Aller Anfang ist schwer...sehr schwer...

Verfasst am: 27.05.2017, 12:42
kizzderose
kizzderose
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Hi Leute.

Nach einer Woche Vorbereitung hab ich nun heute Vormittag aufgehört.
Obwohl ich diesmal ein gutes Gefühl habe, ist es schon nach den ersten paar Stunden verdammt anstrengend.
Es vergeht keine Sekunde, in der ich nicht an die Glimmstengel denke, gepaart mit dem typischen Gedanken "Ach komm, eine noch, um durch den Tag zu kommen".

Das mit dem Ablenken ist auch nicht so einfach, ich kann mich auf nichts richtig konzentrieren bzw nichts macht mir richtig Spaß, weil dieses Verlangen so stark im Vordergrund steht.

Naja, 24 Jahre "suchtln" machen sich nun doch bemerkbar

Mal sehen was der restliche Tag bringt...

Gruß, Chris

Verfasst am: 27.05.2017, 13:55
Newtommy
Newtommy
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Beiträge: 269 Beiträge

Ahoi Chris,

Super dass Du dabei bist.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, in jeder Sekunde und ich weiß genau
wie es Dir geht , denn das war super lange bei mir auch so.
Mittlerweile nur noch alle 2 Sekunden, hurra

Hier findest Du genug Leidensgenossen und es macht Spaß hier zu sein und
es ist eine Super Hilfe.

auf eine gute Zeit,

Tom

Verfasst am: 27.05.2017, 14:59
miezhaus
miezhaus
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Hi Chris,

und herzlich willkommen an Deinem ersten Tag als Nichtmehrraucher.

Ja es ist schon ein komisches Gefühl. Gerade die ersten Tage empfinden viele Aufhörer als nicht ganz so trivial, eben weil eintrainierte Routinen jetzt wegbrechen, auch die Tagesstruktur löst sich erstmal auf - ist es nicht unglaublich, wie wir uns unseren Tagesablauf von der Kippe vorschreiben ließen??? Und wir haben noch keine neuen Routinen aufgestellt und müssen erst noch in den Rauchfrei-Alltag hineinfinden. Gleichzeitig macht sich vielleicht der Entzug schon ein wenig bemerkbar. Unkonzentriertheit und momentane Freudlosigkeit sind dafür durchaus Indizien, also es ist nicht so einfach tagsüber. Es tut mir auch leid, daß Du das zu spüren bekommst. Aber es ist - leider! - nicht ungewöhnlich, nicht unnormal.

Weißt Du woher dieses Gefühl der Freudlosigkeit kommt? Das Nikotin dockt im Gehirn an Rezeptoren für die Glücksbotenstoffe an, Serotonin, Dopamin. Somit wird dem Gehirn "glücklich! JETZT!" gemeldet. In der Folge stellt der Körper die eigene Produktion dieser Stoffe ein, weil... warum denn auch? Die Rezeptoren werden doch auch so bedient! Und noch dazu werden mehr Rezeptoren gebildet, da Nikotin ja immer nachgeliefert wird. Und noch mehr. Und noch mehr. (So kommt auch dieses Hochschrauben des Konsums zustande.) Wenn man nun aufhört, bleiben die Rezeptoren erstmal unbesetzt. Keine Glücksgefühl-Meldung ans Hirn, da die körpereigene Produktion ja erst wieder anrollen muß. Aber das kommt Chris, das wird wieder, dieses Gefühl verfolgt Dich nun nicht für immer! Hilf der Normalisierung der chemischen Prozesse, indem Du Dich verwöhnst, belohnst. Tu Dir gutes, gönne Dir was. Frage Dich stets, was kann ich jetzt tun, damit es mir besser geht - was natürlich nichts mit dem Rauchen zu tun hat, versteht sich. Das fährt auch Deine Fähigkeit, Freude zu empfinden, wieder hoch.

Auch die fortwährenden Gedanken an das Rauchen sind alte Bekannte unter den Aufhörern. Die Sucht merkt schon, daß nichts mehr nachkommt, daß es Dir ernst ist, und meckert deutlich und hörbar. Das macht das Nichtmehrrauchen in der ersten Zeit nahezu zu einer Vollzeitbeschäftigung: man hat alle Hände voll zu tun, um sich abzulenken, kämpft gleichzeitig die Gedanken nieder... das ist anstrengend, da verstehe ich Dich auch vollkommen. Auch da gilt, die Ablenkungen sollten absolut angenehmer Natur sein. Was machst Du denn gern, hast Du Hobbies oder treibst Du Sport? Leg doch da mal eine Extraschicht ein (sowieso: Sport setzt auch Glücksbotenstoffe frei!), was meinst Du, kannst Du da vielleicht was machen?

Und was die Konzentrationsschwäche angeht, oh Himmel die kenn ich auch. Was war ich müde, schlapp, fahrig und unaufmerksam die erste Zeit. Kannst Du Dir denn da mal ein Päuschen mehr gönnen? Vielleicht sogar hinlegen und ein Nickerchen machen? Oder Hirn ausschalten und spazierengehen, frische Luft tut da gut? Denn schau mal, Du leistest ja wirklich was, indem Du Dir das Rauchen abgewöhnst, das ist nicht immer ein spaziergang, das wissen wir alle hier! Da kann man doch schon mal etwas müder werden, findest Du nicht? Gesteh Dir das einfach mal zu Chris. Es vergeht auch wieder - versprochen aus eigener Erfahrung!

Versuche es gelassen anzugehen. Jede nicht gerauchte Zigarette ist ein Gewinn, verlieren kannst Du nicht. Denn Du kannst Dich keinesfalls schlechter stellen als vor dem Rauchstopp. Der Entzug hat seine Tücken, viele hier wissen das und können es Dir nachfühlen, aber die gehen vorbei. Und Du wirst die Entwöhnung hinterher sicher nicht bereuen!

Komm jederzeit her und tausche Dich aus - hilft auch gegen Schmacht, lenkt ab und gibt Kraft (so habe ich es in meiner eigenen Aufhörerzeit erlebt). Und bleib stark, Du kannst das Chris. Die Sucht kann Dir gar nichts, wenn Du sie ablegst, nur Dich ein wenig ärgern - aber es ist noch keiner am Nicht-Rauchen gestorben. Es kann Dir nichts passieren, wenn Du Dich ihr widersetzt. Und irgendwann kann sie nicht mehr.

Du packst das!

Herzliche Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 28.05.2017, 07:46
kizzderose
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Vielen Dank euch beiden für die netten Worte, das hilft mir wirklich ;)

Verfasst am: 28.05.2017, 11:50
filosofisch
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Hi

ich habe bereits zwei mal aufgehört, ich wurde in meinem Leben genau zweimal arbeitslos, und habe genau zweimal wieder angefangen. Dieses Mal ist mein 3. Versuch, und am Donnerstag war mein erster Tag. Mich persönlich trifft der Entzug immer sehr hart (es gibt solche und solche...nach 25 Jahren rauchen bekomme ich das volle Programm...Schwindel, Hals und Kopfschmerzen, Agression, Müdigkeit etc.). Wichtig, m.E. nach sind einige Dinge...Im ernst, man darf fressen. ich kompensiere das durch Sport, und dann eben halt ein paar Übungen mehr. Man sollte sich bewusst sein, dass die schlimmen Tage relativ bald enden, und soviel isst man vermutlich nicht, dass man das nicht wieder abnhemnen bzw. gleich durch Sport kontrolliere kann. Sport ist eh gut als Ablenkung. Im Bewusstsein, dass die schlimmen Tage enden, sage ich mir immer, in 4 Tagen ists rum, oder frage Menschen, die ich kenne, wie lange es beim letzten Mal schlimm war. dann denke ich mir, noch 3 Tage, die packst du auch noch. Ich behelfe mir durch teure und auf die Ehre abzielende Wetten (naja...teuer...wenn ich bis nächte Woche wieder rauche, verliere ich ein 6er Pack ACC Saft, allerdings erhöht sich der Einsatz jede Woche). Ich verfalle in alte Gewohnheiten, wie die Zigarette mit dem Kaffee vor der Tür...nur eben OHNE die Zigarette. E-Zigaretten bleiben außen vor. Ganz oder gar nicht. Mir ist mit jedem neuen Tag (die Tage sind wirklich schlimm, gerade fällt es mir schwer, die tasten anständig zu treffen, da die Sicht verschwommen ist und ich irgendwie überdreht bin, aber gleichzeitig soo müüüde) klarer, dass es bald vorbei sein wird, bzw. nicht wirklich vorbei, aber so weit abgeklungen dass man klar kommt. Ich bin stolz, dass ich erneut so stark bin, stärker als jeder, der gerne ruacht oder vorgibt das zu tun. Wenn es sehr schlimm wird, greife ich zu legalen! Substanzen, die Nikotinfrei! den schlimmen Entzug mildern. Es wird noch schlimmer werden. Aber nicht sehr lange. Und dann wird es besser. Und dann wird das Leben besser als mit Zigarette. Es lohnt sich also, diese ersten, sehr schlimmen 7-14 tage durchzuziehen.

Verfasst am: 30.05.2017, 17:40
kizzderose
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Ein großer Erfolg heute.

Nachdem ich gestern, an meinem ersten Arbeitstag, schwach wurde und im Verlauf des Vormittags zwei Zigaretten rauchte (den restlichen Tag dann keine mehr), hatte ich schon Angst vor heute.
Heute war ich nämlich die erste Hälfte des Tages draussen an der Maschine, und da hab ich immer am meisten geraucht...schon fast eine nach der anderen.
Aber wie durch ein Wunder gings mir heute super. Ich hab brav auf meinem Kaugummi rumgekaut und hatte den ganzen Tag über nur ein ganz leichtes Verlangen, in etwa "Ich würd jetzt schon gern eine rauchen, aber ist nun auch nicht schlimm wenn nicht."
Ich denke das kam eher von der Gewohnheit als von der Sucht.
Und selbst jetzt, am späten Nachmittag, geht's mir noch gut.

Wenn die weiteren Tage auch so werden, wäre das super