3,2,1 Meins...Es ist mein Leben, jetzt aber mit Ansage

Verfasst am: 31.05.2018, 10:16
AndreaGC
AndreaGC
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Liebe Natalia,

danke für deine Besuche auf meiner Seite. Du hast jetzt so viel mit dir zu tun und findest trotzdem noch Zeit für Andere, Danke.

Heute ist der 4. Tag ohne Rauch. Die ersten 2,5 Tage gingen ja gut, abgelenkt, Tee getrunken, gut geschlafen, gestern Abend ging es dann los. Meine Gedanken kreisten nur um das Rauchen, bitte, bitte, nur noch eine, bitte, bitte. Ich habe von 0:30 bis kurz vor 2 geschlafen, dann bis 5 gekämpft und nochmal bis 6:30 geschlafen. Letztendlich bin ich stur im Bett liegen geblieben und habe nicht geraucht. Aber es war extrem anstrengend und nun bin ich müde und habe Kopfweh, Kein Wunder.

Jetzt bin ich stolz auf mich und habe gleichzeitig Bammel vor heute Abend.

Toll fand ich den Satz von Klicker: bedingungslose Selbstliebe und Achtung sich selbst gegenüber.

Daran muss ich, glaube ich, noch etwas arbeiten. Mir sind andere immer wichtiger als ich selbst, stelle mich immer hinten an.

Aber nun gut. Gut Ding will Weile haben. Augen zu und durch, ach neee, Augen auf und durch!!!

Komm ich nehm dich an die Hand und wir gehen das nächste Stück gemeinsam. Zusammen ist besser.

Wie geht es dir heute? Hast du gestern geraucht? Nimm dir einfach die Zeit, die du brauchst. Wichtig ist der Erfolg, in ein paar Monaten fragt sich keiner mehr, wie viele Anläufe wir gebraucht haben. Was zählt, ist das Ergebnis und das schaffen wir. Ich glaube an dich.

LG
Andrea

Verfasst am: 31.05.2018, 17:17
Luemmel82
Luemmel82
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Zunächst ein mal,
wie es so ist...nur ein Zug und du bist wieder mitten Drin.
Momentan rauche ich wieder, so wie vorher.
Aber es entmutigt mich nicht. Ich weiß, ich werde weiter machen. Ich weiß dass ich es schaffen werde.
Ich muss mir nur momentan meiner anderer Probleme noch ein mal etwas annehmen.
Ich verliere die kritische Selbstbeobachtung jedoch nicht aus den Augen.

Lieber Klicker,
schnell ist sie angezündet die olle Giftrolle, und blöd daran ist dann, dass wir im Anschluss dieser Rauchzeremonie glauben, wir hätten nicht genug Willenskraft. Wir machen uns zusätzlich klein, fühlen uns mies...
...
dabei ist es doch so dass wir schon genug Willenskraft haben, denn um ein Mal dran zu ziehen etwickeln wir so viel Willenskraft. Die Kippen müssen beschafft werden. Der Wille, diese Eine zu rauchen ist STARK. Wie paradox es doch ist.
Im Grunde genommen, wird hier nur die Wahrheit verdreht. Es grenzt ganz perfide an Selbstzerstörung. ICH Will es jetzt und mann geht über Leichen um an die Kippen zu kommen.
Wie schön du es mit der Schablone für die Lösung schreibst. Es wäre echt einfach.
Und genau aus all den ganzen Gründen meines Induviduums und meines Werdegangs muss eine ganz Eigene Lösung gefunden werden.
Ich weiß noch wie ich in meiner Prüfungszeit (42 Prüfungsfächer in 14 Tagen) davon träumte. Ich stünde vor dem Prüfungsausschuss, ziehe eine Schablone raus und bestehe die Prüfung ganz locker. Damals war ich in Panik, so viel Wissen in so kurzer Zeit abrufen zu können. Und ich habe es gemeistert. Mit Bravur. Panik ist etwas Momentanes. Die Angst vor dem was bevorsteht. Und auch da bin ich durch.
Ich sehe mal das ganze wieder als die Vorbereitung auf die Prüfung, begleitet von Angst, Versagensängsten, wiedere Mut, dem Wissen was mann sich in all den jahren an geeignet hat.

ICH werde es schaffen!!!!!

Liebe Andrea´s, Liebe Susi und alle anderen...
bitte vergesst nicht, dass ich es zwar in diesem einen Moment nicht geschafft habe.
Aber mit euch trotzdem gerne den Weg gehen möchte. Denn auch das ist Beobachten.

In meinem Beruf ist es immer so, dass ich viel beobachten und wahrnehmen muss.
Eine Behandlung beginnt bereits beim Vorfahren des Patienten. Das Aussteigen aus dem Auto, die Haltung, die Hautfarbe, der Gang, die Treppen, der Klang der Stimme, die Qualität der Unterschrift und und und. Jede Kleinigkeit muss wahr genommen, regestriert und in die Behandlung mit einbezogen werden. Ich bin darin sehr gut. Nur was mich selbst betrifft, bin ich etwas schusselig.
Habe z.B. erst Wochen später erfahren, dass ich eine fette Hirnhautentzündung hatte. Da wo ich meine Patienten mit nem Krankenwagen auf die Intensivstation überwiesen hätte, ist es bei mir selbst nicht auf gefallen. Hab einfach 4 Tage im Bett verbracht und dann wieder zur Arbeit gegangen.

Also gehe ich mit euch gemeinsam jetzt und spiegel es wieder. Die Lösungen sind manchal so banal.
Mann sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Wir sind alle auf der selben Reise und wissen was in einem vor geht.
Mit einem Unterschied zu meiner Arbeit, das ich hier meine Gefühle und Gedanken mit beobachten kann. In einer Behandlung ist man Objektiv. Eigene Gefühle dürfen wenig Spielraum haben.
Dort geht es um den Patienten, der zu einem kommt um sein Problem zu lösen und nicht des Therapeuten.

Verfasst am: 31.05.2018, 18:09
Luemmel82
Luemmel82
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Heute waren wir auf dem Dorffest.

Und trotz meines Rückfalls, habe ich die Raucher eigentlich nur beobachtet.
Es war kein Verlangen da. Kein Druck.

Ich sah, wie Mütter sich weg schlichen um in der Ecke mal ganz schnell wie ein ICE eine Ziggi durch zu ziehen.
Alte Männer, die genüsslich ihre Zigarre rauchten und dabei röchelten.
Junge Männer die alle am Rande saßen, ausgegrenzt. Nicht von den Nichtrauchern, aber wohl selbswissend dass es doch stört mitten drin zu sitzen. Die Kippe heimlich unter der Bank haltend. Die Zigarette verglühte ohne ein mal dran zu ziehen.
Die Hitze machte kein Vergnügen, den Rauch zu genießen. Alle rückten sich zusammen um ein wenig Schatten zu ergattern. Aber die Raucher...
die waren in der prallen Sonne, ausgegrenzt. Meist alleine und unausgeglichen.

Ich beobachtete auch die Nichtraucher:
wie gesagt, gesellig im Schatten bei einem kühlen Getränk.
Ohne Druck, wenn das Kind angelaufen kam was mit der Kippe passieren soll.

Es ist eine schöne Vorstellung, dass auch ich mal diese Ruhe haben werde.
Es ist keine Utopie, es wird Realität

Verfasst am: 02.06.2018, 12:46
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Natalia,

das glaube ich dir sofort, dass du eine sehr feine Beobachtungsgabe hast. Und du nutzt sie auch für dich.

Kinder lernen Laufen von Fall zu Fall. Wenn du alles gelernt hast was du brauchst, wirst du auch bei den Nichtmehrrauchern entspannt im Schatten sitzen und plaudern.

Was willst du denn noch lernen?

Für morgen drücke ich dir die Daumen

Herzliche und respektvolle Grüße
Andrea

Verfasst am: 02.06.2018, 19:55
Klicker
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Liebe Natalia,

Zitiert von:
Und genau aus all den ganzen Gründen meines Induviduums und meines Werdegangs muss eine ganz Eigene Lösung gefunden werden.

Ganz genau, sehr gut, dass Du das auch so erkannt hast. Somit kann es nicht [u]DIE[/u] Schablone geben. Wer etwas verändern möchte, begibt sich immer erst einmal in unbekanntes Terrain. Kurze, vorsichtige Schritte nach vorne, leichtes Schaukeln nach links und rechts, ausbalancieren, weitergehen, nachfühlen... Und sollten ein Stolpern oder gar ein Hindernis auftauchen das Dich nicht weitergehen lässt, das Dich vielleicht sogar fallen lässt, so schaust Du Dir das dann einfach ganz in Ruhe an. Jetzt kennst Du es und beim Weitergehen umgehst Du es jetzt einfach oder weißt es zu meiden. Der Weg ist das Ziel und das Ziel ist Deine Selbstverantwortung, Dein grosser Wünsch nach Freiheit. Denn frei sein wollen wir alle. Wir wollen eigentlich nicht Nichtmehrrauchen, wir wollen frei sein.

Wollte Dir schon viel eher geschrieben haben. Aber das RL beansprucht mich gerade sehr. Du wirst Deinen Weg auf jeden Fall finden - da bin ich mir sehr sehr sicher. Und wenn ich mal bei der Metapher 'Weg' bleibe, dann möchte ich behaupten Du bist bereits schon auf der Autobahn und hast den Zubringer schon hinter Dir.

Ich wünsche Dir ein erfolgreiches Wochenende.

Werde jetzt noch ne Runde hab morgen auch keine Zeit dafür - Standdienst Werbegemeinschaft.

Alles Liebe,

Klicker

Verfasst am: 02.06.2018, 22:13
Luemmel82
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Heute war ich beim Frisör,

es war eigentlich der erste Termin an dem ich mich fürs Nichtrauchen belohnen wollte.
Erst dachte ich mir, das ist ja schwachsinn. Vielleicht vertage ich den Termin, aber dann.
Warum eigentlich nicht. Es geht um MICH, ich muss mich wohl fühlen. Und gerade jetzt brauche ich das.

Als ich dann so beim Frisör saß, erzählte ich der Frisöse nebenbei dass ich den Termin gemacht habe, weil ich mit dem Rauchen aufgehört habe und mich belohnen wollte.
OHhh toll, klasse sagte sie. Ich konnte gar nicht so schnell sagen, dass ich doch noch weiter rauche. Aber sie hielt sich nicht ab und lobte und lobte.
Ich hatte ehrlich gesagt diesen Moment sooo genoßen, ließ sie erzählen, ließ mich loben. Und ich hatte tatsächlich dabei kein schlechtes Gewissen.
Denn ich weiß, dass der Absprung nicht weit weg ist und ich den wage, ohne Angst zu versagen.
Im Endefekt habe ich sie dann doch noch korrigiert, aber sie war nicht entäuscht dass ich sie hab so lang mich loben lassen.
Im Gegenteil, sie munterte mich auf. Sie gab sich ganz besonders Mühe beim Kopfmassieren. Und meinte es wäre wie das Schultermassieren eines Boxers vor dem Kampf.
Schön locker bleiben, nicht stressen, den Überblick nicht verlieren, das Ziel direkt vor den Augen.

Was mich aber sonst niederschmetterte, dass es heute mein erster Ausgang seit der Krankmeldung war. Und zack, begegnet man gleich einem Patienten.
Er war nicht froh darüber mich zu sehen. Seine Aussage war ganz schnippisch. " Na du siehst aber gut aus, so krank kannst du ja nicht sein, dass du schon seit 2 Wochen nicht zur Arbeit kommst."
Das ist etwas was mich einerseits sooo ärgert, weil nun mal jeder sich der Nächste ist.
Und Patienten wollen immer an erster Stelle sein. Wenn ein Therapeut der ihm hilft ausfällt, gehts dem Patienten ja auch nicht besser. Da keiner für ihn Zeit hat.
Aber was solls, soll ich mich recht fertigen? NEIN, ich muss keinem meine Krankengeschichte erzählen, wenn ich es nicht will.
Ich war jetzt dieses Jahr schon öfters krank und wie der Zufall es wollte, kam danach immer der Urlaub.
Ein mal war ich mit ner Hirnhautentzündung krank, habe das Wochenende im Halbkoma verbracht, mich für einen Tag krank gemeldet und weiter gearbeitet.
Bin im Bad kollabiert und mir ein leichtes Schädelhirntrauma mit Nerveneinklemung der Halswirbelsäule zugezogen und war eine Woche krank.
Und jedes Mal wenn ich wieder zur Arbeit kam, musste ich mich erst ein mal bei allen rechtferigen.

Das mache ich nicht mehr, jetzt bin ich dran.
Jetzt bin ich der Patient und wenn es einer nicht versteht, dann ist mir das Wurscht!!!

Liebe Lotsin Andrea, lieber Klicker...
jetzt wo ich ehe schon mit den Gedanken bei der Arbeit bin, kann ich doch einfach weiter Spinnen.
Denn das Laufen lernen, neu erlernen ist ja eigentlich genau mein Steckenpferd.

Es ist ein schöner Vergleich mit dem Rauchen.
Mein Gott, wie ungeduldig immer die Patienten sind, dass sie nie wieder Laufen werden nach schweren Krankenfällen. Und den sage ich auch immer.
Schritt für Schritt,
es kommt schon, aber mann muss was dafür tun. Ich kann es ihnen leider nicht abnehmen.
Nur versichern dass es funktioniert.
Repitation ist ein Schlüsselwort in der Neurologie.
Wir müssen eine Bewegung 10000 mal ausgeführt haben, damit sich in unserem Gehirn erst ein Mal ein Neues Areal für diese Bewegung angelegt wird. Und dann brauchen wir weitere Widerholungen um die Bewegung zu verfeinern.
Genau so ist es jetzt hier auch, einfach anfangen und wiederholen. Immer und immer wieder.
Nicht die Geduld verlieren, denn eins ist Sicher.
Es wird irgendwann wieder normal sein, nicht mehr zu rauchen.

Zitiert von:
Kurze, vorsichtige Schritte nach vorne, leichtes Schaukeln nach links und rechts, ausbalancieren, weitergehen, nachfühlen... Und sollten ein Stolpern oder gar ein Hindernis auftauchen das Dich nicht weitergehen lässt, das Dich vielleicht sogar fallen lässt, so schaust Du Dir das dann einfach ganz in Ruhe an. Jetzt kennst Du es

Verfasst am: 03.06.2018, 13:09
AndreaGC
AndreaGC
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Liebe Natalia,

toll, dass du es so schnell wieder angehst. Bei mir lag zwischen dem 1. und 2. Versuch über 1 Jahr!!!!

Ich drücke dir die Daumen und werde auch in Deutschland an dich denken.

Vorher gibt es schon mal ein paar

und

Du schaffst das.

Liebe Grüsse
Andrea