Angst vor dem Morgen
Guten Morgen zusammen,
toll, dass es diese Plattform hier gibt.
Habe jetzt schon einige Beiträge gelesen und wollte mich mal vorstellen.
Ich bin 39 Jahre alt und rauche seit meinem 15. Lebensjahr. Also schon sehr lange........
Vor ca. 10 hörte ich erfolgreich mit [Marke wurde vom rauchfrei-team entfernt] auf, allerdings nur für 4 Monate. Für mich damals der totale Erfolg. Ich war allerdings so von mir selber enttäuscht, als ich wieder anfing, dass ich mir sagte, erst wieder wenn ich sicher bin.
Vor einem Jahr hatte ich eine sehr schwere OP und ich wusste, danach kann ich erstmal nicht rauchen, das wollte ich mir zu Nutzen machen, doch nach 2 Monaten tranierte ich das Rauchen wieder fleißig. (Das ist so krank!)
Danach versuchte ich gefühlte 100x aufzuhören, ohne längeren Erfolg.
Bei mir ist das Problem, dass sich die Entzugssymptome erst nach 3-4 Tagen zeigen und ich vorher denke, ach, garnicht so schlimm das Ganze. Wenn es dann knülledicke kommt gebe ich auf, denn das Craving dauert dann nicht wie von vielen berichtet ein paar Minuten, sondern Stunden durchgehend !
Das ist meistens der Zeitpunkt wo ich wieder angefangen habe.
Jetzt möchte ich heute Mittag durch die Nichtraucherspritze (hat mir in der Vergangenheit schon geholfen) wieder aufhören. Aber diesmal habe ich 1. mega Angst und 2. Angst vor morgen früh.
Ich weiß einfach nicht wie ich morgen früh "keine rauchen" soll und was ich stattdessen machen soll
Das Problem ist auch, ich bereite mich vor, schreibe Zettel und wenn dann der Autopilot einsetzt kann ich fast nichts dagegen machen. Ich bin so krass hilflos, dass ich echt Angst habe.
Und das Schlimme ist, die Gedanken darüber im Vorfeld machen mich so nervos, dass ich kurz vor einem Zusammenbruch stehe. Das ist doch alles nicht normal. Ich weiß, es sind die Gedanken, aber was macht man dagegen???
Ich würde mich freuen ein paar Tipps für morgen früh zu bekommen. Das wäre mir echt eine tolle Hilfe.
Ich danke euch schon jetzt und noch mal, ganz toll, dass es euch gibt.
GlG
Hallo Jardin, herzlich Willkommen, schön das Du hier bist.
Hast Du dich etwas intensiver auf den Ausstieg vorbereitet?
Es geht ja bei der Entwöhnung auch darum, seinen Alltag zu ändern, z.B. einen anderen Sitzplatz wählen, Saft zum Kaffee, kleinen Umweg für den Weg zur Arbeit..... so was halt. Gegen Nervosität kann Dir ein kleiner Knetball helfen, damit die Finger beschäftigt sind. So einen Bal bekommst Du in der Drogerie, oder rauch im kostenlosen Starterpaket, was Du hier bestellen kannst http://www.bzga.de/botmed_31350100.html Es kann nur innerhalb Deutschlands bestellt werden.
Was ist Deine größte Angst? Das Du erst nach 3-4 Tagen Entzugserscheinungen spürst ist normal, der Entzug verläuft in Wellen. Allan Carr hat mal die schöne Regel "3 Tage,3 Wochen, 3 Monate", das passt ganz gut. Hast Du mal sein Buch gelesen?
Sprich auch nochmal mit Deinem Arzt, wenn Du mit diesem Medikament doch schon gute Erfahrungen hattest und ob es sich mit dieser Spritze verträgt. Das man mehrere Anläufe benötigt, ist vollkommen Normal, da bist Du nicht alleine.
Gerne hören wir wieder von Dir.
Viele Grüße
Andreas
Guten Morgen Jardin
Hätte ich früher aufgehört
Zu rauchen...so wie mir der
Arzt gesagt hat.wurde
Ich jetzt nicht tot krank sein.
Komm in mein Wohnzimmer
Und lese meine Geschichte
Vielleicht hilft sie dir...
Aufzuhören.ich wünsche
Es dir vom Herzen.ich bin mit kippe
Ohne sie anzuzünden...rummgelaufen
Vielleicht hilft dir das...ich darf ja...aber ich will nicht
Sag es dir...du wirst selber feststellen
Man kann alles... wenn man's will...
Liebe Grüße Annabb
Boah, ihr seit ja toll !
Vielen Dank für eure lieben Antworten und Hilfe !
Das Problem ist, ich habe es nicht geschafft, trotz Spritze.
Der Wille war da (anscheinend nicht stark genug). Doch am Abend überkam es mich, dieser Zustand war nicht auszuhalten. Ich muss aber dazu sagen, mir ging es die letzten Tage emotional schon sehr, sehr schlecht.
Gestern war es auch schlimm. Nur kann ich doch nicht immer warten, bis ich gut drauf bin um mit dem Rauchen aufzuhören?
Dazu muss ich folgendes erklären, ich bin ein Frustraucher, leide unter chronischen Schmerzen und Migräne.
Wenn ich Migräne habe, dann ist es ein schwieriger, nicht auszuhaltender emotionaler Zustand.
Da mit dem Rauchen aufzuhören ist fast unmöglich. Ich muss es also machen, wenn ich gerade keine Migräne habe, was aber mache ich wenn ich dann eine bekomme, ist doch dann das Gleiche......... ach, ich weiß auch nicht.
Mein Therapeut meint, Augen zu und durch.
Aber diese innere Unruhe und Druck sind unerträglich. Heute würde ich es mir wieder eher zutrauen, aber jetzt liegt das Päckchen hier und ich habe keine Lust aufzuhören. Klingt abgedroschen, ich weiß.
Ich bin einfach so verzweifelt, weil ich es so sehr will. Doch habe ich den Eindruck, um so mehr ich es will, umso mehr versage ich........
Aber tolle Tipps von euch........ da muss doch was für mich dabei sein
@annabb
was ist ein Wohnzimmer? -also natürlich weiß ich was das ist, aber hier?
Ich kann es zu 100% nachvollziehen, was du schreibst. Mir geht es im Augenblick genauso!!
Lass uns das doch zusammen durchziehen!
Hallo Jardin,
wir kennen uns noch nicht. Wohnzimmer ist: z. B. Dein Wohnzimmer ist das wo ich jetzt gerade reinschreibe. Das Wohnzimmer von Annabb - Anna findest Du hier:
https://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=6891
Du kannst auch bei der Nachricht von Anna auf das Profil gehen und gehst von dahin in ihr WZ. So ist das bei jedem.
Dir viel Erfolg für Deinen Ausstieg. Ich habe mit E-Zigarette aufgehört und hat bis jetzt gut funktioniert. Also das Nichtmehrrauchen. Kannst Du in meinem WZ lesen
LG
Doro01
Guten Morgen Jardin.
Um offen zu sein, wenn ich soviel Angst hätte, wie ich sie aus Deinen Zeilen herauslesen kann, ich so verzweifelt wäre und mir soviel Druck machen würde, bin ich mir sicher auch nicht aufhören zu können. Mehr noch, vielleicht würde ich sogar wieder mit dem Rauchen anfangen.
Aber jetzt mal die ganze Dramtik etwas zur Seite.
Du bist - oder Du fühlst Dich - beim Rauchausstieg der Sucht hoffnungslos ausgeliefert.
Aber die Wahrheit ist, Du musst Dich nicht so fühlen, denn Du bist es nicht.
Du kannst der Sucht einiges entgegensetzen.
Und wie das gehen soll?
Folgender Vorschlag.
Statt jetzt jeden Tag es erneut zu versuchen, und möglicherweise noch einige Male zu scheitern (und damit noch mehr Angst zu bekommen, mehr Hoffnung zu verlieren mehr Druck aufzubauen), leg Dir lieber zuerst ein Arsenal gegen die Sucht an. Bevor Du es noch einmal versuchst.
Ein wichtiger Ansatz liegt in Deiner eigenen Erkenntnis dass Du "Frustraucher" bist.
Lerne einen neuen Umgang damit.
Frust ensteht oft wenn die Dinge nicht so sind wie wir sie haben wollen.
Lerne erst einmal etwas anzunehmen wie es ist.
Du musst es nicht gut finden, aber erst einmal annehmen.
Und dann schauen was Du tun kannst.
Lerne Dich zu entspannen.
Wenn die Schmacht drückt verkrampft man gerne, und macht es so noch schlimmer.
Lege Dir eine positivere Grundhaltung zu.
(Dein Therapeut kann Dir dazu sicher viele gute Ansätze geben).
Mit diesen Tips will ich nicht das Du Deinen Rauchausstieg bis in weite ferne Zukunft verschiebst, aber es Du solltes auch vorbereitet sein dafür.
Letztendlich ist es zu schaffen und selten so schlimm wie man es sich vorher vorstellt.
Ich hielt mit auch für einen "unheilbaren" Raucher dessen Lebenssinn ohne Zigarette weg ist.
Nichts konnte falscher sein.
Manchmal hält einen auch nur die Perspektive auf ein schöneres Morgen auffrecht.
Daher versichere ich Dir das dieses schönere Morgen kommen wird.
Und mit ihm noch viele positive Dinge mehr.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.
Mit vielen lieben und ermutigenden Grüßen
Markus
Hallo Jardin,
du schriebst: "Ich bin einfach so verzweifelt, weil ich es so sehr will. Doch habe ich den Eindruck, um so mehr ich es will, umso mehr versage ich........"
Also für mich ist da eine sehr starke Ambivalenz am Werk, ich will und will doch auch nicht. Kennen viele hier, bei dir es sie gerade sehr ausgeprägt.
Als erstes: wie kannst du dir den aktuellen Druck rausnehmen, den du dir machst? Basis ist doch: es ist schön, dass es dich gibt, egal ob du rauchst oder nicht. Du bist in Ordnung, so oder so.
Dann: Markus hat dir sehr wertvolle Tipps gegeben. Meine Frage noch dazu, die du schon teilweise beatwortet hast:
welche Vorteile bietet dir das Rauchen? Welche Vorteile das Nichtrauchen?
Schließlich: was hast du in deinem Leben schon geschafft, wovon du auch zuerst glaubtest, es nicht zu bewältigen? Wer oder was hat dir beim "Da will ich jetzt durch" geholfen?
Schönen Wochenstart und gute Entspannung
Andrea
Hallo liebe Foris,
ich danke euch für eure Unterstützung und lieben Worte.
Habe es nicht geschafft und war sehr frustriert. Jetzt ist auch noch meine Krankheit zurückgekehrt und ich habe mit starken Ängsten zu kämpfen. Jede Zigarette macht mir eigentlich noch mehr körperliche Probleme, aber ohne geht es momentan auch nicht.
Ich weiß einfach nicht wie es schaffen soll. Bin den ganzen Tag zu Hause, viel alleine und gerade das macht mir Sorgen, dass ich alleine nicht schaffe. Ich werde verrückt hier zu Hause.
Wie kann ich morgens dem Ritual Tee und Zigarette entkommen, wie kann man diese Leere ausfüllen?
Danke und traurige Grüße
Hallo Jardin,
die meisten schaffen es nicht gleich mit dem ersten Anlauf, du bist in guter Gesellschaft. Deine Traurigkeit verstehe ich gut, ich war auch lange Zeit richtig hoffnungslos " Ich schaff das doch eh nicht". Aber so ein Fünkchen Hoffnung war in mir da, es mit diesem Programm und dieser Gemeinschaft zu schaffen. Und diesen Funken Hoffnung, ein Stückchen Zuversicht, hast du mit Sicherheit auch in dir, sonst hättest du nicht die Frage gestellt: "Wie geht das?"
Wie geht es, die morgendliche Verknüpfung zu lösen und ein anderes Ritual einzuführen? Beliebte Methoden sind, einfach das Getränk zu wechseln (bei dir statt Tee Kaffee oder O-Saft), einen anderen Platz als den bisherigen zu wählen, etwas zum Knabbern statt der Zigarette zu wählen (Keks z.B.). Ich habe die erste Zeit im Wohnzimmer meinen Kaffee getrunken statt in der Küche an meinem alten Raucherplatz. Und ich hatte immer was zu lesen bei mir. Und Blumen habe ich mir oft gegönnt. Letztlich weißt nur du, was zu dir passt, nehm vielleicht ein Blatt Papier und Buntstifte und mal spontan, was dir als neuer Teebegleiter einfällt.
Dass deine Krankheit jetzt zurückgekehrt ist, stelle ich mir zusätzlich belastend für dich vor. Wie kannst du dir da Entlastung verschaffen? Und lasse dir bitte von deinem behandelnden Arzt Tipps geben, er kann dir da sicherlich helfen.
Und da ich grad nochmal deinen Thread durchgelesen habe: du schriebst, du bereitest dich vor, schreibst Zettel, doch wenn es darauf ankommt, fährt ein Autopilot statt deiner und du langst wieder hin. Du kannst diesen Autopiloten ausschalten! Und statt seiner einen Kraftgegenstand in die HAnd nehmen (Stein, Holz...) oder einen Notfallzettel, den du immer bei dir trägst. Auf diesem Notfallzettel kann z.B. die Nummer der Hotline stehen (08008/ 313131). Du verpflichtest dich selbst dir selbst gegenüber, diese Nummer zu wählen. Da sind so nette Profis am anderen Ende der Leitung! Du kannst auch deine ganzen Vorteile deiner RAuchfreiheit darauf schreiben (Furia motiviert sich damit sehr gut, überhaupt lese mal bitte ihren Thread, sie macht das so toll). Und die vier A´s. http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/ Wichtig ist, dass du ihn immer griffbereit bei dir hast.
Du kannst dich auch festlegen, bei jedem Verlangen im Forum quer zu lesen, da findest du so viel hilfreiches!
Für jetzt wünsche ich dir erst einmal einen schönen ersten Mai. Rausgehen, dir einen schönen TAg gestalten, ist dir das möglich? Und was kannst du sonst noch tun für dich?
Ich bin zuversichtlich, dass es auch für dich einen Weg gibt raus aus der Sucht. Wie könnte speziell dein Weg aussehen?
Herzliche Grüße
Andrea