Letzte Zigarette

Verfasst am: 18.09.2018, 11:01
Xandra
Xandra
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Danke, Ihr Lieben!

Dieses Forum hilft DEFINITIV! Ich lese so oft mit und freu mich, dass ich nicht alleine bin

Verfasst am: 19.09.2018, 11:47
miezhaus
miezhaus
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Hallo Xandra,

also erstmal möchte ich Dich herzlich zu Deiner wirklich tollen Leistung gratulieren, die gefundenen Zigaretten nicht zu benutzen, sondern zu verschenken. Ich möchte für mich wirklich nicht in Anspruch nehmen, daß ich in den ersten Tagen dasselbe hätte leisten können, wenn ich noch welche gefunden hätte. Hierfür meinen Respekt und ein großes Bravo.

Das wäre mal ein Anlaß für eine Belohnung. Weißt, die Raucherei hat ja auch das Belohnungszentrum im Hirn angesprochen. So wird der Rauchstopp auch gerne mal als Verzicht, als "Bestrafung" empfunden - was natürlich Blödsinn ist, aber die Sucht macht uns das so weis, beleidigt wie sie ist, weil wir sie nicht mehr füttern. Also müssen wir jetzt, und gerade in der Zeit der Entwöhnung, selber für Belohnungen sorgen. Egal, ob für gemeisterte Situationen, für erreichte Meilensteine oder auch einfach mal, wenn Du das Gefühl hast, Du könntest es jetzt brauchen. Kleine Belohnungen halten die Motivation oben und beweisen Dir, daß beim Rauchstopp schon vor dem Abschluß der Entwöhnung was für Dich rausspringt. Also: Womit könntest Du Dich für Deine Leistung belohnen Xandra? Was würde Dir denn Freude machen? Ein Cappu im Lieblingscafe, ein Waldspaziergang außer der Reihe, neue Deko? (Dürfen auch mal neue Schuhe sein, es haben auch schon Aufhörer auf neue Musikinstrumente gespart, also Belohnung ist, was Du darunter verstehst!) Gönn Dir was, sorge dafür, daß es Dir gut geht.

Nein, der Rauchstopp kann sich schon mal als weicheierungeeignet erweisen, da hast Du Recht. Aber bitte halte Dir vor Augen: es wird aufhören. Es wird erst besser werden, erträglicher, wirst mehr Routine im Nichtmehrrauchen kriegen - und irgendwann hört es ganz auf. Du wirst nicht für den Rest Deines Lebens von Schmacht verfolgt und mit dem Gedanken ans Rauchen bzw. dessen Unterlassung beschäftigt sein. Wirst ein freies Leben führen. Und das sind die paar Wochen Durchbeißen doch wert, denkst Du nicht? Rückblickend betrachtet kann ich Dir mitteilen: es war das Durchbeißen allemal wert.

Geh Deinen Weg so weiter Xandra, ich denke Du machst das super. Laß von Dir hören, und lade hier ab, was Dich anstrengt, ok? Weiterhin gutes Gelingen und viele Grüße von

Lydia

Verfasst am: 28.09.2018, 14:39
Xandra
Xandra
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Hallo zusammen,

wollte mich mal wieder melden...

Ich bin jetzt seit 15 Tagen rauchfrei, und hab zwischendurch sogar 4 Tage am Ballermann ohne Zigaretten überlebt. Das war erstaunlicherweise nicht mal schwer, obwohl ich jeden Tag Alkohol getrunken hab. Gut, ich war mit 3 Nichtraucherinnen unterwegs aber um mich rum wurde schon viel gequalmt. Ich hab mir die Leute angeschaut und hatte eher Mitleid mit ihnen. Vor allem am Flughafen: dieses panische Rauchen von 2 Kippen hintereinander weil man glaubt, so den Flug besser zu überstehen.

ABER JETZT DAS: ich bin wieder zu Hause, mein Mann ist mittlerweile auf das Dampfen umgestiegen, ich trink gerade keinen Alkohol und ernähre mich gesund UND HAB SO MEGA LUST EINE ZU RAUCHEN!!!! WAS SOLL DAS DENN JETZT?!?

Es ist echt mega hart! Ich hab sooo Schmacht und alle meine Tricks helfen nicht. Das Leben ohne Zigaretten kommt mir sinnlos vor. Sowas von bescheuert! Ich sag mir die ganze Zeit, dass alles viel besser ist ohne Qualm und es kommt mir so vor als würde mein Unterbewusstsein mich auslachen und mir ne Kippe anbieten.

Helft mir!

LG
Xandra

Verfasst am: 29.09.2018, 10:12
Xandra
Xandra
Themenersteller/in
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Hallo Bergsee,

vielen Dank für deine lieben Nachrichten & die Unterstützung!

Mir geht es heute schon sehr viel besser. Mir ist aufgefallen, dass ich mich in Situationen, die ich bisher nur als Raucher gekannt hatte extrem schwer tue. Gestern hab ich zum ersten seit dem Rauchstopp im Homeoffice gearbeitet... früher war mein ganzer Tag unterteilt in Zigis (nach gemeisterten Aufgaben zur Belohnung, vor unangenehmen Telefonaten zum Mut machen, zum „Abschalten“ zwischendurch). Das fiel gestern alles weg und ich hab mich dann richtig reingesteigert bis zum Gefühl „ohne Kippen wird das Leben nie wieder so gut sein wie vorher“!!! So ein Quatsch! Was das Kraut mit unserer Psyche macht ist schon erschreckend.

Aber jetzt ist es analysiert, der neue Tag begonnen und meine Gründe fürs Aufhören hab ich mir auch noch mal klar gemacht. Alles wird gut

Ich hoffe, dass ich die nächste Krise schneller und besser in den Griff bekomme.

Habt ihr diese Situationen auch immer noch?!? Was sind Eure Tipps?

Liebe Grüße

Xandra

Verfasst am: 29.09.2018, 12:09
Janeti
Janeti
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Liebe Xandra,
Ja, Homeoffice kenne ich und steht mir auch noch bevor.
Gerade die Ziggi VOR und NACH den diversen Aufgaben.
Aber das nächste Mal kannst Du selbst bestimmen wie Du Dir den Tag einteilst.
So sag ich mir es
Du muss nicht sofort raus nur weil sich meldet.
Du kannst einen schönen Tee trinken wann immer Du möchtest.
So habe ich mir meinen nächsten Homeoffice Tag ausgemalt und das hört sich doch ganz gut an
Schönen 16. Rauchfreien Tag

Verfasst am: 29.09.2018, 21:05
Xandra
Xandra
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Beiträge: 13 Beiträge

Liebe Janeti,

Danke für deine Nachricht! Du hast recht: man darf das alles nicht als Verzicht sehen, sondern sollte die Vorteile im Auge behalten. Sobald ich ans Rauchen denke hole ich mir das Bild der rauchfreien, gesunden, glücklichen, sportlichen Version von mir vor das innere Auge und atme tief durch (was nach 16 rauchfreien Tagen schon sehr viel besser funktioniert).

Wie geht es dir nach 2 Tagen ohne Qualm?

LG
Xandra

Verfasst am: 30.09.2018, 15:54
Janeti
Janeti
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Beiträge: 412 Beiträge

Liebe Xandra,

Danke dass Du mich fragst, ja 2 Tage sind geschafft und ich halte mich an positiven Dingen fest.

Du bist ja schon so viel weiter, das ist eine tolle Leistung.

Aber ich glaube Dir, dass es zeitweise immer noch sehr schwer ist.
Ich selbst habe mir vorgenommen, mich sehr lange Zeit bewusst mit dem Thema Nichtmehrrauchen zu beschäftigen.
( hier auf der Seite, Joel Spitzer lesen,...)
Die Motive und Ziele immer wieder und jeden Tag vor Augen halten und damit die Gedanken aufrecht zu erhalten, die uns zum Aufhören bewegt haben, ist sicher wichtig.
Ich denke diese Gehirnwäsche brauchen wir nach so vielen festgefahrenen Raucherjahren.
Ein Zettel an der Terassentür mit eigenen Ablnkungsmanövern ist meine Notfallhilfe.

Halte Dich an den guten Dingen fest, dass Deine Lunge schon besser atmen kann, ist ja wahnsinnig toll und Du kommst Deinem Idealbild einen guten Schritt näher

Liebe Grüße

Verfasst am: 02.10.2018, 13:13
miezhaus
miezhaus
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Liebe Xandra,

na Du steuerst ja schon die zweite Null an, wahnsinn. Und gleich darauf folgt die Vollendung der dritten Woche - da wäre ja wohl mal eine Belohnung angemessen, findest Du nicht? Man darf, soll sich ja sogar belohnen während der Entwöhnung: es hält Laune und Motivation oben, spricht das Belohnungszentrum an (welches ja auch vom Nikotin verstopft worden ist und erst wieder lernen muß, normal zu arbeiten und auch auf andere Reize zu reagieren) und visualisiert für Dich, daß beim Rauchausstieg was für Dich herausspringt, schon bevor Du die Entwöhnung hinter Dir gelassen hast. Also womit könntest Du Dich morgen oder übermorgen belohnen?

19 Tage ohne Rauch sind eine tolle Leistung Xandra, die nimmt Dir keiner und die ist wirklich stark. Aber geraucht haben wir viel, viel länger. Und in dieser Zeit auch Gewohnheiten erworben. Situationen, Tätigkeiten mit der Zigarette verknüpft. Und diese Verknüpfungen, die sind noch da, das hast Du schon echt gut erkannt. Deshalb gibt es auch Situationen, die Rauchverlangen triggern. Und die gibt es auch nach 19 Tagen noch. Da mußt Du Dir keine Sorge machen, wenn sich Schmacht einstellt. Das könnte auch noch ein paarmal so weitergehen, doch Du weißt jetzt, daß Du es aussitzen kannst. Und darfst Dir sicher sein, daß es irgendwann vorbei ist. Also das geht jetzt nicht ewig so weiter für den Rest Deines Lebens. Es wurde ja schon geschrieben, ein Erfahrungswert sind so drei, vier Monate ab Ausstieg (den Zeitraum von drei Monaten hat ja auch der Nichtraucherpapst Allen Carr schon beziffert), also ab da können viele Aufhörer die Entwöhnung als erledigt ablegen. Das ist nicht so viel im Vergleich zum Rest Deines Rauchfrei-Lebens, findest Du nicht?

Diese augenscheinlichen "Out-of-nothing-Schmacht-Attacken" haben natürlich nochmal ne ganz andere Qualität, auf die ist man gern mal nicht vorbereitet... sie können durch bestimmte Zeithorizonte bedingt sein ("um die Uhrzeit hab ich sonst immer geraucht"), durch körperliche Faktoren (ich hörte mal in meinem eigenen Bekanntenkreis von einem Aufhörer, dass er grundsätzlich auf der Toilette rauchte, der hat Schmachtattacken nach der "Erledigung" beschrieben) oder auch einfach, weil sich die Sucht gerade aufbäumt, weil sie nicht ausgehungert werden will. Es empfiehlt sich, da ein paar Ablenkungsmanöver schon bereitzuhalten, damit man nicht vor lauter Überraschung überrumpelt ist. So kannst Du der Sucht immer entgegenwerfen: "Ha! Da hab ich doch was in der Hinterhand." Und auch diese unerwarteten Schmachten sind nach 19, 20, selbst mehr Tagen noch absolut im Rahmen normaler Parameter Xandra. Was für Ideen hättest Du, um Dich abzulenken? Ein Glas Wasser trinken (entschmachtet wirklich!) oder das feste Kneten eines Relaxballes (fährt das Streßlevel herunter, das beim Schmachten entsteht) ist eigentlich immer ziemlich schnell und wenig aufwendig umsetzbar...

Also keine Panik. Allein Deine Erkenntnisse, wie widersinnig das alles ist, sind schon mal ein Sieg über die Sucht (die verbietet uns normalerweise nämlich so rationale Überlegungen, aber diesbezüglich hast Du Dich schon über sie hinweg gesetzt: toll gemacht Xandra!). Laß Dich nicht von den Schmachtanfällen erschrecken, das ist alles. Du machst das wirklich gut und ich bin sicher, das wird.

Ich wünsche Dir einen schönen Rauchfrei-Tag und weiterhin viel Power und Optimismus! Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 03.10.2018, 23:06
Xandra
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Liebe Lydia,

vielen Dank für deine Nachricht! Tut immer wieder gut zu hören, dass alles im „normalen Rahmen“ ist und es anderen ähnlich ergeht

Heute vor 3 Wochen saß ich Kette-rauchend auf dem Balkon und hab die erste Nachricht in diesem Forum geschrieben - schon krass! Ich fühl mich mittlerweile sehr gut und gewöhne mich an das Nichtraucher-Dasein mehr und mehr. Ab und an gerate ich noch in Situationen, wo ich kurz denke „jetzt eine rauchen!“ - einfach aus der Gewohnheit heraus Aber ich kann es aussitzen (toi toi toi, ich hoffe es bleibt so!).

Liebe rauchfreie Grüße an alle!

Xandra

Verfasst am: 05.10.2018, 08:37
Xandra
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Beiträge: 13 Beiträge

Hallo liebe Heike,

und vielen Dank für deine liebe aufbauende Nachricht! Das sind echt tolle Infos vom Erklärbär und für mich auch neu! Also ich wusste jedenfalls nicht, dass der Rezeptor genau jetzt neue Synapsen sucht.

Aber: ich freu mich mega drüber!!! Merke schon, dass es immer einfacher wird, die Schmacht kommen und gehen zu lassen, aber gestern war sie wieder einige Male auf Besuch... das drückt dann schon ein bissel auf die Stimmung!

Heute gönne ich mir und meinen zwei Jungs einen schönen Ausflug auf den Feldberg und morgen gehe ich shoppen

Liebe Grüße an alle,

und bleibt stark!