3 Tage sind schon geschafft, aber weh tut es immer noch
Liebe Community
( und vor allem die liebe Socke123, welche mir unter anderem Forum schon herzerwärmend zur Seite stand:heart,
ich hoffe sehr von Eurer Unterstützung zu partizipieren. Ich möchte mich kurz vorstellen:
Bis zu meiner ersten Zigarette war ich nahezu militante Nichtraucherin, zumal ich in einem Raucherhaushalt aufwuchs. Damals nahm man es noch nicht so genau mit dem Passivrauchen. Zu meinem Bedauern. Es kam wie in vielen Fällen, eine Freundin überredete mich zu meinen ersten Zügen, ich fand es grausam! Tapfer hielt ich durch und entwickelte mich zu einer waschechten Raucherin, die mit Wonne und Stolz gegen alle Warnungen den Kopf in den Nacken schmiss, COOL einen Zug nahm und milde lächelte.
Das Leben nahm seinen Lauf, ich wurde zweimal Mutter, hörte zweimal konsequent und völlig problemlos von heute auf morgen mit dem Rauchen auf, sobald ich erfuhr, dass eines meiner Kinder in mir heranwuchs. Begann allerdings auch zweimal völlig problemlos wieder zu rauchen, trotz über einem 1,5 Jahren Abstinenz, bis heute weiß ich nicht, warum ich das tat.
Die Ironie an der Sache ist, ich bin examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Gesundheitswissenschaftlerin..ich habe die Gesundheit sozusagen zu meinem Beruf gemacht! Eine Expertin würden einige sagenbanghead.gif
Ich habe seit meinem dreißigsten Lebensjahr jedem, der mich bekehren wollte, verkündet: Wenn ich 40 bin, DANN höre ich auf! Sogar meine Kinder haben dieses Totschlagargument hören müssen...nun bin ich seit 4 Tagen 40, niemand hat meine Vision vergessen, alle haben mich erinnert, die Einlösung meines Versprechens gefordert.
Ich löse es ein, für mich und vor allem für meine Kids. Ich bin wirklich tapfer, von einem Tag auf den anderen, keine Ersatzmittel, keine Pflaster, keine E-Zigarette...NIX!icon_eek.gif
Es tut immer noch weh...anders kann ich meinen Zustand nicht beschreiben. Ich laufe immer 4 Etagen Altbau hoch und runter, wenn die Sucht es fast unaushaltbar werden lässt. An manchen Tagen mache ich das 5-6 mal...Es hilft. Noch.
Am schlimmsten sind die langen Autofahrten zum und vom Büro, in denen ich mich jeweils eine Stunde über die Stadtautobahnen quäle. Oder die Spaziergänge mit meinen Hunden. Das waren bisher immer die Momente, die ich als alleinerziehende und voll berufstätige Mutter für mich allein hatte. In denen ich abschalten und entspannen konnte, geraucht habe ohne ständige "blöde" Kommentare.
Ich halte das wirklich zunehmend schlechter aus und hoffe auf Euch!
Liebe Lulu,
willkommen in der Gruppe der Nichtmehrraucher. Schön dass du dich entschieden hast, das Rauchen aufzugeben und auch, dass du dein Versprechen deinen Kids gegenüber, einhältst.
Ich kann mich noch gut erinnern, in der ersten Woche schaut schon oft vorbei und versucht einen umzustimmen, aber ein konsequentes NEIN, jetzt nicht, hilft von einer nicht gerauchten Zigarette zur nächsten nicht gerauchten Zigarette.
Halte durch, es wird besser! Und wenn du Hilfe brauchst, schreib hier im Forum, es ist immer jemand da, der helfen kann.
rn: Ich lass dir noch ein Glas "Durchhaltesaft" hier.
Liebe Grüße
Petra
Liebe Petra,
Dien Saft hat geholfen!!!!
Soeben war eine Kollegin (ehemalige Rauchkumpanin) an meinem Platz, nachdem sie vom rauchen kam...ich kann dir sagen, der Gestank, den besonders ihre Hände von sich geben löst nahezu einen Brechreiz bei mir aus! Ich bin darüber soooo glücklich, denn bis dato hatte ich diesen Geruch als Rauchernase nie soooo extrem abstoßend wargenommen..
Das erste Zeichen, dass mein Körper sich regeneriert. Diese Erfahrung wird meine heutige Belohnung sein, weiterhin durchzuhalten und dem einen absolut gut riechenden Mittelfinger zu zeigen!
He!
Das kenne ich nur zu gut das Gefühl, dass man nicht weiß wohin mit sich.
Aber es wird immer besser von Tag zu Tag!
Nun heißt es durchhalten und jede durchgehaltene Minute ist eine gute Minute die dich immer weiter wegbringt von dem Verlangen. Der wird immer kleiner und kleiner :-)
Viele Grüße
Henriette
Hallo Lulu,
toll daß Du vor vier Tagen abgesprungen bist! Allein darauf kannst Du schon mal stolz sein - na und auf jeden einzelnen geschafften Tag auch! Nachträglich übrigens meinen herzlichsten Glückwunsch zu Deinem runden Geburtstag, das ist ja fast wie ein Wendepunkt!
Die ersten Tage erleben ganz viele Aufhörer als die schlimmsten. Der Körper spürt Entgiftungs- und Entzugserscheinungen, gleichzeitig meckert die psychische Sucht schon rum, weil sie merkt, daß Du Ernst machst und nichts mehr nachkommt, und die täglichen Routinen sind weggebrochen und noch nicht wieder ersetzt (und was glaubst Du, wie das Rauchen unseren Tagesablauf bestimmt hat, wir haben ja praktisch ums Rauchen drumrumgelebt) - das muß jetzt erst neu organisiert werden. Das Gesamtpaket ist einfach anstrengend, und es tut mir echt leid, daß Du Dich gerade damit rumplagst, weil ich es doch von mir noch weiß. Aber es wird auf jeden Fall besser Lulu.
Vielleicht kannst Du lange Autofahrten erstmal mit scharfen Bonbons überbrücken? Scharfer Geschmack dämpft Schmacht. Kannst auch bei jedem Schmachter Luft durch einen auf Zigarettenlänge gekürzten Trinkhalm "rauchen", es besänftigt das Rauchverlangen erstmal. Könnest Du bei den Hunderunden eventuell erstmal einen anderen Weg wählen als bisher? Rauchverlagen wird nämlich auch aus eintrainierten Rauchersituationen heraus getriggert, diese müssen erstmal in Deinem Hirn vom Rauchen entkoppelt werden. Dabei hilft es, diese Situationen in Details zu ändern, denn erstens entsteht dann schon mal kein situatives Verlangen mehr und zweitens "verlernt" Dein Hirn dann den Zusammenhang der Situation mit dem Rauchen allmählich. Daher der Vorschlag, den Weg zu ändern. Und das gilt auch für alle anderen eintrainierten Rauchersituationen. Welche waren es für Dich, und was hättest Du für Ideen, wie Du sie ändern könntest?
Auf jeden Fall gilt immer: Sei gut zu Dir. Wenn Dich die Sucht plagt, ärger Dich nicht über sie, sondern frage Dich, was Du tun könntest, damit es _Dir_ besser geht. Stell nicht die nervige Sucht in den Vordergrund, das hat die gar nicht verdient, sondern Dich. Überlege Dir Dinge, die Dir gut tun. Geht vielleicht mal ein duftendes Schaumbad? Oder abends zum Runterkommen eine feine Duftkerze oder -lampe? Besondere Teesorten? So kleine Genüsse, mit denen Du Dir mal bewußt was Gutes tun kannst.
Und sei Dir gewiß: Die Sucht droht Dir jetzt, daß sie Dich fertig machen würde. Aber das kann sie gar nicht. Sie kann Dir nichts tun, wenn Du nicht rauchst! Nicht mehr als nerven. Du bist stärker, also laß Dir von der Sucht nichts anderes einreden.
Laß gerne wieder von Dir hören, hol Dir Austausch und Input, wenn Du Lust und Zeit hast. Gemeinsam hört es sich leichter auf als allein. Wir freuen uns auf Dich! Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo liebe Lulu,
und herzlich willkommen. Ich bin auch noch nicht lange dabei wie du siehst.
Lustig, ich hab mir auch schon vor zwei Jahren vorgenommen mit 40 aufzuhören, das wäre im Dezember, aber irgendwie hat es sich jetzt früher ergeben.
Halte durch, es wird echt leichter. Das Problem mit dem Autofahren kenne ich auch, hab auch immer gern im Auto geraucht. Jetzt singe ich im Auto. Das lenkt auch ab.
Alles Liebe!
IBM
Liebe Mitkämpfer,
ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr mir eure Unterstützung hilft! Heute ist schon Tag 6...und das mit dem Autofahren klappt mittlerweile auch besser...Ich sing UND tanze! !!????
Liebe Lydia,
vielen Dank natürlich für deine Glückwünsche und besonders deine tollen Tipps! Ich bin seit gestern zum Joggen übergegangen, mit Hunden meine ich. Da haben meine Lunge und Psyche offenbar keine Lust mehr auf Nikotin
Hallo Lulu,
super, schau, wenn Du morgen durch bist, ist schon eine Woche geschafft. So flott geht das.
Wenn ich mich recht entsinne, kam mir das "damals" weder leicht noch schnell vor, ich konnte auch nicht joggen, bekam gar keine Luft, war mit Husten beschäftigt und Halsweh und total müde.
Oh, das klingt jetzt blöd, aber es läuft wie beim Kinderkriegen, alle Mühen sind vergessen.
Jetzt erstmal schön einen Tag nach dem anderen und sei ganz stolz, denn Du tust grad das einzig Vernünftige, aber das heißt ja nicht, dass es deswegen einfach ist.
Bäck