Erfahrungsbericht: zwei Jahre rauchfrei und 20 kg schwerer

Verfasst am: 30.05.2017, 22:16
derjanni
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Dabei seit: 30. 05. 2017
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Hallo liebe zukünftige Nichtraucher,

ich habe am Programm der BZgA vor acht Jahren teilgenommen und etwa zwei Jahre durchgehalten. Mittlerweile rauche bzw. qualme ich wieder und neuerdings findet sich auf meinen Heat Sticks wieder die hässliche schwarze Meldung der BZgA. Bei mir ist das Programm phänomenal gescheitert und ich glaube es hätte bedeutend besser funktioniert, wenn man mich vorher über die Risiken des Aufhören gründlicher informiert hätte. Ich möchte heute meine Erfahrung kund tun, nicht um das Programm schlecht zu reden sondern um Menschen zu helfen nicht die gleichen Fehler wie ich zu machen.

Es war etwa 2008 dass ich mit dem Rauchen erstmalig, mit dem Programm der BZgA , aufhörte. Ich erhielt ein Paket mit einem T-Shirt und ein paar Flyern. Zusätzlich wurde ich regelmäßig per E-Mail gefragt, ob ich weiterhin nicht rauche. Am ersten Tag meines Nichtrauchen hatte ich mit extremen Nebenwirkungen bzw. Entzugserscheinungen zu kämpfen wie Krämpfen, Schwindel und Orientierungslosigkeit. Ich hatte damals den großen Fehler gemacht mit einem Schlag aufzuhören und mein Leben einfach normal weiter zu führen. So hörte ich morgens auf und rauchte nicht meine morgendliche Zigarette. Ich musste von Hamburg nach Köln fliegen und saß mit extremen Schwindelgefühlen und Magenkrämpfen am Flughafen Hamburg. Mit viel Trinken konnte ich mich durch den Tag retten. Meine Empfehlung daher ist, dass man definitiv die erste Woche Entzug zu Hause, im Bett oder auf dem Sofa bleiben sollte. Auch nicht Arbeiten gehen so wie ich! Autofahren würde ich die erste Woche auf gar keinen Fall. Bei mir war das teilweise lebensgefährlich und ich bin da mit den Erscheinungen wohl auch nicht der Einzige. Gerade wer viel Stress hat und die Zigarette bzw. das Nikotin als Ausgleich braucht, sollte auf jeden Fall richtig aufpassen.

Ich habe pro Tag etwa immer so 15-18 Zigaretten geraucht. Meine Verdauung war in den ersten Wochen vollkommen im Eimer, gleichwohl ich versucht habe mich so ordentlich zu Ernähren wie ich mich noch nie ernährt habe. Ich habe dennoch in zwei Jahren etwa 20 Kilogramm zugelegt. Kaugummi kauen, Wasser trinken und doch immer mal zwischendurch irgendwie Obst und Gemüse zwischendrin legen doch mehr drauf als eine Zigarette. Abgesehen davon, dass ich durchgehend in den zwei Jahren sehr einfach gereizt werden konnte und auch aggressiver, unkonzentrierter und ungeduldiger war. Nach zwei Jahren, zwanzig Kilo mehr und immer weiter aufstauende Frustration habe ich wieder angefangen zu rauchen, meinen Job gekündigt und bin seither persönlich für mich selbst wieder viel besser voran gekommen. Ich persönlich werde den Versuch Aufzuhören so schnell nicht wieder umsetzen.

Dennoch empfehle ich es jedem wenigstens den Versuch zu unternehmen. Man sollte sich jedoch auf die Informationen der BZgA allein nicht verlassen. Ich empfehle zwingend auch den Hausarzt zu konsultieren und einen Ernährungsberater in Anspruch zu nehmen. Die Symptome und Risiken des Aufhören waren bei mir persönlich so enorm, dass ich jedem nur empfehlen kann sich ordentlich und tiefgehend mit dem Aufhören auseinander zu setzen und das genauesten zu planen. Die ersten vier Wochen sollte man es richtig langsam und idealerweise die ersten zwei Wochen ohne Arbeit angehen lassen.

Ich wünsche euch allen viel Erfolg und dass ihr es schafft. Passt aber auf euch auf!

Viele Grüße,

euer Janni