Gibt es auch für mich Rettung?

Verfasst am: 18.06.2017, 12:31
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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[quote="HexeLilli"]
Liebe Andrea,
das könnte immer wieder eine Stolperfalle sein. Wenn ich einen Raucher sehe, hab ich nur noch im Kopf, AUCH WILL AUCH WILL. Ich weiss ja, dass ich mir Gutes tue, und der Raucher sich mit jedem Zug schadet. Aber ist mächtig. Vielleicht sogar übermächtig?
Heute bleib ich den ganzen Tag zu Hause, evtl. sogar nur im Bett. Ist besser so. Dennoch kann ich mich nicht immer zu Hause verbunkern. Also muss eine Lösung her. Aber was?

[/quote]

Genau für diese Probleme gibt es das A wie Ausweichen, das Ab wie Abhauen, das A wie Aufschieben....

Lilli,

was machst du, wenn du mitten in der Großstadt ganz stark musst? Du schiebst es auf, genau. Bis du dir eine Toilette gesucht hast. Und was machst du, wenn du es dich ganz stark juckt, du aber nicht kratzen kannst? Genau, du hältst es notgedrungen aus und so weiter und so fort.

Ich habe die erste Zeit die Nähe zu Rauchern gemieden wie die Pest (darunter meine eine beste Freundin). Und bevor ich (glaub an Tag vier) das erste Mal in die Stadt ging, habe ich bei der Notfallnummer der bzga angerufen. Stadt ist für mich Stress und Stress war 0 Rauchen. Ich habe nur gesagt, dass ich wieder anrufe, Bevor ich eine rauche. Das hat geholfen. Du kannst dir ein Notfallkärtchen für unterwegs basteln und einen Notfallbeutel mit Kaugummis, Bonbons, was zur Beschäftigung der Hände...was wäre da geeignet speziell für dich?

Und du kannst dich auf Nichtraucher konzentrieren, die gibt es nämlich auch. Wichtig ist einfach die Frage: was kann ich tun, statt zu rauchen?

Hab einen schönen rauchfreien Sonntag, wo auch immer du ihn verbringst.
LG
Andrea

Verfasst am: 20.06.2017, 21:53
gusanilla
gusanilla
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Vielleicht kannst du mal versuchen, dir das Gefühl nicht mehr rauchen zu müssen vorzustellen und das größer zu machen. Wenn du dann draußen Raucher siehst, dass du an dies Gefühl denkst und so die Schmachtattacke überstanden wird? Vielleicht hilft es auch, wenn das möglich ist, die ersten zwei drei Tage zu Hause zu bleiben. Serien gucken? LG

Verfasst am: 21.06.2017, 12:24
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Lili,

also meine eigene Verzweiflung damals hatte auch einen enormen Vorteil: ich dachte: wenn ich´s jetzt nicht packe, packe ich es vielleicht nie. Und habe tapfer weiter ausgehalten. Nur Mut also. wenn ich das schaffe, schaffst du das auch (bin übrigens auch Frührentnerin wie du).

Deiner Verzweiflung möchte ich aber auch ein bisschen den scharfen Stachel nehmen: Was ist dabei, wenn du erst mal den Erfolg der nicht gerauchten Zigaretten betrachtest? Und erst mal zufrieden bist mit dem bis jetzt erreichten? Ein Hürdenläufer übt auch erst mal mit niedrigeren Hürden und schraubt sich dann langsam hoch. Also was ist, wenn du nicht auf die 100 % schaust, die jetzt eben noch nicht zu schaffen waren sondern auf die 80%, die du schon bewältigt hast?

Und was kannst du denn anderes tun, wenn du einen Raucher siehst?
Den Kopf sofort wegdrehen? Sofort ein Bonbon in den Mund? Ein Parfumfläschchen oder Lavendelsäckchen an die Nase? Nach dem Motto: wenn einer sich in den Abgrund stürzt, muss ich ja auch nicht gleich hinterher?

Du kannst dir auch ein Foto von deiner Rauchfreiheit (symbolisch) mitnehmen, wenn du außer Haus gehst. zum Beispiel vom Wald mit seiner guten Luft. Drauf können aber auch genau die dinge sein, die du dir mit dem rauchfrei gesparten Geld leisten kannst....

Viel Erfolg!
Andrea

Kennst du Atemübungen, um den Stress der Verzweiflung zu verringern? Nach dem Motto: das ist jetzt eben so.
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/einfach-entspannen/

Verfasst am: 26.06.2017, 18:16
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Hexe Lilli,

wie gut dass ich grad noch mal nachgeschaut habe, sorry, manchmal ist mein Privatleben recht voll.

Umso besser, dass du voller Hoffnung auf Besserung deine Enttäuschung hier beschreibst. Du bekommst viel Besuch, wenn du bei anderen in deren Wohnzimmer viel schreibst. Und es gibt einige, die grad gestartet sind, ihr könnt euch wundervoll gegenseitig unterstützen! Und eine kleine vorsichtige Anmerkung zu deinem Thema: am besten kannst du dich selbst retten, Lilli, denn du kennst dich am Besten. Kollegin Brigitte sagte Mal: wenn du eine starke Hand suchst, schau mal am Ende deines rechten Armes nach. Ich kenn das von mir auch, ich will auch iimmer gerettet werden, aber bei aller Hilfe muss man den Weg selber gehen, wir können dir nur wege aufzeigen

Liebe Lillli,

du machst das grad großartig, dass du deinen Weg stur weitergehst und für
"- mehr Geld
-nicht mehr ständig räuspern müssen
-Zahnpflege ohne das widerliche Würgegefühl durchführen können
-ein gesünderes Leben führen"

dir deine Rauchfreiheit erhältst.

Lilli, dass es dir so schlecht geht, tu mir leid, aber das kann vom Entzug kommen. Oder/Und von deiner psychischen Grunderkrankung. Und da sind wir die falschen Ansprechpartner. Ich bitte dich wirklich nachdrücklich, gut für deine medizinische Betreuung zu sorgen.

Auch bei gesunden Menschen kann es in den ersten TAgen des Entzuges so sein, dass es dem Aufhörer sehr schlecht geht. Das kann mit dem Botenstoffwechsel im Gehirn zusammenhängen. Dieses muss erst wieder lernen, auf natürliche weise, also ohne das Nervengift Nikotin, u.a. den Dopaminbotenstoffwechsel wieder in eine natürliche Balance zu bringen.

Ich habe mich damals auch wie grippekrank gefühlt und sehr sehr viel geschlafen. Erst nach drei Tagen habe ich die Wohnung verlassen. Um mir wolle zum Stricken zu holen. Es gilt also, mit Geduld diese Zeit durchzustehen.

Was kannst du denn tun, damit du dich besser fühlst? Trinkst du viel? Kannst du dich ablenken mit Lesen, Filme angucken, basteln...?

Aber wirklich als Wichtigstes bei dir mit deiner psychischen Grunderkrankung: hole dir so viel Hilfe wie du bekommen kannst bei Arzt/Therapeut.

Und überleg bitte mal: was hat dir sonst schon alles geholfen, wenn es dir nicht gut ging?

Liebe gute Besserungswünsche von Andrea