Einen Versuch ist es wert!
Hallo liebe Leidensgenossen,
mein Aussteigetermin ist der 1. Juli. Ich bin jetzt 69 Jahre alt und rauche seit 50 Jahren, zuletzt ca. 30 Zigaretten täglich. Resultat: Lungenephysem, COPD mit den entsprechenden Beschwerden. Klar, hab ich mir selbst zuzuschreiben. Jetzt geht es nur noch darum, meine letzten Jahre erträglich zu gestalten und da muss ich wohl meine "geliebten" Glimmstängel in die Wüste schicken.
Hab mir ja ein paar Tage gegeben, um meinen Zigarettenkonsum schon mal zurückzufahren und bin jetzt immerhin schon bei 4 Zigaretten täglich angelangt. Einfach ist das ja wirklich nicht und so hoffe ich sehr auf Eure Unterstützung.
Hoffentlich werde ich nicht zu einem der penetranten Nichtraucher, die mir in den letzten Jahren so wahnsinnig auf die Nerven gegangen sind. Das wäre dann nämlich ein Grund, wieder anzufangen. Schon der Gedanke an diese unangenehmen Zeitgenossen löst in mir einen fast unwiderstehlichen Drang nach einer Zigarette aus. Aber diesmal widerstehe ich.
LG
Gioia
Hallo Gioia,
willkommen hier im Forum, es ist durchaus hilfreich, sich hier auszutauschen. Da merkt man, dass man nicht allein ist und kann von den Erfahrungen anderer profitieren.
Vielleicht hilft es Dir, den Konsum zu reduzieren, ich würde es allerdings nicht machen, da dadurch jede einzelne Zigarette für Dich nur umso wertvoller und bedeutender wird. Es ist zwar sicher gut, wenn Du weniger rauchst, aber der körperliche Entzug wird Dich an den ersten Tagen so oder so erwischen. Ich bin gut damit gefahren, ganz spontan von 100 % auf Null gegangen zu sein. Ich habe nicht mal eine bewusste "letzte Zigarette" geraucht. Ich habe mir nach mehrstündiger gezwungener Rauchabstinenz einfach keine mehr angezündet. Auf Ersatzpräparate habe ich auch verzichtet, weil ich den Entzug möglichst schnell durchstehen wollte. Das waren zum Teil harte 2 Tage, aber am dritten wurde es schon besser. Alles weitere spielte sich dann in meinem Kopf ab (psychischer Entzug) und da hilft in schwachen Momenten Ablenkung oder der Austausch hier im Forum.
Für die von Dir beschriebenen unangenehmen penetranten Nichtraucher hatte ich auch nie was übrig, meist fand ich die Raucher die lustigeren ud interessanteren Menschen. Mittlerweile fällt es mir auch nicht schwer, mich auf Feiern bei den Rauchern aufzuhalten ohne mitzurauchen. Und den frischen Zigarettenqualm finde ich auch nicht abstoßend. Kalten Rauch hingegen schon, aber das war auch früher schon so.
Viel Erfolg und viele Grüße
Andreas
[quote="Bernie-74"]
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Vielleicht hilft es Dir, den Konsum zu reduzieren, ich würde es allerdings nicht machen, da dadurch jede einzelne Zigarette für Dich nur umso wertvoller und bedeutender wird. Es ist zwar sicher gut, wenn Du weniger rauchst, aber der körperliche Entzug wird Dich an den ersten Tagen so oder so erwischen.
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Viel Erfolg und viele Grüße
Andreas
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Liebe Gioia,
da kann ich Andreas (aus eigener Erfahrung) nur zustimmen! Wirst dich nur von einer zur anderen quälen und das fühlt sich genauso schlimm an, wie ganz aufzuhören. Hörst du ganz auf, ist der körperliche Spuk in einigen Tagen vorbei. Quälst du dich von der einen Kippe zur nächsten, leidest du viiiiel länger, meine ich.
Aber jede Jeck is anders, jeder muss seinen speziellen Weg finden. Ich drück dir alle Daumen. Auch du kannst das schaffen. Glaub an dich und trau dir was zu. Die Gemeinschaft hier wirkt schon echt förderlich.
Lieben Gruß - vonne Socke
Hallo Gioia,
herzlich willkommen hier im Forum.
Ich persönlich habe die ersten Tage und Wochen Nicotinpflaster genommen. Entzugserscheinungen hatte ich trotzdem, aber sicher nicht so schlimm. Jetzt bin ich auf Nicotinkaugummi umgestiegen und brauche mittlerweile nur noch 1 bis 2 am Tag. Aber seinen Weg muss jeder selber finden, mach es so wie es für dich am bester erscheint.
Ich drücke dir die Daumen und du hast ja noch ein paar Tage um dich vorzubereiten.
Die Zigaretten zu reduzieren kam für mich nicht in Frage, ich weiß das ich das nicht könnte. Wenn es für dich gut ist, ist doch ok.
LG Brita
Hallo lieber Bernie74 , lieber Andreas,
herzlichen Dank für Deine schnelle Reaktion auf meinen Eintrag. Das mit dem Reduzieren hat bisher recht gut geklappt. Seit dem 22. 06. täglich von 30 auf 15 - 9 - 7 - 5 - 4 und heute sollen es nur noch 3 Zigaretten sein. Bin um 4:30 Uhr aufgestanden und habe die erste Zigarette um 8:00 Uhr geraucht. Die nächste gibt es nach dem Mittagessen und die letzte vor dem Zubettgehen. Dazwischen gibt es bei jedem Drang nach dem Glimmstengel einen Schluck Wasser und ich sage Dir: mein Wasserverbrauch hat sich enorm erhöht (mit dem schönen Nebeneffekt, dass sich meine Altersrunzeln etwas zu glätten beginnen :lol. Aber ab dem 1. Juli ist dann endgültig Schluss mit der Abhängigkeit.
Irgendwie kommt mir das Ganze vor, wie wenn man sich von einem langjährigen Lebensgefährten verabschiedet, der einem schon ewig auf die Nerven geht und überhaupt nicht gut tut, aber an den man sich so gewöhnt hat, dass einem sogar die stinkenden Socken unterm Bett und die Pinkelspuren auf der Klobrille fehlen. Absurd!
Ich werde mir eine Liste schreiben, mit dem guten und schlechten Eigenheiten meines Lebensgefährten Glimmstängel und dann werden wir ja sehen was überwiegt. Die Trennung von meinem Ex-Mann (den ich ja auch einmal geliebt habe) vor 20 Jahren ist mir hervorragend bekommen und hat wahrscheinlich damals mein Leben gerettet. Warum sollte es mir mit diesen verdammten Zigaretten nicht gelingen?
Also, halt mir die Daumen!
LG
Gioia
Hallo Freunde,
gestern habe ich noch 3 Zigaretten geraucht, die letzte davon um 20 Uhr. Nachdem ich heute um 5 Uhr aufgestanden bin, habe ich mir vorhin, kurz nach 10, eine Zigarette angesteckt und mir ist ganz schrecklich schwindelig geworden. Ein Zeichen? Ich habe mich deshalb entschlossen, dass es meine endgültig letzte Zigarette gewesen sein soll und ich meinen Ausstiegstag auf morgen vorverlege. Ich werde sicher Eure Hilfe brauchen und zähle auf Euch.
LG
Gioia
Ich drück die Daumen und wünsche dir viel Kraft -----------Du schaffst es.-------------------
Brita
Hallo Gioia,
gut so. Gründe, es vor sich herzuschieben, findet man ja immer zuhauf. Irgendwann muss man einfach springen und schauen was passiert. Und eine schlecht schmeckende (?) schwindelig machende Zigarette ist doch ein gutes Zeichen.
Viel Erfolg, Gruß
Andreas
Liebe Gioia,
ich gratuliere Dir ganz herzlich zum vorverlegten Absprung! Jeder Tag, an dem Du nicht rauchst, ist ein Gewinn und toller Erfolg. Du kannst jetzt schon stolz auf Dich sein.
Der Vergleich mit der Trennung von einem Lebensgefährten ist überhaupt nicht absurd: schließlich hat uns das Rauchen ja tatsächlich über ganz weite Teile unseres Lebens begleitet. Und mehr noch, irgendwie haben wir die Qualmerein ja dahingehend mißverstanden, daß sie auch noch was für uns tut, uns entspannt, uns dazugehörig und aufgeschlossen fühlen läßt und wir uns "die Freiheit nehmen" zu rauchen. Und dieses Gefühl ähnlich dem Ende einer Freundschaft beim Rauchstopp kennen ganz viele hier! Doch wenn man mal näher hinschaut: Ein Lebensgefährte, der uns das Geld aus der Tasche nimmt, uns krank macht und uns fremdsteuert (was uns das Rauchen ja faktisch antut - kennst Du nicht auch den Drang, schnell aus einem Kaufhaus, Kino oder Theater zu flüchten, weil Du rauchen willst?), kann unser echter Freund nicht sein oder? Hätten wir "in echt" so einen feinen "Freund", hätten wir ihn glaube ich schneller aus unserem Leben geschubst...
Insofern eine richtig gute Entscheidung, jetzt aufzuhören, toll Gioia! Hast Du Dir ein paar weitere Ablenkungsmanöver für eventuell auftretende Schmachter überlegt? Wasser ist natürlich schon mal Gold, denn es entschmachtet, trägt zur Entgiftung bei, hält den Kreislauf stabil, die Verdauung, und wie sagt der österreichische Popvolksmusiker in der Werbung? Wenns schee mochd! Ein toller Nebeneffekt findest Du nicht? Womit könntest Du Dich noch so ablenken, Hobby, Ausmalbücher für Erwachsene, was könntest Du Dir vorstellen?
Was ich Dir auch gerne ans Herz lege, sind kleine Alternativen für Situationen in denen Du gewöhnlich geraucht hast. Das kann ein Glas Wasser ganz gezielt nach dem Essen sein oder direkt Zähne putzen (das dämpft die durch die Situation hervorgerufene Schmacht), oder ein leichter Spaziergang bei Langeweile, bei Frust vor die Haustür gehen und bis zehn zählen... biete Deinem Kopf für diese eintrainierten Routinen was anderes an, so entkoppelst Du die Verknüpfung der Situation mit dem Rauchverlangen.
Und für den Notfall gebe ich Dir noch die 4 A-Tipps an die Hand, es sind kleine Manöver gegen Rauchverlangen, die jederzeit und überall schnell ohne Requisiten einsetzbar sind:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/
Laß jederzeit weiterhin von Dir hören, wir freuen uns! Außerdem hört es sich gemeinsam einfach leichter auf. Viele Grüße und gutes Gelingen sendet Dir
Lydia
Hallo Freunde,
heute ist mein 9. Tag ohne Zigarette, ganz schön hart, aber zu schaffen. Leider habe ich schon fast 2 Kilo Gewicht zugelegt und hoffe, dass das nicht in diesem Tempo so weiter geht. Außerdem leide ich unter extremem Schwindel. Sind das Entzugserscheinungen? Ich habe zwar schon seit längerem mit Schwindel zu kämpfen, aber seit ich nicht mehr rauche, ist es besonders schlimm. Und ich hatte gehofft, dass das besser wird. Kann natürlich auch sein, dass es mit den Medikamenten zusammenhängt, die ich ja jetzt nehmen muss (ASS wegen der verkalkten Halsschlagader und Spiriva wegen der COPD). Werde dazu nächste Woche auch meinen Arzt befragen. Habt Ihr da Erfahrungen? Also, ein wenig stolz bin ich schon auf meine 8 geschafften Tage - aber noch ist ja nicht aller Tage Abend.
Euch allen ein schönes, sonniges und nicht zu heißes Wochenende!
LG
Gioia