Mein neues Wohnzimmer

Verfasst am: 07.01.2018, 20:05
Stop2018
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Hallo, komm nur herein! Ich freue mich über Besuch!

Leider sieht es hier noch etwas chaotisch aus, ich bin noch am auspacken.

Zu meiner Person und Raucherkarriere:

Ich bin 26 Jahre jung und rauche gut 10 Jahre. Angefangen hat es schleichend wie bei so vielen beim abendlichen Ausgehen. Irgendwann rauchte man dann doch tagsüber und immer mehr...
Meine Mutter hat in der Schwangerschaft geraucht, es gibt ja gewisse Theorien und Statistiken, dass man dann selber schneller zur Zigarette greift. Aber sie ist es nicht schuld, das habe ich alleine verbockt.

In den 10 Jahren habe ich schon mehrfach versucht aufzuhören, teilweise auch mit Erfolg.
Ich habe es Mal 2 Monate ohne geschafft. Dann kam Stress und der Gedanke "Eine, dann war es das wieder" und schon steckte man wieder drin.

Warum ich aufhören möchte ist hauptsächlich, weil ich Recht eitel bin und diese fahle Haut überhaupt nicht mag.
Ich sehe so oft müde aus, habe starke Augenringe.. auch der typische Raucherhusten und das ständige Keuchen bei Anstrengung nervt.

Aufgehört habe ich ganz offiziell am Freitag Nachmittag. Da war meine Schachtel zu Ende.
Also habe ich schon 48 Stunden überschritten, zähle für mich aber nur komplette Tage, also beginnt morgen entsprechend Tag 3.

Ich war heute bei einem Fußball-Hallenturnier. Da hat jemand Zigaretten liegen gelassen, so eine halbe Schachtel. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte sie aufgehoben. Ich hatte starke Schmachtattacken.
Jetzt, wieder Zuhause esse ich wie wild und habe Herzrasen.

Mein Freund raucht, ich sehe ihn aber erst nächstes Wochenende wieder.

Verfasst am: 08.01.2018, 09:12
miezhaus
miezhaus
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Hallo Stop2018,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns Aufhörwilligen. Ich gratuliere Dir zu Deinem Absprung!

Zunächst mal finde ich Dein Motiv, Eitelkeit, auch nicht aus der Luft gegriffen. Du kannst jetzt schon sehen, was die Raucherei mit Deinem Äußeren macht - was meinst Du wie schnell Du alterst, wenn Du erstmal 40 bist und dann immer noch rauchst. Selber recht eitel, mußte ich diese leidvolle Erfahrung Anfang meiner 40er machen: es war nicht lustig, wie man sich selber im Spiegel beim Altern zuschauen kann. Zum Glück erkennst Du das schon jetzt und ziehst die richtigen Schlüsse daraus. Respekt!

Diesem Umstand wie auch dem Husten und der Kurzatmigkeit wirkst Du durch den Rauchstopp jedoch entgegen. Freue Dich darauf, wie sich Deine Haut regeneriert, deine Lunge reinigt, Deine Kondition verbessert. Treibst Du Sport? Mit Bewegung kannst Du auch Schmachtern wirkungsvoll begegnen und gleichzeitig darauf achten, wie sich Deine Leistungsfähigkeit bessert. Das hebt die Motivation zusätzlich.

Selbst wenn die Vermutung naheliegt, das Herzrasen könnte entzugsbedingt sein, da es doch immer wieder mal als Entzugserscheinung beschrieben wird, würde ich mal einen Arzt drauf hören lassen, wenn es sich nicht nivelliert. Versuche mal folgende beruhigende Atemübung: Atme für fünf Sekunden lang tief durch die Nase in den Bauch ein, daß er sich wölbt. Halte dann die Luft fünf Sekunden lang ein, ehe Du sie für acht bist zehn Sekunden, so lange sie halt reicht, durch die leicht geöffneten Lippen wieder ausbläst. Dann ein, zwei normale Atemzügen, dann kannst Du die Übung wiederholen. Sie beruhigt Nerven, Kreislauf und auch Schmachter, vielleicht ja auch Deinen Herzschlag? Aber wie gesagt, lieber abklären lassen, wenn es sich nicht legt.

Was ißt Du denn so, wenn Du so Eßgelüste (die übrigens auch keine Unbekannten sind in der Entwöhnung, das kenne viele hier) hast? Weißt was da gut ist, so Rohkost-Sticks, die Du Dir schnibbelst. Paprika, Kohlrabi, Möhren, kannst auch Gurkenscheiben schneiden. Oder was Du halt magst. Diese darfst Du jederzeit als Ersatzbefriedigung nutzen - dabei helfen sie noch der Verdauung, die ja in der Entwöhnung auch gern mal rumzickt. Dasselbe gilt für Apfelspalten. Schmeckt Dir sowas? Da kannst Du essen soviel Du magst, Dich auch mal mit Schnibbeln ablenken, tust Dir nochwas gutes dabei, ja... Könntest Du dieser Strategie was abgewinnen? (Dennoch sollst Du Dir natürlich Genüsse nicht verbieten! Du machst mit dem Rauchstopp ja was richtig Gutes, dafür darfst Du Dir ja auch was gönnen, auch mal was zum Naschen oder was Du halt unter Genuß verstehst. Muß auch mal sein!)

Auf jeden Fall hast Du schon eine echte Feuertaufe bestanden, am 2. Tag eine Packung Zigaretten liegen zu lassen. Ganz tolle Leistung! Weiß Dein Freund, daß Du aufhören möchtest, kannst Du da auf Verständnis, idealeweise Unterstützung hoffen?

Und bitte mach Dir keine Vorwürfe, daß Du überhaupt angefangen hast zu rauchen. Man kann, besonders als junger Mensch, nicht antizipieren, wie fest einen die Sucht in den Klauen haben würde. Man hat keine Vorstellung davon, wie schwer es sein kann, aufzuhören, wenn man es noch nicht versuchen mußte. Wir _konnten_ es nicht wissen. Das ist nicht Deine Schuld, hast Du nicht verbockt. Mach Deinen Frieden damit. Jetzt sind wir schlauer und wollen uns von dieser Fremdbestimmung befreien - stimmt's Stop? Also auf geht´s, wir sind dabei!

Ich wünsche Dir einen angenehmen Wochenstart. Bis bald grüßt

Lydia

Verfasst am: 08.01.2018, 10:19
Stop2018
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Guten Morgen und vielen Dank für eure netten Nachrichten!

Tag 3 beginnt, ich habe etwas Halsschmerzen und schlucke vermehrt vor mich hin. Auch habe ich das Gefühl meinen eigenen Raucheratem zu schmecken. Ganz komisches Gefühl.

Ich gehe joggen jeden zweiten Tag, bzw. Ging ich, dann kam Weihnachten, dann Silvester, jetzt der Rauchstopp.
Das möchte ich auf jeden Fall in Angriff nehmen für die nächsten Tage, diesen Rythmus wieder einzuführen.

Die Atemübung habe ich ausprobiert und war überrascht, wie sehr diese doch den Körper beruhigt.
Das Herzrasen kommt und geht, meistens zusammen mit einer Hitzewelle. In so einem Moment hilft die Übung sicherlich.

Mein Freund weiß natürlich davon. Er hält sich bedeckt, verspricht, demnächst zum rauchen woanders hinzugehen. Aber ich merke, dass er nicht begeistert ist. Er hat mich rauchend kennengelernt (ich ihn auch), wir haben "gerne" zusammen geraucht, es gab jeden Abend das Ritual, selbst wenn wir nicht zusammen sind die letzte zusammen zu rauchen, usw. Ich hatte ihm gestern berichtet, dass ich starke Entzugserscheinungen habe, woraufhin er mir nahelegte doch wieder zu rauchen, er möchte nicht dass ich mich so sehr quäle.
Das hat mich schon ein bisschen enttäuscht muss ich sagen, aber ich nehme es ihm nicht übel, auch er hat den auf der Schulter sitzen. Ihm ist es bestimmt nicht angenehm in Zukunft derjenige zu sein, dessen Freundin nicht mehr raucht und stärker war als er.
Vielleicht motiviert ihn das auch Mal sich mit dem Thema zu beschäftigen, aber das muss von ihm selber kommen.

Ich nasche um ehrlich zu sein viel Schokolade, Caramel und so Sachen. Kurioserweise befriedigen mich Obst und co. überhaupt nicht. Das habe ich probiert, esse ich dann auch, aber sobald die Schmachtattacken heftiger werden kommt doch der Dickmacher.
Ich hatte schon überlegt keinen Nachschub mehr zu kaufen, aber ich habe Bedenken.
Muss ich mich zu dem kalten Entzug noch so sehr quälen? Das Abnehmen sehe ich als kleineres Übel wenn ich erstmal ein paar Wochen geschafft habe.

Weiter stark bleiben.

Jedem der das liest auch einen guten Start in die Woche!

Verfasst am: 08.01.2018, 10:55
miezhaus
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Hallo nochmal Stop,

mein Angebot, es mit Rohkost zu versuchen, zielte eigentlich nicht primär auf das Halten des Gewichts ab, denn da bin ich völlig bei Dir: Wir haben hier im Forum die schöne Prämisse "Erst rauchfrei, dann bauchfrei". Das heißt, wenn sich entzugsbedingt ein paar Pfündchen mehr einstellen - dann stellen wir trotzdem erstmal so streßfrei wie möglich die Rauchfreiheit auf feste Beine und arbeiten, falls nötig und erwünscht, im Anschluß am Gewicht nach. Diese Strategie von Dir befürworte ich uneingeschränkt. Also - nein, quälen sollst Du Dich ganz und gar nicht!!!!! Nein, bloß so Rohkost eignet sich für so manchen als Ersatzbefriedigung und unterstützt ja zusätzlich noch Stoffwechsel, Verdauung und durch den Flüssigkeitsgehalt auch den Kreislauf, daher diese Idee. Aber wenn Du es für Dich schon versucht hast und es Dir nichts bringt, dann quäle Dich auf gar keinen Fall widerwillig damit ab.

Ich verstehe Deine Enttäuschung über die Äußerung Deines Freundes. Aber Du bist ja auf der richtigen Fährte, er selber weiß ja auch, daß es wahrscheinlich gescheiter wäre, nicht zu rauchen, und es gibt ihm sicher ein unbehagliches Gefühl, daß Du jetzt damit aufhörst. Die Einlassung, Du solltest doch wieder eine rauchen, entspringt daher höchstwahrscheinlich nicht seiner Überzeugung, sondern seiner eigenen Sucht. Und seinem Unbehagen darüber, daß Du aufhörst. Und es ist weitsichtig und nobel von Dir, es ihm nicht nachzutragen. Aber es ist Dein Projekt, Du tust es für Dich (und gut so!). Geh Deinen Weg weiter. Kann ich Dich dafür gewinnen, mit ihm ein ruhiges Gespräch in angenehmer Athmosphäre zu führen? Verdeutliche ihm doch, daß es Dein Wunsch ist, den Du Dir erfüllen möchtest, und versuche, Kompromisse zu erwirken (z. B. daß er draußen raucht, nicht in Deiner Gegenwart oder womit Du halt leben kannst) und Respekt für Deinen Wunsch. Meinst Du das würde Euch beiden helfen?

Ja so merkwürdige Geschmackswahrnehmung haben viele in der Entwöhnung. Zumindest das Geschmacksempfinden kann daher rühren, daß die Entgiftung ja auch über Haut und Schleimhäute erfolgt, da treten also Sachen aus, die nicht drin sein sollten. Möglicherweise löst das auch eine Mißempfindung im Hals aus. Sollte das nicht besser werden, möchte ich Dich indes einladen, mal den Hausarzt hineinleuchten zu lassen. Zu dieser Jahreszeit ist es ja auch nicht auszuschließen, daß man sich einen Infekt zugezogen hat, der mit Halsschmerzen einhergeht. Das kann ich, können wir allerdings nicht diagnostizieren, da würde ich Dich dann bitten, den Hausarzt zu Rate zu ziehen. Wenn es nicht besser wird.

Nochmals alles Gute für eine erfolgreiche und auch rauchfreie Woche! Bis bald grüßt

Lydia

Verfasst am: 08.01.2018, 22:58
Stop2018
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Ich habe den dritten Tag auch hinter mich gebracht.

Es war sehr anstrengend. Ich war auf der Arbeit gereizt, hatte Kopfschmerzen den ganzen Tag, bin kaum aus dem Bett gekommen. ABER ich habe es geschafft!

Die Halsschmerzen beobachte ich auf jeden Fall.
Wenn es nicht besser wird gehe ich damit zum Arzt, natürlich.

Meinen Freund habe ich heute auch ziemlich schlecht behandelt, weil mich alles stört.
Bin halt auf Krawall gebürstet. Damit er das alles besser versteht werde ich mit ihm sprechen.

Verfasst am: 09.01.2018, 11:55
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Tag 4 läuft.

Ich weiß, dass gerade die ersten Tage vor allem stressig und anstrengend sind, aber ich freue mich schon darauf körperlich zu merken, wofür ich nicht mehr rauche. Zum jetzigen Zeitpunkt geht es mir jedenfalls so schlecht wie schon lange nicht mehr. Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Schlafe schlecht, bin schlapp, frieren und schwitzen wechseln sich ab, Pickel im Gesicht und das Gefühl die Gesichtshaut wäre "fettig"?

Natürlich ist das kein Grund mich wieder zu vergiften. Ich kann mich auch gar nicht erinnern, wie es die letzten Male war. Also ab wann ich merkte "Es geht bergauf". Hoffentlich dauert das nicht mehr so lange.
Könnte gerade einfach nur schreien.

Verfasst am: 11.01.2018, 18:04
Amilia2018
Amilia2018
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Herzlichen Glückwunsch zu 5 Tagen!!
Ich steige gern bei euch im zug dazu.BIN ein bisschen hinterher, da heute erst Tag 3. Das was du beschrieben hast mit dem Halsgefühl kann ich nachempfinden. Zwischendurch habe ich das auch, ähnlich wie Sodbrennen. Das schlafen hat sich zum Glück wieder normalisiert. Tag 1 einzuschlafen war die Hölle.
Mein Freund raucht auch weiter. Allerdings hat er nur durch mich so viel geraucht so dass sich sein Zigaretten Konsum schon verringert hat. Aber ich habe ihn auch darum gebeten die Schachteln nicht zu Hause liegen zu lassen. Wie gesagt ist heute bei mir Tag drei und ich hab frei. War heute schwimmen das tat mal gut. Die Gedanken an Zigaretten werden weniger. WennS mal schlimm wird gibt's bei mir n chai latte und Atemübungen. Wie ist es denn bei euch heute so? Viele Grüße

Verfasst am: 12.01.2018, 15:04
Stop2018
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Hallo!

Vielen Dank für eure Besuche und dass ihr mir beisteht! Tut mir leid, dass ich nur relativ wenig schreibe, aber ich bin recht gut beschäftigt und ausgelastet momentan. Jetzt wird mein Freund noch operiert, so ganz spontan und unerwartet nach einem Routine-Arztbesucht. Das macht mich sehr nervös, aber lässt mich nicht zur Kippe greifen. Ich antworte euch gleich einzeln in euren Kämmerleins.

Bald ist die erste Woche rum und ich fühle mich körperlich im großen und ganzen gut.
Die Schmacht ist nicht mehr allgegenwärtig, es gibt Momente in denen ich gar nicht mehr dran denke, aber es sind bisher wenige, z.B. beim arbeiten, während dem telefonieren...

Hingegen kaum verändert haben sich die klassischen Momente, nach dem Essen und nach dem Aufstehen, beim Fernsehen... Gestern habe ich ein Bier getrunken und das hat mir nicht so geschmeckt ohne Zigarette muss ich sagen.
Aber hat auch sein gutes.

Ich mache mich nicht verrückt und warte die Zeit ab, die es besser macht.

Liebe Grüße,
Jenny