Jetzt doch? Oder nicht? Mein Rauchertagebuch

Da kann ich Dir nur gratulieren Sehr cool halte durch!

Ich hatte gerade meinen ersten Rückfall... Ziemlicher Streit mit meiner Freundin (habe ich schon gesagt, dass ich Fernbeziehungen hasse?) und ab zur Tanke eine Schachtel Ziggos geholt. Da war er wieder das Arsch auf der Schulter das sagt "he danach geht es Dir besser". Hab 15 min versucht diesen Frust zu bekämpfen und mich zu überzeugen, dass es mir ohne Nikotin besser geht. Vergeblich die lange Gewohnheit hat gesiegt Ich könnt echt kotzen, geschmeckt hat die Ziggo nicht es war eklig, es ist ein bescheidenes Gefühl (nett ausgedrückt) aber die Sucht hat gesiegt... Die restlichen Ziggos der Packung habe ich aus Frust wieder zerbrochen und in den Müll geschmissen. Und die Tüte dann gleich ganz weit weg in den Hausmüll der Wohnanlage damit ich ja nicht mehr rangehe.

Es ist der 06.08.2016 13:35 - mein neuer Tag X...

Wie geht Ihr mit Frustsituationen um? Wie beruhigt Ihr Euch wenn Ihr aus der Haut fahren könntet und am Liebsten alles kurz und klein schlagen würdet?

LG
D

Fünf Tage sind nicht bescheiden sondern für mich schon eine Wahnsinnsleistung Jeder Tag ohne zählt - wie es hier so oft gesagt wird und was ich einfach in meinen dummen Kopf nicht reibekomme

Die Gedanken waren eigentlich "nur" um die eine Ziggo welche jetzt den Stress reduziert und mich wieder ruhiger macht. Es ist kompletter Mumpitz das zu denken, nach der Ziggo habe ich gehustet und mich vor mir selbst geekelt Es ist derzeit mein größtes Problem, bisher war die Ziggo immer der Ausweg für den Stress, der treue Begleiter in Frustsituationen, die Ausrede um mal 5 Minuten abzuschalten. Und ich habe noch keinen Plan B dafür, ich weiss nicht was mich sonst da rausholt und wie ich den Frust der dann aufkommt - auf mich auf die Welt auf alles - loswerde und ruhiger bin.

Hab jetzt ein Glas angefangen und erstmal die 5,60 EUR von heut morgen reingeschmissen die waren für den Hintern. Jede nicht gerauchte Ziggo geht jetzt mit 30 cent ins Glas, vielleicht macht es das ganze bildlicher, auf der App ist es zwar schön aber hilft mir nicht wirklich weiter.

LG & vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich hab noch keine Ahnung wie ich da durchkomme es ist allein ziemlich schwierig hoffe es wird morgen einfacher wenn meine Freundin bei mir ist.

D

Guten morgen Dennis,
das hört sich nach ganz viel Kampf an und diese Wut im Bauch, die hatte ich bei einem früheren Aufhörversuch
auch.
Hier sind 3 Dinge, die mich diesmal gut durch die schwersten Momente gebracht haben
1) hier im Forum viel lesen und schreiben
2) immer wenn der Suchtdruck ganz stark war hab ich mir vorgesagt" du verzichtest nur auf Gift und sonst auf gar nichts"
3) und ich hab mich immer gefragt, was macht diese Zigarette jetzt besser.....nichts....keine noch so blöde und belastende Situation wendet sich dadurch zum besseren

Wenn die ersten Tage überstanden sind geht es etwas leichter, versuch durchzuhalten!
Viel Erfolg und einen schönen Tag
Lieben Gruß
stressless

Hi Dennis,

[quote="Dendiir"]
ich hatte schon mal meinen eigenen Thread angefangen aber der ist irgendwie einsam - darf ich mich hier anschließen?
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Ja genau, das ist mir auch beim Lesen aufgefallen, dacht ich mir auch, kann ja gar nicht sein, schauste mal hin. Von mir auch erstmal herzlich willkommen, ich freu mich daß Du hierher gefunden hast!

[quote="Dendiir"]
Kämpfe gerade wahnsinnig mit mir, eigentlich war Samstag schon mein Tag X aber der war einfach stärker als ich. Eigentlich dachte ich immer das ich ein sehr selbstbewusster Mensch bin aber gerade hege ich daran üble Zweifel. Hab mir heut mittag schon wieder eine Packung gekauft trotz guter Vorsätze, eine geraucht die überhaupt nicht geschmeckt hat und will es jetzt nochmal wissen. Eine Ziggo habe ich mir für 16:00 meinen Feierabend noch aufbewahrt. Die rauche ich mit meinem letzten verbleibenen Raucherkollegen (zwei haben bereits aufgehört - wenn ich höre wie "easy und locker" das bei denen war bekomme ich ne Hasskappe bin wohl zu doof ). Den Rest der Packung habe ich dem Kollegen geschenkt er darf mir keine mehr andrehen und mit mir rauchen gehen war meine letzte Raucherbastion die jetzt fällt und hoffe, dass ich diesen elenden Schweinehund endlich besiege.
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Mal ganz ruhig Dennis. Erstmal innehalten und tief durchatmen. Also erstmal, Du bist garantiert nicht zu doof, um das Rauchen aufzuhören. Dazu kann man nicht zu doof sein. Bloß die Sucht ist verflixt stark, da muß man doch erstmal seinen Weg finden, damit fertig zu werden! Das hat nichts mit doof zu tun.

Zweitens mal verläuft jeder Entzug anders. Jeder Aufhörer erlebt seinen eigenen Entzug, und manchmal erlebt ein und derselbe Aufhörer sogar auch unterschiedliche Entzüge. So war es auch bei mir: ich hatte vor über fünfzehn Jahren schon mal aufgehört, das war auch "easy und locker"! Das war kein Entzug, ich hab halt "einfach" nicht mehr geraucht. Vielleicht deshalb auch wieder angefangen, weil es war ja so "einfach" aufzuhören - aber frage nicht, wie hart mich die nächste Entwöhnung vor etwas über zwei Jahren getroffen hat. Mann hab ich gejammert. Kein Entzug gleicht dem anderen! Bitte miss Deine Erlebnisse und Erfahrungen mit der Entwöhnung nicht an anderen Entzügen. Wichtig ist allein, was Du erlebst, und damit müssen wir jetzt umgehen, ok?

Nun mach Dir bitte erstmal keine Gedanken, daß es nicht seit Samstag schon durchgängig funktionier hat mit der Rauchfreiheit. Weißt, manchem ist der Aufhörweg, die letzte Zigarette aus- und dann nie mehr eine anzumachen, einfach nicht vorgezeichnet. Viele werden auf lange Sicht rauchfrei, indem sie aufhören, stolpern, aber daraus lernen (und das tust Du ja auch, das hab ich bei Dir auch schon gelesen:

[quote="Dendiir"]
Merke: vor Allem in den ersten Tagen/Wochen wenn man noch nicht gefestigt ist und der Entzug die Sinne überlagert sollte man sich von solchen Situationen fernhalten, nicht den besten Freund der Ziggo dem Bierchen fröhnen und vor allem den Bekanntenkreis auch in die eigenen Pläne einweihen
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Siehst was ich meine?) Aber Du hörst immer noch auf: Nur weil Du jetzt mal gestolpert bist, bleibst Du jetzt nicht liegen, rauchst nicht weiter als hätte es das Vorhaben (zu dem ich Dir übrigens vollumfänglich gratuliere) nicht gegeben. Nein, Du stehst wieder auf, hörst weiter auf, machst weiter, um Deinen Plan, gesünder zu leben und Deinem Kind (hierzu übrigens meinen herzlichen Glückwunsch, das ist so aufregend!!!!) ein gutes Vorbild zu werden, umzusetzen. Man kann auf jedem Weg mal stolpern! Wenn man weitergeht und irgendwann ankommt, ist doch das egal! Dennis, auch mit diesem Weg, das Rauchen aufzuhören, bist Du nicht allein hier. Schaffen wirst Du es trotzdem.

Überlege Dir doch mal, in welchen Situationen Dir die Sucht gefährlich werden kann. Und dann gleich dazu, wie Du diese Situationen umbauen könntest, anders gestalten. Bier mit rauchenden Kollegen zum Beispiel: erstmal ausweichen, wie Du schon sagst. Kannst Du noch anderen eingefahrenen Rauchsituationen ausweichen? Und wenn nicht: wie gestaltest Du sie am besten anders? Hast Du nach dem Essen geraucht? Geh doch statt dessen Zähne putzen (Zahnpastageschmack dämpft Schmacht auch, oder Mundspülung). Im Auto? Halte hier die berühmten scharfen Bonbons vor (die blauen mit dem Eisbären drauf könnten doch auch ganz lecker sein...). Hast Du Pausen gemacht, um zu rauchen? Dann mach doch jetzt welche, um an die frische Luft zu gehen und eine Atemübung zu machen. Dies ist übrigens auch - um eine Frage zu beantworten - mein dringender Rat für Frustsituationen: Atme tief durch die Nase für etwa fünf Sekunden in den Bauch und halte die Luft anschließend fünf Sekunden lang an. Dann atme für ca. acht bis zehn Sekunden durch die leicht geöffneten Lippen aus. Mach das ein paarmal hintereinander. Diese Übung ist geeignet, einen aus jeder Situation wieder runterzubringen, beruhigt, normalisiert Herzschlag und Blutdruck und nimmt buchstäblich die "Luft" raus. Kannst Dir auch das kostenfreie Rauchfrei-Startset bestellen

http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/

da ist ein Relaxball drin, den man bei Streß, Frust und Schmacht feste kneten kann.

Deine Strategie, in überschaubaren Zeiteinheiten zu rechnen, finde ich übrigens auch gut. Vielen hilft das! Wie wäre das: Wenn Dich so eine Schmachtwelle packt, sagst Du "Nein, ich will jetzt nicht rauchen!". Du sitzt nur diese Welle aus - weiter denkst Du gar nicht. Diese eine Welle jetzt - das dürfte doch zu schaffen sein oder? Ist doch übersichtlich, meinst Du nicht?

Jetzt doch oder nicht? Aber klar!!!! Du machst das jetzt und wir sind dabei. Einverstanden?

Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Guten Morgen Ihr Lieben,

Ihr macht mich ja ganz verlegen, eigentlich wollte ich mich da drüben doch nur dazuschleichen weil der 08.08. so schön klang

Ich muss mal ganz hinten anfangen: liebe Chris - Dein Vorsatz ist nicht geplatzt sondern hat nur einen kurzen Dämpfer bekommen Guck die Ballons sind noch ganz
Lass Dich davon nicht entmutigen, ich habe schon so viele Rückschläge seit April erlebt und hab so viel an mir gezweifelt und gedacht "ach verflucht ich schaff das eh nicht" und in so vielen schwierigen Situationen wieder zum alten Freund in der Hosentasche gegriffen das ich es nicht mehr zählen kann. So langsam stellt sich jedoch der Gedanke ein - was Lydia auch so schön geschrieben hat - aufhören, stolpern, lernen, weitermachen.

Willkommen Sprudel *wink* Die Überschrift kommt aus meiner tiefsten inneren Überzeugung. Ich bin kein "Tschaka" Mensch, war ich nie und bei einem "jetzt erst recht" oder ähnlichem würde ich mich wahrscheinlich selbst nur auslachen Allen Carr hat es so schön als "die Sinnfrage des Rauchens" genannt, durch welche Phase die meisten Raucher und Nichtmehr Raucher gehen. Es gibt eigentlich nur eine Antwort: [color=blue]42[/color]

Lydia herzlichen Dank für Deine Zeilen Das Starterpaket besitze ich bereits seit einigen Monaten, die Lutschpastillen waren sehr schnell leer und der Ball wird inzwischen von meiner Katze als Spielzeug genutzt Ja es ist eine extrem aufregende Zeit und vieles was neu ist tut mir einfach unendlich gut, macht Spaß und lenkt mich ab. Es sind eher die Alltagssituationen im Büro die sehr schwer fallen. Freue mich schon riesig auf den Umzug in drei Wochen, die gemeinsame Wohnung mit meiner Freundin, die Geburt unseres Zwerges und die neue Aufgabe im Job (pendeln statt eine Arbeitsstelle). Es wird sich so viel verändern, dass für Alltag und die Gedanken an den kleinen Teufel auf der Schulter gar keine Zeit mehr bleibt. Gestern den Nachmittag und abend mit Ihr verbracht, einkaufen, kochen, abwaschen, Umzug vorbereiten etc. die Gedanken an die Ziggo waren weg. 17:45h es geht vorran

@ Stan: Siehe Dein Thread *g*

LG
D