, ich habe mich gestern hier angemeldet heute Abend um 22.00 Uhr wird mein Rauchstopp sein. Ich habe in den letzten drei Jahren eine on- off- Rauchgeschichte hinter mir. Davor hatte ich es 11 Jahre ohne Rauchen geschafft, davor ca. 2 Jahre geschnorrrt, nachdem ich im Studium vor meiner Prüfungsphase mit viel Freude und ohne große Probleme nach ca. 3 Jahren Rauchen aufgehört hatte. Danach hatte ich immer das Problem, dass ich mich entschlossen hatte aufzuhören und der Stopp zunächst nicht so schwer war. Denn das Nichtrauchen im Alltag fällt eigentlich nicht so schwer, da ich es einfach hasse, dauernd Rauchen zu müssen. Inzwischen habe ich auch Kinder, die auf keinen Fall mitbekommen sollen, dass ich rauche, so dass ich mich auch immer zusätzlich verstecken muss, schnell versuchen muss, den Geruch loszuwerden etc. Aber es gab bisher immer wieder den einen Moment ein paar Wochen oder Monate nach dem Aufhören, an dem ich ohne groß nachzudenken doch eine geschnorrrt habe - beim Zelten am Lagerfeuer, beim Abend mit der Raucherfreundin o.ä. danach ging es dann immer wieder relativ schnell abwärts, bis ich mir doch wieder Zigaretten gekauft habe und jeden Tag am Rauchen war. Ich habe mir jetzt Strategien für diese Situationen überlegt, aber habe trotzdem Angst vor ihnen, weil ich eben immer gar nicht groß überlegt hatte... Hat hier jemand noch Tipps hiergegen?
Viele liebe Grüße von S.
Hallo Stekau,
herzlich willkommen in unserer Aufhörerrunde! Schön daß Du uns gefunden hast.
Es kommt ja öfters mal vor, daß ich mich in den Raucherkarrieren anderer wiedererkenne, aber bei Dir wären mir ja wirklich bald die Augen rausgefallen. Drei Jahre "herumeiern" nach elf rauchfreien Jahren bringe ich ganz genauso mit, und auch die Sache, daß nunmehr Kinder da sind, vor denen es um jeden Preis verheimlicht werden muß, war bei mir ganz genau so! Und ja, auch mein erster Rauchstopp verlief komplett ohne Gegenwind. Und diese "Momente", die Du beschreibst, die man während einer laufenden Entwöhnung ein paar Wochen oder Monate nach dem Rauchstopp hat, kenne ich auch. Für Dich bedeutet das aber: ich habe es geschafft, also kannst Du es auch! Und das gehen wir hier alle gern mit Dir an.
Ich denke, dieses "Nicht nachdenken", mit dem Du jene Augenblicke beschreibst, in denen Du wieder rückfällig geworden bist, läßt sich jetzt schon allein damit ein wenig eindämmen, daß Du Dich jetzt gezielt mit dem Rauchstopp auseinandersetzt. Indem Du hier mit uns diskutierst. Ich könnte mir vorstellen, daß das Thema Nichtmehrrauchen in Deinem Kopf präsenter wird als der Impuls zu rauchen, wenn Du Dich bewußt damit beschäftigst. Genau diese fehlende Auseinandersetzung während meiner ersten Entwöhnung (der einfachen) war meiner Meinung nach nämlich auch einer von mehreren Faktoren, der mich rückfällig werden ließ. Ich denke, unsere Sucht hier "breitzutreten", uns hier zu informieren, Fakten und Support zu holen, rückt die Rauchfreiheit in einen ganz anderen Fokus in unserem Kopf. Daher möchte ich Dich gern einladen, auch weiterhin Deine Gedanken hier zu entwickeln, um Dir klar zu machen, wie Deine Rauchfreiheit fortschreitet und wie wertvoll sie ist.
Aber bitte befreie Dich von der Angst. Selbst wenn Du nun während oder nach der Entwöhnung einer solchen Situation mal anheimfallen solltest, ist die Rauchfreikarriere ja noch nicht beendet. Dann gilt es, sich zu überlegen, was dazu geführt hat und wie Du vergleichbare Situationen beim nächsten Mal anders bewältigen könntest. Und Dich wieder aufzurappeln und den Weg weiter zu gehen (und nicht weiterzurauchen und wieder Tabak zu kaufen). Denn Du kannst das! Viele hier sind über Situationen gestolpert, das ist kein Beinbruch. Im Gegenteil, es ist auch in Weg in die Rauchfreiheit: Du lernst ja dabei, welche Momente das sein können und lernst Achtsamkeit in solchen Situationen. Das kannst Du jetzt schon mit den dir bekannten Situationen machen: Denke doch nochmal durch, welche das waren, in denen Du ausgerutscht bist (Zelten, Raucherfreundin, was noch?), und überlege Dir, wie Du diese Augenblicke anders bewältigen könntest. Da kommen Deine Strategien ins Spiel. Und wenn Du doch einmal unbedacht auf so einer Situation ausgleiten solltest, dann hast Du wieder eine erkannt, die Dir gefährlich werden kann und kannst sie ausmerzen. Irgendwann hast Du dann genug Erfahrungen: so funktioniert der Weg in die Rauchfreiheit auch! Nicht nur der final cut, sondern auch trial and error. Die Erfahrung haben viele hier, die schlußendlich auch rauchfrei geworden sind. Du mußt wirklich keine Angst haben. Spring heute abend erstmal ganz entspannt ab und schau dann genauso entspannt, was passiert.
Strategien für Rauchersituationen sind übrigens wirklich super, sehr gut daß Du Dich etwas vorbereitet hast! Sie treffen einen dann nicht so unvorbereitet und erschrecken den Aufhörer damit nicht so. Welche Strategien hast Du Dir denn zurechtgelegt?
Was das Auftreten von Rauchgelüst Wochen bzw. Monate nach dem Rauchstopp angeht: das ist auch noch ganz normal. Auch wenn es eigentlich einfach war oder ist: solche Schmachtmomente können kommen, und das ist eine ganz fiese Finte unserer Sucht. Es gibt da zum Beispiel das Phänomen, daß Aufhörer, die schon etwa zwei, drei, vier Monate rauch- und eigentlich schon beschwerdefrei waren, plötzlich nochmal von einer regelrechten Schmachtwelle überrollt werden. Das ist besonders fies, weil man davon extrem genervt ist, da man sich eigentlich schon aus dem gröbsten raus wähnte, weil die anfängliche Euphorie dann schon verflogen ist und weil man den Eindruck gewinnt, diese wiederkehrenden Rauchgelüste werden wohl nie aufhören. Das bringt ganz, ganz viele Aufhörer ins Wanken. Ich hatte so eine Krise nach ganzen vier Monaten, da dachte ich auch, ich schmeiß hin und rauch weiter (zum Glück habe ich nicht). Wieviele Monate hast Du immer so durchgehalten? Ich habe nämlich so ein bißchen die Idee, daß Du mit der Entwöhnung regelmäßig noch nicht ganz durch warst, wenn Du nach einigen Wochen oder Monaten wieder geraucht hast. Diese Momente gilt es dann durchzustehen, da sie noch Teil des Aufhörprozesses sind. Aber das mußt Du ja nicht alleine oder tatenlos tun, kannst hier jederzeit schreiben und alle Hilfsmittel nutzen, die Dir gut tun.
Ja nun würde ich sagen, einen guten Start heute abend ins Nichtmehrrauchen! Ich finde Deinen Plan ganz toll, für Dich selbst und auch für Deine Kinder. Ich wollte den meinen dieses Vorbild, rauchen aber selbiges verheimlichen, nicht geben (denn sie sind oder waren zwar klein, aber nicht doof, irgendwann wären sie uns drauf gekommen - was hätte das mit ihnen gemacht?). Sie waren für mich auch ein unheimlich starker Motor, durchzuhalten. Du tust das richtige, für Sie aber auch und in erster Linie für Dich. Denn in Deinem Aufhörfilm bist Du die Hauptrolle.
Laß bald wieder von Dir hören! Bis dahin grüßt Dich
Lydia
Hallo Stekau,
bin seit über drei Wochen rauchfrei nach 10 Jahren. Und mir hat am meisten geholfen zu verstehen, dass sobald (nach ca. 3 Tagen) die körperliche Nikotinsucht vorbei ist, eine Zigarette gar keinen Sinn mehr macht. Denn jeder Effekt, egal ob Genuss, ob Entspannung etc., den die Zigarette jemals hatte nur daraus bestand die Entzugserscheinungen zu lindern. Und sobald du nicht mehr nikotinabhängig bist, hat die EINE Zigarette diesen Effekt nicht mehr, für diesen Effekt musst du noch eine und noch eine Rauchen und tja...das willst du ja nicht mehr.
Also ich wenn ich unbedingt eine Rauchen will mache ich mir klar, dass diese eine Zigarette dass mir diese EINE nichts bringt und ich mich erst wieder abhängig machen muss....naja kann ich machen ist halt scheiße....
Ich wünsche dir viel Kraft!
Hallo Stekau,
wie geht es Dir inzwischen? Bist Du denn am Abend des 26. wie gewünscht abgesprungen? Und selbst wenn nicht, freuen wir uns über ein Lebenszeichen: gibt es noch Bedenken die Du gern mit uns teilen magst? Oder Fragen? Bist jederzeit willkommen. Viele Grüße sendet Dir
Lydia