Auf, ab, auf, auf, ab, auf auf auf; und das schon nach 24 Stunden :)
Hallo liebe Nichtmehrraucher und alle die es werden wollen,
ich stelle mich kurz vor: Ich (34) habe 19 Jahre lang zwischen 16-18 Zigaretten geraucht. Meine Eltern haben beide geraucht, mein Vater vor 10 Jahren aufgehört. Meine Mutter ist eine starke Raucherin, sie verteidigt das Rauchen als wäre es Vitamin C oder Sauerstoff. Meine Oma starb an Lungenkrebs in meinem Elternhaus. Konnte den Verlauf sozusagen live miterleben Aber noch nichtmal das hat mich dazu gebracht einen Versuch länger als 3Tage durchzuhalten. Ich bin die Wände hochgegangen, war ein totales nervliches Wrack, geheult, stundenlange depressive Phasen, extrem gereizt etc... Hab mir die tollsten Illusionen zurechtgebaut, damit ich mir wieder die Erlaubnis zum Rauchen geben kann. Der letzte Versuch liegt deshalb auch schon 3 Jahre zurück.
Was jedoch von Beginn an da war (wie wahrscheinlich bei vielen Rauchern) sind die ganzen Punkte die mich störten: Gestank, Aussehen von Rauchern, Scham beim Rauchen, Stress wg Beschaffung/Vorratshaltung und natürlich: die riesen Angst davor krank zu werden. Es ist schon Wahnsinn wie sehr man diese Dinge über Jahre verdrängen und in den Hintergrund schieben kann ohne erfolgreich zu reagieren.
Vor ein paar Wochen hatte ich eine Diagnose erhalten (gut zu behandeln, gute Heilungschancen!) und der erste Gedanke war: Jetzt sollte es doch leicht fallen mit dem Rauchen aufzuhören! Aber Pustekuchen! Der Gedanke daran, nicht mehr zu rauchen, hat mich direkt zum Rauchen von 4 weiteren Zigaretten gebracht. Furchtbar. Ich war deswegen niedergeschlagener als wg der Diagnose. Ich habe mich tatsächlich als Opfer dieser Drecksdinger gesehen und damit abgeschlossen dass ich immer weiter rauchen muss. Umso erstaunlicher die Wende. Ich musste nach der OP nochmal zum Nachsorgetermin, der Arzt sagte mir die Ergebnisse sind schon da und es ist alles "Böse" entfernt, alles ist gut! Leute, [u]da[/u] hats bei mir scheinbar Klick gemacht. Das war ein Warnschuss!!! Hab dann diese Seite entdeckt, meinen Starttermin auf heute gelegt, die Broschüre durchgeackert und bin es angegangen.
Die Zigaretten waren gestern schon leer, deshalb habe ich dann gestern schon aufgehört. Kam mir entgegen, ich wollte es dann auch echt wissen!
Laut Test bin ich stark abhängig, weswegen ich mit Pflaster unterstütze. Beim letzten Versuch hatte ich Kaugummis, die mir jedoch rein gar nichts gebracht hatten. Ich hatte wirklich große Angst vor den "dunklen Zeiten" und hoffe, dass sie diesmal ausbleiben. Ich bin schon fast verunsichert weil es so easy ist. Klar kommen manchmal diese Anflüge a la "ooh, damals wars so schön..." aber die kann ich diesmal echt gut wegdrängen, alles richtig stellen und die positiven Dinge sehen. Egal woran es jetzt liegt, wenn es so bleibt, bin ich sehr optimistisch!
Ich bin sehr froh über diese Seite und über das Forum! Wenn man liest, dass es einem nicht alleine so geht und die Dinge/Gedanken, die Auftauchen, bei anderen auch vorkommen (wie z.B. Trauer vor dem Starttermin, Vorgaukeln ein Gelegenheitsraucher sein zu können etc) dann nimmt einem das die Angst.
Was mir auch hilft, sind Dinge wie Bonbons lutschen, Tee trinken, Zähne putzen. Alles Geschmäcker die in Kombi mit Zigaretten (für mich) ekelhaft waren. Kaffee trinken geht auch gut ohne und is sogar besser selbst morgens. Freue mich darauf, wenn ich wieder Sport machen darf, zur Zeit noch verboten wg OP. Ich unternehme jedoch gemächliche, lange Spaziergänge. Hilft auch viel!
Leute, ich bin mega stolz, auch schon nach so kurzer Zeit. Ich feier jede Stunde!!! Was auch noch ganz schön ist, ist die App Rauchfrei Pro. Da gibts Statistiken, Infos zu Giftstoffen, Ersparnisse und was für mich wichtig ist, was alles im Körper seit Rauchstopp passiert. Da kann man sich leicht von der Schmacht ablenken und für sich kleine Meilensteine setzen.
Danke fürs lesen und ich freue mich auf eure Beiträge!
Lieben Gruß,
Belli
Hallo Gänseblümchen,
klingt gut, was Du schreibst. Da gibt es nicht viel beizutragen.
Wenn es mal arg wird, schreist Du einfach, ok? Und dann freust Du Dich, weil Du ätsch nicht dem Qualm gefolgt bist.
Hat bei mir gut funktioniert.
Alles Gute!
Bäck
...und siehe da, die Retourkutsche kam heute Nachmittag. Hatte ein ordentliches ab! Die Bestie hatte mich geschnappt und wollte mich nicht mehr los lassen. War kurz davor zu schmeissen. Trauerphase und Versuche mir die Sache irgendwie schön zu reden, damit ich rauchen darf. Hatte sogar Angst einkaufen zu gehen, weil ich mir selbst nicht getraut hatte. Kennt ihr das? Wie holt man sich da am besten wieder raus?
Huhu und willkommen in der Runde der Stimmungsverwirrten
Herzlichen Glückwunsch zum Neuanfang, darauf erst mal einen virtuellen
Bin kein Lotse, die wissen immer so viel und haben alle Nerven beieinander... Manchen hilft der abgeschnittene Strohhalm. Sich bewegen stattdessen hilft mir- stürze mich abends in meine Liegestützen und co. (so gut es bei dir halt geht, bist ja zusätzlich gebeutelt gerade).
Tee trinken hilft, weil ich das in Verbindung mit Kippe nie hatte. Mmmh, leckere Teesorten kaufen, im Bioladen. Dort triffst du auch bestimmt nicht auf die Versuchung und es riecht auch gut und du könntest lecker Mango oder Salat oder frische Kräuter für den Balkon oder duftende Hautcreme kaufen?
Und Großeinkauf im Supermarkt kannste ja vielleicht generell auf einen Moment schieben, der nicht ganz so umnachtet ist?
Wie auch immer, bleib am , alles wird gut, in kleinen Schrittchen!
Danke für die liebe Antwort. Alle echt nett hier Ja, also Großeinkauf geht nur mit Gatte in der nächsten Zeit. Der passt dann auf. Ist wirklich krass, was da gefühlsmäßig los ist. Ich habe Angst, dass ich das Vertrauen verliere, dass da wieder ne gute Phase dran kommt. Wenn man so drin ist, meint man ja, es hört nie auf und es wir nie leicht. Die gute Zeit vor dem Tief ist dann auch wie weggeblasen Wenn ich lese, dass du schon 25 Tage rauchfrei bist denk ich "boah, krass! Das hätt ich auch gern!" Wie ging es dir in den ersten Tagen und ab wann wurde es anders? Oder ist es noch wie am Anfang?
Hai,
ich misch mich mal flugs ein, ok?
Mir hat sehr geholfen (und tut es noch) Raucher gucken. Also nicht dazustellen, aber beobachten. Raus aus der Tanke, fummel, fummel, Auto auf, Tür zu und Fluppe an is eins - sehr entspannt, doch, ja, möchte man auch machen.
Kollegen: Ich komme gleich nach; wart, wart, hach, da isse ja - oh Gott, stinkt wie Puma, egal, rein ins Auto, Bonbons rausfummel, wollen Sie auch eins - nein, vielen Dank (ich bräuchte ne Gasmaske).
Flughafen: Raucherterrarium sag ich nur - gibt es hier tolle Beschreibungen.
Und dann freue ich mich wirklich aufrichtig, dass ich das nicht mehr bin.
Im übrigen einfach die Ausstiegstipps hier durchforsten. Nach meiner Erfahrung helfen sie je besser, desto dämlicher sie klingen (am Strohhalm nuckeln - sehr wirksam).
Ohren steif halten
Bäck
Ich freue mich über jede Antwort!
Ja, diese Angewohnheiten von Rauchern sind schon strange Hatte hier im Forum gelesen, das jemandem dieses "Rauch einatmen, Kopf in Nacken und ausatmen" besonders aufgefallen oder in Erinnerung geblieben ist. Ich weiß was da beschrieben wurde, ich kenne es Irgendwie blieb mir das im Gedächtnis. Ich werd mich künftig mal auf die Lauer legen und bewusst gucken.
Die Leserei im Forum hilft, bin nur mal gespannt wie es so im Büro wird. Zur Zeit kann ich ja den ganzen Tag hier auf der Seite surfen und stöbern wenns mal brenzlig wird. Im Büro wirds da schwieriger. Aber vorher kann ich mich ja noch ein paar Tage "stärken" und meine Gewohnheiten evtl. neu verknüpfen.
Wünsche euch allen nen schönen Abend und bleibt stark!!!
Hallo, ich schalte mich auch einfach mal dazwischen.
Dem Gänseblümchen Bellli wünsche ich alles Gute!! Ich finde schon gut gemacht, sich mit anderen auszutauschen und sich selbst ein wenig zu öffnen, gerade wenns nicht gut läuft: immer raus damit, bloss nicht verkriechen.
Zum Einkaufen: vielleicht gibt es nen Bekannten oder Freundin...offen ansprechen woran Du gerade arbeitest und ganz simpel darum bitten mitzukommen, um auf Dich aufzupassen.......klingt blöd, klappt aber gut.
Nun zu mir......komme eigentlich von einem anderen Thema...dem Alkohol. Rauchen und Alkohol begleiten mich seit sehr langer Zeit in meinem Leben. Vom Alkohol bin nun seit über einem Jahr weg. Ich hab das nur in der Gruppe mit anderen geschafft und natürlich eine Menge dabei erfahren.
Die erste wiichtige und glücklich machende Erfahrung am Anfang: man kann auch ohne leben! Das konnte ich mir vorher überhaupt nicht vorstellen, wie das gehen soll und dass das (gut) geht.
Naja....mit dem Rauchen aufzuhören habe ich schon länger auf dem Ticker. Nun habe ich in den letzten Tagen einige Gespräche darüber mitbekommen und dachte gestern dazu mal ins Internet zu schauen.....siehe da.....ab heute starten da auch Andere....gewissermaßen eine art offizieller Stichtag.
Ich nehme den Zufall als Wink des Schicksals und gehe es jetzt an!!
Muss mich hier erst orientieren...ganz wichtig ersteinmal für mich, die Tricks bei akutem Suchtdruck...da schau ich mal. Strohhalm hab ich natürlich nicht im Hause, klingt aber sinnvoll.......
Wünscht mir Glück dabei, ich wünsch euch viel Kraft und Erfolg.
Hey,
WOW 1902 ein Jahr ohne Alkohol ist wirklich ne tolle Leistung! DA kannst du mächtig stolz sein! Respekt, dass du dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhst und die Nikotinsucht ebenfalls angehst!!!
Heute Nacht habe ich nicht so gut geschlafen. War zwar extrem müde, bin aber regelmäßig wach geworden. Was bei mir eig. selten bis nie vorkommt. Heutet morgen im ersten Moment dann "traurig" weil keine Kippen , dann nen langen Spaziergang gemacht und danach ging es einigermaßen. Wobei mir eben in den Sinn kam, heimlich eine zu rauchen, weil ab und an is ja nicht so schlimm... Hört das auf oder wird dieses Ding mich immer hinters Licht führen wollen? Oder es zumind. so einfach haben?
Viele Grüße, die etwas demotivierte Belli
Ja,ist echt bescheuert überhaupt an die Option zu denken. Es ist keine Option. Dieses Monster hat sich festgekrallt und will mir einreden, dass ich eh wieder anfange und spätestens im Büro einknicken werde. Nach dem überaus einfachen Start (welchen ich so in der Form noch nie hatte) war ich so optimistisch! Gestern wars ja nachmittags schwierig aber heute is es verdammt schwer. Da hilft scheinbar nur Minute um Minute verstreichen lassen. Bei mir hält diese Schmachtphase auch wesentlich länger als 10-15Minuten. Eher 2-4 Stunden. Ich darf einfach das Selbstvertrauen nicht verlieren es schaffen zu können.
Gruß an alle rauchFrei-Kämpfer!
blassen: