Easy aber...

Verfasst am: 14.11.2017, 15:37
SteveX
SteveX
Themenersteller/in
Dabei seit: 08. 11. 2017
Rauchfrei seit: 2610 Tagen
Beiträge: 1 Beiträge

Hallo zusammen,

ich befinde mich seit dem 03.11.2017 auf Entzug und es geht eigentlich - wirklich - sehr gut. Das Verlangen nach Zigaretten ist nicht existent. Dennoch habe ich gerade eine heftige Krise, welche mich auch bei meinem letzen Raucherstopp hat kippen lassen: Konzentrationsprobleme und heftige Verwirrtheit.

Vielleicht noch ein paar Worte zu meiner Person (wollte nicht unhöflich sein). Mein Name ist Steve und ich bin 23 Jahre alt. Seit meinem 12 Lebensjahr rauche ich und seit 5-6 Jahren habe ich das Rauchen nicht einen Tag lang genossen. Mit jeder Zigarette zerriss ich ein Stück mehr meiner Selbstachtung. Zigaretten bringen nichts, sondern lösen Entzugserscheinungen aus, welche durch eine Zigarette wieder aufgehoben werden. Dummerweise löst diese dann wieder die nächsten Entzugserscheinungen aus. Ein Teufelskreislauf. Irgendwann macht die Zigarette nicht einmal mehr das weg, was sie verursacht. Das und eine kleine/große persönliche Kriese ließen mich über zwei Jahre jeden Abend zusätzlich 2 bis 4 Bier trinken - auch das tue ich seit dem besagten Datum nicht mehr.

In den letzten Monaten ging es mit meiner physischen und psychischen Gesundheit rapide Berg ab. Ich wachte jeden Tag mit einem Kater auf und schleppte mich mit Angst- und Panikzuständen auf die Arbeit. Das Leben zog an mir vorbei und so ein seltsamer Dauerschleier-/nebel und ein Dauerschwindel machte sich in meinem Kopf breit. Gepaart mit den Panik-, Angstzuständen und des Gefühls jeden Tag ein bisschen mehr zu versagen, brachte mich das dazu, meiner Freundin die volle Schachtel in die Hand zu drücken und aufzuhören. Minuten später Schmiss sie Ihre und meine Schachtel in den Müll und raucht seitdem auch nicht mehr.

Ich möchte mich nicht ruinieren und habe noch großes vor. Ich möchte es schaffen und es soll der Grundstein meiner Geschichte sein. Das Problem aktuell: Geistige Verwirrtheit und extreme Konzentrationsprobleme. Damals konnte ich wenigstens bis zum Nachmittag arbeiten - jetzt ist es mit der Konzentration schon nach zwei Stunden vorbei. Da ich allerdings auf meine kognitiven Fähigkeiten angewiesen bin (Softwareentwickler) ist das ein riesen Problem. Das Biest in meinem Kopf versucht es nämlich jetzt mit der Masche "rauch sonst kriegst Du nichts gebacken"...

Meine Frage:
1. Was kann ich gegen die Konzentrationsprobleme tuen?
2. Was kann ich gegen diese extreme Verwirrtheit tuen?
2. Mir ist immer noch extrem Schwindelig, war/ist das bei jemanden auch so verlaufen? Wenn ja, wann war das weg?

Was ich zurzeit unternehme:
- Tägliche Meditation
- Alle zwei Tage Sport
- Verzicht auf Tier und Glutenprodukte
- Viel Obst, Gemüse, Salat, Sprossen und Nüsse => (ca. 2.000 kcal)
- Supplementierung von Magnesium, Vitamin B-Komplex und Vitamin D3

IRONIE DES SCHICKSALS:
Jetzt hat mich meine Freundin unter Tränen angerufen und mir mitgeteilt das Sie wieder geraucht hat. Sie hat sich so schon sehr schwer getan. Weiß nicht wie ich Sie aufbauen kann...

PS.: Sollten einige Sätze verwirrt klingen, bitte ich dies zu entschuldigen (ich bin verwirrt).

Verfasst am: 14.11.2017, 18:07
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
Dabei seit: 09. 02. 2015
Rauchfrei seit: 4212 Tagen
Beiträge: 6187 Beiträge

Hallo Steve,

Herzlich Willkommen hier in der Gemeinschaft und Gratulation zu deinen ersten 11 Tagen. Was du beschreibst hast du richtig erkannt sind Entzugserscheinungen und das vom feinsten. Heike hat dir ja schon gut Mut zugesprochen.

Oben unter dem grünen Reite "Aufhören" findest du auch noch reichlich Informationen zu Verlangensattacken und Entzugserscheinungen. Magst du da mal rein schauen?

Sport machst du und gesund ernähren tust du dich auch.
Eine Frage trinkst du genug. Trinken ist sehr wichtig, 2-3 Liter pro Tag Wasser, Tee oder Schorle. Gut, dass du den Alkohol schon mal aus dem Körper lässt. Dies wäre noch ein zusätzliche Belastung.

Dann gönne dir auch mal Ruhe, Entspannungsübungen oder eine kleine Pause zwischen durch. Früher hattest du eine pause zum rauchen nun mach doch eine Pause zu Luft holen. Kleine Inseln der Ruhe in den Alltag bauen.

Hast du deine Angst und Panikataken schon mal mit deinem Arzt des Vertrauens besprochen? Wenn ich dies richtig verstehe, (bitte korrigiere mich) hast du diese schon vor deinem Rauchstopp.
Ich möchte dir ans Herz legen, lass dich mal gründlich vom Doc. durchchecken. Der Rauchstopp kann nicht nur den Kreislauf kurze Zeit aus der Bahn werfen.

Wieviel hat deine Freundin den geraucht, vielleicht ist es auch nur ein Ausrutscher und nicht direkt ein Rückfall. Sie soll die Zigarette als eine Lerneinheit auf den Weg in die Freiheit ansehen. Vielleicht mag sie sich auch hier anmelden.

LG Bine

Verfasst am: 14.11.2017, 18:24
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
Rauchfrei seit: 4889 Tagen
Beiträge: 8295 Beiträge

Hallo Steve,

klug von dir, auf der Suche nach Hilfe unterwegs zu sein. Herzlich willkommen hier in unserer Gemeinschaft. Nur fürchte ich, und da gebe ich Heike ganz recht, dass du mit speziell deinen Entzugssymptomen zum Arzt gehen solltest. Insbesondere, da du auch eine vegetarische Kost wählst. Wir hatten erst vor ein paar Wochen Jemanden hier, der auch gleichzeitig mit dem Rauchstopp Vegetarier wurde. Er ging dann zum Arzt und prompt wurde ihm dort dringend geraten, anders zu essen. Er war mangelernährt.

Manchen hier hilft gegen Schwindel Obstsaftschorle trinken, aber ich denke, so wie du schreibst, ist das bei dir massiv. Und auch für die Konzentrationsfähigkeit ist ein normaler Blutzuckerspiegel wichtig. Doch du isst ja viel Obst, sagst du.

Ebenso denke ich bei deinen Konzentrationsstörungen: An sich ist das eine sehr häufige Entzugserscheinung und so manche Neuen hier haben zu Recht geklagt, dass es extrem schwer fällt am Anfang, konzentriert bei der Arbeit zu bleiben. Ich hatte das auch. Es war wie Watte im Kopf, als ob die Reizleitungen im Hirn nicht richtig funktionieren würden und ich dringend einen Kick bräuchte im Hirn, um wieder funktionstüchtig zu sein. Bei mir hat das auch einige Wochen gedauert (dieser Zeitraum ist aber bei jedem individuell verschieden), bis es wieder annähernd normal war. Aber ich war so motiviert, dass ich das unbedingt endlich durchziehen wollte.

Du siehst, wenn deine Konzentrationsstörungen so stark sind, kann ich dir auch nur raten, mal zum Arzt zu gehen.
Besonders da du auch von extremer Verwirrtheit sprichst. Und vielleicht auch in einer Art Alkoholentzug. Doch dazu können wir hier dich erst Recht nicht beraten.

Mein Eindruck: zu gehst drei Baustellen gleichzeitig an: Alkoholentzug (vielleicht), Entzug des Nervengiftes Nikotin (sehr wahrscheinlich, nach dem was du schreibst) und gravierende Ernährungsumstellung. Bisschen viel auf einmal, finde ich. Was meinst du?

Meine Bitte an dich: Geh zum Arzt und lass dich durchchecken. Denn gerade auch deine Verwirrtheit kann ja auch ernsthafte psychische Ursachen haben, ausgelöst durch deine dreifache Umstellung.

Wenn ich dich jetzt enttäuscht habe, dass ich dir deine Fragen nicht beantworten kann, tut mir das leid. Aber es wäre verantwortungslos, dir nicht zu raten, zum Arzt zu gehen mit deinen Entzugserscheinungen.

Verfasst am: 17.11.2017, 12:49
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Beiträge: 8295 Beiträge

Hallo Steve,

was macht dein Rauchstopp? Liest du noch mit?

Dir die Daumen drückende Andrea