Ich will anfangen aufzuhören
Hallo Ihr,
hab mal eine vielleicht bissel doofe Frage: Wie habt ihr es mit Eurer letzten Zigarette gehalten? Habt ihr so eine Art "feierliche Beerdigung" gemacht, also habt quasi gedanklich die Zigaretten und den Teufel und die Sucht eher freundlich gehen lassen? Oder habt ihr eher so "böse" gedankliche Verquickungen mit der letzten Zigarette verbunden?
Ich weiß, dass das unerheblich ist: letzte Zigarette ist letzte Zigarette, aber mich interessiert es einfach...
Im Moment "hasse" ich jede Kippe, die ich rauche. Und schimpfe in Gedanken auf den Suchti in mir. Und spüre bei jedem Zug nach, was das Nikotin mit mir macht: dass nämlich zum Beispiel die Lunge eigentlich bei jedem Zug wehtut, dass meine Finger und die Klamotten nach Qualm stinken und dass sich wieder mindestens 25 Cent in blauen Dunst auflösen - dem kann ich zwar einen kleinen Moment nachschauen, aber 25 Cent in einer Spardose zu haben, würde viel schöner klappern.
Gestern hab ich tatsächlich nur 6 Zigaretten geraucht - ein Drittel von dem, was ich sonst weggeschlotet habe. Fiel auch nicht sooo schwer, auch wenn ich wirklich ständig darüber nachdenke gerade.
Heute bin ich vor der Nachtschicht in die Sauna gefahren - ich hab da schon ganz lange eine Jahreskarte und bin ungefähr 3 bis 4mal die Woche da. Sonst hatte ich immer mein Kippenpäckchen in der Saunatasche, hab warm eingemummelt (im Winter) oder eben nackich im - wirklich riesig großen und traumhaft schönen - Sauna-Garten gelegen und hab gelesen, geraucht, in die Gegend geglotzt, geraucht, bissel geschlafen und wieder geraucht. Heute hatte ich mir für den ganzen Tag nur 5 Zigaretten eingepackt, habe in den 5h in der Sauna nur 2 geraucht und hab jetzt für die Nachtschicht noch drei.
Und morgen geh ich wieder eine Kippe runter und am Freitag um Mitternacht rauche ich die letzte: mal sehen, ob als Beerdigung zum Gehenlassen eines langjährigen Wegbegleiters, der aber ein lästiger, eklig anhänglicher "Freund" ist oder vielleicht schimpfe ich auch mit der letzten Kippe und gehe an einen ganz ekligen Ort (hier stehen neben der Bürokantine diese stinkenden Speiserestetonnen, die werden erst morgens abgeholt - und die riechen wirklich wie die Hölle). Und wenn ich mir dann noch vorstelle, die Kippe schmeckt wie eine Leberwurst (ich hasse Leberwurst), dann verknüpfe ich vielleicht doch sowas wie Ekel mit dem Rauchen...
Ich bin noch unentschlossen - aber wie gesagt: eigentlich ist es egal, Hauptsache die letzte Zigarette...
Euch allen einen guten Abend!
Ulrike
Liebe Ulrike
Für mich, dass hab ich auch bei mir geschrieben falls du es lesen möchtest, ist es besser nicht so hart und wütend zu sein.
Für andere ist das genau der richtige Weg. Je nachdem was für ein typ man ist.
Manche brauchen mehr den Widerstand und manche mehr das freundliche.
Daher gibt es zu deiner, übrigens überhaupt nicht dummen frage, keine eindeutige Antwort.
Was würde dir denn mehr helfen?
Viele Grüße
Tina
Hallo Ulrike,
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Unter dem Feld "E-Mail" steht: Rauchfrei seit
Da kannst Du das Startdatum Deines Rauchstopps eingeben.
...so viel zu technischen Informationen.
Dann noch einmal:
Liebe Ulrike,
Du interessierst Dich, wie die letzte Zigarette zelebriert wurde.
Überhaupt nicht! Wenn überhaupt, dann habe ich mich unbewusst auf meinen Rauchstopp vorbereitet. Am Abend des 06.06.2017 kam mir so eine Idee: "Wenn ich jetzt noch eine rauche und dann schlafen gehe, habe ich Morgen schon eineige rauchfreie Stunden hinter mir."
Gesagt, getan.
Um Mitternacht drückte ich die letzte, genüssliche gerauchte Zigarette aus und bin Schlafen gegangen.
Am 07.06.2017 bin ich um 8 Uhr aufgestanden und habe die erste morgendliche Zigarette weggelassen.
Stattdessen dachte ich: "Jetzt habe ich schon acht rauchfreie Stunden hinter mir. Die ersten Tage rechnete ich die rauchfreie Zeit in Stunden. Ich war stolz, auf jede geschaffte Stunde.
Das Lesen und Schreiben hier im Forum hilft bei dem Durchhalten. Man kann hier so schön herumblödeln. Andererseits wird aber sofort erkannt, wenn es brenzlige, nach Hilfe schreiende Situationen gibt.
Also, es ist egal, wann Du mit dem Aufhören anfängst, gewöhne es Dir von Anfang an an, hier Deine Erfahrungen (Freud und Leid) unverblümt mitzuteilen.
Gruß
Karl-Heinz
Hallo Ulrike,
da würde ich zum einen Tina zustimmen, dass Dein Bauch das entscheiden sollte. Wenn der aber unentschlossen ist, hmmm, ich meine ja immer, dass man mit "freundlich gehen lassen" weiterkommt. Es geht ja nicht darum, freundlich zur Kippe zu sein (das blöde Stinkding merkt ja sowieso nix), sondern zu Dir selbst als bislang Raucherin, die das für irgendwas gebraucht hat, die aus irgendwelchen Gründen bislang Schwierigkeiten hatte, sich davon zu trennen, die es aber trotzdem wert ist, dass man freundlich mit ihr umgeht, so etwa.
Ich selbst habe das weder noch praktiziert, ich habe einen Tag (es war im Juni, und ich hatte viel Ärger) extrem viel gedampft, ich konnte nicht aufhören, obwohl ich schon Kopfschmerzen hatte, ich konnte es einfach nicht lassen. Am nächsten Tag hab ich dann spontan gedacht "Schluss jetzt". Wobei spontan natürlich relativ ist, der Gedanke ans aufhören war natürlich schon lange da, hab es immer wieder aufgeschoben aus angst, wie jeder andere auch, aber plötzlich hat es mich nur noch angewidert, und den Augenblick hab ich dann schnell genutzt.
Du wirst Deinen Weg finden, Dein Wohlbefinden sollte im Vordergrund stehen!
In diesem Sinne viel Erfolg
LG, Doro
Huhu ULRIIIIKE
bist du noch da?
Kalt isses hier im Westen daher mal schön heizen:
Und natürlich darf der Kaffee nicht fehlen:
Viele Grüße
Tina
Huhu Tina,
ich bin noch da und hier im Osten isses auch kalt - also vielen Dank mal für´s Heizen
Bei mir wird´s langsam ernst. Morgen Abend rauch ich meine - hoffentlich - letzte Zigarette.
Hab den Kollegen, mit denen ich morgen Nachtschicht haben werde, nochmal Bescheid gesagt, dass ich die letzte Zigarette quasi "zelebriere" und dann um Aufsicht und Nachsicht gebeten.
Angst habe ich gerade nicht, fühle mich gut vorbereitet und rauche eigentlich auch aktuell schon so gut wie gar nicht. Heute war es bisher eine und die war auch noch doof: eine Kollegin, die Kette raucht (entsprechend auch hustet und graue Haut hat), hatte Dienstschluss und hat mich gefragt, ob wir nicht zum Abschied noch eine rauchen wollen. Eigentlich wollte ich gar nicht, bin aber doch mitgegangen. War aber, glaub ich, auch ne gute Übung: für´s nächste Mal weiß ich, dass ich sagen werde, dass ich gerade aufgehört habe.
Und jetzt trinke ich weiter Tee, der macht´s auch von innen warm
Liebe Grüße!
Ulrike
Liebe Ulrike!
Ich wünsch dir ganz ganz viel Erfolg und Kraft für heute abend.
Aber so wie du schreibst, bin ich mir sicher, dass es -nicht nur hoffentlich -deine letzte Zigarette sein wird
Außerdem darfst du uns anderen,die nächste Woche aufhören, nicht im Stich lassen
Du gehst mit gutem Beispiel voran und wir folgen dir!!
Alles wird gut!hab vertrauen in dich und denk an alle hier und Menschen, von denen du es vielleicht auch nicht gedacht hast,dass sie aufhören!
Mir hilft es sehr wenn ich mir immer wieder sage, dass es schon ganz andere geschafft haben und warum sollte ich es dann nicht auch schaffen? !Das wäre doch gelacht!
Und bzgl der letzten Zigarette. ..ich glaub auch dass jeder es so machen muss Wie es sich für einen selbst gut anfühlt.
Ich persönlich möchte sie nicht zelebrieren, weil es nichts schönes ist das ich hinter mir lasse.verteufeln werde ich sie aber auch nicht.
Es war ein Teil meines Lebens und nun fängt bald was neues an.daher wirds am 07.11.dann einfach die letzte des abends sein und am 08.11.werde ich einfach diese eine nächste nicht rauchen.
Bin in Gedanken bei dir und wünsche dir alles gute
Liebe grüße, Lucy
Huhu,
bin gerade nachtschwärmend ein bisschen durch die Wohnzimmer spaziert, und hab gesehen, dass seit morgens keine Nachricht mehr kam!
Dabei bin ich sooooo gespannt, wie es Dir heute ergangen ist....
Hast Du die letzte Kippe "zelebriert"?
Und wie geht es Dir?
Hoffe, wir lesen uns morgen,
LG und gute Nacht,
Doro