5. Tag rauchfrei, ich fühl mich gut, aber das Verlangen ist noch da

Verfasst am: 14.09.2018, 13:32
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 14.09.2018, 14:08
Autschn
Autschn
Dabei seit: 28. 08. 2018
Rauchfrei seit: 2288 Tagen
Beiträge: 100 Beiträge

Hallo Amelia,

Toll, dass Du schon fast eine Woche voll hast! Reduktion hat bei mir auch nie hin gehauen! Letztlich quält man sich ja um so länger, finde ich.
Dass Du die Schmachter analysierst, finde ich gar nicht so übel! Wenn Du nämlich fertig bist mit dieser Analyse, ist der Moment des Verlangens garantiert schon überstanden!

Ich habe es dieses Mal auch irgendwie einfacher, als früher und genieße das total! Ich wäre ziemlich dusselig, wenn ich das nicht als Chance begreifen würde. Ich habe dieses Mal nicht einmal Probleme mit den Verknüpfungen wie;
Kaffee - Kippe,
Pause - Kippe,
Auto - Kippe und welche auch sonst noch. Mir ist aber bewusst, dass da noch einiges kommen wird. Ich habe nur für mich beschlossen, es dann eben kommen zu lassen, es nicht zu dramatisieren und eben nicht mehr unachtsam zu sein, wenn man gerade meint, es ginge einem doch gut.
Ich habe keinen Bock auf Kampf und auf Rauch sowieso nicht.

Verfasst am: 14.09.2018, 15:20
michello
michello
Dabei seit: 04. 09. 2018
Rauchfrei seit: 2281 Tagen
Beiträge: 201 Beiträge

Hi Amelia, ich hab das Forum auch an meinem 5. rauchfreien Tag entdeckt, hab mich registriert und es bisher nicht bereut. Meine Entzugserscheinungen hielten und halten sich auch nach 40 Jahren des Tabakkonsums in Grenzen, ich habe zwar ohne körperliche Anstrengung ordentlich schwitzen müssen und auch lästige Schlafprobleme...dafür aber kaum subjektiv empfundenen Schmacht. Also ich kann mich gut beschäftigen, habe mein Rauchverhalten analysiert und glaube heraus gefunden zu haben, dass ich weniger der stressgeplagte, sondern eher der genussorientierte Raucher war.

Subjektiv empfinde ich dies nicht als Erschwernis, da Situationen der gefühlten stressempfundenen Anspannung mich nicht über die Maßen zur Kippe haben greifen lassen...sondern es waren eher die angenehmeren Zeiten und Momente, also bei Ruhe, beim musizieren, vor/nach dem Essen, zum Kaffee etc.

In meinem Fall gilt es also, diese Dinge vom Tabakkonsum zu entkoppeln, was mir bisher sehr gut gelungen ist, jedenfalls denke ich kaum aus Rauchen und kriege es auch nicht an die Nerven, wenn ich in rauchbeladener Umgebung wie neulich bei Freunden beim Kaffee sitze.

Apropos...ich bekomme den Eindruck, als wenn mir der Kaffee derzeit nicht mehr so bekommt, ich werd da mal auf Kakao umsteigen, da ich den sowieso gerne mag. Nicht dass der Kaffee mir irgendwas macht, er schmeckt einfach nicht mehr so gut....und wenn etwas nicht schmeckt oder sonstwie unbekömmlich ist, kann man es auch weglassen.

Rauchen hat mir immer geschmeckt, war stets Selbstdreher...aber es bekommt mir absolut nicht mehr und es ist für nix gut....und da ich keine Kringel blasen kann, ist es auch keine Kunst und kann daher auch weg.....

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit...und vertraue auf viele liebe Menschen hier...and keep on the good work!

Verfasst am: 14.09.2018, 16:14
vivess
vivess
Dabei seit: 17. 08. 2018
Rauchfrei seit: 2295 Tagen
Beiträge: 124 Beiträge

Hallo Amelia,

super, dass du dabei bist!!

Ich halte auch nichts von Reduktion. Habe nach einer ärztlichen Diagnose sofort aufgehört, wobei ich sagen muss, dass dies mental vorbereitet war und ich mich schon länger mit dem Gedanken das Rauchen aufzugeben, getragen hatte. Am Anfang war es trotzdem echt anstrengend, Schlafprobleme habe ich auch immer noch.

Aber ich habe nicht mehr so viele Kämpfe bezüglich des Rauchens an sich auszustehen, an das Rauchen denke ich nicht mehr so oft. Es sind einzelne Situationen, die mich noch an die Zigarette denken lassen, aber meistens weiß ich dann auch, dass ich es eigentlich nicht mehr will UND DASS ES AUCH GAR NICHTS BRINGT!!!!

Bei mir sind/waren es meiner Ansicht auch oft Dinge wie Ärger, Stress usw. die das Bedürfnis zu rauchen ausgelöst haben. Mein Problem ist daher zur Zeit, dass ich irgendwie lernen muss, mit diesen negativen Gefühlszuständen anders umzugehen. Ich bin leider zur Zeit sehr dünnhäutig und schnell genervt und gereizt.

Ich wünsche dir, dass du weiter dran bleibst und dir das Analysieren hilft! Gut, dass du da schon eine Strategie hast! Vielleicht kannst du auch mal überlegen, warum du eigentlich aufhören willst, dann hast du auch noch positive Gründe auf dem Schirm, die dir Kraft geben können.

Ein schönes Wochenende wünscht
Andrea.

Verfasst am: 17.09.2018, 12:36
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3841 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Guten Tag Amelia,

und auch von mir noch ein herzliches Willkommen bei uns Nichtmehrrauchern! Zu Deinem Ausstieg gratuliere ich Dir ganz herzlich, ebenso wie zu Deinem Einstieg in die zweite Woche heute, wenn ich richtig mitgezählt habe! In dem Zusammenhang: Hast Du vielleicht Lust, den Rauchfreizähler anzuschmeißen, würde es Dich motivieren, wenn Du die Tageszahl hochlaufen sähest? Du kannst ihn anschalten, wenn Du, hier eingeloggt, auf den Community-Reiter und dann auf Forum klickst. Dann siehst Du rechts oben Deinen Benutzernamen, blau unterlegt, Wenn Du da drauf klickst, gelangst Du in Dein Profil, wo Du die Angabe "Rauchfrei seit" mit dem entsprechenden Datum befüllen kannst. Nach dem Speichern siehst Du dann bei Deinen Beiträgen, seit wievielen Tagen Du rauchfrei bist. Mich hat es immter motiviert, diese Angabe wachsen zu sehen - ehrlich gesagt macht mir das heute noch Spaß. Wenn Du also Lust hast...

Natürlich macht sich die Schmacht noch bemerkbar Amelia, das ist auch ganz normal. Das wird aber auch noch besser in der nächsten Zeit. Gut finde ich, daß Du für Dich schon mal artikuliert hast, in welchen Situationen sie Dich heimsucht. Was könntest Du denn in in den entsprechenden Situationen tun, anstatt zu rauchen... Also Streß, Ärger, Anspannung kann man ganz gut mit einem Relaxball begegnen, weißt schon, so Anti-Streß-Bällen aus Schaumstoff in der Größe eines Tennisballs, den man in den Händen feste kneten und knietschen kann. Wäre das was für Dich? Auch folgende Atemübung trägt ganz gut zur Entspannung bei: Atme etwa fünf Sekunden lang durch die Nase ein in den Bauch, bis sich dieser rundet. Halte dann die Luft etwa fünf Sekunden lang an, ehe Du sie für acht bis zehn Sekunden lang sachte durch die leicht geöffneten Lippen wieder ausbläst, so als würdest Du eine heiße Suppe pusten. Nach ein, zwei Atemzügen im eigenen Rhythmus kannst Du diese Übung auch nochmal wiederholen, bist Du Dich gelöster fühlst. Das wäre noch so ein kleiner Tipp um zu entstressen.

Und was spricht dagegen, Freude damit zu quittieren, die Arme in die Luft zu werfen und JUHUUUU zu rufen. Gib ihr Raum, mach sie bemerkbar, das befreit. Oder sing, hüpf. Probier Dich da ein bißchen aus.

Überhaupt haben viele Aufhörer den Eindruck, daß sie Gemütsregungen, wie Du sie beschreibst, Wut, Ärger, Anspannung, auch Freude oder Glück, stärker empfinden als vorher. Ja, das kann auch durchaus sein, vernebeln wir sie doch nunmehr nicht mehr mit Nikotin. Und wir lernen auch damit umzugehen. Schau mal, Nichtraucher müssen ja schon immer ohne die falsch verstandene Kompensation durch den Rauch damit umgehen und schaffen das wunderbar. Und Du wirst das auch bald können. Auch ohne Workarounds wie Streßbällen, aber was spräche auch dagegen, sie weiterhin einzusetzen...???

Viele Aufhörer erleben die ersten drei, auch mal vier Wochen als anstrengend, damit bist Du gar nicht allein. Es ist sogar eine Entzugsphase, die der Nichtmehrraucherpapst Allen Carr schon mal definiert hat. Ist also gar nicht so aus der Luft gegriffen. Aber schließlich: es hört auf Amelia, und ich bin sicher, das weißt Du noch aus Deiner ersten Rauchfrei-Karriere, stimmts? Es ist irgendwann keine drängende Schmacht mehr. Ich könnte mir vorstellen, Dein Rückfall ist nicht auf drängendes Rauchverlangen zurückzuführen, sonder eher auf eine nicht ganz so brilliante Idee, richtig? Ist mir nämlich auch genauso passiert, also auch damit bist Du und sind wir nicht allein, das ist schon ganz vielen Aufhörern passiert - der Gedanke, eine ginge schon mal, hat mir elf Jahre Rauchfreiheit kaputt gemacht. Und nicht ein unwiderstehliches Rauchgelüst: denn das ist es nach einigen Wochen nicht mehr. Hab ein wenig Geduld und Durchhaltewillen. Mach Dir keine Gedanken, wie lang es diesmal dauern wird, man kann es nicht vorab bestimmen. Jeder Entzug ist anders. Geh einfach ganz entspannt Deinen Rauchfreiweg, sei Dir sicher, es wird vorbei gehen, und wenn es brennt, komme hierher und laß Dich auffangen. Ist das ein Angebot?

Freu mich wieder von Dir zu lesen Amelia. Bis dahin weiterhin viel Erfolg und viele Grüße von

Lydia