Ende im Gelände, Angst bekämpfen
Moin zusammen,
ich schließe mich hier nun auch mal an und bin bereit für ein paar echt üble Wochen :-)
Dato bin ich 22 Jahre alt und rauche seit vier Jahren sehr intensiv (in den vergangenen Jahren an Wochenenden gern mal drei Schachteln pro Abend , dieses Jahr "immerhin" nur noch ca 25 am Tag).
Das erste mal habe ich vor einem Jahr für ca 4 Wochen aufgehört. Es ging mir absolut gut (vorher und nachher) und der Wiederanfang war einfach nur der Dummheit verschuldet (Silvesterparty, Tequila, [Markenname wurde vom rauchfrei-team entfernt] :-p)).
Ich leide seit einigen Monaten an einer generalisierten Angststörung mit ziemlich starken Depersonalisationen, welche ich als Hauptproblem beim Nikotinstop sehe. Die Zigarette war immer mein "Backup" um wieder klar zu kommen wenn es mir nicht gut ging oder in ängstlichsten Momenten.
Grundsätzlich kann man sagen es geht stark bergauf, ich ernähre mich seit 4 Monaten absolut "clean", trinke keinen Alkohol und komme auch wieder ordentlich zum Sport.
Ich hab heute beschlossen den letzten Schritt zu wagen und mich von der Zigarette als Stütze zu trennen und rauchfrei zu bleiben / werden.
Mal schauen wo das hinführt :-))
Hab das ganze mal grob gehalten, freue mich über Nachfragen oder ggf. Feedback von anderen Aussteigern mit den selben Ursprungsproblemen (Angst, Zigarette, Stütze).
Grüße
Moin Fischkopp,
habe nicht mit Ängsten zu kämpfen gehabt, habe aber einen Bekannten im Freundeskreis mit ähnlicher Problemstellung. Mein Freund nach dem Rauchstopp (müsste bei ihm schon mehr als 1 Jahr sein) weder mehr noch weniger mit Angstzuständen zu schicken. Er meinte, dass Nikotin als Therapie nutzlos ist. Er hat wohl angefangen sie Ängste zuzulassen und in sich reinzuhören woher diese kommen (unter Anleitung mit seinem Therapeuten).
Gibt hier sicher noch den ein oder anderen Betroffenen der aus 1. Hand berichten kann, wollte das nur -als positives Beispiel- nicht unerwähnt lassen. Die Lotsen werden dir bestimmt den rechten Weg weisen, befolge ihn .
Der vermeintliche Auslöser zur Zigarette zu greifen manifestiert sich bei jedem anders.
Guck bei der größten Online-Video-Plattform mal nach Dr. Stefan Frädrich Videos, hast du dir das kostenlose Buch von Joel Spitzer schon angeguckt?
https://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Zieh es durch! Du schaffst das!
Fingerweg
[quote="Fingerweg"]
Moin Fischkopp,
habe nicht mit Ängsten zu kämpfen gehabt, habe aber einen Bekannten im Freundeskreis mit ähnlicher Problemstellung. Mein Freund nach dem Rauchstopp (müsste bei ihm schon mehr als 1 Jahr sein) weder mehr noch weniger mit Angstzuständen zu schicken. Er meinte, dass Nikotin als Therapie nutzlos ist. Er hat wohl angefangen sie Ängste zuzulassen und in sich reinzuhören woher diese kommen (unter Anleitung mit seinem Therapeuten).
Gibt hier sicher noch den ein oder anderen Betroffenen der aus 1. Hand berichten kann, wollte das nur -als positives Beispiel- nicht unerwähnt lassen. Die Lotsen werden dir bestimmt den rechten Weg weisen, befolge ihn .
Der vermeintliche Auslöser zur Zigarette zu greifen manifestiert sich bei jedem anders.
Guck bei der größten Online-Video-Plattform mal nach Dr. Stefan Frädrich Videos, hast du dir das kostenlose Buch von Joel Spitzer schon angeguckt?
https://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Zieh es durch! Du schaffst das!
Fingerweg
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Moin Fingerweg,
danke für deine Antwort :-) Ich denke auch, wie beim mutmachenden Beispiel, ähnlich. Das die Zigarette in irgendeiner Form helfen kann, resultiert lediglich daraus das ich es mir einbilde. Im Prinzip werden Ängste durch Nikotin, Adrenalinausstoß, Puls und Blutdruckerhöhung etc. noch gesteigert.
Tatsächlich habe ich sein berühmten Vortrag schon einige Male in den letzten Monaten gesehen, mit dem Buch werde ich mich gleich mal auseinandersetzen.
Vielen Dank für die Worte!
Fischkopp
Moin Fischkopp,
mit Problembewältigung hinsichtlich Angststörung kann ich zwar nicht dienen - aber ich denke, wenn ich das hier so lese, daß Du da selbst schon die richtigen Erkenntnisse gewonnen hast.
Das ist das Eine - 'ne ganz andere Woge ist natürlich, die Erkenntnis auch jedes Mal wieder "hervorzukramen", wenn Dich der Jieper stark überfällt.
Dazu wiederum hat Fingerweg Dir - meiner Meinung nach - einen guten Hinweis aus der Erfahrung seines Bekannten gegeben.
Eine kleine Krücke biete ich Dir an - damit Angst und Sucht nicht mehr gewinnen, sagst Du Dir ab jetzt: DIE NÄCHSTE ZIGARETTE RAUCHEN ICH NICHT - Punkt.
Es geht IMMER nur um DIESE NÄCHSTE ZIGARETTE.
Nicht um die nächste Stunde, den Tag, gar "die ganze nächste Zeit", die Du rauchfrei bleiben willst.
Es geht immer "nur" um die nächste Zigarette, die Du nicht rauchst.
So werden aus Minuten Stunden, Tage .... trotzdem - geht es IMMER NUR UM DIE NÄCHSTE ZIGARETTE....
Natürlich mußt Du überlegen, was - außer der Angst - Dich zum Rauchen animiert hat (Alkohol hast Du ja schon mal gestrichen - gute Maßnahme), welche Rituale Du herausgebildet hast, die es zu durchbrechen gilt, ob Du einen Lieblingsrauchplatz zu Hause oder bei der Arbeit hast - ersteren solltest Du umgestalten, letzteren meiden....
Wenn Du Dir für zu Hause eine Zettelsammlung anfertigst, auf der kleine, überschaubare Aufgaben stehen, kannst Du immer, wenn der Jieper kommt, einen Zettel ziehen und die darauf stehende Aufgabe auch wirklich ohne zu zögern erledigen - der Suchtdruck sollte sich in aller Regel dadurch erst einmal verpfiffen haben.
Sorry - etwas an der Frage vorbei - zum Thema "Angst" kann ich aber eben nix beitragen - und dann laß ich das auch.
Viel Erfolg und - Klasse, daß Du schon in so jungen Jahren den Durchblick beweist - damit hast Du den meisten hier (mich eingeschlossen ) 'ne Menge voraus!
Es grüßt
Nomade