Irrungen und Wirrungen
Hallo zusammen,
Ich will mich und meinen "Werdegang" mal kurz vorstellen:
Ich bin bald 45 Jahre, habe mit 16 angefangen zu rauchen, mit 19 bis 21 augehört und nochmal mit 27, als ich schwanger war. Seitdem rauche ich ca. 15-20 Zigaretten, manchmal auch mehr...
Seid Wochen beschäftige ich mich nun mit dem Rauchausstieg. Zum Einen geht es mir echt auf den Sender so abhängig zu sein und zum Anderen nervt mich tatsächlich der Geruch, es ist mir schon fast peinlich zu rauchen. Trotzdem schaffe ich den Absprung irgendwie nicht. Ich muss dazu sagen, das ich eine Angststörung habe, was alles meines Erachtens noch erschwert. Ich bin ganz groß im Schwarzmalen und mich klein machen, ein Wahnsinnstalent! Auch das ist nicht gerade förderlich für mein Vorhaben. Ich bin sozusagen gefangen in einer Spirale: Du solltest aufhören, sonst wirst Du schwer krank! Vielleicht bist Du es schon! Lohnt sich das dann noch? Ich möchte doch meinen Sohn aufwachsen sehen! Das wird nie etwas, das bringt doch eh alles nix, schaffst Du eh nicht...usw.
Je mehr ich mich aufs Aufhören konzentriere, desto mehr denke ich an Zigaretten...es ist zum verzweifeln...
Wegen der Angststörung bin ich in psycholog. Behandlung, aber die verschwindet ja auch nicht so schnell...
Ich setze mich viel zu sehr unter Druck und gerate dann wieder in Panik. Mir wird schlecht, ich bekomme Atemnot und Herzrasen. Das habe ich allerdings ganz gut unter Kontrolle...
Nichtsdestotrotz steht mein Wunsch des Nichtrauchens fest, schaffe es aber noch nicht das terminlich für mich festzulegen...
Ich musste das jetzt mal los werden...und ich glaube, hier ist es gut aufgehoben.
Dankeschonmal fürs lesen...
Hallo Heidi,
herzlich willkommen in der Gemeinschaft der Aufhörwilligen. Ich freu mich daß Du Deinen Weg hergefunden hast!
Zu allererst mal: Bitte mach Dir erstmal keinen Druck. Es ist gar nicht nötig. Denn: Was hast Du denn zu verlieren, wenn Du aussteigst - selbst wenn Du es noch nicht sofort dauerhaft schaffst? Gar nichts, richtig? Du bist in keinem Fall schlechter gestellt als ohne Ausstieg - Du kannst Dich nur besser stellen. Kannst rauchfreie Zeit gewinnen - egal wie lange sie dauert, jede nicht gerauchte Zigarette zählt! - und lernen, in welchen Situationen Du für die Sucht angreifbar wirst und Dir für diese Situationen Alternativen zum Rauchen überlegen. Wozu also Druck? Egal wie es ausgeht - Du kannst nur gewinnen! Jeder Ausstieg ist ein kleiner Gewinn.
Du sagst Du hast Hilfe mit Deinen Angststörungen. Kannst Du Deinen Wunsch, rauchfrei zu werden, da thematisieren? Dir dort Hilfe und Anregungen holen?
Es gibt ein kostenfreies Rauchfrei-Start-Set, das Du Dir bestellen kannst. Darin findest Du eine hilfreiche Broschüre, die Dich ein wenig durch die Entwöhnung leiten kann, einen netten Kalender für die ersten 100 Tage und ein paar nützliche Mitgebsel. Vielleicht magst Du Dir das zur Vorbereitung und zum Einlesen mal anschauen:
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/
Und außerdem gibt es ein Rauchfrei-Beratungstelefon, wo Du Dir noch Tipps holen könntest, die auf Deine persönliche Situation zugeschnitten sind. Infos findest Du hier:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/unterstuetzung-beim-rauchstopp/telefonberatung/
Vielleicht ebnen Dir diese Hilfen ja schon mal den Weg in den Ausstieg, beantworten Dir Fragen und nehmen Dir Angst und Druck ein klein wenig. Und natürlich steht Dir auch das Forum jederzeit zur Verfügung. 24/7 geöffnet!
Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg in den Ausstieg und hoffe, bald wieder von Dir zu lesen. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo liebe Heidi,
herzlich willkommen - hier bist du goldrichtig. Informiere dich hier, setz dir einen Termin und los geht's.
Bespreche den Rauchstopp vielleicht noch mit deinem Arzt oder Apotheker. Möchtest du mit oder ohne Ersatzmittel aufhören. Alle diese Fragen kannst nur du beantworten.
Hier kannst du schreiben wenn dir danach ist. Irgendwer ist immer da - und antwortet.
Es ist kein Spaziergang - aber zu schaffen. Du wirst sehr schnell bemerken, wie gut es dir geht ohne das Gift.
Das Hin und Her kenne ich auch gut. Es gibt leider nichts positives am Rauchen. Es gibt nur Gründe zum Aufhören. Die kennst du!
Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht!
Viele liebe Grüße,
Wilma
Leider ist mein Beitrag verschwunden.... Ich versuchs jetzt nochmal...
Ersteinmal vielen herzlichen Dank für Eure Anworten...ist zwar schon was her, aber ich hab einfach nur mehr hier gelesen als geschrieben...mit dem Handy ist das immer so mühseelig....
Jetzt bin ich inzwischen den 6 Tag rauchfrei geworden...eher "ungewollt" bzw. ungeplant. Meine Angst- und Panikstörung hat mir ziemlich deutlich suggeriert, das ich sterben werde, wenn ich weiter rauche....
Das Aufhören an sich ist ja gut und auch von mir gewollt, die Art und Weise war es allerdings nicht wirklich....nun denn, inzwischen geht es mir mental wieder besser und ich kann das rauchfrei auch schon etwas geniessen:
Ich kann vieel besser riechen und schmecken, sodass das Duschgelriechen im Laden noch mehr Spaß macht und meine Teesorten nahezu alle "neu" für mich sind...
Bisher habe ich es auch geschafft standhaft zu bleiben. Jetzt, wo ich schon soweit gekommen bin, möchte ich auch versuchen dran zu bleiben...auch wenn ich meine letzte Zigarette nicht rituell genossen habe oder sowas...
Meine Probleme zur Zeit sind, das ich mit meiner Zeit noch nichts anzufangen weiss....wusste gar nicht, das Rauchen soviel davon verschlingt, abgesehen von anderen Dingen....
Das andere ist, das ich mich so lasterlos fühle...okay, das klingt jetzt wahrscheinlich komisch, aber irgendein Laster muss man doch haben, oder? Ich komme aus der Generation Marlboro-Mann: Freiheit, Unbändigkeit, Unabhängigkeit, bewundernswert....naja, okay und jetzt tot....
Das ist einfach noch nicht in meinem Kopf, das ich ohne Rauchen trotzdem noch die Selbe bin....vielleicht kommt das ja noch?
Einfach erstmal wacker voran.... und Kaffee für alle....oder Tee....hab da ganz viel von...
Vielen lieben Dank für Deine Antwort...
Gestern war es tatsächlich zwischenzeitlich so, das ich nicht ans Rauchen gedacht habe...!
Mein Kaffee schmeckt mir allerdings auch "ohne" prima! Habe diese Verbindung aber vorher schon gelöst, zum Glück!
Wenn ich jetzt auch noch keinen Kaffee trinken könnt, wär arg doof...
Ich denke mal, ich werde mir heute Nachmittag auch mal ein schönes Wohnzimmer einrichten...
Jetzt muss ich erstmal arbeiten...
Bis später....
Hallo Gitte,
vielen Dank für Deine Antwort!
Wenn man die Seele ignoriert, meldet sich der Körper...Ich ignoriere ihn zwar nicht, aber ich übersehe manchmal Dinge und mache daher Sachen, die mir eigentlich nicht gut tun. Das weiss ich zwar, komme aber noch nicht ganz klar damit..so war das wahrscheinlich auch eine Art "Erinnerung" daran, das irgendetwas nicht so ist, wie es sein sollte...
Ich habe heute ein Wohnzimmer in der Rubrik "Ich habe aufgehört" eröffnet..bin also erstmal "umgezogen" hoffe das es so bleibt...
Ich habe immer viel gelesen hier im Forum...das war schon sehr hilfreich und informativ. Man fühlt sich gleich nicht mehr so allein mit seinem "Problem", oder dem, was es mit einem so macht...
Für mich war Rauchen: Belohnung, Freiheit, Entspannung, Ablenkung....die Alternativen sind noch irgendwie dürftig. aber noch so kurzer Zeit kann man auch nicht sooo viel erwarten, oder?
Heute war ein schei** Tag. Ich glaube aber, ich habe noch das Beste draus gemacht. Muss noch bisschen üben mich auch selber zu loben... Jetzt gehe ich einfach schlafen...kannst mich gerne in meinem Wohnzimmer besuchen, bist herzlich eingeladen!
Viele Grüße
Heidi