Wenn nicht jetzt - wann dann?
Ja, da bin ich also - seit 2 Tagen Nichtraucherin.
Ich bin Bea (Beate), 56 Jahre alt und SOWAS von genervt von meinem Suchtverhalten!!!
Über die Web-Suche nach Entzugserscheinungen bin ich hier gelandet und ich begrüße jede Art von Unterstützung, die mich in ein rauchfreies Leben begleiten kann.
Um das Jahr 2000 herum habe ich es mit ärztlicher Hilfe und Medikament ([Markenname wurde vom rauchfrei-team entfernt]) geschafft, 4 Jahre nicht zu rauchen. Damals wusste ich allerdings (leider) noch nichts über Sucht und Suchtverhalten.
Ich wusste nichts von dem kleinen fiesen Teufel, der sich bei uns Süchtigen bis zum Ende unserer Tage auf unserer Schulter festgekrallt hat.
Nach längerer Abstinenz verhält er sich meistens still.
Inzwischen weiß ich allerding, dass er nur auf eine Gelegenheit wartet, um uns zuzuflüstern, dass es auf die EINE Zigarette (... das EINE Glas Alkohol) doch nicht ankommt... wir haben uns doch BEWIESEN, dass wir ohne können...
Und denken dabei keine Sekunde daran, WARUM wir denn NUN rauchen sollten, wenn es doch SO LANGE ohne ging...
Und schon hat das fiese Biest auf der Schulter gewonnen.
So ging es mir auch nach den 4 Jahren.... mal eben EINE Zigarette auf der Weihnachtsfeier... nach 2 Wochen war ich wieder drauf wie zuvor - und hab's seitdem oft versucht (das Längste waren mal 2 Monate), aber nie wieder geschafft.
Ich muss dazu sagen, dass Sucht in meinem Leben scheinbar eine größere Rolle spielt.
Zudem bin ich Alkoholikerin, seit 7 Jahren trocken. Damals für fast 5 Monate in eine Suchtklinik zu gehen, war die beste Entscheidung meines Leben - und dort habe ich eben auch sehr viel über Sucht und ihre Mechanismen gelernt.
Mit dem Rauchen wieder (und endgültig) aufzuhören, ist schon lange in meinem Kopf. Und ich habe mir - aufgrund meines Wissens über Suchtmittel - geschworen: Sollte ich es noch einmal schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören, werde ich nie, nie wieder eine Zigarette anfassen.
Ich glaube aber auch, dass mir meine Erfahrung mit dem 4-Jahre-Rauchfrei-und-dann-wieder-anfangen geholfen hat, nie wieder Alkohol anrühren zu wollen.
Und ich hoffe, dass mir das und mein Wissen um Sucht auch jetzt helfen wird.
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In der Nacht von Sonntag auf Montag habe ich meine letzte Zigarette geraucht.
Und... PUUUHHH! ES IST HART!
Ich schlafe normalerweise schon nicht besonders gut.... momentan ist es ganz fies... wälz, wälz...
Ich verspüre innere Unruhe, eine Art Nervosität.
Ich bin dünnhäutig und aggressiv.
Gestern habe ich mit einer Kollegin gestritten und sie als blöde Kuh tituliert. Beides ist überhaupt nicht meine Art, eigentlich gehe ich Streit eher aus dem Weg und jemanden zu beleidigen, gehört definitiv nicht zu meiner Auffassung einer positiven Kommunikationskultur. Naja, wir haben uns heute ausgesprochen und uns gegenseitig entschuldigt (ihr Verhalten war auch alles andere als toll).
Tja, es kann nur besser werden....
Aber ich bin auch ein wenig stolz auf mich: Endlich bin ich gestartet!
Und ich WILL das schaffen!
Ich meine, im Ernst: Rauchen macht doch echt keinen Spaß mehr. Als Raucher wirst du überall beschnitten.
Ihr werdet es kaum glauben, aber in meiner Wohnung durfte noch geraucht werden! Rein aus Protest! Wenn ich sonst schon nirgends mehr darf: In meiner eigenen Bude will ich es mir nicht verbieten lassen! So!
Der Gestank hat mich allerdings selbst genervt, so dass es bei mir oft kalt war, weil ich soviel gelüftet habe.
Und die Vorstellung, dass ich genauso rieche wie mein rauchender Kollege, der grade vom Zigarettenpäuschen von draußen hoch kam, fand ich auch nicht so erbaulich.
Und die gelben Tapeten.....
Vom Geld mal ganz abgesehen....
Wie auch immer, ich bin froh, hier erst einmal einen Raum gefunden zu haben, in dem ich alles rauslassen konnte.
Liebe Grüße und allen einen schönen nikotinfreien Tag!
Bea
Liebe SUNNY-YA, hallo Uli!
Ja, Wahnsinn, heute ist schon Donnerstag!
DANKE[color=red][/color]:
ihr Lieben, für eure Worte! Es hilft tatsächlich, hier wahr genommen zu werden und Zuspruch zu erhalten.
Und ich stelle fest dass es mir - bereits seit gestern Abend - erheblich besser geht. Die innere Unruhe ist weg und letzte Nacht habe ich auch besser geschlafen.
Heute habe ich nicht einmal richtig Schmacht gehabt, auch wenn ich ans Rauchen denke. Ohne diese schreckliche Nervosität und Dünnhäutigkeit ist es doch wesentlich besser auszuhalten, bis gestern Nachmittag war es echt heftig.
Darin liegt aber auch eine große Gefahr. Ich weiß ja, dass der Gedanke ans Rauchen immer weniger und weniger auftreten wird. Aber grade dann heißt es aufpassen, der Suchtteufel auf der Schulter wartet nur darauf, dass wir zu selbstsicher werden. Das dürfen wir einfach nicht vergessen und das müssen wir uns ständig sagen: Wenn wir die schlimmsten Entzugserscheinungen überwunden haben, gibt es keinen, nicht einen einzigen Grund, jemals wieder eine Zigarette anzuzünden. Ganz egal, was uns das Teufelchen erzählen will.
Sunny-Ya, ich habe gesehen, dass du ja auch noch gar nicht so lange rauchfrei, aber schon recht lange hier im Forum unterwegs bist. Was ist passiert?
Und Uli: Glückwunsch zu deinem Entschluss!
Du packst das! Und du weißt selbst, es gibt noch gaaaaanz viele andere gute Gründe, aufzuhören. Und das mit der Stinkerei kann ich gut nachvollziehen.
Jetzt hast du erst einmal eine schöne Zeit vor dir mit Enkelkind, dann bist du eh entspannter und die ersten Tage werden nicht ganz so schlimm. Lass mich auf jeden Fall wissen, wie es die gegangen ist.
Du bist ja auch schon lange hier dabei.... bist du rückfällig geworden oder hast du einfach noch Zeit gebraucht bis zum Ausstieg?
Liebe Grüße schickt euch
Bea
Hallo Bea,
herzlich willkommen auch von mir in unserer Gruppe. Gratuliere zu deinem Entschluss und zu den ersten rauchfreien Tagen. Ich habe auch mehrmals aufgehört und dann mal wieder eine,weil ich dachte, das packst du. Nee, packte ich nicht. Nur ganz ohne geht es . Viel Kraft!