Wiederholungstäter in Haft

Verfasst am: 19.05.2017, 19:58
Petrovic
Petrovic
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Hallo Anton,

ich hoffe, du bist weiterhin erfolgreich auf der Flucht.

Ich halte die Daumen, dass dich nicht erwischt.

Liebe Grüße

Petra

Verfasst am: 20.05.2017, 05:28
Antonai
Antonai
Themenersteller/in
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Hallo liebe MitstreiterInnen,
was für eine Zeit, und die meisten um uns her verstehen gar nicht, was so besonderes an ihr sein soll. Ja, so ist das eben, nur wir selbst nehmen uns bei der Entwöhnung von einer Sucht wirklich wichtig. Für alle anderen geht das normale Leben einfach weiter, als wenn nichts wäre.

„Da ist einer aus dem Gefängnis entflohen. Na und was soll das schon sein, der soll sich mal ganz unbemerkt wieder eingliedern, und hier nicht so einen „Hermann“ machen.“
Was soll das denn für eine Leistung sein: Einfach etwas nicht mehr zu tun, was sowieso überflüssig ist."

So oder ähnlich reagiert das Umfeld oft, und der Kampf wird ignoriert. Die Willensleistung wird nicht als Leistung geachtet. Wenn ein Einsatz nicht gewürdigt wird, wenn wir keine positive Reflexion erhalten, sondern alles ohne Schall verklingt, dann macht das oft traurig, nimmt unserem Handeln den Sinn.
Das kann natürlich nur dann passieren, wenn wir uns zu stark über die Außenwelt identifizieren, also kann uns das nicht passieren, denn wir sind …...ja was sind wir denn?
Wir suchen einen Gesprächspartner, der unsere Leistung anerkennt, der verstehen kann was man da erbringt. Das Gegenüber und wir selbst bleiben dabei aber anonym, damit keine wirkliche Bindung entsteht.
Wir treten nicht selbst in den Ring, oder doch, wir treten in den Ring, uns schützt aber eine Maske. Keiner sieht wer wir wirklich sind. Das hat den Vorteil, dass uns nach einer Niederlage keiner verspotten kann; hat aber auch den Nachteil, dass wir nicht mit der Medaille hausieren gehen können.

Wie ihr lest, geht es mir wirklich so richtig gut, aber wenn ihr meint, eine gewisse Art von Melancholie heraus zu hören, dann liegt dies nur an dem zur Neige gehenden Urlaubs, das ist auch so ein Abschied von der Freiheit. Na sagen wir ein kleiner Abschied, sonst dramatisieren wir die Situation -übergebühren. Mit den Zigaretten hatte ich sonst immer versucht das Ende hinauszuzögern, es zu verschieben. Das ist nicht möglich, die Zeit schert sich nicht um die Befindlichkeiten einzelner Lebewesen, welche in ihr nur den Charakter eines Besuchers haben. Desto größer der Abstand vom Ich in Zeit und Raum wird, desto bedeutungsloser wird die Handlungsweise des Einzelnen. Alles zerfließt unter den unbarmherzigen Schritten der ewigen Zeit.

Gestern war ein wirklich schöner Tag. Ich habe ihn schon in der Früh, zum Sonnenaufgang im Park, begrüßen können, und ich konnte mein Akku mit Sonnenenergie füllen, bis zum Anschlag. Da ist so eine Leichtigkeit in mir, in diesem Zustand fällt es mir gerade schwer zu glauben, dass ich noch vor einer Woche das Rauchen unbedingt gebraucht habe, um das Glück spüren zu können. Surrealistisch, absolut abwegig, unvorstellbar. Die Mechanismen des Nervengifts Nikotin.

Mit nachdenklichen Grüßen entlasse ich mich und euch in diesen mit Wundern gespickten neuen Tag,
Anton etwas im Höhenrausch auf dem Grat zum nächsten Gipfel

Verfasst am: 20.05.2017, 06:20
VenezianischerKarneval
VenezianischerKarneval
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Lieber Anton
du schreibst so berührend und da möchte ich nicht versäumen, dir zu gratulieren zu deinem Rauchstopp vor fünf Tagen, deiner positiven Einstellung dazu und bin gespannt auf die Wunder, mit denen der heutige Tag gespickt sein soll heißt ja schon im Schlager ...wenn sie dir begegnen, musst du sie auch sehn...
Bleib wie du bist, ein schönes Wochenende wünscht dir Claudia

Verfasst am: 20.05.2017, 10:27
Mariane
Mariane
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Lieber Anton,

ich wünsch dir, dass du weiterhin knastfrei leben kannst und dich auch der mobile, vergitterte Einsatzwagen nicht verfolgt.
Soweit ich weiss, haben die in Parks und an schönen Plätzen keinen Zutritt

Geniess die tolle Luft und die Freiheit, sitzen bleiben zu können, während andere schon 10mal aufgesprungen sind, um ihren Gefängnissen einen Besuch abstatten zu müssen: oft nicht wissend, dass es nicht nur ein Besuch ist, sondern Inhaftierung.

Ganz liebe Grüsse von Mari

Verfasst am: 20.05.2017, 22:47
AnikaB.
AnikaB.
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Jawoll! So geht das!
Nicht nur, dass sie dich gerade nicht zu fassen kriegen... denn du bist ihnen gerade weit voraus... auch dass du Spaß hast auf der Flucht, bringt die Wärter bestimmt gerade zur Weißglut! HAHAHA!
Lach sie aus! So dass sie sich schwarz ärgern!!!
Ich freu mich sehr, dass es dir gerade so leicht fällt! Gerade in der ersten Zeit ist das sicher enorm hilfreich!
Du machst das großartig und ich liebe wie du es (be)schreibst.
Weiter so!
Ich glaub an dich!

Anika

Verfasst am: 08.06.2017, 20:13
Ianna
Ianna
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Lieber Antonai

Komm doch mal in dein Wohnzimmer , ist ja ganz verwaist. Ich werde dir hier was zu trinken lassen

und leckers Eis und den braven Watschelheinrich

der dir beisteht, wenns eng wird.

In Wirklichkeit wird s beim Nichtraucher net so schnell eng...hahahaha, wie froh können wir sein, wir haben es geschafft.