Entzug

Verfasst am: 07.09.2018, 18:20
Summer77
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Liebe Forumsmitglieder,

das ist nicht mein neues Wohnzimmer,
ich wollte nur mal eine kurze Befragung zum Thema Entzugssymptome starten, die bei mir in der dritten Woche deutlich nachgelassen haben. Es wird wirklich immer leichter. Die ersten drei Tage waren allerdings sehr schwer und dann hatte ich noch hin und wieder Tage, wo der Nikotinterrorist lästig war. Im Großen und Ganzem aber läuft es gut und viele Tage sind schon leicht bis sehr leicht. Yay!

Dennoch kaufe ich es niemandem ab, der sagt, dass er EINFACH und ohne jegliche Symptome nach Jahren oder Jahrzehnten der Sucht aufhören kann. Mich ärgert diese Aussage sogar ein bisschen, weil es die Zigaretten verharmlost. Dabei weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es sowohl eine psychische als auch physische Sucht ist, für deren Entkommen man mehrere Anläufe braucht. Auch wenn es individuelle Unterschiede geben mag, so glaube ich trotzdem, dass jemand der über 20 oder 30 Jahre geraucht hat, seinen Körper nicht einfach so umstellen kann, zudem wir doch wissen, was im Körper beim Rauchen und nach dem Aufhören passiert. Hinzu kommt, dass die Leute, die es mir weiß machen wollen, nicht sehr glaubwürdig rüber kommen, denn einen von ihnen zum Beispiel sehe ich auf jeder Party rauchen, aber in dem Monat zwischen Party 1 und Party 2 hat er NATÜRLICH gar nicht geraucht.

Eine andere Sache, zu der ich eure Meinung gerne lesen würde, sind die so genannten Gelegenheitsraucher. Ein Freund erzählte neulich, dass seine Freundin nur auf Partys raucht und das seit über 20 Jahren. Wie kann es sein, dass sie in dieser Zeit noch nicht angefixt wurde, wenn Nikotin eine der Drogen ist, die am schnellsten und stärksten abhängig machen? Ich traue diesem 'Gelegenheitsrauchen' auch nicht wirklich. Ich werde es auf jeden Fall nicht mehr riskieren, denn meine Raucherkarriere begann mit einer Zigarette und ich habe nicht geplant noch 20 Jahre später zu rauchen. Nach dem ersten Rauchstopp (1 Jahr) sollte es auch nur eine Zigarette werden und danach habe ich weitere 3 Jahre geraucht. Und ich bin eigentlich für Willensstärke und Disziplin bekannt.

LG

Verfasst am: 07.09.2018, 22:20
Summer77
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Liebe Heike, lieber KlabauterAki,

danke für eure Antworten. Ich werde ausführlicher antworten, wenn ein paar mehr Leute sich äußern.

LG ihr Lieben

Verfasst am: 08.09.2018, 09:00
Autschn
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Liebe Summer,

Meine Entzüge waren jedes Mal anders, aber so ganz mit links geht es meiner Meinung nach auch nicht.
Mich ärgert immer die Aussage, es gäbe zwar den psychischen Entzug, mit Nichten jedoch den körperlichen!
Und ob ich den körperlichen Entzug kenne und das in einer ganz fiesen Form. Es krampfte mich immer in der Bauchmitte und das auch während der Nacht, so das ich jedes Mal aufwachte, wenn es mich irgendwie "zusammen zog". Ich weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll. Auch wenn man eine schwache Erregungsschwelle hat, weil man meint, der Kopf fliege einem gleich weg, mag das ja irgendwie psychisch einher gehen, aber ich spüre das doch sehr wohl auch körperlich.

Dieses Mal habe ich nichts in dieser Art und frage mich schon, was denn anders ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch an der Tabaksorte liegen könnte. Ich hatte vor geraumer Zeit gewechselt und die letzte Sorte war vielleicht anders giftig, als die vorher???? Vielleicht weniger, oder andere Zusatzstoffe?
Zumindest bin ich dieses Mal recht gut durch die ersten Tage gekommen.
Dafür war ich dieses Mal bleiern müde, wo ich sonst immer eher aufgedreht und schlaflos war. Gereizt bin ich dieses Mal auch absolut nicht.
Aber wenn es denn schon so ist, wie es jetzt ist, dann sollte ich es einfach auch als "Schwein gehabt!" wahrnehmen und kalkulieren, dass dieses Aufhören mein endgültiger Neuanfang ist.
Quasi mit 52 Lenzen einfach mal den Ar**h in der Hose haben, aus der ewigen "VERSUCHS - Reihe" aus zu steigen sich endgültig entscheiden und eben TUN.

Naja und ich weiß nicht, ob die Gelegenheitsraucher wirklich besser dran sind. Meine Freundin ist so eine. Die konnte oft sogar glatt vergessen, dass sie den ganzen Tag nicht geraucht hat. Aber wehe, sie hat derben Stress, dann raucht sie einiges und wenn man ihr sagt, man selbst raucht nicht, dann kann sie es sich für sich selbst absolut nicht vorstellen. Ergo? Vielleicht ist sie anders süchtig, aber sie ist es!

Verfasst am: 08.09.2018, 12:34
michello
michello
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Das ist ein interessantes Thema, da möchte ich meine Erfahrung und Einschätzung dazu tun.

Ich bin 55, habe 40 Jahre bis zu 20 Stück selbst gedrehte Zigaretten ohne Filter pro Tag geraucht.

Seit etwas über einer Woche bin ich nun rauchfrei - ich bereue es nicht. Gestern habe ich stark rauchende Freunde in deren Wohnung besucht, die haben gequarzt wie die Schlote....ich hab das sehr gut aushalten können und bin nach eineinhalb Stunden und drei Kaffees wieder gefahren.

Die Entzugserscheinungen hielten sich in meinem Fall in engen Grenzen.

Physisch:
Ich hatte und habe lediglich enorme Schlafprobleme zu verkraften und ab und an heftig geschwitzt. Substituiert mit Pflastern oder Dragees habe ich deshalb nicht, aber ansonsten meine Gewohnheiten beibehalten, also ich trinke Kaffee und Tee und Malzbier in rauhen Mengen. Alkohol habe ich noch nie gemocht und daher auch nicht konsumiert.

Psychisch / Mental / Kognitiv/ Emotional:
Ich profitiere sehr davon, dass ich keinen rechten Suchtdruck entwickelt habe. Ich habe keinen Schmacht und muss überhaupt nicht ans Rauchen denken - ich kann mich als Musiker, Tier- und Gartenliebhaber sehr gut beschäftigen und mache regen Gebrauch davon...insofern aber auch nicht unüblich gegenüber meinen sonstigen Gewohnheiten.
Es kommt vor, dass ich zu Zeiten, in denen sich lang geübte Gewohnheitszeitfenster öffnen, unbedacht sage....jetzt mal eine rauchen...dann muss ich über mich lachen und natürlich rauch ich keine Zigarette. Diese Gelegenheiten sind zu den Mahlzeiten, nach dem Aufstehen und vor dem ZuBettgehen etc.

Ich weiß, dass viele unserer Kolleginnen und Kollegen da ganz andere Päckchen zu tragen haben, da kann man regelrechte Horrorstories lesen, die man froh ist, nicht am eigenen Leib durchmachen zu müssen. Ich glaube, dass der Leidensdruck sowohl physisch wie psychisch unendlich höher ist. Wer das schafft, dadurch zu kommen, wird hoffentlich vor einem Rückfall gut geschützt sein, damit er das nicht noch einmal durchleben muss.

Die Kehrseite bei einem so sanft empfundenen Ausstieg wie bei mir ist evtl. die große Gefahr, der irrigen Annahme zu erliegen, dass das Alles doch gar nicht so schlimm war und jederzeit noch einmal geschultert werden kann und aus diesem Grund weiter geraucht werden kann. Kann es, bestimmt, ich bin überzeugt davon. Aber warum möchte ich aufhören? Um es wieder und wieder zu versuchen? Ich fürchte, dass ich nur kapieren muss, dass in diesem Fall nicht der Weg das Ziel ist, sondern das Ziel erst am Ende des Wegs auftaucht.

Ich wünsche Allen, dass sie den Weg auf ihre Weise gut hinter sich bringen mögen, um zu einem gesünderen und selbst kontrollierten Leben zurück finden zu können.

Verfasst am: 08.09.2018, 16:22
stressless
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Hallo summer,
bei mir haben sich die letzten 3 Rauchpausen sehr unterschiedliche gezeigt in Bezug auf die Entzugserscheinungen.
Beim ersten ernsthaften Versuch ( er hat 2,5 Jahre gehalten), habe ich sehr gelitten. Ich war dünnhäutig, reizbar, ruhelos und hatte erstaunlich hohen Blutdruck und bestimmt 2 Monate Dauerschmacht.
Beim 2. Mal war das Schlimmste die Schlaflosigkeit ,wieder hoher Blutdruck und auch immer wieder extremer Schmacht. Dieses Mal bin ich erstaunlich ruhig, aber sehr müde und der Blutdruck ist ziemlich im Keller Auch diesmal schlafe ich ziemlich schlecht, aber es ist nicht so extrem. Und die Lust auf eine Zigarette ist meist nur kurz.....Für mich ist es diesen Sommer am erträglichsten....und hoffentlich das letzte Mal.

Zum Thema Gelegenheitsraucher...ich kenne einen, der raucht auf Partys und im Urlaub, ansonsten nicht. Wenn das auch Sucht ist, dann ist sie anders als meine.....ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich ihn oft beneidet und mir gewünscht, dass das bei mir auch funktioniert. Hat es aber nicht. Ich kann nur ganz oder garnicht.....in Zukunft hoffe ich sehr auf garnicht.

Schönes Wochenende
LG
stressless

Verfasst am: 08.09.2018, 19:01
Summer77
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[quote="KlabauterAki"]
[color=blue] Hallo Summer ,
Also was ich so Mitbekommen habe ist Nichts Einfach ob nun mit oder Ohne Hilfsmittel , ob man Reduziert oder den Kalten Entzug macht NICHTS IST EINFACH ! Alles ist Harte Arbeit .
Solche Sprüche hörte ich auch oft vom jemandem aus meiner Fam. "Das Hat mir garnis aus gemacht ,hab von jetzt auf gleich eingelassen .... " Dann habe ich seine Frau gefragt wie war das denn bei ihm ... Ja was soll ich sagen wie bei und eben nicht Einfach oder mal so eben ... Also nicht ins Bockshorn jagen lassen Einfach ist nicht ok .

Thema, die so genannten Gelegenheitsraucher :

Ich hatte die Tage noch so ein Satz dazu geschrieben bei jemandem , Für mich ist das Humbug sowas gibt es nicht .Es ist wie mit einer Schwangerschaft ein bisschen Schwanger geht nicht oder seh ich das Falsch ?
Wer Überprüft solche Aussagen wer begleitet ihn über den Zeitraum keiner ... Keiner ist dabei .
Ich denke man kann sich Jeden Mist auch schön Reden hab ich ja auch gemacht . Das ist kein Verurteilen bestimmt nicht .Ich habe auch geraucht auch viel und lange und das zu fast allen Gelegenheiten also immer , aber das war nicht die Frage oder nur da drauf Läuft es hinaus es gibt keine die so genannten Gelegenheitsraucher sind sonder echte Raucher ,das sind Sie . LG Hans[/color]
[/quote]

Lieber Hans,
ich habe es auch schon auf unterschiedliche Art und Weise versucht aufzuhören, mit und ohne Hilfsmittel, und ich stimme dir da zu, es war kein einziges Mal einfach. Ich finde es dieses Mal einfacher als die anderen Male (obwohl oder weil ich dieses Mal keine Nikotinersatzprodukte benutze?), aber einfach würde ich es nicht nennen. Es war schon ein kleiner Kampf.

Ich verstehe deine Ansichten über die so genannten Gelegenheitsraucher. Gelegenheit hin oder her, Tatsache ist, sie rauchen! Und ich vermute, dass sie mehr rauchen als sie zugeben. Ist nur so ein Gefühl, denn der hier führt häufig dazu, dass man sich selbst belügt.

Verfasst am: 08.09.2018, 19:10
Summer77
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[quote="Pearle67"]
Jajaja, endlich spricht es mal jemand an. Ich finde diese Leute, die sich vor einem aufbauen und sagen: ich habe vor zwei Jahren aufgehört. Habe 30 Zigaretten am Tag geraucht und das 20 Jahre lang. Habe gar nichts gemerkt, auch ganz und gar nervig.
Richtig ist, dass auch mein Entzug anders war, als ich gedacht habe. Ich dachte, dass mein Hauptproblem meine miese Laune und eine sehr niedrige Reizschwelle sein würden. Das war aber nicht so. Ich war müde. So müde. Ich habe an Duftkerzen geschnüffelt. Ich war weder gereizt, noch schlecht gelaunt. Dadurch, dass es überhaupt nicht so gewesen ist, wie ich dachte, war ich schon überrascht. Oh ja ich hätte Wände hochgehen können, Literweise Wein in mich hinein schütten und immer war ich müde unkonzentriert und leer.

Aber die Symptome, die ich erwartet hatte, blieben allesamt aus. Wenn ich jetzt sehr unreflektiert und unaufmerksam mir selbst gegenüber gewesen wäre, hätte ich auch gesagt, ich hatte keine Entzugserscheinungen. Vielleicht ist es das, was diese Erzählungen hervorbringt.

Gelegenheitsraucher gibt es nicht.

liebe Grüße Heike
[/quote]

Danke liebe Heike!
Habe mich schon in den ersten Zeilen verstanden gefühlt.

Das mit den Duftkerzen sah ich gerade vor meinem mentalen Auge :

Wieso glaubst du, dass es keine Gelegenheitsraucher gibt?

Verfasst am: 08.09.2018, 19:14
Summer77
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[quote="michello"]
Das ist ein interessantes Thema, da möchte ich meine Erfahrung und Einschätzung dazu tun.

Ich bin 55, habe 40 Jahre bis zu 20 Stück selbst gedrehte Zigaretten ohne Filter pro Tag geraucht.

Seit etwas über einer Woche bin ich nun rauchfrei - ich bereue es nicht. Gestern habe ich stark rauchende Freunde in deren Wohnung besucht, die haben gequarzt wie die Schlote....ich hab das sehr gut aushalten können und bin nach eineinhalb Stunden und drei Kaffees wieder gefahren.

Die Entzugserscheinungen hielten sich in meinem Fall in engen Grenzen.

Physisch:
Ich hatte und habe lediglich enorme Schlafprobleme zu verkraften und ab und an heftig geschwitzt. Substituiert mit Pflastern oder Dragees habe ich deshalb nicht, aber ansonsten meine Gewohnheiten beibehalten, also ich trinke Kaffee und Tee und Malzbier in rauhen Mengen. Alkohol habe ich noch nie gemocht und daher auch nicht konsumiert.

Psychisch / Mental / Kognitiv/ Emotional:
Ich profitiere sehr davon, dass ich keinen rechten Suchtdruck entwickelt habe. Ich habe keinen Schmacht und muss überhaupt nicht ans Rauchen denken - ich kann mich als Musiker, Tier- und Gartenliebhaber sehr gut beschäftigen und mache regen Gebrauch davon...insofern aber auch nicht unüblich gegenüber meinen sonstigen Gewohnheiten.
Es kommt vor, dass ich zu Zeiten, in denen sich lang geübte Gewohnheitszeitfenster öffnen, unbedacht sage....jetzt mal eine rauchen...dann muss ich über mich lachen und natürlich rauch ich keine Zigarette. Diese Gelegenheiten sind zu den Mahlzeiten, nach dem Aufstehen und vor dem ZuBettgehen etc.

Ich weiß, dass viele unserer Kolleginnen und Kollegen da ganz andere Päckchen zu tragen haben, da kann man regelrechte Horrorstories lesen, die man froh ist, nicht am eigenen Leib durchmachen zu müssen. Ich glaube, dass der Leidensdruck sowohl physisch wie psychisch unendlich höher ist. Wer das schafft, dadurch zu kommen, wird hoffentlich vor einem Rückfall gut geschützt sein, damit er das nicht noch einmal durchleben muss.

Die Kehrseite bei einem so sanft empfundenen Ausstieg wie bei mir ist evtl. die große Gefahr, der irrigen Annahme zu erliegen, dass das Alles doch gar nicht so schlimm war und jederzeit noch einmal geschultert werden kann und aus diesem Grund weiter geraucht werden kann. Kann es, bestimmt, ich bin überzeugt davon. Aber warum möchte ich aufhören? Um es wieder und wieder zu versuchen? Ich fürchte, dass ich nur kapieren muss, dass in diesem Fall nicht der Weg das Ziel ist, sondern das Ziel erst am Ende des Wegs auftaucht.

Ich wünsche Allen, dass sie den Weg auf ihre Weise gut hinter sich bringen mögen, um zu einem gesünderen und selbst kontrollierten Leben zurück finden zu können.

[/quote]

Hallo Michello,

herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung rauchfrei zu leben.
Schön, dass du nicht leiden musst und die Entzugssymptome sich in Grenzen halten. Du schreibst, dass du keine Schmacht hast. Die Frage, die sich mir da aufdrängt ist, warum hast du denn dann überhaupt so lange geraucht? Und warum hast du dich entschieden aufzuhören?

LG

Verfasst am: 08.09.2018, 19:21
Summer77
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[quote="stressless"]
Hallo summer,
bei mir haben sich die letzten 3 Rauchpausen sehr unterschiedliche gezeigt in Bezug auf die Entzugserscheinungen.
Beim ersten ernsthaften Versuch ( er hat 2,5 Jahre gehalten), habe ich sehr gelitten. Ich war dünnhäutig, reizbar, ruhelos und hatte erstaunlich hohen Blutdruck und bestimmt 2 Monate Dauerschmacht.
Beim 2. Mal war das Schlimmste die Schlaflosigkeit ,wieder hoher Blutdruck und auch immer wieder extremer Schmacht. Dieses Mal bin ich erstaunlich ruhig, aber sehr müde und der Blutdruck ist ziemlich im Keller Auch diesmal schlafe ich ziemlich schlecht, aber es ist nicht so extrem. Und die Lust auf eine Zigarette ist meist nur kurz.....Für mich ist es diesen Sommer am erträglichsten....und hoffentlich das letzte Mal.

Zum Thema Gelegenheitsraucher...ich kenne einen, der raucht auf Partys und im Urlaub, ansonsten nicht. Wenn das auch Sucht ist, dann ist sie anders als meine.....ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich ihn oft beneidet und mir gewünscht, dass das bei mir auch funktioniert. Hat es aber nicht. Ich kann nur ganz oder garnicht.....in Zukunft hoffe ich sehr auf garnicht.

Schönes Wochenende
LG
stressless
[/quote]

Liebe Stressless,

danke für deinen Beitrag. Du hast bei jedem Rauchstopp echt zu kämpfen, mehr oder weniger, aber du kämpfst. Ich finde es stark. Bleib dieses Mal dabei. Tue es dir nicht immer wieder an, auch wenn du bewiesen hast, dass du jede Schlacht mit dem letztendlich gewinnst.

Ich hatte dieses Mal so schlimme Entzugssymptome, dass ich es nie wieder mitmachen möchte. Zudem weiß ich, dass ein einziger Zug tödlich sein wird, also werde ich Zigaretten um jeden Preis meiden. Ich möchte auch nicht mehr von der Sucht mental und physisch kontrolliert werden. Ich möchte ich selbst sein.

Zu deinem Freund, dem Gelegenheitsraucher, ich weiß nicht. Ich traue dem Braten nicht. Wieso sollte jemand, der locker darauf verzichten kann zu rauchen, im Urlaub rauchen? Macht keinen Sinn. Außerdem ist es mit Nikotin so, dass man mit der Zeit immer mehr raucht, also falls die Gelegenheitsraucher wirklich nur bei Gelegenheit rauchen, was ich bezweifle, dann tanzen sie auf einem ganz dünnen Faden. Ich habe am Anfang meiner Rauchkarriere viel weniger und unregelmäßiger geraucht als zum Ende hin.

Verfasst am: 08.09.2018, 20:03
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Liebe Karin,

du hast nicht zu viel gelabbert. Ich hätte noch mehr lesen können. Dein Beitrag ist sehr interessant und aufschlußreich am schönsten finde ich das Ende, wo du sagst, dass das Rauchen eine Sucht ist, welche die Persönlichkeit verändert. Das war mir bis vor Kurzem gar nicht so klar. Ich wußte ja, dass das Rauchen ungesund ist und habe trotzdem geraucht, weil ich süchtig war und mir gewünscht, ich würde nicht usw. Du kennst das. Jeder Raucher kennt das. Dass aber Zigaretten, genauso wie andere Drogen, auch die Persönlichkeit verändert, ja kontrollieren, das habe ich mir nicht so klar gemacht. Die Erkenntnis dass die Zigarette das tut und zusätzlich meinen Tagesablauf bestimmt, war bei mir der "Klick", den ich gebraucht habe, um die Entzugssymptome auszuhalten.

Genauso wie du war ich dieses Mal bereit, den Entzug auszuhalten, um zu meinem wahren Ich zu finden. Und obwohl einige Momente oder sogar Tage schwierig waren und teilweise noch sind, so war und ist das trotzdem eine sehr lohnenswerte und Erkenntnis reiche Reise.

Ich hatte es mit Schweißausbrüchen, Schmachtattacken, Schlaf- und Verdauungsstörungen zu tun, aber ich habe kein einziges Mal mit dem Terroristen verhandelt. Und jedes Mal wenn die Entzugssymptome nachließen, überkam ich ein Gefühl der Euphorie. Ich bin jeden Tag glücklich darüber, dass ich nicht nur nicht mehr rauchen will, sondern vor allem nicht mehr rauchen MUSS. Jeder Raucher raucht, weil er rauchen MUSS. Der einzige Grund ist die Abhängigkeit. Dabei ist es 1000 Mal schöner FREI zu sein.