Tabakpackung lernte fliegen...

Hallo zusammen,

ich weiß nicht genau, wie lange und wie viel ich in meinem Leben schon geraucht habe und versucht habe damit aufzuhören. Nach diesen zig Versuchen, die mich allesamt sowohl Kraft als auch Nerven gekostet haben und ich immer wieder frustriert mit Kippe im Mund da saß, es wieder einmal nicht geschafft hatte, bin ich nun etwas überrascht.

Gerne geraucht habe ich nun schon länger nicht mehr. Ich gehöre zu denen, die sich mittlerweile durchaus bewusst waren, dass die Zigarette weder schmeckt noch irgendwelchen Genuss bringt, sondern ich rauche, weil ich süchtig danach bin. Geholfen hat dieses ganze Wissen jedoch auch erstmal nicht, denn bei jeder Zigarette war sie da, die Wut auf mich selbst, auf das Rauchen, auf den Geschmack und den Gestank. Ich merkte, wie mein Atem immer schwerer ging, die Lunge zugestopft war, an Sport gar nicht zu denken und die zeitweise Lethargie, die ich fälschlicherweise immer als "schön" empfunden habe und mich danach "gesehnt" habe, wenn ich gerade mal versuchte aufzuhören zu rauchen - die Lethargie - die Zigarette und ich sonst nichtstuend auf dem Balkon. (Wie irre es doch ist, sich beim aufhören nach dieser "Beschäftigung" zu sehnen und zu denken, man hätte dabei etwas zu tun. Hand hochheben, Kippe in den Mund, ziehen, Rauch auspusten - was ist das für eine Beschäftigung?)

Also, ich war dauerfrustriert: Wenn ich rauchte, weil ich rauchte - wenn ich nicht rauchte, weil ich "nicht rauchen konnte". Mein ganzes Leben drehte sich nur noch um diese hässlichen kleinen Dinger. In genau einer solchen Frustsituation am letzten Freitag, schmiss ich einfach mein gerade gekauftes Tabakpäckchen (schon beim Kauf hatte ich wieder ein schlechtes Gewissen) über die Balkonbrüstung, drehte mir 3 Zigaretten aus dem Restpäckchen, was ich noch hatte, schmiss alles andere weg und setzte mich hin um die drei Zigaretten zu rauchen. Erst eine und ein bisschen später die beiden anderen.

Ich war mir schon länger klar, dass ich nicht mein Leben lang rauchen möchte, nur wusste ich nicht, wie ich das Aufhören schaffen soll. Die Vorstellung bis ans Lebensende zu rauchen löste bei mir letztlich nur noch hEkel aus und in der Wohnung habe ich auch nicht geraucht und jeden Abend war ich genervt, immer noch zu rauchen. Kurzum, mein Leben drehte sich sehr viel um dieses Thema und der Wunsch nicht mehr zu rauchen wuchs und wuchs. Allein die Hoffnung es zu schaffen fehlte und die hatte ich auch am letzten Freitag nicht. Ich habe mich schon wieder panisch zum Kiosk rennen sehen, Tabak etc. zu kaufen und wieder die Zigarette und ich auch dem Balkon, Frust und Wut selbstverständlich auch dabei.

Doch: Nichts davon ist passiert und ich habe ausser ein bis zwei mal am Tag überhaupt gar keinen Wunsch zu rauchen. Keine Entzugserscheinungen und nichts dergleichen. Nur ab und an einen "kleinen Wunsch der unerwartet kommt" und bei dem ich mir sage, dass es ok ist, dass der Wunsch da ist, ich aber einfach nicht rauchen will, weil es weder schmeckt, noch irgendwas anderes gutes tut. Und überraschend geht das Gefühlt vorbei. Kurzum, die ganzen schrecklichen Dinge, die ich immer hatte, die sind jetzt einfach nicht da. Es beunruhigt mich ein wenig, weil ich immer darauf warte, was da noch kommt oder ob mich der Entzug noch überfällt, doch bisher ist nichts davon da. Ich hoffe es bleibt so und ich schaffe es endlich loszukommen von diesem Dreck.

Angemeldet hier habe ich mich, da ich einfach Angst habe, dass doch noch was Schlimmes kommt, es doch noch einmal schwer wird und einfach um mich zu informieren. Bei all den Versuchen die ich schon gemacht habe, bin ich von diesem immer noch sehr überrascht, denn es fühlt sich erstaunlich einfach an und ich hoffe nicht, dass es trügt.

Hallo und herzlich Willkommen. Schön das Du ein rauchfreies Leben führen möchtest.

Das es momentan so leicht fällt ist beneidenswert. Meist verläuft der Entzug aber auch in Wellen, wo die erste Attacke erst nach einige Tagen aufkommt. Da hilft es sich irgendwie abzulenken um auf andere Gedanken zu kommen.

Wie läuft es im Alltag, hast Du irgendwas im Alltag geändert, um nicht ständig an die Zigarette zu denken? Schlimmer als körperliche Abhängigkeit ist ja meist die mentale Verbindung zum rauchen, da viele Situationen im Alltag fest mit der Zigarette verbunden sind.

Auf jeden Fall findest Du hier reichlich Tipps und Hilfe.

Viel Erfolg

Andreas

Hi Deep-Breath,

cooler Name für einen Rauchaussteiger ;-)

Erstmal Glückwunsch dass du schon so gut dabei bist und Willkommen hier im Forum. Wenn etwas beim Rauchausstieg hilft, dann dieses Forum und die sehr netten Leute hier. Es gibt jede Menge Tipps und niemals nicht negative Schwingungen!

Ich denke dass es derzeit die Wetterlage ist, die vielen Menschen den Rauchausstieg vereinfacht bzw. schmackhaft macht. Wer will bei dem Wetter schon freiwillig vor die Tür?
Ich kenn das von mir, mein Ausstiegsdatum ist ganz bewusst im Herbst gewählt ;-)
Weil wenns im Frühling dann mit der Outdoorsaison anfängt, bin ich aus dem Gröbsten raus

Viel Erfolg und Glück weiterhin!

Liebe Grüße
Tanja

Huhu und Guten Abend

Danke für die lieben Worte Gitte

Ich habe mir bisher nur die Sachen zur Motivation und für den Notfall durchgelesen, aber sicher hast du recht und es ist hilfreich, so etwas in der Tasche zu haben - zumindest die Notfallliste. Motiviert bin ich sehr, die größte Motivation kommt aus der Wut auf das Rauchen und die Erkenntnis, dass es nichts als krank macht.

Nichtrauchen fällt mir immer noch leicht und ich glaube der Reinigungsprozess des Körpers hat begonnen mich hat eine dicke Erkältung mit Nasennebenhöhlenentzündung und recht starker Husten sowie brennende Rachenschmerzen erwischt. Ja, was man sich mit dem Rauchen alles angetan hat

Nun kann sich alles erholen und vorwärts geht es.
Euch einen schönen und rauchfreien Abend

Hey

dann alles gute zu 40 Tagen Rauchfrei da kannst du echt stolz auf dich sein


schön das du dich meldest und so positiv gestimmt bist wie sagt man hier im Forum auch immer so schön
"erst Rauchfrei, dann Bauchfrei"

lg
Tanja