Das ewige hin und her...

Verfasst am: 05.07.2018, 09:45
MrMastery
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Guten Morgen werte Community,

das ist das zweite mal, dass ich das Ausstiegsprogramm mache.
Ich bin aber kein normaler "Raucher" ich war jetzt jahrelang E-Raucher.

Trotzdem habe ich jetzt den Schritt gewagt aufzuhören, warum?
Weil ich eine Sucht im Leben einfach als Belastung empfinde. Die Momente in denen man dampft sind super, aber in Momenten ohne Nikotin fehlt einem einfach immer etwas.

Beim letzten mal aufhören, ist es mir wesentlich schwerer gefallen, vielleicht weil ich die letzten Züge genossen habe wie nie. Dieses mal war ich strenger, ich hab meine letzten Züge mit dem Kopf im Klo geartmet. Klingt absurder als es war. Ich wollte einfach nur dieses "entspannte" Bild aus dem Kopf haben. Und ich muss sagen es hat geholfen, immer wenn ich daran denken zu dampfen hab ich dieses "unangenehme" Bild im Kopf.

Soweit so gut, ich habe es jetzt auch ziemlich weit geschafft und bin jetzt bei, 18. Tag. Gestern hatte ich aber das erste mal ein unheimlich starkes Verlangen.

Es ist so sonnig, und in der prallen Sonne sitzen nach getaner Arbeit, da wäre eine Zigarette/E-Zig. ein Traum gewesen.

Am Anfang wusste ich genau warum ich das mache, aber jetzt kommen mir zweifel "Warum mach ich das eigentlich?" "Dieses Wochenende fängt das Fest des Jahres bei uns an, das macht doch noch mehr Spaß wenn ich rauche". "Danach kann ich doch einfach wieder aufhören" "Warum tust du dir das an, E-Zig. stinken nicht, kosten nicht so viel, und beeinträchtigen deine sportlichen Leistungen nicht" "Jetzt trinkst du Kaffee statt Nikotin, ist dann dampfen nicht besser?"

Ich wollte einfach nur mal meine Gedanken mitteilen, weil ich hier ein stiller Leser bin und mal schauen wollte wie es ist, sich hier mitzuteilen.

Liebe Grüße
MrMastery (MrBeherrschung )

Verfasst am: 05.07.2018, 12:24
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Mr. Mastery,

Herzlich Willkommen hier in der Gemeinschaft. Ich gratuliere dir zu deinen 16 Tage in der rauch Freiheit, ohne Zwänge und Planung wo wann man raucher/dampfen kann.
Den ersten Schritt hast du nun gemacht, den Schritt in die Rauchfreiheit. Im zweiten geht es darum, nun die Rituale zu durchbrechen. Du schreibst selbst von Situationen in denen du Soooo gerne geraucht hast, ist das wirklich so oder ein Trugschluss. Sind es nicht nur Gedanken an ein altes Leben? Nostalgie. Wie sehen deine Motivationsgründe beim Rauchstopp aus? Was erlebst du positives? Wie kannst du die Ritualle abwandeln? Wo kann es schwig werden? Was kannst du anstelle dessen machen. Womit Belohnst du dich?

Lg Bine

Verfasst am: 05.07.2018, 15:51
MrMastery
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Danke für den herzlichen Empfang. Ich denke du beschreibst das schon ganz gut, es ist die Belohnung die mir etwas fehlt. Oder auch das Gefühl, dass Situationen nicht "perfekt" sind. Alle tollen Erinnerungen der letzten Jahre waren mit Rauchen/Dampfen (habe beides gemacht) verknüpft. Die Zigarette in der Sonne, im Urlaub, sind für mich das Non-Plus-Ultra der Entspannung, oder bilde ich mir das tatsächlich ein?

Dieses Bild geht mir nicht aus dem Kopf. Was mache ich denn jetzt stattdessen? Ich mache viel Sport und ernähre mich sehr gesund, weshalb Süßes als Belohnung nicht in Frage kommt.

Ich bin ein sehr nostalgischer Mensch, vielleicht bilde ich mir tatsächlich ein, dass das rauchen in bestimmten Situationen, die Kirsche auf dem Eisbecher ist. Ich weiß es nicht.

Verfasst am: 05.07.2018, 17:21
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo Mr Mastery,

ich bin Alma.....

Also die letzte E- Zigarette mit dem Kopp in der Kloschüssel, was für eine geniale Idee.....:

Ich glaube, unser Klabautermann hat recht, auch wenn ich keine Expertin bin....
Du befindest Dich gerade in einer Phase. Stell‘s Dir bildlich vor: Das Nikotin- Männeken sitzt auf Deiner Schulter und trichtert Dir diesen Blödsinn ein. Das ist Deine Sucht, nichts anderes! Rauchst Du eine (oder ziehst an Deiner E- Zigarette) bist Du wieder drin!

Das Perfide an der Nikotinsucht ist doch genau das, was Du als „Kirsche auf dem Eisbecher “ bezeichnest.....
Man verbindet alle schönen Momente mt der Zigarette.... In traurigen Zeiten war sie an meiner Seite, u.s.w..
Was soll denn ein Nichtraucher sagen? Wie sind diese Menschen nur durch‘s Leben gekommen?

Eine Userin hat hier mal geschrieben, dass alle Situationen neu überschrieben werden müssen, also Urlaub ohne Zigarette, Feierei ohne Zigarette.... Finde ich auch einen richtig. guten Ansatz....

Und ich habe Rituale verändert. Ich habe immer am Parkplatz vorm Dienst eine geraucht. In der ersten Zeit meines Rauchstopps habe ich auf einem anderen Parkplatz geparkt, nah am Gebäude.
Habe andere Kaffetassen benutzt, auf einem anderen Platz auf meiner Terrasse gesessen.....
Geholfen hat mir auch dass Lesen im Forum hier.
Kennst Du das Buch von Joel Spitzer „Nie wieder einen einzigen Zug“? Kannst Du Dir kostenlos runter laden, einfach googeln. Echt gut.

Und wie kannst Du Dich belohnen? Wie wäre es mit einem schönen Getränk mit Eiswürfeln/ Zitrone (gibt‘s auch kalorienarm ), etwas Obst, Sorbet, scharfe Minzbonbons...
Eins würde ich aber bedenken: der Rauchstopp fordert Dir viel ab. Vielleicht stellst Du Deine Ansprüche an guter und gesunder Ernährung etwas nach hinten und gönnst Dir mal was....... Wenn Du stabil bist, kannst Du Dich dem ja wieder widmen. Raucher bleiben ist mit Sicherheit ungesünder.....

Und- diese Zweifel bezüglich Rauchstopp und das Verlangen lassen wieder nach- wirklich.....
Ich habe über 22 Jahre geraucht und dann spontan aufgehört.
Rauchen hat null Vorteile, ich bin sooooo froh, dass ich frei von dem Zeug bin. Kennst Du etwa einen Ex-Raucher, der seinen Rauchstopp bereut?

Hör‘ nicht auf das Biest, Du hast schon sehr viel geschafft! Lohnt sich doch, weiter zu machen.....

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen!

LG, Alma

Verfasst am: 05.07.2018, 19:29
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Mastery,

Da hast du ja schon ganz viele, liebe Post mit Info und Tipps bekommen.

Ja ich kann dich nur bestätigen, eine Zigarette in der Sonne im Urlaub ist schon entspannend. So wird es suggeriert. Aber weist du was? Ich war erst vor 3 Wochen auf Teneriffa. Da habe ich auch ganz ohne Zigarette entspannen können. Gut sagst du jetzt, ich bin ja auch schon über 5 Jahre Rauchfrei. Da hast du Recht. Aber auch in den ersten Urlauben ging es. Was gehört für dich noch zur Entspannung? Ich habe z.B dem Rauschen des Meeres zugehört, wie die Wellen auf den Strand treffen, den Geruch der Meeres, der Algen und des Strandes wahrgenommen, ganz entspannt im Pool geschwommen…. Eine Menge einzelne Entspannungsmomente die ich genossen habe. Es ist wichtig die kleinen Dingen im Alltag wahr zu nehmen und sich zu erfreuen. Daran Spaß zu finden. Höre mal in dich rein, was würde zu dir und Entspannung passen?

„Perfekt“ ist so hoch gestochen, vielleicht nicht ganz richtig. Ich würde ehr sagen, die Situationen sind anders und ja es fehlt etwas. Das Gefühl kenne ich auch. Das sind die Gewohnheiten, die die Zigarette mit der Situation verbinden. Man kann da aber auch etwas Schönes anderes machen. Ablenkung ist ein wichtiger Stichpunkt. Was könntest du anstelle zu rauchen noch in der Sonne im Urlaub machen?

LG Bine

Verfasst am: 05.07.2018, 19:40
Sonnenschein66
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Hallo Mr Mastery,

Super dass du dich entschieden hast aufzuhören!!!
Du hast schon ganz tolle Kommentare erhalten, ich möchte gerne auf Urlaub, Sonne und Zigarette eingehen.
Was sind meine Erinnerungen:
Sonne, Liege am Strand, schön eingeschmiert mit Sonnencreme, Asche und Sonnencreme auf der Haut, für manche tolles Peeling, für mich bähhh.
Wind und Kippe: glühende Asche auf nackten Oberschenkel- aua.

Okay, es gab auch schöne Erinnerungen. Aber für mich ist Gott sei dank die Kirsche auf dem Eisbecher nur noch süß und leider mit Kalorien verbunden.
Man kann wirklich alles ohne genießen und entspannen, es ist sogar ohne viel besser.
Und ich habe 30 Jahre geraucht und das bei fast jeder Gelegenheit.

Liebe Grüße
Claudia

Verfasst am: 05.07.2018, 20:11
PrinzRalf
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Hi Mastery,

kann ich nachvollziehen. Ich war auch kein Stressraucher sondern ein Schönwetterraucher. Kippen und Urlaub das gehörte einfach zusammen, so wie der Grillabend, die Geburtstagsfeier, den Besuch im Biergarten usw.

Aber wenn man alles mal ohne Kippe durchlebt hat, merkt man schnell, das es Betrug von der Sucht war. Die schönen Momente im Leben bleiben schön, auch ohne Kippen.

LG Ralf

Verfasst am: 05.07.2018, 20:52
MrMastery
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Erstmal einen riesen Dank an jeden, der sich die Zeit genommen hat mich zu unterstützen!

Ich bin grundsätzlich ein sehr skeptischer Mensch und konnte mir schwer vorstellen, dass mir Kommentare hier helfen können, aber ich muss sagen das tun sie!

Ich möchte Nikotin, allerdings nicht als "Teufel" sehen, ich weiß dass ist hier etabliert, aber die "Sucht" zu verbildlichen macht sie meiner Ansicht nach "existent". Wenn man sich selbst zu oft einredet, dass man süchtig ist und der Teufel nicht weggeht, macht es die Sache schwerer statt leichter.

Okay genug davon

Zu den anderen Punkten:

[quote="Panini"]
Also meine App hat ausgerechnet, ich hatte schon mehr als 180.000 solcher Momente, wo ich mir die Kirsche auf dem Eisbecher "gegönnt" habe. Fragt sich bloß, warum einem das nicht zum Hals raushängt, irgendwann.... wahrscheinlich sind wir drogensüchtig und am Anfang des Ausstieges ist da noch viel Nostalgie und ein paar Restillusionen (die habe ich auch!!).

Mein Mantra ist: Ich rauche heute nicht, weil ich Genießer bin. Man kann doch den Moment nicht genießen, wenn man Erstickung simuliert und sich hinter einer Dampf- oder Rauchwolke versteckt und seine Hände nicht frei hat, oder?

Wir lernen um, das dauert eine Weile. Meiner Meinung nach kann man nur erfolgreich aussteigen, wenn man den Verzichtsgedanken ad acta legt.
[/quote]

Ich finde deine Ansicht klasse und ich denke so muss man das auch sehen. Ich möchte aufhören, weil ich das Gefühl habe durch die Zigaretten/Ezigaretten viel zu viel Zeit zu verpassen. Wenn ich in 50 Jahren auf mein Leben zurück blicke, dann werde ich nicht denken "Oh die Zigaretten, die waren immer gut" sondern, ich werde Dinge beherrschen, die ich mir beigebracht habe und Erinnerungen an tolle Erlebnisse haben. Man lebt nur einmal und ich finde meine Sucht hatte viel zu lange einen viel zu großen Stellenwert in diesem Leben.

@Alma1977: Das mit dem Überschreiben von Erinnerungen ist wahrscheinlich ein guter Punkt, ich habe die letzten 5-7 Jahre immer gedampft. Im Auto, in der Wohnung, nach dem Aufstehen, nach dem Sex, vor dem Sex (gut dass ich nicht während dem Sex gedampft habe ) im Urlaub, vor Prüfungen, auf Feiern, in der Sonne, am Strand, auf der Toilette. Es ist zwar schön, dass die Ezigarette nicht "riecht" aber sie verleitet auch dazu bei jeder Gelegenheit zu dampfen. Und ich verbinde daher viele schöne Erinnerungen mit dem Kick des Nikotins. Diese Verankerung wird sich nur schwer lösen und ich war Heute drauf und dran zu sagen "Ach dieses Wochenende machst du ne Ausnahme, für das Fest des Jahres", aber will ich das überhaupt, wie soll ich wissen, wie solche Feiern ohne Zigaretten sind, wenn ich mir nich die Chance dazu lasse.

In der Vergangenheit, waren Feiern meist mein Kryptonit wo ich mich habe hinreißen lassen zu rauchen (nicht weil mich jeder überredet hat, ich war dann derjenige der gefragt hat ob er eine haben kann, selbst wenn ich sie Minuten vorher abgelehnt habe.)

Entschuldigt den viel zu langen Text.

Verfasst am: 06.07.2018, 12:30
MrMastery
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Heute ist es nochmal verdammt schwierig. Es ist weniger das "Verlangen", als das ständige darüber nachdenken. Habe Heute sogar davon geträumt dass ich schwach werde... Hört das jemals auf? Ich habe aufgehört, weil ich nicht mehr immer davon abhängig sein will, aber wie lange hat es bei euch gedauert bis dieser "So, ich bin Nichtraucher, ich will gar nicht rauchen" Moment sich eingestellt hat?

Wie kann es sein, dass mir die ersten 10 Tage so unheimlich leicht gefallen sind, kaum Entzugserscheinungen, keinen Gedanken daran verschwendet. Da habe ich mich so gefühlt wie ich mir das wünsche. Und jetzt fühlt es sich an, als hätte ich Gestern aufgehört ...

Verfasst am: 06.07.2018, 14:54
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo Mastery,

hey, wieder einen Tag geschafft. Das freut mich!

Du fragst, wie lange es so dauert.....
Also ich kann Dir sagen, dass ich immer noch täglich mehrfach an Zigaretten denke. Aber das ist (überwiegend) nicht schlimm, der Gedanke verschwindet auch ganz schnell. Ab und zu bleibt er mal einen Moment länger und wird etwas hartnäckig, kann ich mittlerweile auch mit umgehen.
Also nach zwei bis drei Wochen wurde es schon mal deutlich besser....
Und ganz ehrlich, ob wir je wie Nichtraucher denken, bezweifle ich. Ein bisschen wird sie immer im Kopf bleiben, aber sicherlich dann eher harmlos.....

Also, der Klabauter hat absolut recht. Jetzt musst Du stur und stark bleiben. Deine Energie fließt jetzt in den Entzug.
Übrigens war meine erste Woche auch gar nicht schlimm, die zweite war schlimmer. Bei mir lag‘s aber daran, dass ich zu Beginn des Rauchstopps im Krankenhaus war, sechs Tage lang. Als ich dann nach Hause kam, wurde es schwieriger..... Aber, hat ja bis jetzt geklappt

Und was Du über Sucht schreibst.... Ok, nicht jeder muss sie bildlich machen, das stimmt. Aber Deinen Konsum, den Du ja nicht mal „eben so“ einstellen kannst, als Sucht zu akzeptieren, ist glaube ich trotzdem der absolut richtige Weg. Du weißt dann, was die Sucht mit Dir macht und kannst Dein momentanes Befinden einordnen.

Also, hab weiter Geduld, es ändert sich!

LG, Alma